< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >
Philippinen/ Malaysia | Mai 00 | Razzien und Ausweisung von Filipinos |
1779 |
(Siehe auch 1740) 938 Filipinos, darunter viele Frauen und Kinder, sind von malayischen Behörden aus der Provinz Sabah nach Zamboanga auf Mindanao deportiert worden. Sie beklagen sich, so das philippinische Immigrationsbüro, einheitlich über die unmenschliche Behandlung durch malayisches Militär. Sie seien zu "unheiligen" Zeiten festgenommen worden, schwer bewaffnete Soldaten hätten dazu Fenster und Türen zerschlagen, sie seien in dreckigen Camps zusammengepfercht worden und hätten Nahrungsmittel bekommen, die nicht für menschlichen Verzehr geeignet gewesen seien. Ihre Pässe waren eingezogen worden und ihre Sachen hätten sie auch nicht mitnehmen können. | |||
aufgenommen: Fr., 19.5.2000 |
Quelle: The Philippine Star, 19.5.00 |
Thailand | 17.5.00 | Damm Proteste |
1778 |
Etwa 1000 Menschen haben auf dem Gelände des Kraftwerkes am Pak Moon- Damm (1473) in der Provinz Ubon Ratchathani ein Zeltdorf aufgeschlagen, um gegen die Auswirkungen des Dammes auf Umwelt und Fischbestand im Fluß zu protestieren. Sie verlangen die Öffnung des Dammes, um den Fischen aus dem Mekong ein Aufwärtswandern zu ermöglichen. Sie haben angekündigt, daß sie eine lange Auseinanderetzung durchzustehen bereit sind und nennen ihr Dorf "Die siebte Community" - ein Hinweis auf sechs andere ähnliche Proteste in Thailand. Am Rasi Salai-Damm ( 1635) z.B. protestieren 800 Menschen gegen die Versalzung des Wassers, das ihre Felder bedroht. | |||
aufgenommen: Fr., 19.5.2000 |
Quelle: The Nation, 18.5.00 |
Indonesien | 17.5.00 | Soldaten verurteilt |
1775 |
Ein Gericht hat 24 Soldaten und einen Zivilisten zu Haftstrafen zwischen 8 und 10 Jahren verurteilt; sie waren des Massenmordes an Schülern einer Moslemschule in Beutong Ateuh (West Aceh) im Juli 1999 (s. 1310) für schuldig befunden worden. Unter den Verurteilten sind zwar drei Offiziere; Menschenrechtsaktivisten aber sagen, die wirklich Schuldigen standen nicht vor Gericht. | |||
aufgenommen: Do., 18.5.2000 |
Quelle: The Straits Times, 18.5.00 |
Thailand | 16.5.00 | Zuckersubventionen |
1774 |
Bangkok: 6000 Zuckerbauern demonstrierten für eine Stützung der Zuckeraufkaufpreise durch die Regierung (s.a. 1771). Die Demo löste sich auf, nachdem das Kabinett ihre Forderung akzeptierte: Die Bank für Landwirtschaft und landwirtschaftliche Kooperativen wird angewiesen werden, dem Zuckerfond 5,3 Mrd Baht (DM 300 Mill.) zu leihen, so daß den Bauern für die Tonne Rohrzucker 550 Baht gezahlt werden kann. | |||
aufgenommen: Mi., 17.5.2000 |
Quelle: Bangkok Post, 17.5.00 |
Indonesien | 16.5.00 | Wieder Ambon... |
1773 |
Ambon (auf der Insel Ambon, Molukken):Mindestens 20 Personen sind bei den neuesten Zusammenstößen zwischen Christen und Moslems ums Leben gekommen, mehr als 50 wurden verletzt. Die meisten Todesopfer wurden von Sicherheitskräften erschossen, als diese die Menge mit Schüssen auseinandertreiben wollte. Unter den Toten sind 12 Moslems, ein Christ, ein Polizist und ein Soldat. Dieser Vorfall war der schwerste seit einigen Monaten. Es wird angenommen, daß die Ankunft von 2000 Mitgliedern einer fundamentalistischen Moslemorganisation, die den "Heiligen Krieg" führen will, die Lage verschärft hat (s.a. 1747). | |||
aufgenommen: Mi., 17.5.2000 |
Quelle: BBC News, 17.5.00 |
Thailand | 15./16.5.00 | Zuckerfarmer protestieren |
1771 |
(Siehe auch 1550) An die 15 000 Zuckerfarmer werden zur einer Großdemo in Bangkok erwartet. Sie fordern erneut die Stützung des Erzeugerpreises für Zucker von 550 Baht per Tonne, der Weltmarktpreis liegt weit darunter. Sie haben bisher nur 450 Baht für die letzte Ernte erhalten, obwohl die Regierung die Unterstützung bereits versprochen hat. Es gibt ungefähr 150 000 Bauern in Thailand, die Zuckerrohr anbauen. | |||
aufgenommen: Di., 16.5.2000 |
Quelle: South China Morning Post, Bangkok Post, 16.5.00 |
Indonesien | 15.5.00 | Streik bei Sony |
1770 |
Seit dem 26.4.00 streiken 900 von 1500 ArbeiterInnen der PT Sony Electronics (1756) in
Bekasi (Groß-Jakarta) vor allem gegen neue Arbeits- und Produktionsverfahren und gegen
das Arbeitsregime. Vor kurzem wurde neue Bänder eingeführt, bei denen die ArbeiterInnen
stehend arbeiten müssen. Außerdem beschweren sie sich, daß sie keine Anrufe von
außerhalb empfangen dürfen und daß sie sich zur Toilette abmelden müssen. Statt 4000 Einheiten pro Tag produziert die Fabrik z.Z. nur knapp über 1000 Radios und Fernseher. | |||
aufgenommen: Di., 16.5.2000 |
Quelle: The Jakarta Post, 16.5.00 |
Indonesien | 13.5.00 | Aceh |
1767 |
Da die am 12.5. zwischen Regierung und der Guerillaorganisation GAM (Bewegung Freies Aceh) vereinbarte Waffenruhe erst Anfang Juni in Kraft tritt (.a. 1761), wird im Aceh weitergeschossen. Gerade 24 Stunden nach der Unterzeichnung des Abkommens, wurden bei einem Schußwechsel zwischen indonesischer Polizei und Rebellen sechs Personen, darunter mehrere Zivilisten, verletzt. | |||
aufgenommen: Mo., 15.5.2000 |
Quelle: The Jakarta Post, 15.5.00 |
Indonesien | 12.5.00 | Verletzte bei Anti-Soeharto-Demo |
1764 |
Bei verschiedenen Veranstaltungen,
Demos und Kundgebungen wurde der Erschießung von 5 Studenten der Trisakti-Universität vor zwei Jahren gedacht (siehe 55), einer der Höhepunkte der Mai-Ereignisse
98, die zum Sturz Soehartos führten. Da dieser mithilfe von ärztlichen Attesten seine
Vernehmung durch Untersuchungskommissionen und Gerichte immer wieder vermeiden
konnte, war deshalb auch die Hauptforderung - wie seit langem - die Vorgerichtstellung
und Enteignung Soehartos und seiner Familie, bzw. Kumpane. Ein Teil der Demonstranten versuchte, zum Wohnhaus Soehartos vorzudringen; dabei gab es Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Tränengas und Gummiknüppel einsetzte. Die Demonstranten setzten Steine und Mollis ein. Mindestens 10 Polizisten, ein Reporter wurden verletzt; die Zahl der verletzten Demo-Teilnehmer ist nicht bekannt. | |||
aufgenommen: Sa., 13.5.2000 |
Quelle: BBC News, CNN, Kompas, Suara Merdeka, 13.5.00 |
< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links
Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen
20. Mai 2000