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Indonesien | 7.10.99 | Streikende Arbeiter angegriffen |
1252 |
Medan (s.1234): Seit 17.10. sind tausende Arbeiter des Stahlwarenherstellers PT Gunung Gahapi Sakti (PT GGS) im Streik. Die Firma hat eine private Schutztruppe angeheuert. Als die Arbeiter gestern wie gewöhnlich zum Streikposten standen, wurden sie von diesen Schlägern mit Stichwaffen angegriffen. Vier Arbeiter wurden dabei verletzt. | |||
aufgenommen: Fr., 8.10.1999 |
Quelle: Waspada,8.10.99 |
Indonesien | 6.10.99 | Arbeiteraktionen |
1250 |
Medan: Hunderte ArbeiterInnen aus 46 Firmen machten vor dem Gouverneursbüro eine
Solidaritätskundgebung zugunsten der Streikenden der PT Gunung Gahapi Sakti. Diese
sind schon seit 21 Tagen im Streik (s.1234). Ebenfalls in Medan demonstrierten ca. 200 Beschäftigte des Möbelherstellers PT Narindu vor dem Provinzparlament. Sie haben 18 Forderungen, u.a.: Lohnerhöhung, volle Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, die Arbeiter sollen für kaputte Werkzeuge nicht mehr verantwortlich gemacht werden, volle Lohnfortzahlung während des Streiks, besseres Essen während der Nachtschicht (zwei Dosen Milch pro Woche, ein Glas süßer Tee und zwei Scheiben Brot pro Nacht), Menstruationsurlaub. | |||
aufgenommen: Do., 7.10.1999 |
Quelle: Waspada,7.10.99 |
Indonesien | 5.10.99 | Studentenproteste |
1245 |
Die Feiern zum 54 Gründungsjubiläum der Streitkräfte (TNI) waren Anlaß zu Demos in verschiedenen Städten, bei denen Studenten gegen die innenpolitische Funktion des Militärs protestierten. In Palembang (Südsumatra), wurde dabei einer der Demonstranten vor dem Rathaus erstochen. In Jakarta demonstrierten Hunderte. In Ujungpandang (Südsulawesi) versuchten 200 Studenten erfolglos, den Flughafen zu besetzen. In Bandar Lampung (Südsulawesi) besuchten Hunderte das Provinzparlament und wichtige militärische Verwaltungseinrichtungen. Sie forderten den Rücktritt des Kommandanten des örtlichen Militärs, weil vor kurzem (s.1229) ein Student bei einer Demo ums Leben kam. In Bandung wurde u.a. der Rücktritt von Militärchef Wiranto gefordert. In Denpasar (Bali) besuchten Dutzende Studenten verschiedene militärische Einrichtungen, um dem Militär zum Geburtstag zu gratulieren und ihre Hoffnung zum Ausdruck zu bringen, daß das Militär endlich mit der Gewalt und Repression aufhört. | |||
aufgenommen: Mi., 6.10.1999 |
Quelle: Indonesian Observer, 6.10.99 |
Osttimor | 3.10.99 | Flüchtlinge zurück? |
1241 |
Indonesien hat mit der UN ein
Abkommen geschlossen, nach dem die über 200 000 Flüchtlinge, die derzeit in Westtimor
sind, zurückkehren können. Die Lager sind schlecht versorgt (s. 1225) und stehen zum Teil
unter der Kontrolle von Pro-Indonesischen Milizen. Die Rückführung der Flüchtlinge wird
aber schwierig werden, so Offizielle der UN. Es gäbe noch viele Hindernisse. Etwa 6000 der insgesamt 7500 Soldaten von InterFET sind inzwischen in Osttimor. Etwa 1000 Australier haben im Grenzgebiet zu Westtimor Stellung bezogen. Irgendwelchen Widerstand von Seiten Pro-Indonesischen Milizen gab es bisher nicht. Ein Kommandant der Falintil (bewaffneter Arm der Fretilin) hat beklagt, die InterFET-Truppen seien zu ängstlich und zu langsam im Bemühen, Hilfsgüter zu den Betroffenen zu bringen. Die noch im Land verbliebenen Reste der Milizen seien keine Gefahr, die "rennen nur noch weg". Ein Hilfskonvoi erreichte Cairu, ein Dorf, das kaum zerstört ist und zum Fluchtzentrum von Tausenden geworden ist. Dort hatten Gruppen der Falintil (offenbar im Gegensatz zu Anweisungen ihrer Chefs) schon vor zwei Wochen die Milizen verjagt. | |||
aufgenommen: Mo., 4.10.1999 |
Quelle: BBC News, South China Morning Post, The Straits Times, 4.10.99 |
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13. Oktober 1999