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Malaysia | 2.5.00 | Immigranten verhaftet |
1740 |
600 philippinische Migranten wurden auf der malaysischen Insel Mabul verhaftet und "wie Vieh zusammengepfercht", so Rufus Rodriguez, Kommisar der philippinischen Einwanderungsbehörde. Malaysia hat ihre Deportation angedroht. Dies soll eine Reaktion auf die Geiselnahme sein, bei der 21 ausländische Touristen und Hotelangestellte entführt wurde (s.a. 1724). Rodriguez bezeichnete dies als "Überreaktion, da es offensichlich ist, daß die verhafteten Philippinos nichts mit dem Kidnapping zu tun haben". | |||
aufgenommen: Mi., 3.5.2000 |
Quelle: The Philippine Daily Inquirer, 3.5.00 |
Indonesien | 30.4.00 | Ambon |
1735 |
Ambon (Molukkeninsel Ambon): Mindestens sechs Personen wurden getötet und 50 weitere verletzt, als Soldaten auf Einwohner der Distrikte Batu Merah und Mardika schossen. Im vorwiegend muslimischen Batu Merah soll eine Bombe explodiert sein, daraufhin griffen die Bewohner das vorwiegend christliche Mardika an und setzten dort mindestens vier Häuser in Brand. Dann eröffnete das Militär das Feuer. Dies ist der zweite religiös motivierte Zusammenstoß in der Provinzhauptstadt in dieser Woche. Am 28.4. gab es vier Tote, als ein Schnellboot mit Molotovcocktail beworfen wurde. In den seit Januar 1999 andauernden Auseinandersetzungen mit religiösen Hintergrund sind mehr als 2000 getötet worden, tausende Häuser und andere Gebäude zerstört worden, hunderttausende sind von den Molukken auf andere Inseln geflohen. (s.a. 1663, 1634) | |||
aufgenommen: Mo., 1.5.2000 |
Quelle: Tha Jakarta Post, 1.5.00 |
Indonesien | 27.4.00 | Viele kleine Proteste |
1732 |
Jakarta: Anläßlich eines Treffens von Präsident Wahid mit Mitgliedern des
Repräsentantenhaus gab es Demos und Kundgebungen aller Art: Einige Dutzend
Mitglieder eines islamischen Studentenverbandes protestierten vor den Parlamentsgebäude
gegen die Destabilisierung der politischen Lage durch Wahid's Politik. Sie meinten damit
die Auswechslung zweier Minister. Einige Dutzend in Weiß gekleidete Islamisten demonstrierten gegen Pläne, das Verbot des Kommunismus aufzuheben (s.a 1686). Einige Dutzend Mitglieder der Friedensliebenden Gruppe der Nation machten vor dem Parlamentsgebäude eine Kundgebung, in welcher sie die politische Elite des Landes aufforderten, die Konflikte zu beenden, die zu einer Desintegration des Landes führen können. 30 Arbeiter von PT Kong Tai Indonesia (s.a. 1593) demonstrierten vor dem Parlamentsgebäude. 100 Mitglieder der Studentengruppe Forum Kota (Stadtforum) fuhren Konvoi durch die Stadt mit neun Minibussen. Ihr Anliegen: Anklage gegen Ex-Präsident Soeharto. Ihren ursprünglichen Plan, vor dem Soeharto-Anwesen zu demonstrieren, gaben sie auf. | |||
aufgenommen: Fr., 28.4.2000 |
Quelle: The Jakarta Post, 28.4.00 |
Südkorea | 25.4.00 | Samsung, Daewoo |
1729 |
Auf einer Versammlung der Gläubiger des Autoherstellers Samsung Motor (s.a 1049)
wurde der Übernahme durch Renault (für US$ 552 Millionen) zugestimmt. (Chosun Ilbo) Polizei stürmte die Daewoo-Fabrik in Pupyong (westlich von Seoul) und nahm 20 Gewerkschafter fest, darunter den Präsidenten der Betriebsgewerkschaft. 13 Gewerkschaftsmitglieder wurden im Laufe des Tages freigelassen, sieben Gewerkschaftsführer blieben in Haft. Ihnen wird die Rädelsführerschaft bei den zahlreichen Streiks und Arbeitsniederlegungen der letzten zwei Monate vorgeworfen (s.a. 1698). Mit den Streiks, die von der Regierung für illegal erklärt wurden, protestierten die Arbeiter gegen den geplanten Verkauf der Firma an ausländische Investoren. Als Reaktion auf die Verhaftung der Gewerkschafter wurde erneut gestreikt. 1000 Arbeiter hielten an den Fließbändern in Pupyong eine Protestkundgebung ab. (Korea Times) | |||
aufgenommen: Mi., 26.4.2000 |
Quelle: div., 26.4.00 |
Indonesien | 25.4.00 | Streiks in Bandung |
1728 |
Im Industriegebiet Cimahi (Bandung) streiken die ArbeiterInnen von 4 Fabriken: PT Trisulatex, Sidotex, Firman Jaya und Patatex. Der Streik bei Trisulatex von 2500 (zu 75% Männer, ungewöhnlich bei Textilfabriken) wird noch vom SPSI, dem alten, schon zu Soehartos Zeiten zugelassenen Gewerkschaftsverband kontrolliert. Es wurden 10 Forderungen aufgestellt, darunter 50% Lohnerhöhung, Verbesserung der sanitären Einrichtungen, bezahlter Jahresurlaub. Die 250 in einem Streik entlassenen ArbeiterInnen von Matahari Sentosa I (ebenfalls in Cimahi) haben ein Angebot auf Wiedereinstellung (mit Probezeit) abgelehnt (s.a. 1722). | |||
aufgenommen: Mi., 26.4.2000 |
Quelle: Metro Bandung, Galamedia 26.4., eig. Korr. |
Indonesien/VAE | 25.4.00 | Todesstrafe aufgehoben |
1725 |
Ein Gericht in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat die Todesstrafe gegen die Haushaltshilfe Kartini bin Karim aufgehoben (s.a. 1609). Die abgemilderte Strafe lautet auf zehn Monate Gefängnis und anschließende Ausweisung. Die indonesische Arbeitsmigrantin war wegen Ehebruchs zum Tode durch Steinigung verurteilt worden. Sie war von ihrem Arbeitgeber bei der Polizei angezeigt worden, als sie schwanger geworden war, ohne daß sich ihr Gatte im Lande befand. Sie ist jetzt schon seit zehn Monaten im Knast und hat dort auch ihr Baby geboren. Die Strafminderung erfolgte, weil sich die indonesischen Behörden für sie einsetzten, und wegen Formfehlern beim ursprünglichen Urteil: die Frau spricht kein Arabisch, es gab kein Geständnis und keine Zeugen. | |||
aufgenommen: Di., 25.4.2000 |
Quelle: BBC News, 25.4.00 |
Indonesien | 24.4.00 | Hafenarbeiterstreik |
1723 |
Surabaya: Von 6000 Arbeitern des Hafens Tanjung Perak streiken 5000 für mehr Geld. Z.Z. wird für eine 8-Stundenschicht Rp. 14 000 bezahlt. Die Streikenden fordern Rp. 17 500/Schicht. Außerdem wollen sie an Feiertagen und Samstagen 200% Überstundenzulage und die Erstattung der Behandlungskosten bei Arbeitsunfall. Die Streikenden demonstrierten vor dem Regionalparlament. Dutzende Schiffe konnten nicht ent-/beladen werden. (s.a. 1648, 453, Streikreport) | |||
aufgenommen: Mo., 24.4.2000 |
Quelle: detikcom, 24.4.00 |
Indonesien | 24.4.00 | Wieder Streik bei Sentosa |
1722 |
Bandung: (s.a. Streikbericht) Seit 14 Tagen ist ein Teil der Belegschaft von Matahari Sentosa I wieder im Streik, weil ein Teil der Forderungen trotz Zusage nicht erfüllt worden ist und zwar: das Stellen von Arbeitskleidung, Transportzulage und die Zahlung von Beiträgen zur öffentlichen Arbeiterversicherung Jamsostek. Die Firma hat nach Beginn des Streiks 3 KollegInnen entlassen und 4 weitere versetzt; 44 KollegInnen wurden im Verlauf entlassen wegen unentschuldigten Fehlens. Der Streik ist langsam abgebröckelt, so daß jetzt nur noch etwa die Hälfte nicht zur Arbeit erscheint. | |||
aufgenommen: Mo., 24.4.2000 |
Quelle: eig. Korr., 25.4.00 |
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3. Mai 2000