Asien Aktuell:



News, Daten, Kämpfe, Bewegungen



< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >

 





Myanmar 6.3.21 Weiter 10980
Die Sicherheitskräfte haben Razzien in Stadtteilen durchgeführt, um Leute zu verhaften. Die Demos gehen aber weiter. In Yangon in mehreren Stadtteilen, eine Große Demo in Mandalay.
aufgenommen: Mo., 8.3.2021

Quelle: div., 7.3.21


Thailand 6.3.21 Abfall 10979
Bangkok: Hunderte demonstrierten vor dem Gerichtsgebäude gegen die andauernde Inhaftierung von politischen Gefangenen und Pro-Demokratie-AktivistInnen. Kurzzeitig wurde Abfall verbrannt, aber auch Bilder des Königs. Es gab viele Festnahmen; einige Leute konntan aber auch wieder aus den Wannen befreit werden.
aufgenommen: So., 7.3.2021

Quelle: Prachatai, 7.3.21


Myanmar 4.,5.3.21 Widerstand unbeirrt 10978
Mindestens 50 Menschen sind bisher von den Sicherheitskräften ermordet worden. Dennoch gehen die Proteste weiter. In Mandalay haben Soldaten die Leiche einer erschossenen jungen Frau wieder ausgegraben, die tags zuvor von Zehntausenden zu Grabe getragen worden war. 240 Polizisten haben die Seite gewechselt. Sie berichten davon, dass die Polizei als Schutzschild missbraucht wird - Scharfschützen der Armee stehen hinter ihnen und feuern von dort - oder Soldaten treten in Polizeiuniformen auf, etwa bei dem Angriff am 20.2. auf eine Werft in Mandalay (10968).
aufgenommen: Sa., 6.3.2021

Quelle: Radio Free Asia, div., 5.3.21


Myanmar 3.3.21 Blutiger Tag 10977
Laut UN sind 38 Menschen ums Leben gekommen; zum großen Teil erschossen. Es gibt darüber hinaus unzählige, zum Teil schwer verletzte. Überall im Land setzten die Sicherheitskräfte scharfe Waffen ein. Allein im Stadtteil North Okkalapa von Yangon kamen mindestens 13 Menschen ums Leben, in Monywa, Sagaing, acht. Die Proteste gehen aber weiter. In Myitkyina, Kachin State, demonstrierten an die 10 000, in verschiedenen Orten im Kayah State demonstrierten 100 000.
aufgenommen: Do., 4.3.2021

Quelle: div., 4.3.21


Myanmar 2.3.21 Weiter Proteste 10976
Obwohl Sicherheitskräfte ihre Anstrengungen verstärken, durch den Einsatz von Tränengas, Blendgranaten, Zwillen und scharfen Waffen die Demos zu unterbinden, gelingt das immer nur vorübergehend. Die Leute können zwar an einem Ort vertrieben werden, sammeln sich aber wieder. Das gilt für Yangon und Mandalay, aber auch für andere Städte. Seit dem Putsch sind fast 1300 festgenommen worden, an die 1000 sind noch in Haft. Dazu zählen vor allem gewählte Abgeordnete des nationalen, als auch der Provinzparlamente, aber auch viele streikende Zivilangestellte (etwa streikende angestellte der Bahn) und Journalisten. In Naypyitaw gabs keine Demo, aber eine Trauerveranstaltung für Ermordete.
Derweil versucht die Junta, ihren Einfluß nach unten auszubauen. Regionalräte wurden schon früh gebildet; seit einigen Tagen werden "Sicherheits- und Gesetzeshüter-Teams" auf der Wahlkreisebene eingerichtet - meist mit Mitgliedern der militärnahen Partei USDP (10948) besetzt. Allerdings werden in vielen Wahlkreisen und Nachbarschaften parallele, bzw alternative Strukturen der Einwohner aufgebaut. Nachbarschaftswachen, die die Bewegungen der Polizei beobachten, um Demonstranten zu schützen. In einigen Fällen sind die vom Militär eingerichteten Strukturen ganz verhindert worden.
(Frontier)
aufgenommen: Mi., 3.3.2021

Quelle: div., 3.3.21


Myanmar 28.2.21 Viele erschossen 10975
Laut UN sind am Sonntag mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen, die meisten mit scharfen Waffen erschossen. In vielen Städten gingen Sicherheitskräfte mit großer Gewalt gegen Demonstranten vor. Dabei wurden auch Tränengas- und Blendgranaten verschossen. Tote gab es in Dawei, Yangon, Mandalay, Myeik, Bago und Pakokku. Daneben gab es unzählige Verletzte und zahlreiche Festnahmen, darunter auch gezielte Festnahmen von Journalisten. Allerdings hat diese Repression bislang nicht den gewünschten Effekt: Es sollen soviele Leute auf der Straße gewesen sein, wie nie zuvor. Die Demonstranten beginnen, sich besser vorzubereiten. So tragen sie oft selbstgemachte Schilde, errichten Barrikaden, tragen Gasmasken.
aufgenommen: Do., 4.3.2021

Quelle: div.


Thailand 28.2.21 Protest 10974
Bangkok: Mehr als 2000 Menschen demonstrierten vor dem Militärgelände, in dem der Premierminister wohnt, gegen die Militärregierung. Unter den Demonstranten waren auch viele Migranten aus Myanmar. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die u.a. Gummikugeln abschoß und Wasserwerfer einsetzte. Zuvor waren Demonstranten durch Stacheldrahtbarrikaden durchgedrungen. Flaschen und Steine wurden auf die Polizei geworfen.
aufgenommen: Mo., 1.3.2021

Quelle: Khaosod, RTHK, 1.3.21


Hong Kong 1.3.21 Kleiner Protest 10973
Mehr als 200 Menschen versammelten sich vor dem Gerichtsgebäude, in dem der Prozess gegen 47 AktivistInnen begonnen hat, die im letzten Jahr die "Vorwahlen" des demokratischen Lagers (10781) organisiert haben. Darunter waren auch Diplomaten, vor allem von der EU und Großbritannien. Einige der Anwesenden waren in Schwarz gekleidet, wie die Militanten der Bewegung von 2019/2020. Einige skandierten auch "verbotene" Slogans.
aufgenommen: Do., 4.3.2021

Quelle: Hong Kong Free ress, RTHK, 1.3.21


Myanmar 26.2.21 Mehr Repression 10972
Der Widerstand gegen den Militärputsch geht weiter; die Repression nimmt zu. Immer mehr Berichte, dass Sicherheitskräfte ihre Waffen einsetzen - Gummigeschosse, Zwillen, aber auch scharfe Waffen. Immer mehr Festnahmen. Vor allem in der Industrievorstadt Hlaing Tharyar von Yangon macht die Soldateska Jagd auf streikende ArbeiterInnen und ArbeiteraktivistInnen. Sie sammelt die Adressen von GewerkschafterInnen, macht Haus-zu-Haus- Kontrollen. Die ILO hat die Putschisten aufgefordert, damit aufzuhören.
aufgenommen: Do., 4.3.2021

Quelle: Myanmar Now, The Irrawaddy, 27.2.21


Indonesien 26.2.21 Streikposten bedroht 10971
Deli Serdang bei Medan: Ein Polizist hat die Streikposten vor der palmölverarbeitenden Fabrik der PT Rezeky Fajar Andalan bedroht. Die Arbeiter streiken, weil Mitglieder der neu gegründeten Gewerkschaft entlassen worden sind. Der Polizist richtete seine Pistole auf die Streikenden vor dem Werkstor und forderte sie auf, zu verschwinden, sie würden die Arbeitswilligen belästigen. Die am Streikposten beteiligten Arbeiter zogen zwar weg, aber ein Video von der Aktion ging online, was die Polizei in Erklärungsnot bringt.
aufgenommen: Sa., 27.2.2021

Quelle: Tribun Medan, 27.2.21


Myanmar 25.2.21 Staat wird bestreikt 10970
In Mandalay kam es zu Auseinandersetzungen zwischen etwa 1000 (Reuters) Pro-Militär-Demonstranten, die zum Teil mit Messern, Zwillen, Schwertern bewaffnet waren und Anwohnern, die auf Töpfe schlugen. Es gab Verletzte. Die Zahl der Getöteten steigt, Radio Free Asia spricht von inzwischen Acht, davon einer in Polizeigewahrsam. Viele Zivilangestellte des Staats sind festgenommen worden; Haftbefehle sind ausgestellt, vor allem gegen Ärzte; viele von ihnen verstecken sich. Ein Drittel aller Krankenhäuser funktionieren nicht mehr. Der Versuch der Sicherheitskräfte, ein Krankenhaus in Hinthada zwangsweise wieder zu eröffnen, wurde von Demonstranten verhindert. Derweil streiken Angestellte in allen 24 Ministerien. Der Berichterstatter für die UN schätzt, dass dreiviertel aller Staatsangestellten streiken (RTHK).
aufgenommen: Do., 4.3.2021

Quelle: div, 25., 26.2.21


Myanmar 22.2.21 Generalstreik 10969
Wie weit der Streik an sich befolgt worden ist, ist unklar. Jedenfalls gingen soviele Leute in praktisch allen Städten auf die Straße wie noch nie. Geschäfte, Einkaufszentren, Märkte waren zu. Es blieb insgesamt recht friedlich. In Yangon blockierten Sicherheitskräfte die Zufahrtsstraßen zu ausländischen Botschaften. In Naypidaw wurden an die 200 Leute festgenommen.
aufgenommen: Do., 4.3.2021

Quelle: div., 22., 23.2.21


Myanmar 20.2.21 Streikende Werftarbeiter erschossen 10968
Beim Versuch des Militärs in Mandalay, den Streik der Werftarbeiter der staatlichen Yadanarbon Werft und anderer Beschäftigte der Irrawaddy-Flussschifffahrt zu brechen, sind zwei Menschen erschossen worden. Zwei Dutzend andere wurden zum Teil schwer verletzt. Damit sind inzwischen 4 Menschen erschossen worden. Dennoch halten die großen Demos an, mit immer noch Zehntausenden in Yangon und Mandalay. Der Transportsektor wird umfassend bestreikt. Züge fahren nicht mehr und Inlandsflüge finden nicht statt, weil die Piloten nicht erscheinen.
aufgenommen: So., 21.2.2021

Quelle: The Irrawaddy, Myanmar Now, Radio Free Asia, Al Jazeera, 20.2.21


Myanmar 20.2.21 Bargeld knapp 10967
Polizei und Militär verhaften immer mehr streikende Leute. Vor allem Angestellte der Regierung und vor allem in der Hauptstadt Naypyitaw. In Mandalay wurden zwei Lokführer verhaftet, weil sie sich geweigert hatten, einen Militärzug zu fahren. LehrerInnen, Mediziner, Angestellte des Amtes für Zivilluftfahrt sind festgenommen worden. Weil fast alle Angestellte der privaten Banken streiken, entwickelt sich eine Geldkrise. Bargeld ist knapp; Überweisungen werden entweder gar nicht mehr ausgeführt oder dauern lange.
aufgenommen: Sa., 20.2.2021

Quelle: Radio Free Asia, The Irrawaddy, 19.2.21


Thailand 19.2.21 Demo 10966
Bangkok: Hunderte demonstrierten vor dem Parlament, wo eine Debatte über ein Misstrauensvotum stattfand. Sie beklagten vor allem das Scheitern der Militärregierung in Bezug auf die Arbeitsplatzkrise in Folge der Corona-Krise.
aufgenommen: Sa., 20.2.2021

Quelle: Bangkok Post, 19.2.21


Myanmar 16., 17.2.21 Demos und Streiks 10965
Die Demos gestern sollen die größten bisher gewesen sein. Bemerkenswert vor allem, dass sie in vielen, auch kleineren Städten stattfanden. In den großen Städten gibt es nicht die eine, riesige Demo, sondern viele verstreute. In Minbu, Magwe, demonstrierten am 15. "mehr als 100 000", unter Beteiligung von Arbeitern zweier Ölförderanlagen (Myanmar Times). In Mandalay wurde die Myanmar Railways sowohl von außen durch das Blockieren der Gleise, als auch von innen durch einen fast vollständigen Streik der Beschäftigten lahm gelegt. Dort kam es auch zu Warnschüssen durch Sicherheitskräfte und Auseinandersetzungen mit vielen Verletzten (Myanmar Now). Tausende TextilarbeiterInnen demonstrierten vor dem Büro der ILO in Yangon (Frontier Myanmar). In Yangon blockierten viele mit "defekten" Autos die großen Straßen - das wurde aber wieder zurückgefahren, weil die Leute so nicht zu den Demos kamen. Private Banken werden immer noch bestreikt. Überall haben sich Solidaritätsgruppen gebildet, um notleidende Familien mit Nahrungsmitteln zu versorgen.
aufgenommen: Do., 18.2.2021

Quelle: div., 17., 18.2.21


Myanmar 15.2.21 Weiter Proteste 10964
Die Militärjunta hat sich selber umfassende Rechte gegeben, um die Bewegung gegen sie zu unterdrücken. Interessiert aber nicht. Das Internet war über Nacht aus. Dennoch gehen die Demos und andere Proteste weiter. Verhaftungen auch, wenn auch Festgenommene am nächsten Tag wieder freigelassen worden sind. In Mandalay kam es zu Auseinandersetzungen, bei denen die Sicherheitskräfte Gummigeschosse einsetzten, die Demonstranten warfen Steine. Vereinzelt wurden wohl auch scharfe Waffen benutzt; eine junge Demonstrantin, die in Naypyidaw schon letzte Woche getroffen worden ist, ist ihren Verletzungen erlegen. In Myeik, Taninthayi (im Süden von Myanmar) versuchten Polizisten und Soldaten die Zivilangestellten der Regierung zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bringen. Eine große Menschenmenge kam und die Sicherheitskräfte zogen sich zurück.
aufgenommen: Di., 16.2.2021

Quelle: Al Jazeera, Eleven, 16.2.21


Thailand Demo 13.2.21 10963
Bangkok: 1000 demonstrierten für die Freilassung von vier StudentenaktivistInnen, die letzte Woche wegen "Majestätsbeleidigung" verhaftet worden sind. Die Demo am Demokratiemonument war von starker Polizeipräsenz mit zwei Wasserwerfern begleitet. Nach dem offiziellen Ende der Demo kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, bei denen 20 Polizisten (Angaben der Polizei) und 20 verletzten Demonstranten (Angaben eines Krankenhauses) kam. Mindestens 7 Leute wurden festgenommen; die meisten kamen am nächsten Tag wieder frei.
aufgenommen: Mo., 15.2.2021

Quelle: Prachatai, Khaosod, 14.2.21


Myanmar 13.2.21 Festnahmen 10962
Während die Proteste weitergehen (mehr als 100 000 in Yangon), haben Polizei und Militär mehr als 380 Menschen festgenommen. Vor allem Prominente der NLD, aber auch Ärzte, weil der Gesundheitssektor ganz vorne bei den Protesten beteiligt ist. Das öffentliche Krankenhaus in Lashio, Shan State, ist praktisch außer Betrieb. Allerdings klappt das mit den Festnahmen nicht immer. Die Festnahmen des obersten Arztes des Aunglan Krankenhauses in Magwe wurde von Nachbarn verhindert, ebenso wie beim Rektor des Medizinischen Instituts in Mandalay.
aufgenommen: So., 14.2.2021

Quelle: div


Indonesien 11.2.21 Streik 10961
Bengkayang, Nordwestkalimantan: 600 ArbeiterInnen der Palmölplantage PT Patiware sind in Streik getreten, weil die Firma den neuen gesetzlichen Mindestlohn für 2021 des Bezirks nicht zahlen will.
aufgenommen: Fr., 12.2.2021

Quelle: Info GSBI, 11.2.21



< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links



Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen

8. März 2021