Asien Aktuell:



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Indonesien 24.-30.9.19 Festnahmen 10520
Jakarta: Bei den Demos gegen geplante Gesetze (10512, 10504, 10500) sind insgesamt 1489 festgenommen worden. Die Polizei hat Anzeige gegen 380 von ihnen gestellt, wegen Steinewerfens, Verbreitung von Falschinformationen, Beschädigung von Polizeistationen und Besitz von Mollies. 179 sind noch inhaftiert, darunter nur zwei Studenten und zwei Schüler.
aufgenommen: Sa., 5.10.2019

Quelle: The Jakarta Post, 4.10.19


Hong Kong 04.10.2019 Mehr Masken 10519
Angesichts des von der Regierung verfügten Vermummungsverbots kam es an fast zwei Dutzend Orten zu teilweise sehr heftigen Protesten. Wegen dieser Vielzahl dauerte es manchmal Stunden, bis die Polizei kam. Angriffe auf U-Bahn-Stationen führten zur Schließung des kompletten U-Bahnnetzes, das gab es bisher noch nie. Außerdem gab es Demos, Straßen- und Tunnelblockaden, Angriffe auf Geschäfte, Bankfilialen, Geldautomaten mit chinesischen/pro-Beijing Eigentümern, Flash Mobs in Shopping Malls etc. Ein 14jähriger Demonstrant wurde von einem Polizisten, der dienstfrei hatte, ins Bein geschossen.
aufgenommen: Sa., 5.10.2019

Quelle: Hong Kong Free Press, rthk, scmp 04.10.2019


Hong Kong 04.10.2019 Notstand 10518
In der Mittagspause demonstrierten Tausende im Finanzdistrikt, viele trugen Businesskleidung und Gesichtsmasken. Der Protest richtete sich gegen das Vorhaben der Regierung, das Tragen von Masken per Notstandgesetzgebung zu verbieten. Am Nachmittag gab die Regierungschefin bekannt, dass ab Mitternacht dieses Verbot in Kraft tritt. Wer dagegen verstößt, kann mit bis zu einem Jahr Gefängnis und HK$ 25 000 Geldbuße bestraft werden. Wer sich außerdem der Aufforderung eines Polizisten, die Maske abzusetzen, nicht Folge leistet, kann zusätzlich sechs Monate Gefängnis- und HK$ 10 000 Geldstrafe aufgebrummt bekommen. Notstandsgesetzgebung wurde in Hong Kong zum letzten Mal im Jahr 1967 von der britischen Kolonialregierung gegen schwere Unruhen benutzt.
aufgenommen: Fr., 4.10.2019

Quelle: rthk, 04.10.2019


Indonesien 3.10.19 Gocar 10517
Palembang: Tausende Fahrer von Gocar/Gojek (10421) demonstrierten vor der örtlichen Zentrale gegen die Kürzung einer Zulage.
aufgenommen: Fr., 4.10.2019

Quelle: Sriwijaya Post, 3.10.19


Hong Kong 03.10.2019 Masken 10516
Nachdem über Medien bekannt geworden war, dass die Regierung am Freitag, 04.10., möglicherweise per Notstandsgesetzgebung das Tragen von Gesichtsmasken (Teil des pro-demokratischen Demonstranten-Outfits) verbieten wird, gab es elf Protestaktionen, meist in Shopping Malls. Es blieb friedlich, außer bei der U-Bahn-Station Tai Koo, wo die Polizei Tränengas und Pfefferspray gegen ca. 300 Protestierende einsetzte.
aufgenommen: Fr., 4.10.2019

Quelle: South China Morning Post, 03.10.2019


Indonesien 2.10.19 Gewerkschafter 10515
In vielen Städten gabs Demos, die von gemäßigten Gewerkschaften organisiert waren, so u.a. in Jakarta, Batam, Surabaya, Semarang, Makassar. Sie forderten vor allem, dass die für 1. Januar vorgesehene Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge zurückgenommen wird.
aufgenommen: Do., 3.10.2019

Quelle: CNN Indonesia, 2.10.19


Hong Kong 02.10.2019 Gegen Polizei 10514
Die pro-demokratischen Proteste richteten sich vor allem gegen Polizeigewalt, besonders weil am Vortag ein 18jähriger Demonstrant angeschossen worden war. Hunderte Schüler und Ex-Schüler veranstalteten vor seiner Schule ein Sit-In. Auch an anderen Schulen gab es Unterrichtboykott. Hunderte Angestellte des Finanzbezirks nutzten ihre Mittagspause zu einer Demo, dabei wurde u.a. die Auflösung der Polizeikräfte gefordert. Bis spät in die Nacht gab es in verschiedenen Stadtbezirken Straßenblockaden, Aktionen gegen Geschäfte mit anti-Bewegungs/ pro-Beijing/chinesischen Eigentümern (z.B. gegen Bank of China Geldautomaten), gegen U-Bahn-Stationen, gegen Polizeireviere. Die Polizei setzte Tränengas gegen Angreifer auf die Polizeiwache in Tsuen Wan ein, dort war der Demonstrant angeschossen worden.
aufgenommen: Do., 3.10.2019

Quelle: South China Morning Post, 03.10.2019


Hong Kong 01.10.2019 Nationalfeiertag 10513
Zehntausende (lt. Veranstalter 100 000 bis 150 000) nahmen an der verbotenen Großdemo auf Hong Kong Island anläßlich des 70. Jahrestags der Gründung der VR China teil. Nachdem die ursprünglichen Demoanmelder mit einem Einspruch gegen das Verbot keinen Erfolg hatten, hatten bekannte Pro-Demokraten zur Demo aufgerufen, u.a. der Generalsekretär des Gewerkschaftsdachverbands HKCTU. Proteste gab es auch in Kowloon und den New Territories. Insgesamt kam es in 13 Stadtbezirken zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei (Wasserwerfer, Tränengas, Pfefferspray, Gummigeschosse, sechs Schüsse aus Dienstpistolen) und Demokratieaktivisten (Steine, Molotovcocktails, Säureangriffe, Schlagstöcke, Feuer auf den Straßen). 66 Personen wurden verletzt, darunter ein 18jähriger Schüler, der von einem Polizisten angeschossen wurde, und etliche Medienvertreter. 180 Demonstranten wurden festgenommen.
aufgenommen: Mi., 2.10.2019

Quelle: South China Morning Post, rthk, 02.10.2019


Indonesien 30.9.19 Demos im ganzen Land 10512
Erneut gab es Demos gegen geplante Gesetze (10500) in vielen Städten. Diesmal waren - zumindest in Bandung und Jakarta - nicht nur Studenten auf der Straße, sondern auch viele von Gewerkschaften mobilisierte Arbeiter und Bauern. Demos gabs (in unvollständiger Aufzählung) in Lhokseumave, Takengon, Boyolali, Mataram, Banjarmasin, Samarinda, Palopo, Jambi, Salatiga, Solo, Yogyakarta. Oft kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Zu schweren und andauernden Straßenkämpfen kam es in Bandung (mindestens 186 Verletzte) und vor allem in Jakarta. dort dauerten die Kämpfe an verschiedenen Orten an die 7 Stunden. Mehr als 500 wurden festgenommen; nicht eingerechnet Hunderte, die aus benachbarten Städten wie Bogor oder Tangerang kamen und schon weit von der Demo entfernt festgesetzt worden waren. Mindestens 210 Leute wurden so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten.
aufgenommen: Di., 1.10.2019

Quelle: Kompas, Pikran Rakyat u.a., 30.9., 1.10.19


Myanmar 30.9.19 Gegen neues Minenprojekt 10511
Monywa, Sagaing: Hunderte demonstrierten gegen die Erlaubnis der Regionalregierung für die Myanmar Yang Tse Copper, eine Tochter der chinesischen Wanbao Mining (9643), Erkundungen für ein neues Kupferbergwerk durchzuführen. Daraufhin zog die Regionalregierung die Erlaubnis zurück. Das riesige Gebiet, das ins auge gefaßt worden war, liegt nicht weit von der Letpadaung- Mine (9672) entfernt, gegen die es seit Jahren Widerstand der Anwohner gibt. Auch diese Mine wird von der Wanbao, bzw ihren Töchtern betrieben.
aufgenommen: Di., 1.10.2019

Quelle: The Irrawaddy, 30.9.19


Hong Kong 30.09.2019 Schülerprotest 10510
Mehr als 200 gingen nicht zum Unterricht, sondern nahmen an einer pro-demokratischen Schülerkundgebung teil.
aufgenommen: Di., 1.10.2019

Quelle: rthk, 30.09.2019


Malaysia 30.9.19 Streik bei Foodpanda 10509
An die 800 Auslieferungsfahrer von Foodpanda (gehört zu Delivery Hero) sollen sich am Streik beteiligen. In Kuala Lumpur versammelten sich 130 vor der Zentrale; in Johor Bahru und in Kinabalu jeweils 100. Grund: die Firma hat ihr Bezahlsystem geändert. Bisher wurde Arbeitszeit bezahlt mit Zulagen für Lieferungen; jetzt soll der Schwerpunkt auf der Anzahl der Lieferungen liegen. Die Fahrer sagen aber, dass manchmal stundenlang keine Lieferung angefordert wird, sodass sie da nichts verdienen können.
aufgenommen: Mo., 30.9.2019

Quelle: Malaysia Kini, 30.9.19


Indonesien 30.9.19 Gegen Kohlekraftwerk 10508
Cilacap, Jawa: Hunderte Anwohner demonstrierten vor der Umweltschutzbehörde gegen das dortige Kohlekraftwerk. Vor allem der Abfall, der in der Nähe von Wohngebieten gelagert wird, führt zu Feinstaub. Den sieht man nicht in der Luft, wohl aber als feine Schicht auf dem Boden. Sie geben der Behörde einen Monat Zeit, um Abhilfe zu schaffen. Sonst werden sie das Kraftwerk stilllegen.
aufgenommen: Mo., 30.9.2019

Quelle: Kompas, 30.9.19


Taiwan 29.09.2019 Solidemos 10507
Hunderttausende demonstrierten trotz heftigen Regens in Taipeh und anderen Städten (Hsinchu, Taichung, Tainan, Kaohsiung) zur Unterstüzung der pro-demokratischen Bewegung in Hong Kong.
aufgenommen: Mo., 30.9.2019

Quelle: Taipei Times, 30.09.2019


Hong Kong 29.09.2019 17. Sonntag 10506
Tausende nahmen an einer nicht angemeldeten pro-demokratischen Demonstration teil. Zwischen Demonstranten und Polizei entwickelten sich schnell gewalttätige Auseinandersetzungen in einigen Bezirken auf Hong Kong Island, mit den üblichen Waffen. Polizei: Wasserwerfer, Pfefferspray, Tränengas, Gummigeschosse, ein Warnschuss mit scharfer Munition. Demonstranten: Molotovcocktails, Steine und andere harte Gegenstände, Strassenfeuer, Angriffe auf U-Bahn-Stationen und auf Geschäfte mit Pro-Bejing- Eigentümern. Später gab es auch vor der Mongkok-Polizeiwache (in Kowloon) Zusammenstöße. Insgesmat wohl über 100 Festnahmen und Dutzende Verletzte, darunter eine indonesische Journalistin.
aufgenommen: Mo., 30.9.2019

Quelle: Hong Kong Free Press, 29.09.2019


Hong Kong 28.09.2019 17. Samstag 10505
(s.a. 8730) Vor fünf Jahren begann die 79tägige, erfolglose Occupy-Bewegung zur Durchsetzung eines allgemeinen und freien Wahlrechts. Heute nahmen an einer Kundgebung anläßlich dieses Jahrestages Tausende, Zehntausende, Hunderttausende teil (lt. Polizei: 8440, lt. Veranstalter: 200 000 bis 300 000). Es wurden Filmaufnahmen von der aktuellen Bewegung gezeigt. Ein Sprecher sagte, die wichtigste Lehre aus der damaligen Bewegung sei, dass die Bewegung vereint bleiben muss. Schon vor der Kundgebung gab es kleinere Tränengaseinsätze. Hinterher besetzten Demonstranten eine Straße, da setzte die Polizei wieder Wasserwerfen ein.
aufgenommen: So., 29.9.2019

Quelle: rthk, 28.09.2019


Indonesien 27.9.19 Studenten und Anwohner 10504
Makassar: Erneut ist es zu einer heftigen Straßenschlacht gekommen, bei der Viele verletzt wurden. Ein Demonstrant wurde von einem Wasserwerfer überfahren. Es waren aber nicht nur Studenten. Als diese schon beschlossen hatten, ihre von der Polizei angegriffene Demo zu beenden, kamen plötzlich zahlreiche Anwohner und griffen die Polizei an. Sie setzten Steine und Feuerwerk ein. Polizei und die Demonstranten standen sich auch noch spät abends gegenüber. (Kabar Makassar)
Medan: Auch hier kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Studenten mit Schülern und der Polizei, die Tränengas einsetzte.
(Analisa)
aufgenommen: Sa., 28.9.2019

Quelle: div., 28.9.19


Hong Kong 27.9.19 Gegen Polizeibrutalität 10503
Tausende (Veranstalter: 50 000, Polizei: 9520) demonstrierten gegen Polizeibrutalität. Es ging vor allem um die Behandlung von Festgenommenen. Am 11. August waren 54 Leute in das an der Grenze zu China liegende Gefängnis San Uk Ling Holding Centre gebracht worden; 31 davon mußten danach ins Krankenhaus gebracht werden, 6 mit Knochenbrüchen. Außerdem berichten Anwälte, dass ihnen der Kontakt zu den Festgehaltenen verweigert oder lange verzögert worden ist.
aufgenommen: Sa., 28.9.2019

Quelle: South China Morning Post, Hong Kong Free Press,, 28.9.19


Indonesien 26.9.19 2 Tote 10502
Kendari, Zentralsulawesi: Bei der Demo gegen geplante Gesetze (10500) gab es zwei Tote. Beide wurde erschossen, daneben wurde noch eine Frau in einem nahegelegenen Haus getroffen. Die Polizei behauptet, sie hätte gar keine scharfen Waffen dabeigehabt, nur Tränengas. Die beiden Todesopfer waren Studenten der Halu Oleo Universität.
In Medan gaben Polizisten Warnschüsse gegen die Schüler ab, die vor dem Regionalparlament demonstrierten.
(Analisa)
In Pamekasan (Madura, 27.9.) kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei, die Wasserwerfer und Tränengas einsetzte.
(Kompas)
aufgenommen: Fr., 27.9.2019

Quelle: Kompas, Liputan 6, 26., 27.9.19


Indonesien 25., 26.9.19 Schüler 10501
Gestern haben Studenten in noch mehr Städten gegen die Gesetzesentwürfe (10500) demonstriert, so in Banda Aceh, Garut, Samarinda, Kendari. In Mataram setzte die Polizei Tränengas ein. In Jakarta war es der Tag der Schüler. Obwohl Hunderte schon in den Nachbarstädten wie Bogor und Tangerang festgenommen worden waren, kam es in Jakarta erneut zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei. Heute wurden 200 Schüler in Makassar festgenommen.
aufgenommen: Do., 26.9.2019

Quelle: Kompas, Pikiran Rakyat, Liputan6 u.a., 26.9.19



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5. Oktober 2019