< später | aktuell | Archiv-Verzeichnis
Indonesien | 26.4.98 | Studenten |
20 |
In Medan kommt es am dritten Tag hintereinander zu schweren Auseinandersetzungen
zwischen Studenten und Sicherheitskräften. Die Polizisten und Soldaten schießen mit
Tränengas und Gummigeschoßen, die Studenten antworten mit Mollis. Am Donnerstag vor
der Technischen Universität, am Freitag die Katholische Uni St. Thomas und am Samstag
die staatliche Uni von Nord-Sumatra. Nach den Auseinandersetzungen haben Zivilbullen 5
StudentInnen auf dem Campus der Universtät von Nord Sumatra zusammengeschlagen und
verschleppt. Ähnliche Auseinandersetzungen gab es zwischen 1500 StudentInnen und
Militär in Jambi, Sumatra. In Jakarta wurden 40 StudentInnen verhaftet. | |||
aufgenommen: 27. April 1998 |
Quelle: The Straits Times 27.4.98 |
Indonesien | März 98 | Hunger |
19 |
Wie ein Vertreter des Internationalen Komittees vom Roten Kreuz in Jakarta mitteilte, sind in Irian Jaya mindestens 1000, wahrscheinlich sehr viel mehr Menschen verhungert. "Die Gesamtzahl der Opfer wird wohl nie bekannt werden". Unmittelbare Ursache ist die Trockenheit durch El Niño. | |||
aufgenommen: 27. April 1998 |
Quelle: Indonesia Daily News Online 26.3.98/TAPOL |
Indonesien/USA | 18.3.98 | Militär |
18 |
Der US-amerikanische Journalist Allan Nairn ist aus Indonesien ausgewiesen worden mit der Drohung, bei Wiedereinreise mit bis zu sechs Jahren Gefängnis bestraft zu werden. Nairn hatte eine Pressekonferenz gehalten, in der er die militärische Zusammenarbeit zwischen den USA und der ABRI verurteilt hatte. Er ist Autor eines bekannten Artikels in The Nation, der das US-Indonesische Trainingsprogramm in den Jahren 92 bis 97 aufgedeckt hat. In dieser Zeit hatte die USA offiziell die militärische Zusammenarbeit mit Indonesien wegen den Massakers in Dili eingestellt. | |||
aufgenommen: 27. April 1998 |
Quelle: Green Left Weekly 18.4.98 |
Thailand/Indonesien | April 98 | Krankheit |
17 |
Thailand erlebt den schlimmsten Ausbruch von Dengue-Fieber seit 40 Jahren. Mehr als
300 000 Menschen sind von dieser von Moskitos übertragenen Krankheit angesteckt. In
den ersten drei Monaten 98 sind 31 Menschen an Dengue gestorben. In Indonesien sind mehr als 400 Menschen an Dengue gestorben, allein in Jakarta 54. Das Rote Kreuz meldet, daß nicht mehr alle Blutbestellungen erfüllt werden können. Für Dengue-Fieber gibt es keine Impfung. Das mit El Niño verbundene warme Wetter wird für die Zunahme der Moskitoplage mitverantwortlich gemacht. | |||
aufgenommen: 26. April 1998 |
Quelle: South China Morning Post, 25.4.98 |
China | Februar 98 | Arbeitslosigkeit/Migration |
16 |
Nach Angaben des Arbeitsministeriums werden allein in den Staats-Betrieben in den
nächsten drei Jahren 10 Millionen Beschäftigte entlassen. In weniger entwickelten
Provinzen sollen diese Maßnahmen "praktikabel" gehandhabt werden, die Situation der
Arbeiter soll mitbedacht werden. Allen entlassenen Arbeitern soll Hilfe zur Beibehaltung
eines einfachen Lebensstandards gegeben werden. Die Behörden in Beijing haben alle Arbeitgeber angewiesen, Zuwanderer zu entlassen und Einwohner der Stadt einzustellen. Beijing gibt eine Arbeitslosenrate von 1 % an, westliche Beobachter gehen aber von mehr als 15 % aus. Zugewanderten sollen sogar Jobs wie Straßenreinigung und Toilettendienst verwehrt werden. | |||
aufgenommen: 26. April 1998 |
Quelle: South China Morning Post, 10.2.98 |
Indonesien | 25.4.98 | Studenten |
15 |
Straßenschlacht vor der Mataram Uni auf der Insel Lombok, als die Polizei versucht, die Studenten auf ihrem Marsch zum örtlichen Regierungsgebäude zu stoppen. Die StudentInnen warfen Steine, die Polizei feuerte Warnschüsse. | |||
aufgenommen: 25. April 1998 |
Quelle: nach AP und anderen Agenturen |
Malaysia | 20.4.98 | Wasser |
14 |
Aufgrund der El Niño Trockenheit sind die Wasserreserven der Hauptstadt Kuala Lumpur so zurückgegangen, daß fast 2 Millionen Menschen nur zeitweise mit Wasser versorgt werden. In Petaling Jaya, einer Vorstadt gab es Tumulte vor Läden, denen wichtige Produkte wie Mineralwasser, Papiergeschirr, Einmal-Unterwäsche und Deodorants ausgegangen waren. | |||
aufgenommen: 25. April 1998 |
Quelle: Jocelyn Gecker, 2Million Malaysians Without Water, AP, 20.4.98 |
Indonesien | 24.4.98 | Studenten |
13 |
In Medan werfen StudentenInnen Molotowcoktails auf die Polizei, die schießt Tränengas zurück. | |||
aufgenommen: 25. April 1998 |
Quelle: nach AP und div. Agenturen |
Indonesien | 23.4.98 | Studenten |
12 |
In dem Bemühen, die Bevölkerung in ihre Proteste miteinzubeziehen, versuchen die Studenten immer häufiger, den Campus zu verlassen und geraten in Auseinandersetzungen mit Polizei und Militär. In Denpasar, Bali, wurden am 23.4. mindestens 12 StudentInnen verletzt. In Jakarta versammelten sich tausende in der bislang größten Straßendemo auf einem verkehrsreichen Platz vor der Christlichen Universität Indonesiens. An einer anderen Uni der Hauptstadt gabs Rangeleien mit der Polizei. Demos auch in Bandung, Yogyakarta, Bandarlampung und anderen Städten. | |||
aufgenommen: 25. April 1998 |
Quelle: nach AP und div. Agenturen |
Indonesien | April 98 | Repression |
11 |
Andi Arief, am 28.3.98 aus dem Haus seiner Eltern in Lampung von Bewaffneten entführt, ist in Polzeigewahrsam in Jakarta. Die Polizei gibt zu, ihn seit dem 17.4. zu haben. Seine Entführer verhörten ihn und übergaben ihn dann der Polizei. Ihre Identität ist nicht bekannt. Andi wurde offenbar nicht gefoltert. Andi Arief ist Vorsitzender der "Studenten in Solidarität mit der Demokratie in Indonesien (SMID)" und Mitglied der "Demokratischen Volkspartei" (PRD), die vom Soeharto-Regime als "Nachfolgeorganisation" der Kommunistischen Partei Indonesiens bezeichnet wird. | |||
aufgenommen: 24. April 1998 |
Quelle: Kompas Online, 24.4.98 |
Süd Korea | Selbstmorde |
10 | |
Zwischen Januar und März haben 2288 Menschen Selbstmord begangen, das ist gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr eine Steigerung um 36 Prozent. | |||
aufgenommen: 23. April 1998 |
Quelle: The Washington Post, 23.4.98 |
Asien | 23.4.98 | Währung |
9 |
Die Asian Development Bank warnt heute davor, daß große Verschiebungen auf den asiatischen Aktienmärkten bald die Spekulanten verführen könnten, den Hong Kong Dollar und den chinesischen Renminbi Yuan anzugreifen. "Der Erfolg, mit dem die Behörden diese Wechselkurse werden verteitigen können, wird große Auswirkungen auf die Erholung der asiatischen Ökonomien haben.", so die Bank. | |||
aufgenommen: 23. April 1998 |
Quelle: The Washington Post, 23.4.98 |
Indonesien | 21.4.98 | Studenten |
(siehe 2) 8 |
Nach Berichten von Kompas und Jakarta Post bestand die Demo in Surabaya aus ungefähr
tausend Frauen - Studentinnen, Dozentinnen, katholischen Nonnen, Krankenschwestern,
Hausfrauen, Fabrikarbeiterinnen und "sogar einer Anzahl Prostituierten". Nach kurzer
Rangelei setzten sie durch, außerhalb der Airlangga Universität zu demonstrieren. Ebenfalls Frauen - Dozentinnen und Frauen von Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes - waren es, die sich an der Demo von mehr als 10 000 StudentInnen in Yogyakarta beteiligten. | |||
aufgenommen: 23. April 1998 |
Quelle: The Straits Times, 23.4.98 |
Indonesien | 14.4.98 | Repression |
7 |
Nach Angaben der indonesischen Rechtshilfestiftung YLBHI sind insgesamt 50 Personen - Linke, Menschenrechtsaktivisten, Gewerkschaftler, Studenten - verschwunden. Vor kurzem hat das Mangunkusuma Krankenhaus in Jakarta bekannt gegeben, daß innerhalb der letzten zwei Wochen insgesamt 165 unidentifizierte Leichen meist entlang von Eisenbahngleisen gefunden wurden. An vielen der Körper wurden Schußwunden und Folterspuren festgestellt. | |||
aufgenommen: 22. April 1998 |
Quelle: ASIET |
Indonesien | 20.4.98 | Studenten |
6 |
Studentenproteste in Bandung, Jakarta, Yogyakarta, Banjarmasin, Padang, Medan und Surabaya. In Ujungpandung gingen allein 10 000 Sudenten von vier Universiäten auf die Straße und hielten ein "Forum für freie Rede" auf einem zentralen Platz der Stadt. In Bogor demonstrierten "friedlich" tausende Studenten der neugegründeten "Vereinigung der moslemischen Studenten Indonesiens (KAMMI)" aus allen Teilen des Landes. Sie forderten "Transparenz in den politischen Entscheidungen". | |||
aufgenommen: 22. April 1998 |
Quelle: Jakarta Post, 21.4.1998 |
Indonesien | Schulden, Banken |
5 | |
Innerhalb der nächsten fünf Monate werden mindestens 50 % aller Schulden nicht mehr bedient werden, so ein Analyst von Fitch IBCA in Singapur. Das kann bedeuten, daß ein großer Teil der 215 indonesischen Banken insovent werden wird. "Es ist ein richtiges Bank-Disaster". | |||
aufgenommen: 22. April 1998 |
Quelle: Karene Witcher, I. Bad Loans Soar Toward 50%, Analyst Says, The Wall Street Journal 20.4.98 |
Süd Korea | 16.4.98 | Automobilarbeiter |
4 |
ArbeiterInnen von Kia Motors Co. begannen am 16.4.98 einen Streik, um gegen die gerichtliche Zwangsverwaltung zu protestieren, die die Übernahme des Konzerns durch eine dritte Partei organisieren will. | |||
aufgenommen: 22. April 1998 |
Quelle: Korea Herald, 17.4.98 |
Singapur | Migranten |
3 | |
117 Männer wurden der illegalen Einreise oder des illegalen Verbleibens nach Ablauf des Visums für schuldig befunden. Sie wurden zu bis zu sechs Wochen Gefängnis und zu sechs Schlägen mit dem Stock verurteilt. Drei Frauen aus China wurden zu Geldstrafen von 2000 Singapurdollar (US$1242) verurteilt. Insgesamt wurden an die 800 Migranten in den letzten Tagen verhaftet. | |||
aufgenommen: 22. April 1998 |
Quelle: Singapur orders illegal immigrants jailed, caned, Reuters, 22.3.98 |
Indonesien | 21.4.98 | Studenten |
2 |
Studidemos in Jakarta, Bogor, Bandung (10 Verletzte), Pontianak. In Yogyakarta nahmen "Hunderte von ArbeiterInnen" an den Protesten teil, in Surabaya "Anwälte, Ärzte und Krankenschwestern". | |||
aufgenommen: 22. April 1998 |
Quelle: "Indonesia workers join protests, rates raise", Reuters, 21.4.98 |
Indonesien | 18.4.98 | Studenten |
1 |
Mehr als ein Drittel des Kabinetts traf sich mit StudenführerInnen. Das Treffen war von
der ABRI, dem indonesischen Militär, organisiert worden. Ein Drittel der eingeladenen
Studenten boykottierte das Treffen. Sozialministerin Rukmana, eine Tochter Soehartos,
gab zu, daß sie schon Studenten gesehen habe, die Schilder mit der Auffoderung an ihre
Familie getragen hätten "zur Hölle zu fahren".
Zur gleichen Zeit gingen die Demos und Versammlungen weiter. An der mit der ABRI verbundenen Sebelas Maret - Universität in Solo wurden bei Auseinandersetzungen ungefähr 100 StudentInnen und 14 Soldaten leicht verletzt | |||
aufgenommen: 22. April 1998 |
Quelle: Susan Sim, The Straits Times, 19.4.98 |
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1. Mai 1998