Asien Aktuell:



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Myanmar 11.2.21 Demos und Streiks 10960
Die Proteste gegen die Putschisten weiten sich aus; auch in vielen kleineren Städten gab es Demos mit zum Teil zigtausenden Teilnehmern. Die Kupferminen in Sagaing - Joint Ventures von chinesischen Firmen und Firmen, die vom Militär kontrolliert werden (10952) - werden von den 7000 einheimischen Arbeitern bestreikt, nur noch ein paar chinesische Beschäftigte arbeiten. Das Militär hat hunderte Leute festgenommen, vor allem regionale Mitglieder der Wahlaufsicht. Gleichzeitig hat die Junta angekündigt, 23 000 Gefangene freizulassen.
aufgenommen: Fr., 12.2.2021

Quelle: div.


Thailand 10.2.21 Neue Proteste 10959
Bangkok: Nach einer Corona-bedingten Pause versammelten sich wieder etwa 1000 Leute zu einem Protest gegen die Militärregierung. Sie forderten den Rücktritt des Präsidenten, Reform der Monarchie und eine Verfassungsänderung. In Reden wurde auch die soziale Lage angesprochen: es werde zuviel für das Militär und für die Monarchie ausgegeben, während z.B. WanderarbeiterInnen keine Unterstützung bekämen. So wie die Proteste in Myanmar den „Drei Finger Gruß" aus Thailand übernommen haben, so übernahmen jetzt die Thailänder das Trommeln auf alte Töpfe aus Myanmar. Gegen Ende der Demo kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei und zu Festnahmen. Die meisten wurden aber wieder frei gelassen.
aufgenommen: Do., 11.2.2021

Quelle: Prachatai, 11.2.21


Myanmar 9.2.21 Weiterhin Proteste 10958
Trotz Versammlungsverbote in den größeren Städten gehen die Demonstrationen weiter. Wasserwerfer und Gummigeschosse wurden in Mandalay eingesetzt; es gab Verletzte auf beiden Seiten. Viele wurden festgenommen, die meisten inzwischen aber wieder freigelassen. In Naypyitaw schoß die Polizei zwar in die Luft, dennoch wurden zwei Demonstranten schwer verletzt. Viele Banken sind geschlossen; Angestellte der Luftraumkontrolle haben sich dem Protest angeschlossen. Vereinzelt soll es sogar zum Seitenwechsel von Polizisten gekommen sein.
aufgenommen: Mi., 10.2.2021

Quelle: div.


Myanmar 8.2.21 Kriegsrecht ausgerufen, Proteste gehen weiter 10957
Für große Teile der großen Städte Yangon und Mandalay hat die Militärjunta das Kriegsrecht ausgerufen, womit Versammlungen von mehr als 5 Personen verboten sind. Trotzdem gibt es weiter große Demos, nicht nur in den Zentren, sondern auch in vielen kleineren Städten. Viele Gruppen nehmen teil, d.h. ein weit um sich greifender Streik ist im Gang. So sind in Yangon viele Bankfilialen geschlossen, weil die Angestellten nicht gekommen sind. Lehrer demonstrieren in vielen Städten, ebenso Angestellte der Regierung. Polizei stoppte einen großen Fahrzeugkonvoi aus der Industrievorstadt Hlaing Tharyar, wo viele Fabriken geschlossen sind. Die ArbeiterInnen zogen zu Fuß weiter in die Innenstadt. Wenn auch vereinzelt beobachtet wurde, dass sich hinter den Polizeilinien Soldaten aufstellen, kam es bisher nicht zu größeren Auseinandersetzungen.
aufgenommen: Di., 9.2.2021

Quelle: Frontier Myanmar u.a., 8., 9.2.21


Myanmar 7.,8.2.21 Demos und Streiks 10956

Am Sonntag waren die Demonstrationen noch mal größer als Tags zuvor. Es gab sie in allen großen, aber auch vielen kleineren Städten. Es blieb friedlich, die Polizei war offenbar überrascht von der Zahl der Teilnehmer. Heute sind viele nicht zur Arbeit gegangen; es wird von 1000 LehrerInnen in Yangon berichtet, die in das Stadtzentrum gezogen sind. Auch von Gruppen von TextilarbeiterInnen, Bankangestellten. In Naypyitaw, eine ziemliche junge Stadt, die als Regierungssitz im Wesentlichen nur aus Verwaltung besteht, setzte die Polizei Wasserwerfer gegen tausende Demonstranten ein. In Myawaddy an der Grenze zu Thailand gab die Polizei Warnschüsse ab, nahm etliche Leute fest, ließ sie aber wieder frei. Das Internet wurde Sonntag mittag wieder hergestellt.

aufgenommen: Mo., 8.2.2021

Quelle: div., 7.,8.2.21


Myanmar 6.2.21 Große Demos 10955
In Yangon, Mandalay und Naypyidaw gab es zum ersten Mal große Demos gegen den Putsch. In Yangon waren es zwischen 2000-3000 (Myanmar Times) und "zehntausende" (Al Jazeera). Die Demos blieben weitgehend friedlich. Das Internet ist praktisch vollkommen gesperrt.
aufgenommen: So., 7.2.2021

Quelle: div., 6.2.21


Myanmar 5.2.21 Widerstand 10954
Das Militär hat nach Facebook auch Twitter und Instagram gesperrt. Trotzdem weitet sich der "zivile Ungehorsam" aus. In der Hauptstadt Naypyidaw protestierten Angestellte verschiedner Ministerien, u.a. aus dem Sozialministerium, dem Elektroenergieministerium, dem Bauministerium, aber auch Angestellte des Krankenhauses. In Yangon beteiligen sich viele TextilarbeiterInnen. Derweil weitet sich die Bewegung auch auf kleinere Städte aus. In Mandalay und Yangon gab es Festnahmen.
aufgenommen: Sa., 6.2.2021

Quelle: Radio Free Asia, Eleven, 5.2.21


Thailand Anf. 2/21 40000 Wanderarbeiter in Quarantäne 10953
Provinz Samut Sakhon: 40 000 Wanderarbeiter aus Myanmar sind in verschiedene Formen der Quarantäne gesetzt worden, je nach ihren Wohnverhältnissen. Diejenigen, die in Unterkünften in ihren Fabriken wohnen, dürfen das Gelände nicht mehr verlassen. Wenn sie außerhalb in Massenunterkünften wohnen, wird so etwas wie eine "Blase" aufgezogen, d.h. sie dürfen nur zwischen Fabrik und Unterkunft pendeln (bei uns heißt das wohl "Pendel-Quarantäne"). Bei den Fabriken handelt es sich vorwiegend um Fischverarbeiter, die für ihre niedrigen Löhne berüchtigt sind.
aufgenommen: Sa., 6.2.2021

Quelle: Bangkok Post, UCA News, 5.2.21


Myanmar 4.,5.2.21 Bergarbeiter, Ärzte, Studenten 10952

Tausende haben sich dem friedlichen Protest gegen den Militärputsch angeschlossen. Nicht nur medizinisches Personal vieler öffentlicher Krankenhäuser, Studenten, Angestellte einiger Ministerien, sondern auch die Bergarbeiter dreier Kupferminen. Bei Straßenprotesten in Mandalay gab es Festnahmen. In Sarlingyi versammelten sich Bergarbeiter der Minen von Letpadaung, Sabei und Kyaysin (Myanmar Wanbao, Myanmar Yan Tse, Sino Hydro, siehe auch 10621)und zeigten den Drei-Finger-Gruß.

aufgenommen: Fr., 5.2.2021

Quelle: The Irrawaddy, Eleven, 5.2.21


Myanmar 3.2.21 Mediziner protestieren gegen Putsch 10951
Angestellte der öffentlichen Krankenhäuser - Ärzte und PflegerInnen - führen den Protest gegen den Putsch. In mehr als 110 Krankenhäusern in mehr als 50 Städten quer durch Myanmar beteiligen sich Angestellte am Streik. Es sollen mehrere Hundert sein. Auf Kundgebungen zeigen sie den Drei-Finger-Gruß, den sie aus Thailand übernommen haben und dort als Protest gegen die Militärregierung gilt. In Mandalay wurden drei Protestierer festgenommen.
aufgenommen: Do., 4.2.2021

Quelle: The Irrawaddy, 3.2.21


Hong Kong seit 2.2.21 Überfall aus dem Hinterhalt 10950
Seit Tagen führen die Sicherheitsorgane überfallartige Corona- Zwangstestungen in Wohngebieten durch. Das Ziel ist "ZeroCovid". Ganze Blocks oder Hochhäuser werden plötzlich über Nacht abgesperrt und alle Bewohner zwangsgetestet. Es handelt sich durchwegs um Gebiete in Kowloon, in denen eher Arme wohnen. Überfallen werden Blocks, in denen entweder schon Infektionen vorgekommen sind, oder das Virus im Abwasser gefunden wurde. Die Ausbeute ist bislang bescheiden; je Überfall werden zwischen Null und 3 Infizierte gefunden.
Zum Betreten von Regierungsgebäuden muß jetzt jeder sein Smartphone zeigen und beweisen, dass die Corona-App installiert ist. Die war bisher nicht so erfolgreich. Seit November haben grade mal 5 % der Hong Konger das Ding downgeloaded.
aufgenommen: Do., 4.2.2021

Quelle: RTHK, Hong Kong Free Press, South China Morning Post, 2. bis 4.2.21


Thailand 1.2.21 Protest gegen Putsch in Myanmar 10949
Bangkok: Etwa 200 Wanderarbeiter aus Myanmar und einige Thailänder versammelten sich vor der Botschaft von Myanmar, um gegen den Putsch zu protestieren. Nach kurzer Zeit kam es zu Auseinandersetzungen mit Riotpolizei. Es gab Verletzte und drei Festnahmen. Proteste soll es auch in Chiang Mai gegeben haben, wo viele Menschen aus Myanmar leben.
aufgenommen: Di., 2.2.2021

Quelle: Bangkok Post, The Nation, Prachatai, 2.2.21


Myanmar 1.2.21 Putsch 10948
Nach der verlorenen Parlamentswahl hat das Militär die Macht übernommen, kurz bevor das neue Parlament zusammentreten sollte. Viele Mitglieder der Regierung sind verhaftet worden, darunter auch der Staatspräsident und die defacto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi. Telefon und Internet sind weitgehend unterbrochen. Die National League for Democracy hatte 396 Sitze gewonnen, die vom Militär aufgestellte Union Solidarity and Development Party nur 33. Das Militär sprach deshalb von Wahlbetrug.
aufgenommen: Mo., 1.2.2021

Quelle: div., 1.2.21


Südkorea 2020 Streiktage 10947
Laut dem Korea Labor Institute gab es im letzten Jahr 37,8 % mehr durch Streiks ausgefallene Arbeitstage als im Jahr davor. Allerdings war diese Zahl 2019 auch die niedrigste seit 2000. (Siehe auch 6673) Im Einzelnen:
2017: 862 000
2018: 552 000
2019: 402 000
2020: 554 000
aufgenommen: Sa., 30.1.2021

Quelle: Korea Herald, 30.1.21


Südkorea 29.1.21 Paketboten: kurzer Streik 10946
Gewerkschaftlich organisierte Paketboten haben ihren Streik nach einem Tag wieder beendet. Von den etwa 50 000 Paketboten sind 5500 organisiert. 86 % von denen erklärten in einer Urabstimmung ihre Zustimmung zu einer Vereinbarung, die zusätzliche Beschäftigte zur Sortierung und Lieferung der Pakete vorsieht. Es gab schon mal ein Abkommen, das war aber nur vom Verband der Logistikunternehmen unterzeichnet worden. Der neue Vertrag ist von den größten Unternehmen (Hanjin Transportation, Lotte Global Logistics und CJ Logistics) unterzeichnet worden. Das Ministerium für Land, Infrastruktur und Transport will die Einhaltung der Vereinbarung überwachen.
aufgenommen: Fr., 29.1.2021

Quelle: Korea Herald, 29.1.21


Kambodscha 27.1.21 Flughafenarbeiter 10945
Siem Reap: 130 Beschäftigte des Siem Reap International Airport demonstrierten vor dem Arbeitsamt. Sie sind entlassen worden; der Flughafenbetreiber (die französische VINCI Airports hält den größten Anteil) will ihnen aber nicht alle ihnen zustehenden Entschädigungen zahlen. Es gab ein Angebot von 80 %, welches sie abgelehnt haben. Jetzt hat ihnen die Firma einfach mal 50 % überwiesen. Seit April wurden ihnen - nach eigenen Aussagen - nur die Hälfte des Lohnes gezahlt - die Firma sagt, es wären gut 80 % gewesen.
aufgenommen: Fr., 29.1.2021

Quelle: CamboJA News (Cambodian Journalists Alliance Association), 27.1.21


Kambodscha 26.1.21 Erfolgreicher Streik 10944
Provinz Svay Rieng: 200 ArbeiterInnen der Master Blacksmith Metal Products haben ihren dreitägigen Streik beendet. In diesem Streik forderten sie die Freiwilligkeit von Überstunden; keine grundlosen Entlassungen und die Wiedereinstellung einiger KollegInnen; Vereinfachung des Verfahrens bei Krankmeldung. Die 400 anderen ArbeiterInnen waren am Betreten der Fabrik gehindert worden (oder honorierten die Streikposten). Die Firma stimmte am Ende den Forderungen zu, allerdings werden die Streiktage vom Jahresurlaub abgezogen.
aufgenommen: Di., 26.1.2021

Quelle: The Phnom Penh Post, 26.1.21


Kambodscha 20., 21.1.21 Festeinstellung ! 10943
Phnom Penh: Etwa 6000 ArbeiterInnen der Y & W Garment (Kapital aus China) (10832, 8734) blockieren seit zwei Tagen eine Straße. Sie arbeiten zum Teil schon jahrelang in der Fabrik - aber immer nur mit Fristverträgen. Jetzt verlangen sie die Festeinstellung und die Zulagen, die ihnen bei festen Verträgen zustünden - etwa 100 US$ im Jahr. Schon 2019 hat der Labour Arbitration Council (so etwas wie ein Arbeitsgericht) geurteilt, dass Kettenverträge maximal zwei Jahre lang erlaubt sind.
aufgenommen: Fr., 22.1.2021

Quelle: ComboJA News, The Phnom Penh Post, 21.1.21


Indonesien 21.1.21 Plantagenarbeiter 10942
Peranap, Kreis Indragiri Hulu, Riau: Feldarbeiter der Plantage PT Sinar Reksa Kencana streiken für die Zahlung von rückständigen Löhnen. zwei Monatslöhne vom letzten Jahr fehlen noch. Sie errichteten ein Zelt vor der Verwaltung der Plantage. Polizei kam und ermahnte die Streikenden, Corona-Regeln einzuhalten; brachte aber auch Verpflegung für die Zeltbesatzung mit.
aufgenommen: Fr., 22.1.2021

Quelle: Berazam.com, Riau1.com, 21.1.21


Myanmar 19.1.21 Bauarbeiter 10941
Yangon: Einige hundert Bauarbeiter am Yoma Central Projekt sind in Streik getreten, weil zum dritten Mal in Folge die wöchentlichen Lohnzahlungen ausgeblieben sind. Außerdem wurden keine Sozialversicherungsbeiträge abgeführt. Die Baufirma ist ein JointVenture von Bouygues, Singapur und Taisei, Japan. Nachdem versprochen wurde, dass die Löhne am 26.1. gezahlt werden, wurde der Streik beendet.
aufgenommen: Mi., 20.1.2021

Quelle: The Irrawaddy, 19.1.21



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12. Februar 2021