< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >
Indonesien | 20.3.18 | Demo vor der Botschaft von Saudi-Arabien | 9998 |
Jakarta: Am Sonntag ist der Wanderarbeiter Muhammad Zaini Misrin aus Madura in Saudi Arabien (9654, 4121, 3741) hingerichtet worden. Er soll 2004 seinen Boss ermordet haben. Dagegen protestierten Aktivisten verschiedener Vereinigungen von WanderarbeiterInnen vor der Botschaft von Saudi-Arabien. Sie fordern die Abschaffung der Todesstrafe (4022), nicht nur in Saudi-Arabien. | |||
aufgenommen: Di., 20.3.2018 |
Quelle: Kompas, Media Indonesia, 20.3.18 |
Philippinen | 19.3.18 | Jeepneys | 9997 |
Manila: Erneut haben die Jeepneys-Fahrer für einen Tag gestreikt. Sie wehren sich gegen das Erneuerungsprogramm (9866), das die alten Fahrzeuge zwangsweise durch neue mit Euro4-Norm ersetzen will. Das würde grade die kleinen Unternehmen aus dem Markt drängen, weil sich diese die neuen Fahrzeuge nicht leisten können. Der Verband der Fahrer, PISTON, geht von einem 90 %igen Erfolg des Streiks aus; die Verwaltung sagt, er hätte wenig Auswirkung gezeigt. Dennoch waren die Schulen geschlossen - nicht nur am Montag, sondern auch gleich noch am Dienstag, obwohl eindeutig nur ein Tag Streik vorgesehen war. | |||
aufgenommen: Di., 20.3.2018 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, 19.3., The Manila Times, Kodao, 20.3.18 |
China | 13.3.18 | Streik erfolgreich | 9996 |
Guangzhou: Der Streik der ArbeiterInnen der Panyu Simone (9991) Handtaschenfabrik war erfolgreich. Das Management unterzeichnete eine Übereinkunft, in der Grundlohn (3500 Yuan, 552 US$)
und diverse Zulagen entsprechend der Forderungen zugesichert werden. Panyu Simone gehört zur südkoreanischen Simone Accessories Collection, die mal 5 Fabriken in China betrieben hat. Heute
ist es nur noch diese eine Fabrik, die anderen wurden in südostasiatische Länder mit geringeren Lohnkosten verlagert. Das China Labour Bulletin hat in den ersten drei Monaten diesen Jahres 395 Streiks in China gezählt. | |||
aufgenommen: So., 18.3.2018 |
Quelle: South China Morning Post, 18.3.18 |
Südkorea | 14.3.18 | Streik bei Kumho Tires | 9995 |
Gwangju, Gokseong und Pyeongtaek: 4000 Arbeiter (3500 Festangestellte und 500 Leiharbeiter) der Kumho Tires (9772, 9071, 9051, 7845, 6518) sind in Streiik getreten. Sie wehren sich gegen den Plan, die Firma an die chinesische Qingdao Doublestar zu verkaufen. Kumho ist überschuldet, die Hauptgläubigerbank, die staatseigene Korea Development Bank will 45 % der Aktien an Doublestar verkaufen. Die wiederum sichert eine Jobgarantie für 3 Jahre zu. Kumho hat 3 Fabriken in Korea und drei Fabriken in China (7279), je eine in Vietnam und in den USA. | |||
aufgenommen: Mi., 14.3.2018 |
Quelle: Yonhap, Korea Times, 14.3.18 |
Kambodscha | 2017 | Weniger Streiks | 9994 |
Laut dem Arbeitsministerium gab es im letzten Jahr weniger Streiks - die Zahl sank auf die Hälfte, auf etwa 100. Das sei auf verbesserte Beziehungen zwischen Gewerkschaften und Firmen zurück zu führen. Dem widersprechen Gewerkschaften: Durch das Gewerkschaftsgesetz von 2016 würden die Gewerkschaften geknebelt. Sie dürfen nur noch die ArbeiterInnen vertreten, wenn sie die Unterstützung von mindestens 50 % der ArbeiterInnen in einem Betrieb nachweisen können. Das halte viele Gewerkschaften und einzelne Aktivisten davon ab, streikende ArbeiterInnen zu unterstützen, um nicht des Vergehens von "Aufstachelung" angeklagt zu werden (9950, 9928). Daneben sei auch die gespannte Situation vor den Parlamentswahlen als Ursache zu sehen (9892). | |||
aufgenommen: Di., 13.3.2018 |
Quelle: The Phnom Penh Post, 13.3.18 |
China | Pyramiden | 9988 | |
Für die chinesische Regierung sind Finanzpyramiden neben Drogen, Spielen, Menschenhandel das größte soziale Übel und sie hat eine nationale Kampagne dagegen ausgerufen. Eine Schätzung geht davon aus, dass mehr als 40 Millionen Menschen von solchen Betrügern um ihr Geld gebracht worden sind. Gründe dafür sind die zwar boomende Wirtschaft, von der aber lange nicht alle profitieren: 1 % der Reichen besitzt ein Drittel des Reichtums. Traditionelle Pyramiden fungierten wie "Geschäftssekten", die ein umfassendes spirituelles Programm für ihre Opfer organisieren. So zum Beispiel die Shanxinhui (9785), die allein 900 000 Leute um 7,6 Milliarden US$ gebracht hat. Opfer rekrutieren sich vor allem aus Wanderarbeitern, Entlassenen aus Staatsbetrieben, Rentnern und jungen Akademikern aus der Provinz. Entgegen der Bemühungen der Regierung, diesen Betrügern das Handwerk zu legen, werden sie von ihren Anhängern verteidigt, was zu großen und militanten Protesten geführt hat (9953, 7547, 6124, 1346, 34). Der jüngste Trend sind Pyramiden, die in den "sozialen Medien" aufgebaut werden: sie sind meist nicht so groß, aber ihre Zahl wächst schnell. | |||
aufgenommen: Mi., 7.3.2018 |
Quelle: The Diplomat, 5.3.18 |
Vietnam | 6.3.18 | Neue Jobs ? | 9987 |
Dong Nai: Nach Protesten der 2000 ArbeiterInnen der Texwell Vina (9967) hat die Provinzverwaltung Ersatzlöhne bezahlt und jetzt "15 andere Fabriken davon überzeugt, die ArbeiterInnen einzustellen". Genau genommen haben sie den Texwell-ArbeiterInnen nur geholfen, den Arbeitsvertrag abzuwickeln, damit sie sich woanders bewerben können. Der südkoreanische Boss von Texwell hatte sich kurz vorm Tet-Fest (vietnamesisches Neujahr) davon gemacht, ohne ausstehende Löhne oder die Jahresprämie zu zahlen. Im Industriegebiet um Ho Chi Minh City sind vor dem Tet 5 Fabriken den Lohn für 900 ArbeiterInnen schuldig geblieben. | |||
aufgenommen: Mi., 7.3.2018 |
Quelle: Vietnam Net, VN Express, 7.3.18 |
Südkorea | Anf. 3/18 | Abfindungen bei GM | 9986 |
General Motors (früher Daewoo Motors) will sein Hauptwerk in Gunsan schließen und über die anderen Werke nachdenken. Insgesamt sind 16 000 Leute bei GM beschäftigt, davon 1550 in Gunsan. Es gab auch schon Proteste, organisiert von der Gewerkschaft. Es sieht aber so aus, als ob die Arbeiter selbst wenig Hoffnung in ein Weiterbestehen haben: 1000 Beschäftigte allein in Gunsan haben sich für freiwillige Kündigung angemeldet. Die angebotenen Abfindungen betragen bis zu 3 Jahreslöhne. (9631, 8245, 7296, 4263) | |||
aufgenommen: So., 4.3.2018 |
Quelle: Yonhap, 3.3.18 |
< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links
Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen
22. März 2018