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Indonesien | Plantagen geplündert |
2139 | |
Staatseigene Plantagenunternehmen beschwerten sich beim Repräsentantenhaus in Jakarta wegen der Schäden in Höhe von Hunderten Millionen Dollar, die durch Plünderungen verursacht werden. Die lokalen Sicherheitskräfte seien informiert, ergriffen aber keine ernsthaften Maßnahmen. Plantagenplünderungen kamen mit der Asienkrise 1997 und der darauffolgenden Massenarbeitslosigkeit und -armut in Mode (u.a. 1414, 328, 324, 267). Bei der Anhörung informierten zehn Staatsplantagendirektoren Abgeordnete über diese Sicherheitsprobleme und über Zwischenfällen, bei denen sich Anwohner Land von den Plantagen angeeignet haben (1817, 1211, 1146, 895, 287). Falls die Plünderungen nicht gestoppt würden, müßten viele Plantagenfirmen schließen. Eine Palmölplantage im Aceh (PTPN 1) mußte bereits den Export einstellen, weil durch die Plünderungen die Produktion rapide zurückgegangen war. | |||
aufgenommen: Mo., 13.11.2000 |
Quelle: Jakarta Post, 13.11.00 |
Thailand | 11.11.00 | Abschiedsfestival im Dauerprotest der Armen |
2137 |
Die armen Bauern, die - organisiert vom Forum der Armen - seit 5 Monaten (1911) vor dem Parlament in Bangkok protestieren, haben zum Abschied einiger Bauern, die zur Ernte heimfahren, ein Festival organisiert. War der ursprüngliche Anlaß der Protest gegen verschiedene Staudammprojekte, die arme Bauern und Fischer um Land und Auskommen gebracht haben, hat sich der Protest - unter Beifall, aber nur sporadischer Hilfe der Einwohner von Bangkok - zu einem Dauerprotest gegen die Regierung ausgeweitet, weil diese den Armen im Land keinerlei Aufmerksamkeit schenke. | |||
aufgenommen: So., 12.11.2000 |
Quelle: The Nation, 12.11.00 |
Indonesien | 10., 11.11.00 | Aceh: Viele Tote vor der Demo |
2135 |
Weniger als erwartet sind zur jährlichen Großdemo (1330) für die Unabhängigkeit des Acehs nach Banda Aceh gekommen, die Zahlen schwanken zwischen 100 000 und einer halben Million Menschen. Die Veranstalter machen die Repressionswelle des Militärs verantwortlich, das überall in der Provinz versucht, die Leute von der Fahrt nach Banda Aceh abzuhalten - durch Schikanen aller Art, aber auch durch pure Gewalt. Mindestens 14 Menschen (Polizeiangaben), möglicherweise aber bis zu 87 (verschiedene Menschenrechtsorganisationen) sind erschossen, totgeschlagen oder verbrannt worden. Die Verantalter der Demo sprachen gar von 145 (Banjarmasin Post), das Komitee für Verschwundene (Kontras) von 154 Toten und hunderten Verletzten (Serambi). In Ulee Glee, Nordaceh, haben Sicherheitskräfte an die 100 000 eingekesselt, bzw. festgenommen (Tempo News); in Tualang Cut, Ostaceh, feuerten Soldaten auf die Menschenmenge, die sich in oder um eine Moschee versammelt hatten (South China Morning Post). | |||
aufgenommen: Sa., 11.11.2000 |
Quelle: div., 11.11.00 |
Indonesien | 10.11.00 | Hilfspolizisten fordern Festeinstellung |
2134 |
5000 Mitglieder von offiziellen Milizeneinheiten ("Kamra") aus Jawa, Bali und anderen
ostindonesischen Inseln demonstrierten in Yogyakarta für ihre bedingungslose Einstellung
als reguläre Polizisten. In Indonesien gibt es etwa 40 000 Kamra-Leute, die für einen
geringen Lohn als Hilfspolizisten tätig sind (siehe z.B. 1215, 795). (Suara Merdeka) In Bandung blockierten ArbeiterInnen aus der Vorstadt Cimareme die Hauptstraße zum Industrievorort Cimahi, nachdem sie vor dem Berzirksparlament demonstriert hatten und kein Geld für die Rückfahrt mehr da war. Sie forderten die Polizei auf, ihnen Transportmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Nach einer Stude Blockade und Verkehrschaos war plötzlich ein LKW da, um sie nach Hause zu fahren (Media Indonesia). Ebenfalls in Bandung streiken hunderte Beschäftigte der PT Inti (Industri Telekomunikasi Indonesia) für Lohnerhöhung und die Absetzung der Geschäftsleitung (Pikiran Rakyat). | |||
aufgenommen: Sa., 11.11.2000 |
Quelle: div., 11.11.00 |
Südkorea | 9.11.00 | Daewoo |
2128 |
Wegen Teilemangel wurde die Autoproduktion im Daewoo-Werk Bupyong gestoppt. Die Zulieferer wollen für ihre Teile Geld sehen, das Unternehmen ist aber pleite (s.a. 2124). In den beiden anderen Daewoo-Fabriken in Südkorea wird noch normal gearbeitet, der Produktionsstillstand ist aber absehbar, wenn die Zulieferteile aufgebraucht sind. Die Daewoo-Pleite hat Auswirkungen auch in anderen Ländern. In Großbritannien wurde 800 Arbeitern im Werk Worthing (Westsussex) im September mitgeteilt, daß kein Geld für ihre Löhne dasei. Sie wurden im Oktober dann doch noch bezahlt. Daewoo hat außerdem Fabriken in Indien, China, Polen und Usbekistan. | |||
aufgenommen: Do., 9.11.2000 |
Quelle: BBC News, 9.11.00 |
Indonesien | 6.11.00 | Heißer Protest |
2127 |
Bezirk Rokan Hilir (Provinz Riau, Sumatra): Wieder war das Öl-und Gasunternehmen PT Caltex Pacific Indonesia das Ziel einer Protestaktion (s.a. 2082). Bauern setzten vier Ölquellen in Brand, weil sie mit der Entschädigung, die ihnen Caltex für ihr Land bezahlt hat, nicht zufrieden sind. Manche haben auch gar keine Entschädigung bekommen, weil sie keine Urkunden über Landbesitz vorweisen können. Verletzte gab es keine, die Ölförderung fällt vorraussichtlich vier Tage lang aus. | |||
aufgenommen: Mi., 8.11.2000 |
Quelle: Jakarta Post, 8.11.00 |
Südkorea | 8.11.00 | Lohnerhöhung, Bankrott, Krise |
2124 |
Laut einer Umfrage bei 1339 Unternehmen wurden die Löhne in diesem Jahr
durchschnittlich um 8,3% erhöht, 1999 waren es 2,1% (s.a. 1461). Die höchsten
Lohnsteigerungen gab es im produzierenden Gewerbe, gefolgt vom Handel. (Chosun Ilbo) Die Daewoo Motor Company wurde offiziell für bankrott erklärt, weil die Gewerkschaften ihre Zustimmung zum von den Kreditgebern gewünschten Arbeitsplatzabbau verweigerten (s.a. 2092). Deshalb gabs keine neuen Kredite mehr. (BBC News) Es wird angenommen, daß die koreanischen Wirtschaft angesichts fallender Aktienkurse, steigender Ölpreise und Rückschläge bei Unternehmensreformen vor einer neuen Krise steht. Beklagt werden u.a. die im Vergleich zur Produktivität zu hohen Löhne und der Unwillen der Arbeiter, sich auf schmutzige, schwere, gefährliche Arbeit einzulassen. (Chosun Ilbo) | |||
aufgenommen: Mi., 8.11.2000 |
Quelle: div., 8.11.00 |
Südkorea | August 00 | Mehr illegale Ausländer |
2122 |
Laut Justizministerium ist die Zahl der illegal (wegen ausgelaufener Einreisevisa) im Land befindlichen Ausländer auf über 170 000 gestiegen (s.a. 1983, 1277), 27,5% mehr als ein Jahr zuvor. Fast die Hälfte davon sind Chinesen, außerdem v.a. Leute aus Bangladesh, Mongolei, Philippinen, Thailand. | |||
aufgenommen: Di., 7.11.2000 |
Quelle: Korea Herald, 7.11.00 |
Philippinen | 7.11.00 | Gefangenenbefreiung |
2121 |
General Santos City (Mindanao): Ca. 50 mit Granaten und Hämmern ausgerüstete Kämpfer der MILF (Moro Islamic Liberation Front, islamische Separatistenorganisation, s.a. 1641) haben bei einem Sturm auf ein Gefängnis fünf oder sechs ihrer MILF-Kollegen befreit. Insgesamt kamen 68 Insassen frei, ein Gefangener wurde getötet, ein Wärter schwerverletzt. | |||
aufgenommen: Di., 7.11.2000 |
Quelle: BBC News, 7.11.00 |
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13. November 2000