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Indonesien | 11.4.00 | Aussperrung, Streiks, Torblockade |
1699 |
Kediri (Ostjava, s.a. 1697): Der Zigarettenfirma PT Gudang Garam stellt infolge Streik
und Torblockade die Arbeit fünf Tage lang ein. In dieser Zeit bekommen Arbeiter, die als
Tagelöhner beschäftigt sind, keinen Lohn. Die Streikenden fordern Lohnerhöhung,
Verbesserung ihres Status und größere Transparenz bei der Geschäftsführung. (Jakarta Post) Malang (Ostjava, s.a. 1580): Nachdem hunderte Arbeiter der Möbelfabrik PT Gatra Mapan zwei Tage lang demonstriert hatten, gab die Firma nach und erfüllte die Forderungen nach höherem Essensgeld und Fahrgeldzuschuß. (Surabaya Post) Bekasi (bei Jakarta): Mindestens 1000 , in der Mehrzahl weibliche, Arbeiter blockierten dem Tor der Textilfabrik PT Daehan Global. Sie protestierten u.a. dagegen, daß sie unbezahlt nacharbeiten müssen, wenn sie in der normalen Arbeitszeit ihre vorgegebene Stückzahl nicht schaffen. Außerdem wollen sie eine Gewerkschaft im Betrieb, das läßt das Unternehmen bisher nicht zu. Weitere Forderungen: Essens- und Fahrgeld, Menstruationsurlaub, Geld für ärztliche Behandlung. (Media Indonesia) Tanjung Morawa (Nordsumatra): Hunderte Beschäftigte des Holzverarbeitungsunternehmens PT Putra Flora Rimba Tani (PT PFRT) streikten für die Wiedereinstellung von vier gekündigten KollegenInnen. (Analisa) | |||
aufgenommen: Mi., 12.4.2000 |
Quelle: div., 12.4.00 |
Indonesien | 10./11.4.00 | Lehrer-, Arbeiterstreiks |
1697 |
Die Lehrerstreiks und -demos für bessere Entlohnung gehen weiter (s.a. 1684, 1680), 10.4.:
In Bogor (bei Jakarta) streikten 3000 Mitglieder der Lehrergewerkschaft PGRI für eine
300%ige Gehaltserhöhung. In Bantul (Zentraljava) demonstrierten 1000 LehrerInnen vor
dem Bezirksamt für 100%ige Lohnerhöhung und die Rücknahme der überproportionalen
Gehaltserhöhungen für höhere Beamte (s.a. 1671). Auch in Karawang (Westjava) und
Jayapura (Papua) gab es Demonstrationen. Bereits letzte Woche streikten hunderte Lehrer
in Pontianak und Samarinda (Borneo). (Jakarta Post, Kompas) Kediri (Ostjava), 11.4.: Tausende Arbeiter der Zigarettenfabrik PT Gudang Garam streiken und blockieren das Haupttor, damit keine Ware ausgeliefert werden kann. Sie fordern höhere betriebliche Sozialleistungen. Der Streik ist der bisherige Höhepunkt täglicher Proteste seit 30. März, die durch geringe Abfindungen für zwei Auslieferungsfahrer ausgelöst worden waren. (s.a. 1674). Es gab zunächst Solidaritätsdemos, dann wurden die Proteste größer und die Arbeiter stellten auch Forderungen für sich selbst auf. (Jakarta Post) Sukoharjo (Zentraljava), 10.4.: Hunderte ArbeiterInnen der Plastikfabrik PT Diana Sakti Surya Plastik Industri (PT DSSPI) streikten für 13 Forderungen, u.a.: größere Transparenz bei der Lohnabrechnung, Lohnerhöhung gemäß der Steigerung des gesetzlichen Mindestlohns, Menstruationsurlaub, Schwangerschaftsurlaub, Heirats- und Jahresurlaub, keine willkürlichen Versetzungen und Fristverträge mehr, Sozialversicherung, kein Zwang zu Überstunden. Schon am 5.4. war dafür gestreikt worden. Sprecher der Geschäftsleitung haben sich bereit erklärt einige Forderungen zu erfüllen, wegen der anderen müsse man warten, bis der Direktor von einem Auslandsaufenthalt zurückkommt. Semarang (Zentraljava), 10.4.: Hunderte, meist weibliche Arbeiter der Zigarettenfabrik PT Gentong Gotri streikten für Fahrgeldzuschuß und Essensgeld von Rp. 5000/Tag, sowie andere Sozialleistungen und die Ablösung des Personalchefs. (Suara Merdeka) | |||
aufgenommen: Di., 11.4.2000 |
Quelle: div, 11.4.00 |
Südkorea | seit 6.4.00 | Streik bei PKW-Herstellern |
1696 |
Der Streik bei Hyundai, Daewoo, Kia und Ssangyong dauert jetzt fünf Tage. Der Gewerkschaftsdachverband KCTU fordert die Verstaatlichung bankrotter Autohersteller, statt Verkauf an ausländische Konzerne (s.a. 1672). Da der Streik als illegal gilt, droht mehreren Gewerkschaftsführern die Verhaftung. | |||
aufgenommen: Di., 11.4.2000 |
Quelle: Chosun Ilbo, 11.4.00 |
Philippinen | 8.4.00 | Friedensdemo |
1692 |
Balo-i (Provinz Lanoa del Norte, Insel Mindanao): Ca. 3000 Demonstranten blockierten fünf Stunden lang eine wichtige Überlandstraße. Sie forderten ein Ende des Krieges zwischen Regierungstruppen und der Moro Islamic Liberation Front (MILF, s.a. 1641). Ihre Forderung richtet sich an beide Kriegsparteien. Seit im März Kämpfe ausbrachen, mußten viele Einwohner der Gegend fliehen, um nicht zwischen die Fronten zu geraten. | |||
aufgenommen: So., 9.4.2000 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, 9.4.00 |
Indonesien | 7.4.00 | Schlagstöcke gegen Arbeiter |
1690 |
(s.a. 1680) In Kendal bei Semarang blockierten 1000 Arbeiter der Sperrholzfabrik PT Kayu Lapis Indonesia, unterstützt von Belegschaften kleiner Firmen und Bauern und Einwohnern des Dorfes Mororejo, 5 Stunden lang die Hauptstrasse zwischen Jakarta und Semarang, bevor sie von der Polizei mit Schlagstockeinsatz geräumt wurden. Der Verkehr staute sich 45 Kilometer lang. 2 Kollegen wurden verhaftet. Sie Arbeiter waren verärgert, weil die Firma sie nach einer Demo vor der regionalen Arbeitsbehörde mittels Rundfunkmeldung für Freitag freigesetzt hatte. Sie versammelten sich Freitags auf einer Kreuzung und verlangten von der Firma die Bereitstellung von Transportmöglichkeiten zu einer weiteren Demo. Vom Militär bereitgestellte LKWs hatten sie abgelehnt. Sie fordern hauptsächlich eine 20%ige Lohnerhöhung. Verhandlungen finden statt, sind aber noch nicht beendet. | |||
aufgenommen: Sa., 8.4.2000 |
Quelle:Bernas, Kompas, 8.4.00 |
Südkorea | 7.4.00 | Kurzer Streik |
1688 |
Seoul: Obwohl sich 80% der 1700 Mitglieder der U-Bahnergewerkschaft am Streik beteiligten, beendeten Gewerkschaftsführer den Streik schon nach drei Stunden. Die Gewerkschaft behauptete, dies diene der Sicherheit der Arbeitsplätze. (s.a. 1672) | |||
aufgenommen: Sa., 8.4.2000 |
Quelle: Chosun Ilbo, 8.4.00 |
Thailand | 6.4.00 | Nr.6 |
1685 |
200 jugendliche Gefangene brachen aus einer Jugendstrafanstalt in der Provinz Ratchaburi (an der Grenze zu Burma) aus. Alle, außer zehn, wurden schnell wieder eingefangen. Der Ausbruch ereignete sich im Anschluß an eine Demo der Jugendlichen gegen die Verlegung ihrer Anführer in andere Anstalten. Auch 100 Polizisten, die extra aufgefahren worden waren, um den Protest unter Kontrolle zu halten, konnten die Massenflucht nicht verhindern. Dies war der sechste Massenausbruch seit einem Monat. (s.a. 1666) | |||
aufgenommen: Fr., 7.4.2000 |
Quelle: CNN, 7.4.00 |
Südkorea | 4.4.00 | Ärztestreik |
1681 |
Ärzte bestreiken landesweit 19 000 kleinere Kliniken. Sie protestieren damit gegen ein geplantes Gesetz, das ihnen verbietet, Medikamente zu verkaufen (s.a. 1672). Die großen staatlichen Krankenhäuser sind auf Anordnung der Gesundheitsbehörden in Betrieb. Der Streik soll noch bis 7.4. dauern. | |||
aufgenommen: Mi., 5.4.2000 |
Quelle: BBC News, 4.4.00 |
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13. April 2000