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Indonesien | Schulabbrecher |
2200 | |
Laut ILO (International Labour Organisation) gehen von 39 Millionen Kindern im Alter von 7 bis 15 Jahren 11,7 Millionen wegen Armut nicht in die Schule. Man nimmt an, daß davon 6 Millionen statt Schulbesuch arbeiten müssen (s.a. 318). Laut Biro Pusat Statistik (Zentralbüro für Statistik) lebten 1998 von den 204 Mill. Einwohnern Indonesien 40% unter der Armutsgrenze. | |||
aufgenommen: Di., 12.12.2000 |
Quelle: Suara Pembaruan Daily, 9.12.00 |
Hong Kong | 11.12.00 | Kein Aufenthaltsrecht |
2199 |
Das Berufungsgericht hat den Antrag auf Aufenthaltsrecht von drei Chinesen aus der VR abgelehnt. Damit sieht es auch für 5000 andere Antragsteller, die sich ebenfalls in HK auf Dauer niederlassen wollen, sehr schlecht aus. (s.a. 2095) | |||
aufgenommen: Mo., 11.12.2000 |
Quelle: South China Morning Post, 11.12.00 |
Malaysia | 11.12.00 | Taxifahrerstreik zuende |
2197 |
Kuala Lumpur: (s.a. 2194) 600 Taxifahrer vom Kuala Lumpur International Airport (KLIA) haben sich bereit erklärt, ihren dreitägigen Streik zu beenden und heute zur Arbeit zurückzukehren. Der Präsident des Gewerkschaftsdachverbandes Malaysian Trade Union Congress (MTUC) benötigte drei Stunden, um die Fahrer zu überzeugen, daß Verhandlungen die beste Lösung seien. Das Management hat den Fahrern bessere Vertragsbedingungen in Aussicht gestellt und will als Anreiz jedem Fahrer, der die Arbeit wieder aufnimmt, RM 100 (ca. DM 58) zahlen. | |||
aufgenommen: Mo., 11.12.2000 |
Quelle: The Straits Times, 11.12.00 |
Indonesien | 8.+9.12.00 | Streiks für Jahresprämien/Feiertagsbonus |
2196 |
Die Demos, Streiks und sonstige Aktionen für Feiertagszuschläge (moslemische und
christliche Feiertage fallen dieses Jahr zusammen) nehmen weiter an Zahl zu. In Ost-Jakarta wurden jetzt nach drei Tagen Streik die 1300 ArbeiterInnen der Möbelfabrik PT
Wintrad Jaya wütend und zerschlugen die Einrichtungen der Verwaltung und das
Privatauto des Direktors (Pos Kota, 10.12.00) Seit 1. November soll es laut Polizeiberichten in
Jabotabek (Jakarta, Bogor, Tangerang, Bekasi = Großraum Jakarta) 74 Streiks entweder
für Feiertagszuschläge oder Einhaltung des Regionalen Mindestlohns gegeben haben (Suara
Pembaruan, 10.12.00) In Semarang übernachten seit drei Tagen hunderte ArbeiterInnen im Parlamentsgebäude; sie wollen den Gouverneur zum Thema Regionaler Mindestlohn sprechen (2192). In Solo streikten 800 ArbeiterInnen der Textilfabrik PT Sari Warna Asli und 300 der CV Gunung Plastik für Zuschläge in Höhe von zwei Monatslöhne (Suara Merdeka, Kedaulatan Rakyat 9.12.00). | |||
aufgenommen: So., 10.12.2000 |
Quelle: div. |
Südkorea | 7.12.00 | Aussperrung |
2191 |
(s.a. 2129) 1800 gewerkschaftlich organierte Beschäftigte der Telekommunikationsfirma Dacom wurden ausgesperrt. Sie hatten bereits seit einem Monat gestreikt. Außerdem setzt das Unternehmen 1200 Zeitarbeiter als Streikbrecher ein. Der Konflikt dreht sich um die Mitbestimmung der Gewerkschaft bei Ausgründungen, Fusionen, sowie der Personalpolitik. Der Haupteigner von Dacom ist der LG-Konzern. Die Gewerkschaft fürchtet, daß die Arbeiter unter der geplanten Neuordung des LG-Telekommunikationssektors zu leiden haben werden. Im jetzigen Haustarifvertrag muß die Firma die Zustimmung der Gewerkschaft einholen. Die Geschäftsleitung will den Vertrag dahingehend ändern, daß nur noch der Ratschlag und nicht mehr die Zustimmung der Gewerkschaft eingeholt werden muß. Zudem sind die Lohnverhandlungen gescheitert. Die Gewerkschaft forderte angesichts fetter Profite im letzten Jahr eine 14,6%ige Lohnsteigerung, das Unternehmen bietet nur 5% an, weil es in diesem Jahr Verluste befürchtet. Der Preis der Dacomaktien ist in den letzten Monaten um 94% gefallen. | |||
aufgenommen: Fr., 8.12.2000 |
Quelle: Chosun Ilbo, 8.12.00 |
Indonesien | 6./7.12.00 | Arbeiteraktionen |
2190 |
Semarang (Zentraljava) 6.12: Mindestens 500 Arbeiter der Holzfirma PT Tri Cahya
Purnama demonstrierten vor dem Gebäude der Provinzregierung für höhere Löhne und
bessere Sozialleistungen, gleichen Lohn für Männer und Frauen. (Jakarta Post) Semarang, 6.12.: 3000 Arbeiter der PT Jati Luhur Agung streikten für einen 12-tägigen Urlaub, um Idul Fitri, Weihnachten und Neujahr feiern zu können. (Jakarta Post) Semarang, 6.12: Beschäftigte aus zwei Zuckerfabriken (Sumberharjo, Sragi), die zum selben Unternehmen gehören, demonstrierten vor dem Provinzparlament für Feiertagsbonus. (Suara Merdeka) Wonogiri (Zentraljava): Der dreitägige Streik der 200 Tapiokamehlarbeiter (s.a. 2186) ist zu Ende. Die Firma erfüllte die Forderungen teilweise. (Suara Merdeka) Pontianak (Westkalimantan) 7.12.: Aus Zorn, weil sie nicht (zu den gewünschten Bedingungen) entlassen werden, haben 22 Arbeiter der Sperrholzfirma PT Kunia Kapuas Plywood zwei Fahrzeuge der Geschäftsleitung zerstört. Der Hintergrund: 874 Arbeiter sollten zu einem anderen Tochterunternehmen der PT Bumi Raya Utama Gruppe versetzt worden. Nach etlichen erfolglosen Demos und Streiks erklärten sich 700 bereit, sich versetzen zu lassen. Die anderen 174 weigerten sich weiterhin und forderten ihre Entlassung mit Abfindungen in Höhe von fünf Monatslöhnen. Aber das Unternehmen lehnte dies mit der Begründung ab, es sich nicht leisten zu können, es will nur Abfindungen in Höhe von einem Monatslohn zahlen (plus nach der Betriebszugehörigkeit gestaffelter Zulage). (detikcom) Pontianak, 7.12.: (s.a. 2134) 700 bis 900 Mitglieder der zivilen Miliz Kamra (Hilfspolizei) demonstrieren in Dienstuniform im Gouverneursbüro. Sie zerschlugen Fensterscheiben, nahmen einen Angestellten als Geisel und schlugen Reporter, die über die Aktion berichten wollten.Der Protest ist schon der vierte in dieser Woche. Die Kamra wurde im Januar 99 gegründet und wird zum 31. Dezember 2000 aufgelöst. Die Kamramitglieder fordern, daß man sich um ihre Zukunft kümmert. (Jakarta Post, detikcom) | |||
aufgenommen: Do., 7.12.2000 |
Quelle: div., 7.12.00 |
Südkorea | 5.12.00 | Gewerkschaftsdemo |
2188 |
Seoul: 25 000 nahmen an einer gemeinsamen Demo der beiden Gewerkschaftsdachverbände (FKTU, KCTU) gegen die von der Regierung betriebene Unternehmensrestrukturierung teil (s.a. 2183). Eigentlich hatten die Demoorganisatoren mit 50 000 Teilnehmern gerechnet, aber nachdem die Gewerkschaft bei der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft KEPCO der Restrukturierung zugestimmt hatte, war das nicht mehr möglich. An der Demo nahmen tausende von Arbeitern des öffentlichen Dienstes teil, sie forderten eine Fünf-Tage-Arbeitswoche mit vollem Lohnausgleich. Im Zusammenhang mit der gewerkschaftlichen Anti-Restrukturierungskampagne gab es Warnstreiks mit 45 000 Teilnehmern in zahlreichen Betrieben (einschließlich 3800 Eisenbahnarbeitern, 1800 Arbeitern im öffentlichen Dienst, 1400 Beschäftigten in Chemiefirmen). | |||
aufgenommen: Mi., 6.12.2000 |
Quelle: Korea Times, Korea Herald, 6.12.00 |
Indonesien | Islam |
2185 | |
Makassar (Südsulawesi), 2.12.: Ca. 100 Moslems griffen eine Karaokebar an, weil diese
im Fastenmonat Ramadan geöffnet hatte. Der Mob attackierte Besucher (ein Verletzter)
und beschädigte die Einrichtung, auch viele Flaschen mit alkoholischen Getränken gingen
zu Bruch. (Straits Times) Die indonesische Regierung hat der Einführung des islamischen Rechts (Sharia) in der Provinz Aceh (im Norden von Sumatra) zugestimmt. Dieses soll allerdings nur für Moslems gelten, Nicht-Moslems sind ausgenommen, so der Gouverneur des Aceh. Die Einführung islamischen Rechts ist eine Schlüsselforderung der Separatistenbewegung (s.a. 2135) (Jakarta Post, BBC News) | |||
aufgenommen: Di., 5.12.2000 |
Quelle: div., 5.12.00 |
Indonesien | 2.12.00 | Streik erfolgreich |
2184 |
Kisaran (Nordsumatra) (s.a. 2181): Nachdem tausende Arbeiter des Plantagenunternehmens PT BSP mehrere Tage gestreikt und das Verwaltungsgebäude mit Steinen beworden hatten, wurde die Geschäftsleitung weich. Die Arbeiter bekommen einen Idul-Fitri-Bonus in Höhe von zwei Monatslöhnen. | |||
aufgenommen: Mo., 4.12.2000 |
Quelle: Analisa, 4.12.00 |
Südkorea | 2./4.12.00 | Restrukturierungsproteste |
2183 |
Seoul: 300 gewerkschaftlich organisierte Angestellte von vier Banken (Peace, Kwangju,
Cheju, Kyongnam) demonstrierten gegen Restrukturierungspläne. Die Regierung plant, die
vier Pleitebanken und die Hanvit-Bank zu einer Holding zusammenzufassen und mit
öffentlichen Geldern zu rekapitalisieren. Als Vorraussetzung, damit die Gelder fließen, soll
die Gewerkschaft den Restrukturierungsplänen (=Kündigungen) zustimmen. (s.a. 1897,
1893) (Korea Herald, 3.12.00) Die Gewerkschaft der staatlichen Korea Electric Power Corporation (KEPCO) hat den unbefristeten Streik, der heute beginnen sollte, abgesagt. In der Nacht zuvor hatten Management und Gewerkschaft sich auf einen 16-Punkte Kompromiss bezüglich der geplanten Restrukturierung geeinigt. (Chosun Ilbo, 4.12.00) | |||
aufgenommen: Mo., 4.12.2000 |
Quelle: div. |
Indonesien | seit 1.12.00 | Tote in Irian Jaya/Westpapua |
2182 |
Mindestens 9 Menschen sind in Auseinandersetzungen zwischen der
Unabhängigkeitsbewegung, Sicherheitskräften und Migranten in den letzten Tagen
umgekommen; die meisten davon von der Polizei erschossen. Laut Polizeisprecher sollen
auch zwei javanische Migranten erstochen worden sein. Die Unabhängiskeitsbewegung
wollte an die Erklärung der Unabhängigkeit von der Holländischen Kolonialmacht am
1.12.1961 erinnern und man versuchte, die "Morgenstern"-Fahne zu hissen. Das war z. T.
und zeitweise erlaubt worden; es kam dennoch in Jayapura, Fak Fak und Merauke zu
tödlichen Auseinandersetzungen. Die Polizei stürmte das Kulturzentrum in Jayapura, wo
sich 40 führende Mitglieder der Unabhängigkeitsbewegung versammelt hatten und
verhaftete diese. Fast die Hälfte der 2,5 Millionen Einwohner von Irian Jaya/Westpapua sind heute Moslems - zugewandert meist aus Java. Zunehmende "religiös" motivierte Auseinandersetzungen werden befürchtet (2064), weil es Gerüchte gibt, daß die (von den Molukken) berüchtigte Laskar Jihad (1903) verstärkt nach Irian Jaya mobilisiert. | |||
aufgenommen: So., 3.12.2000 |
Quelle: The Age, The Times of India, The Jakarta Post 3.12.00 |
Indonesien | 1.u.2.12.00 | Streiks für Feiertagszuschlag |
2181 |
Die Streiks für den traditionellen Feiertagsschlag anläßlich von Idul Fitri (Ramadan-Ende) nehmen an Zahl zu (siehe z.B. 2164). In Kisaran, Nordsumatra, streiken seit 28.11. tausende Arbeiter der Plantage PT BSP für einen Zuschlag in Höhe von drei Monatslöhnen, was die Firma unter Hinweis auf große Schäden durch Überschwemmungen und Diebstahl bisher zurückweist. Die Gewerkschaft (SPSI) weist aber daraufhin, daß diese Schäden nur Tochterfirmen betroffen haben. (Analisa, 1.,2.,3.12.00; Waspada 2.12.00). In Karanganyar bei Solo, Zentraljawa, streiken 300 ArbeiterInnen der PT Sekar Bengawan Teks für Lohn in der Höhe des Regionalen Mindestlohns und für zwei Monatslöhne als Zuschlag. (Suara Merdeka, 2.12.00). Ähnliche Forderungen haben die Arbeiterinnen der pharmazeutischen Fabrik PT Coronet Crown in Sidoarjo bei Surabaya. Sie streiken seit dem 1.12. (Surabaya Post, 2.12.00). | |||
aufgenommen: So., 3.12.2000 |
Quelle: div. |
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12. Dezember 2000