Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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Indonesien 21.2.00 Arbeiteraktionen

1580

Malang: Die "Kommision E" des Stadtparlaments hat die Forderungen von 90 Arbeitern der Möbelfirma PT Gatra Mapan Lima bestätigt. Die Firma muß ab April 20% mehr Lohn zahlen. Alle Arbeiter müssen mindestens in Höhe der Regionalen Mindestlohns bezahlt werden. (Surabaya Post)
Bandung: 500 ArbeiterInnen der Textilfabrik PT Graha Sinar Surya Angkasa streikten u.a. für Essensgeld, höhere Überstundenzuschläge, höheres Fahrgeld, Menstruationsurlaub, Sozialversicherung, Anwesenheitsprämie, Bonuszahlung. Außerdem fordern sie die Bildung einer Gewerkschaft im Betrieb und einen betrieblichen Tarifvertrag. (Pikiran Rakyat)
Jakarta: 1600 ehemalige ArbeiterInnen der Sportschuhfabrik PT Kong Tai (s.a. 1536) haben im Parlamentsgebäude demonstriert und dort auch übernachtet. Sie fordern Abfindungen von ihrem ehemaligen Arbeitgeber. Vor Hunger und Erschöpfung sind bereits 27 KollegInnen ohnmächtig geworden. (Jawa Pos)
Bogor: 1800 ArbeiterInnen der Textilfabrik PT Sejahtera Industi streiken für die Änderung des betrieblichen Tarifvertrags, weil dieser der jetzigen Situation nicht mehr entspricht. Sie wollen u.a Sozialversicherung für alle Beschäftigten, höhere Schichtzulage, höheres Essensgeld. (Media Indonesia)
aufgenommen: Di., 22.2.2000

Quelle: div, 22.2.00


China 1999 Verkehrstote

1579

83 529 Menschen sind 1999 in China im Verkehr ums Leben gekommen, 7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der Verletzten stieg um 28 %, die der Unfälle um 19 %. Als Gründe werden die steigende Zahl von Fahranfängern und der sich verschlechternde Zustand der Straßen genannt.
aufgenommen: Di., 22.2.2000

Quelle: Hong Kong Standard, 22.2.00


Hong Kong 21.2.00 Beamte gegen Privatisierung

1578

Etwa 1000 Angestellte des Vermessungsamtes demonstrierten gegen die Vorschläge, das Amt zu privatisieren. Es könnte privat durch den Verkauf von Karten und anderen Dienstleistungen bis zu HK$950 Millionen Profit (über 10 Jahre) machen, so Berater der Regierung. Dafür müßte aber der Staat sehr viel mehr Geld ausgeben, um sich diese Dienstleistungen leisten zu können, antwortete ein Angestellter.
aufgenommen: Di., 22.2.2000

Quelle: Hong Kong Standard, South China Morning Post, 22.2.00


Philippinen 21.2.00 Proteste gegen Kriegsspiele

1577

Tausende Menschen demonstrierten gegen die jetzt beginnenden gemeinsamen Manöver von philippinischen und US-amerikanischen Truppen. U.a. vor der Clark air base und in mehreren Städten der Cavite-Provinz, beides Austragungsorte der Spiele und vor der US-Botschaft fanden Demos oder Motorrradkorsos statt. Ihre Parole: "Yankees Go Home".
An dem Manöver sollen insgesamt 5000 Soldaten teilnehmen, die von 600 philippinischen Polizisten geschützt werden. Im Mai 99 hat das philippinische Parlament gegen viele Proteste das Visiting Forces Agreement mit den USA verabschiedet, das den US-Truppen vollen Schutz vor irgendeiner Verfolgung durch philippinische Gerichte garantiert. (s.a. 1527)
aufgenommen: Di., 22.2.2000

Quelle: Hong Kong Standard, South China Morning Post, 22.2.00


Indonesien 19.2.00 VerkäuferInnendemo

1576

Salatiga (Zentraljava): Alle 22 Angestellten des Ladengeschäfts Niki Baru demonstrierten vor dem Stadtparlament. Sie schlugen dort Zelte auf. Sie protestierten gegen die Kündigung der Mehrheit der Belegschaft. Diese sind wegen einer Demonstration Anfang Februar entlassen worden.
aufgenommen: Mo., 21.2.2000

Quelle: Suara Merdeka, 21.2.00


Philippinen 20.2.00 Friedensgespräche geplatzt

1575

Die islamische Separatistenorganisation MILF (Moro Islamic Liberation Front) hat Friedensgespräche mit der Regierung verschoben, weil Regierungstruppen am 16.2. ein Quartier der MILF angegriffen haben. Dabei wurden mindestens 25 Personen (23 Rebellen, 2 Soldaten) getötet. Die Rebellen reagierten, indem sie zwei Dörfer besetzten. Einige hundert Zivilisten gerieten zwischen die Fronten. Möglicherweise steht eine Serie von Bombenanschlägen und Granatenangriffen am 20.2. auf der Insel Basilan damit im Zusammenhang. Dabei wurden zwei Polizeistationen, ein Restaurant und ein Markt beschädigt- Ein Kellner kam ums Leben, 18 Personen wurden verletzt.
Die MILF kämpft einen Guerillakrieg für einen unabhängigen islamischen Staat auf der Insel Mindanao (800km südlich von Manila). Die MILF ist eine Abspaltung der MNLF (Moro National Liberation Front). Die MNLF hat bereits im Jahr 1996 einen Friedensvertrag mit der Regierung abgeschlossen.
aufgenommen: Mo., 21.2.2000

Quelle: BBC News, 20./21.2.00


Indonesien 19.2.00 Flughafendemo

1574

Der internationale Soekarno-Hatta Flughafen von Jakarta wurde von 300 Demonstranten für mindestens drei Stunden lahm gelegt. Etliche nationale und internationale Flüge hatten deshalb Verspätung. Die Demonstranten waren Anwohner, deren inoffizielle Geschäfte am Flughafen von der Flughafenbehörde in letzter Zeit mit Razzien behindert wurden. Die Anwohner kommen zum Flughafen, um dort als inoffizielle Parkwächter, Autowäscher und Lebensmittelverkäufer Geld zu verdienen. Die Flughafenbehörde will sie wegen der Beschwerden von Fluggästen vom Flughafengelände vertreiben.
aufgenommen: So., 20.2.2000

Quelle: The Jakarta Post, 20.2.00


Thailand 19.2.00 Verstrahlt

1573

In Samut Prakan sind inzwischen fünf Patienten wegen Strahlenkrankheit (Erbrechen, Appetitmangel, Haarausfall,) im Krankenhaus. Die Strahlenquelle ist offenbar Kobalt-60 Industrieabfall, der von einem Altmetallhändler als Schrott gekauft wurde. Insgesamt zehn Leute sollen bei dem Versuch, die Metallumhüllung zu öffnen, mit Radioaktivität in Berührung gekommen sein. Fünf der Personen haben bisher keine Symptome entwickelt. Die Herkunft des radioaktiven Abfalls ist unbekannt, Kobalt-60 wird u.a. zu medizinischen Zwecken benutzt und zur Lebensmittelkonservierung.
aufgenommen: So., 20.2.2000

Quelle: The Nation, 20.2.00


Indonesien 19.2.00 Lehrerstreik

1572

In Samarinda und Umgebung, Ostkalimantan (Borneo), sind ungefähr 900 angestellte LehrerInnen der mittleren Schulen in Streik getreten, weil sie seit mehr als 4 Monaten kein Gehalt mehr bekommen haben. Sie müssen nicht nur ihre privaten Ausgaben, sondern oft noch dienstliche Ausgaben, wie die Fahrt zur Schule, aus Ersparnissen zahlen. Sie alle haben nur Zeitverträge von einem bis drei Jahre und sollten eigentlich etwa Rp 450 000 bis 650 000 erhalten.
aufgenommen: Sa., 19.2.2000

Quelle: Suara Pembaruan, 19.2.00


Thailand 18.2.00 Letzter Protest bei Unctad

1571

Zwischen 400 (The Nation) und 1200 Menschen demonstrierten am vorletzten Tag der Unctad (UN-Konferenz für Handel und Entwicklung) in Bangkok. Bilder von Mike Moore, dem Chef der WTO, Michel Camdessus, früherer Chef des IWF und James Wolfensohn, Präsident der Weltbank, wurden verbrannt. Die Polizei hatte ihre Sicherheitsmaßnahmen noch einmal verschärft.
aufgenommen: Sa., 19.2.2000

Quelle: The Nation, Bangkok Post, 19.2.00


Indonesien 17./18.2.00 Arbeiteraktionen

1570

Semarang: Hunderte Arbeiter (meist Frauen) der Lebensmittelfabrik PT Sukasari demonstrierten vor dem Stadtparlament. Sie forderten, daß die Firma Löhne in Höhe des Mindestlohns zahlt, Prämien, Essens- und Fahrgeld, Überstundenzuschlag, Sozialversicherung, Schwangerschaftsurlaub, Menstruationsurlaub, Jahresurlaub, Hochzeitsurlaub. Nach Verhandlungen mit Vertretern der ArbeiterInnen und der "Kommission E" des Stadtparlaments als Vermittler stimmte die Geschäftleitung den meisten Forderungen zu. (Suara Merdeka)
Malang (Ostjava): Seit drei Tagen demonstrieren und streiken tausende ArbeiterInnen aus verschiedenen Betrieben, u.a. 1500 ArbeiterInnen der Plastikfabrik PT Makmur Jaya Kharisma (PT MJK) und hunderte ArbeiterInnen der Zigarettenfabrik PT Bentoel Prima (s.a. 645). Bei PT MJK geht es um Essens- und Fahrgeld und um höhere Prämien, bei PT Bentoel um Unklarheiten wegen eines neuen Investors. (Surabaya Post)
aufgenommen: Fr., 18.2.2000

Quelle: div, 18.2.00


Südkorea 17.2.00 Ärztedemo

1569

Ca. 30 000 Ärzte und ihre Familien demonstrierten in Seoul gegen das am 1. Juli in Kraft tretende Verbot für Ärzte und Krankenhäuser, Medikamente zu verkaufen. Die Ärzte drohen sogar mit Streik, wenn die Regelung nicht aufgehoben wird. (s.a. 1375)
aufgenommen: Fr., 18.2.2000

Quelle: Chosun Ilbo, 18.2.00


Thailand 17.2.00 Zucker

1568

Mehr als 150 Familien im Distrikt Ko Kha sammeln Unterschriften gegen die Mae Wang Zuckerfabrik. Die Fabrik leitet ungeklärte Abwässer in den Fluß Nam Wang. Durch die Wasserverschmutzung sterben von den Anwohnern in Netzen aufgezogene Fische und auch für die Menschen ist das Wasser nicht mehr zu gebrauchen.
aufgenommen: Fr., 18.2.2000

Quelle: Bangkok Post, 18.2.00


Indonesien 16.2.00 Irian Jaya

1567

Nachdem seit Tagen schon immer wieder friedliche Demos in Irian Jaya/West Papua stattfanden (JP, 11.2.00), von denen Unabhängigkeit gefordert wurde, wurde gestern in Merauke ein Demonstrant erschossen; mehrere andere und einige Polizisten wurden verletzt. Die Demonstranten stürmten eine Radiostation, weil dort sich einer der Kandidaten für den Gouverneursposten für den Vorschlag der indonesischen Regierung nach Autonomie West Papuas ausgesprochen hatte.
aufgenommen: Do., 17.2.2000

Quelle: BBC news, The Jakarta Post, 17.2.00


Thailand 16.2.00 Stahlarbeiter

1566

Das Stahlwerk Chitose Co. in Samut Prakan muß 174 Arbeiter wiedereinstellen, die im Januar im Verlauf einer Auseinandersetzung über Arbeitsbedingungen entlassen worden waren, so eine Entscheidung des Arbeitsministeriums. Die Firma hatte auf Forderungen hin das Werk geschlossen und ihrerseits Forderungen wie Lohnkürzung aufgestellt. Die Entscheidung des Arbeitsminiteriums ist die erste seit zwei Jahren, die in einem solchen Fall zugunsten der Arbeiter ausgefallen ist.
aufgenommen: Do., 17.2.2000

Quelle: Bangkok Post, 17.2.00


Indonesien 1999 Abtreibungen

1565

An die zwei Millionen Frauen haben 1999 abtreiben lassen, so die Staatsministerin für Frauenförderung bei der Eröffnung eines Frauenhauses in Jakarta. Etwa eine dreiviertel Million davon waren junge Frauen, die "ungewollt" schwanger geworden waren; schwindende "Moralische Werte" seien, so die Ministerin, teilweise dafür verantwortlich. Sie forderte auch "harte Strafen" bis hin zur Todesstrafe sowohl für Vergewaltiger, als auch für Abtreiber/Engelmacher.
aufgenommen: Do., 17.2.2000

Quelle: Business Day, 17.2.00


Indonesien 15.2.00 Forderungen erfüllt

1564

Semarang: (s.a. 1561) Bei PT Nyonya Meneer hat die Firmenleitung nach Streik und Demo von 2500 meist weiblichen Arbeitern mehreren Forderungen zugestimmt. Zukünftig (nach einer Betriebszugehörigkeit von einem Jahr) wird Lohn in Übereinstimmung mit dem Regionalen Branchenmindestlohn (Rp 175 000/Monat) gezahlt, es gibt Essens- und Fahrgeld, Anwesenheitsprämie, Feiertagszuschlag und Gratifikation, Arbeitskleidung, Urlaub, Sozialversicherung.
aufgenommen: Mi., 16.2.2000

Quelle: Kompas, Jakarta Post, 16.2.00


Thailand 15.2.00 Unctad-demo

1563

Etwa 1000 Bauern nahmen an einer Demo in der Nähe der Konferenzgebäude teil, dieses Mal vor allem die Bauern, die von verschiedenen Staudammbauten (Rasi Salai, Moon River) geschädigt sind.
aufgenommen: Mi., 16.2.2000

Quelle: Bangkok Post, 16.2.00


China 14.2.00 Hungerstreik

1562

Laut Information Centre of Human Rights and Democratic Development in China, einer Menschenrechtorganisation in Hong Kong, begann am 4.2. ein Hungerstreik von bis zu 140 Mitgliedern der verfolgten Sekte Falun Gong (s.a. 1306) in einer Haftanstalt in der Provinz Jilin. Die Gefangenen protestierten gegen ihre Haft und forderten, zum chinesischen Neujahrsfest freigelassen zu werden. Einige aßen drei bis vier Tage lang nichts. Mindestens zwei Personen haben seit neun Tagen kein Essen zu sich genommen.
In Shijiazhuang wurden zwei örtliche Falun Gong-Führer zu acht bzw. sechs Jahren Knast verurteilt, wegen Subversion und Unterwanderung es Rechts.
aufgenommen: Di., 15.2.2000

Quelle: South China Morning Post, 15.2.00


Indonesien 14.2.00 Streiks

1561

Semarang (Zentraljava): Zum dritten Ma1 traten 1500 Beschäftigte der Fabrik für traditionelle Arzneimittel PT Nyonya Meneer in den Streik (s.a. 1543). Wie bei den vorherigen Aktionen fordern sie Verbesserung ihrer Bezüge und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften durch die Firma.
Die ArbeiterInnen bei PT Gitamadu streikten, weil sie weniger verdienen als den Regionalen Mindestlohn. Außerdem fordern sie Sozialversicherung, Urlaub für alle Beschäftigten, Essens- und Fahrgeld und die Festeinstellung aller Befristeten und GelegenheitsarbeiterInnen.
aufgenommen: Di., 15.2.2000

Quelle: Suara Merdeka, 15.2.00

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22. Februar 2000