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Indonesien | 22.4.00 | Rikschademo |
1719 |
Jakarta: 1000 (ST) bis 3000 (detik) Becakfahrer (Becak = dreirädrige Fahrradrikscha) demonstrierten mit einem Konvoi gegen Versuche der Stadtverwaltung, sie erneut aus dem Zentrums der Hauptstadt zu verbannen (s.a. 1603, 1526). Das Becakverbot war im Zuge der Asienkrise und der damit einhergehenden Arbeitslosigkeit in den späten 90ern gelockert worden. Die städtischen Behörden versuchen jetzt, das Verbot wieder durchzusetzen, weil Becaks angeblich eine Gefährdung und Behinderung des Verkehrs darstellen. | |||
aufgenommen: Sa., 22.4.2000 |
Quelle: Straits Times, detikcom, 22.4.00 |
Indonesien | 17./18. 4.00 | Lehrer |
1709 |
Die Lehrerstreiks gehen weiter (s.a. 1705). Am 17.4. gab es Proteste in Jakarta, Semarang, Makassar. In der Provinz Westnusatenggara traten 20 000 Lehrer in einen dreitägigen Streik. Am 18.4. demonstrierten tausende Lehrer aus Jakarta, und anderen westjavanesischen Städten vor Regierungsgebäuden (Parlament, Finanzministerium, Erziehungsministerium, Präsidentenpalast) in Jakarta, obwohl die Regieung inzwischen eine 300%ige Gehaltserhöhung versprochen hat. | |||
aufgenommen: Di., 18.4.2000 |
Quelle: Jakarta Post, 18.4.00 |
China | 13.4.00 | Wieder Bergwerkunglück |
1707 |
Chenzhou (Provinz Hunan): Bei einer Gasexplosion unter Tage kamen elf Bergleute ums Leben, ein weiterer wird vermißt. Die Bergwerke in China zählen zu den gefährlichsten der Welt. (s.a 633, 611) | |||
aufgenommen: Mo., 17.4.2000 |
Quelle: South China Morning Post, 17.4.00 |
Malaysia | 15.4.00 | Anwar-Demo aufgelöst |
1706 |
Kuala Lumpur: (s. u.a. 1505, 1203, 874. 427) Anläßlich des einjährigen Jahrestages der Verurteilung (sechs Jahre wegen Korruption) von Ex-Vizepremier Anwar Ibrahim wollten seine Anhänger demonstrieren. Die Protestaktion, die nach dem Nachmittagsgebet vor der Nationalmoschee losgehen sollte, wurde von der Polizei mit Gewalt verhindert. Ca. 30 Polizisten scheuchten 150 Demonstranten, die "Reformasi" gerufen hatten mit Wasserwerfern auseinander. Einige Stunden später, beim Abendgebet, waren es 400, die "Reformasi" skandierten. Die Polizei jagte die Menge auseinander, die gruppierte sich allerdings in einer nahegelegenen Straße neu und rief: "Vernichtet Mahathir" (Mahahir ist der Regierungschef). Sieben LKWs mit Aufstandsbekämpfungspolizei wurde angekarrt, um die Straße abzusperren. Die inzwischen auf 500 Demonstranten angewachsene Menge floh, als Tränengas eingesetzt wurde. Etwa 50 Anwar-Sympatisanten wurden verhaftet. Am Tag zuvor waren bereits drei führende Mitglieder der Anwar-Partei Parti Keadilan Nasional (Nationale Gerechtigkeitspartei) festgenommen worden. | |||
aufgenommen: So., 16.4.2000 |
Quelle: BBC News, 15.4.00 |
Indonesien | 13.4.00 | Lehrer; Zigarettenfabrik |
1705 |
Bogor (bei Jakarta): 7000 LehrerInnen, sowohl aus staatlichen als auch aus privaten
Schulen, begannen einen dreitägigen Streik. Sie wollen u.a. eine 300%ige Gehaltserhöhung
durchsetzen. Die Schulen, von der Vorschule bis zum Gymnasium, blieben zu. (s.a. 1697) Kediri (Ostjava): Anstelle der angekündigten fünftägigen Aussperrung blieb die Zigarettenfabrik PT Gudang Garam nur zwei Tage lang geschlossen. Mehr als 40 000 ArbeiterInnen (die meisten davon Frauen) mußten am 11. und 12. April ohne Lohn daheim bleiben. Die Aussperrung war die Reaktion auf eine ganze Serie von Protesten seit dem 30. März (s.a. 1699). Die Proteste waren offenbar durch ein Mißverständnis ausgelöst worden: zwei Fahrer hatten Rp. 12000 (DM 3,19) bekommen, als sie kündigten. Das sollte eigentlich Urlaubsgeld sein, die Arbeiter dachten aber, das sei schon die Abfindung und waren empört. | |||
aufgenommen: Sa., 15.4.2000 |
Quelle: Jakarta Post, 14.4.00 |
China | 13.4.00 | Falun Gong |
1704 |
Beijing: Mindestens 200 Anhänger der Falun-Gong wurden bei einer Protestaktion auf dem Tiananmen-Platz verhaftet. Sie hatten Falun-Gong-Fahnen entrollt, um an den Beginn der Verfolgung ihrer Sekte am 25. April letzten Jahres zu erinnern. Obwohl seitdem tausende verhaften wurden, kommt es immer wieder zu Protesten der Sektenmitglieder. (s.a. 1652) | |||
aufgenommen: Fr., 14.4.2000 |
Quelle: CNN, 14.4.00 |
Südkorea | 13.4.00 | Streiks |
1703 |
(s.a. 1698) Die Gewerkschaften bei den vier Autofirmen Hyundai, Kia, Daewoo und
Ssangyong haben ihren Streik ausgesetzt. Die Beschäftigten der Betriebskrankenkassen sind seit drei Tagen im Streik. Der Streik richtet sich gegen geplante Umstrukturierungen im Versicherungswesen. Als deren Folge befürchten die Gewerkschaften Arbeitsplatzabbau bei den Versicherungen. | |||
aufgenommen: Fr., 14.4.2000 |
Quelle: Chosun Ilbo, 13./14.4.00 |
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23. April 2000