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Thailand | 3.11.99 | Repatriierung |
1320 |
In Thailand gibt es ca. eine Million ausländische Arbeiter, die meisten davon aus Burma und illegal. Vor zwei Jahren hatten thailändische Unternehmen aus 37 Provinzen und 18 Branchen die Erlaubnis erhalten, Arbeitsmigranten einzustellen. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit hat die Regierung die Höchstzahl auf 87 000 ausländische Arbeiter beschränkt, Stichtag: gestern. Allerdings wurde im letzten Moment noch eine Übergangsregelung für 163 098 Arbeitplätze beschlossen, auf denen Ausländer noch bis zum 31. Aug. nächsten Jahres arbeiten dürfen. Die Repatriierung hat begonnen, in der Provinz Tak mußten wegen Arbeitskräftemangel bereits 150 Fabriken schließen. Am Fluß Moei wiesen burmesische Truppen 200 zurückkehrende Migranten ab, auch an anderen Grenzübergängen gab es Schwierigkeiten mit burmesischen Soldaten. Seit der Botschaftsbesetzung am 1.Okt in Bangkok (s.1236) hat Burma die Grenzen zu Thailand geschlossen. | |||
aufgenommen: Do., 4.11.1999 |
Quelle: Bangkok Post, 3./4.11.99 |
Indonesien | Militärgewalt |
1319 | |
Fakfak (Irian Jaya), 1.11.99: Sicherheitskräfte haben den friedlichen Protest von
tausenden Einheimischen angegriffen. Die Demonstranten hatten den Rücktritt des
Distriktchefs, Oberst Suparlan Pasambuna, gefordert. Sie waren zu dem Gebäude der
Distriktverwaltung gezogen. Die Angestellten dort gerieten in Panik und flohen. Militär
und Polizei brach die Demo auf und verlud die Demonstranten in LKWs zur Rückfahrt in
ihr Dorf. Auf der Heimfahrt wurde der LKW-Konvoi von Siedlern (Transmigranten) von
der Insel Seram angegriffen. In der letzten Woche haben hunderte von Einwohnern
Fakfaks wegen Streit über Grundbesitz einen Riot veranstaltet, dabei wurden einige
Regierungsgebäude beschädigt.(The Straits Times, 3.11.99) Meulaboh (Aceh), 2.11.99, s.1316: Mindestens 23 Personen wurden schwer verletzt, als das Militär das Feuer auf tausende Demonstranten eröffnete, die ein Unabhängigkeitsreferendum für Aceh forderten. Die Menge hatte bereits ein Regierungsgebäude in Brand gesetzt und dann versucht, in das örtliche Militärhauptquartier einzudringen.(The Jakarta Post,3.11.99) Jakarta, 31.10.99: Ca. 50 Soldaten randalierten auf einem Markt, weil einige ihrer Kollegen wegen schlechtem Benehmen (Lärmen und Trinken) des Marktes verwiesen worden waren. Die Randalierer waren teilweise in Uniform und bewaffnet mit Tränengas und Schlagstöcken. Sie stürmen den Markt, zerstörten einige Stände und verletzten zwei Arbeiter so schwer, daß diese bewußtlos ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten.(The Straits Times, 3.11.99) | |||
aufgenommen: Mi., 3.11.1999 |
Quelle: div. |
Thailand /Laos | 31.10.99 | Grenze verteidigt |
1311 |
Schwerbewaffnete laotische Grenzpolizei hat das Land erfolgreich gegen hunderte von Thais verteidigt, die aus Protest gegen den Dammbau von Pak Moon (s. 836) nach Laos auswandern wollten. Sie hatten schon vorher die Provinzregierung aufgefordert, für sie die thailändische Staatsangehörigkeit aufzuheben und bei der laotischen Regierung um die Erteilung der laotischen Staatsangehörigkeit nachzufragen. Die laotische Polizei bezeichnete die Protestierer aber als "Unruhestifter, die das laotische Volk beleidigen würden." | |||
aufgenommen: Mo., 1.11.1999 |
Quelle: Bangkok Post, 1.11.99 |
Indonesien | 30.10.99 | Aceh |
1310 |
Ein Fact-Finding-Team aus Vertretern der Regierung, Menschenrechtsgruppen und Polizei
hat festgestellt, daß das Militär im Juli in Beutong Ateuh (s. 1090) 50 unbewaffnete
Zivilisten massakriert hat. Es habe zu der Zeit keinerlei separatistische Aktivitäten in
diesem Gebiet gegeben; ebenfalls sei ein Zusammenhang mit dem Anbau von Marihuana
nicht erkennbar. Am Samstag sind im Aceh ein Zivilist und ein Polizist in getrennten Vorfällen erschossen worden. | |||
aufgenommen: Mo., 1.11.1999 |
Quelle: The Straits Times; The Jakarta Post, 1.11.99 |
Indonesien | 28.10.99 | Am Krieg vorbei? |
1307 |
Feisal Tanjung, pensionierter General und Vorgänger Wirantos - sowohl als Armeechef als auch jetzt als Minister für die Koordinierung politischer und Sicherheitsfragen - hat seine (Auto-)Biografie vorgestellt ("Terbaik Untuk Rakyat Terbaik Bagi ABRI" - "Das Beste für das Volk ist das Beste für ABRI", die Sicherheitskräfte Armee/Polizei). Darin berichtet er, daß der damalige Präsident Habibie als Antwort auf ein Ultimatum der UN am 8.9. (s. 1173) gesagt habe, Indonesien würde jedes Risiko eingehen, einschließlich Krieg, wenn die australischen Schiffe Osttimor anlaufen sollten. "Wenn wir in den Krieg müssen, dann wird die Nation alles einsetzen, was sie hat, weil Ost Timor immer noch ein Teil von uns ist. Unser Land liebt Frieden, aber es liebt Freiheit und Souveränität noch mehr", so damals Habibie laut Feisal Tanjung. Am 12.9. akzeptierte die Regierung Indonesien dann doch die Stationierung "internationaler Friedenstruppen". | |||
aufgenommen: Sa., 30.10.1999 |
Quelle: The Jakarta Post, 30.10.99 |
China | 29.10.99 | Verfolgung der Falun Gong |
1306 |
Mindestens 50 Leute wurden auf dem Tienanmen-Platz verhaftet, weil sie ruhig, aber seit 5 Tagen gegen die Illegalisierung der Falun Gong, eine z.T. religiöse Vereinigung mit Millionenanhang, demonstrierten. Sie wurden zum Teil an den Haaren weggeschleift und dabei verletzt. In der letzten Woche hat die Polizei in Beijing allein an die 3000 Mitglieder der Falun Gong verhaftet (s. 1230). | |||
aufgenommen: Sa., 30.10.1999 |
Quelle: South China Morning Post, 30.10.99 |
Südkorea | 29.10.99 | Mehr UNO-Kriegsverbrechen |
1305 |
Vertreter der US-Army haben begonnen, in Südkorea das Massaker von No Gun Ri zu untersuchen (s. 1240). Unter der Eisenbahnbrücke bei der Stadt No Gun Ri (etwa 160 km südöstlich von Seoul) sollen US-Soldaten während des Koreakrieges an die 400 Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder, erschossen haben, weil sie vermuteten, daß sich verkleidete Nordkoreaner unter ihnen befanden. In Seoul fand eine Demo gegen die US-Kriegsverbrechen statt, wo gefordert wurde, daß auch andere Vorwürfe untersucht würden; so hätten US-Truppen zum Beispiel im August 1950 80 Menschen in einem konfuzianischen Schrein in Masan ermordet. | |||
aufgenommen: Sa., 30.10.1999 |
Quelle: CNN, 30.10.99 |
Südkorea | 26.10.99 | Einigung bei Arbeitskampf? |
1301 |
(s1292) Nach mehr als 70tägigem Arbeitskampf beim Schiffbauer Halla Engineering and Heavy Industries in Mokpo (Provinz Südcholla) bahnt sich eine Einigung zwischen Gewerkschaft und Management an. Es gibt bereits Beschlüsse zu Fragen der ausstehenden Löhne. Die Firma war 1997 in Konkurs gegangen und unter gerichtliche Treuhänderschaft gestellt worden. Während der Konkursverwaltung wurde Hyundai Heavy Industries (landesgrößtes Schiffbauunternehmen) beauftragt, der notleidenden Firma zur Seite zu stehen. | |||
aufgenommen: Do., 28.10.1999 |
Quelle: Chosun Ilbo,28.10.99 |
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4. November 1999