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Thailand | 28.2.01 | Abschiebung |
2340 |
Mae Sot: Tausende illegale Arbeitsmigranten aus Burma werden z.Z. deportiert. 4000 wurden zu Fuß über den Grenzfluß im Norden Thailands abgeschoben. Sie waren in Bangkok und den nördlichen Grenzprovinzen zu Burma festgenommen worden. Die Behörden hoffen, daß sie in diesem Jahr 300 000 der eine Million Burmesen, die ohne Genehmigung in Thailand arbeiten, erwischen und repatriieren werden. (s.a. 1861, 1462) | |||
aufgenommen: Fr., 2.3.2001 |
Quelle: The Times of India, 2.3.01 |
Thailand | 28.2.01 | Bauernaktion |
2339 |
Chumphon: 1000 Palmölbauern blockierten eine Überlandstraße. Sie fordern eine Intervention der Regierung, weil der Erzeugerpreis auf ein Baht pro Kilo gefallen ist. Außerdem verlangen sie eine Einfuhrsperre für Soyabohnen und andere Pflanzenöle. (s.a. 1774) | |||
aufgenommen: Do., 1.3.2001 |
Quelle: Bangkok Post, 1.3.01 |
Indonesien | Ende Feb. | Kalimantan |
2338 |
(s.a. 2333) Indonesische Polizei hat mindestens fünf Personen erschossen, um die Gewalt
in Zentralkalimantan zu beenden. Außerdem wurden bisher 1053 Waffen beschlagnahmt,
u.a. Schwerter, Speere, Äxte. (BBC News) Bei der Evakuierung der maduresischen Flüchtlinge haben sich Polizei (Brimob) und Soldaten ein Feuergefecht geliefert, bei dem sieben Polizisten, vier Soldaten und ein Zivilist (Dayak) verletzt wurden. Es ging bei dem Streit offenbar um die Zahl der Flüchtlinge, die ein Schiff besteigen durften. Diese hatten den Polizisten wohl Geld zugesteckt, um noch mitfahren zu können. (Jakarta Post) Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (Washington) sieht die von Alteingesessenen an Zuwanderern in Zentralkalimantan ausgeübte Gewalt im Zusammenhang mit der gerade erst begonnen Dezentralisierung des indonesischen Staatsapparats. Die Dezentralisierung verstärkt den Kampf um Macht, Reichtümer und Posten auf lokaler Ebene. Beispiel: Ein Faktor bei den Zusammenstößen von Christen und Moslems in Poso (Sulawesi) im Mai 2000 war die Konkurrenz zwischen zwei Männern verschiedenen Glaubens um den Posten des Distriktvorstehers (s.a. 1833). (Yahoo News) | |||
aufgenommen: Mi., 28.2.2001 |
Quelle: div, 28.2.01 |
Indonesien | 26./27.2.01 | Demos |
2337 |
Gresik (bei Surabaya, Ostjava), 27.2.: Über hundert Anwohner der Chemiefabrik PT
Petrokimia demonstrierten vor der Fabrik. Sie protestierten gegen einen Betriebsunfall, bei
dem Ammoniumgas ausgetreten war. Die Demonstranten forderten die Schließung der
Fabrik, wöchentliche Verteilung von Milch und Fisch an die Anwohner, regelmäßige
Vorsorgeuntersuchungen. Die Geschäftleitung stimmte allen Forderungen zu, außer der
Fabrikschließung. (detikcom) Sidoarjo (bei Surabaya), 27.2.: 150 ArbeiterInnen des Maspionwerkes II demonstrierten gegen die Entlassung von sieben Kollegen. Diese sollen vor drei Monaten bei Ausschreitungen während eines Streiks Rädelsführer gewesen sein (s.a. 2170). (Surabaya Post) Probolinggo (Ostjava), 26.2.: Tausende Arbeiter der Papierfabrik PT Kertas Leces protestierten auf dem Fabrikgelände, weil die Vorarbeiter sehr viel mehr verdienen als die Arbeiter. Sie haben neun Forderungen, damit auch Arbeiter in den Genuss von Zulagen kommen. (Surabaya Post) Bogor (bei Jakarta), 26.2.: Hunderte Becak (Fahrradrikscha)-Fahrer randalierten, weil die Stadtverwaltung zahlreiche Becaks beschlagnahmt hat und diese nicht mehr rausrücken will. Die Maßnahme dient angeblich Ordnung und Sauberkeit in der Stadt. (The Jakarta Post) | |||
aufgenommen: Di., 27.2.2001 |
Quelle: div., 27.2.01 |
Indonesien | 26.2.01 | Rupiah runter |
2336 |
Die Rupiah ist auf ihr niedrigstes Niveau seit Oktober 1998 gefallen, Rp. 9830 für einen US-Dollar. Als Gründe werden genannt: Die Gewaltwelle in Zentralkalimantan (s.a. 2333); starke Dollarnachfrage von Unternehmen, die Auslandsschulden bezahlen müssen; Ärger mit dem Internationalen Währungsfond IMF. Der IMF hat die Auszahlung einer Kreditrate in Höhe von US$ 400 Millionen verschoben, u.a. weil er mit dem Stand der Bankenrestrukturierung unzufrieden ist. | |||
aufgenommen: Di., 27.2.2001 |
Quelle: The Jakarta Post, 27.2.01 |
Malaysia | 25.2.01 | Riot im Abschiebeknast |
2335 |
Malacca: Insassen eines Internierungslagers für Ausländer, die abgeschoben werden sollen, randalierten und setzten ein Gebäude in Brand. Sie protestierten damit gegen die Überfüllung des Lagers und die lange Dauer der Haft bis zur Deportation. Das Lager ist für 1500 Bewohner gebaut, es sind darin z.Z. aber 3260 illegale Einwanderer eingepfercht. Ein Indonesier und ein Nigerianer wurden als Rädelsführer verhaftet. (s.a. 2149) | |||
aufgenommen: Di., 27.2.2001 |
Quelle: South China Morning Post, 27.2.01 |
Südkorea | 24.2.01 | Daewoo |
2334 |
(s.a. 2323) In zwei Städten gab es bei Demos gegen die Massenentlassungen bei Daewoo Zusammenstöße mit Riotpolizei. In Pupyong (30km von Seoul), wo die Hauptfabrik von Daewoo steht, lieferten sich 2000 Daewooarbeiter, Angehörige, Studentenaktivisten und Mitglieder des Gewerkschaftsdachverbandes KCTU eine Schlacht mit 7000 Polizisten, die ihnen den Weg zum Kundgebungsplatz versperrten. Die Demonstranten warfen Steine und Molotovcockteils. In Pusan, der zweitgrößten Stadt Südkoreas, demonstrierten 700 Arbeiteraktivisten. | |||
aufgenommen: Mo., 26.2.2001 |
Quelle: The Korea Herald, 26.2.01 |
Indonesien | 24./25.2.01 | Gewalt |
2333 |
(s.a. 2302) Während Behörden und Separatistenbewegung mal wieder ein Ende der Gewalt
im Aceh ankündigen, sind bei Schießereien, an denen Armee und/oder Separatistenguerilla
beteiligt waren am Wochenende 17 Personen umgekommen, darunter mehrere Zivilisten.
In diesem Jahr sind es bereits 180 Tote. (s.a. 2330) Inzwischen sollen bei den Angriffen von Alteingesessenen ("Ureinwohner", Dayaks) auf Zuwanderer (Transmigranten) in Zentralkalimantan 400 Tote gegeben haben. Am 25.2. zogen mehrere tausend Dayaks, mit Speeren und Schwertern bewaffnet, durch die Provinzhauptastadt Palangkaraya und setzten Gebäude in Brand. Es ist unklar, ob es dabei Verletzte gab. | |||
aufgenommen: Mo., 26.2.2001 |
Quelle: The Times of India, 26.2.01 |
Taiwan | 24.2.01 | Demo gegen AKW |
2332 |
(Siehe 2278) 7000 bis 10 000 Menschen haben in Taipei gegen die Wiederaufnahme des Baus eines Atomkraftwerks demonstriert. Taiwan besitzt schon 3 AKWs, der Bau des vierten war nach langen Protesten von der Regierung "endgültig" gestoppt worden. Das Parlament hat diese Entscheidung aber rückgängig gemacht. | |||
aufgenommen: So., 25.2.2001 |
Quelle: The Times of India, CNN, BBC News, 25.2.01 |
Indonesien | 23.2.01 | Unruhen in Kalimantan |
2330 |
Die Zahl der Todesopfer der Unruhen in Zentral-Kalimantan ist wohl auf über 200 angestiegen; Sampit, das Zentrum der Auseinandersetzungen war gestern ohne Strom - "eine tote Stadt" (Banjarmasin Post). 20 000 Flüchtlinge meist maduresischer Abstammung (Madura: Insel bei Surabaya) sind auf Regierungsgelände isoliert; die von der indonesischen Marine geschickten Boote waren noch nicht angekommen. Lebensmittel werden knapp, die medizinische Versorgung ist zusammengebrochen. 9000 Einheimische, meist Dayak, sind nach Palangka Raya geflohen. Die Stadt Sampit hatte etwa 120 000 Einwohner, davon hatten etwa 25% eine Abstammung aus Madura. (Kompas) (2326) | |||
aufgenommen: Sa., 24.2.2001 |
Quelle: div., 24.2.01 |
Vietnam | 23.2.01 | Müllblockade |
2329 |
Ho Chi Minh City: Wegen der Blockade einer Müllhalde im Bezirk Hoc Mon türmen sich auf den Straßen der Hauptstadt 4000 Tonnen Haushaltsmüll. Anwohner der Mülldeponie, auf der Müll der Fünfmillionenstadt abgeladen wird, hatten hunderte von Mülllastern an der Einfahrt gehindert. Die Blockierer verlangen Entschädigungen für ihre durch den Müll beeinträchtigten Lebensbedingungen. Nach Verhandlungen am 20.2. wurden die Bockaden vorläufig wieder aufgehoben, während die Details der Entschädigungen ausgehandelt werden. (s.a. 1187) | |||
aufgenommen: Fr., 23.2.2001 |
Quelle: BBC News, 23.2.01 |
Philippinen | 22.2.01 | Hungerstreik |
2328 |
230 politische Gefangene sind landesweit in etlichen Knästen in den Hungerstreik getreten. Sie wollen vier Tage lang auf feste Nahrung verzichten und nur Wasser, Salz und Zucker zu sich nehmen. Damit wollen sie Druck auf die Regierung machen, um ihre Freilassung zu erreichen. Die Arroyo-(neue Präsidentin)-Regierung hatte die Freilassung von 73 politischen Gefangenen angekündigt. als Zeichen des guten Willens für neue Friedensgespräche mit der separatistischen Guerilla Moro Islamic Liberation Front (MILF, s.a. 1641) und der kommunistischen National Democratic Front (NDF). Aber drei Wochen nach dieser Ankündigung wurde noch keiner aus dem Gefängnis entlassen. Die Hungerstreikenden gehören verschiedenen Organisationen an, u.a. anderen der islamischen MILF, aber auch z.B. der militanten Gewerkschaft KMU (Kilusang Mayo Uno) oder dem Nationalen Netzwerk der Befürworter der Agrarreform. | |||
aufgenommen: Fr., 23.2.2001 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, 23.2.01, YahooNews, 22.2.01 |
Indonesien | 21.2.01 | Unruhen auf Borneo weiten sich aus |
2326 |
(2316) Möglicherweise weit über 100 Menschen sind den Unruhen in Zentral-Kalimantan
bereits zum Opfer gefallen, allein ins Krankenhaus von Sampit sind 93 Leichen
eingeliefert worden. Polizei berichtet, daß mindestens 20 Körper enthauptet worden waren
(Yahoo! Singapore News). Auch örtlich haben sich die Auseinandersetzungen zwischen
Alteingessenen und Zuwanderern ausgeweitet, bis hin zur 220 km entfernten
Provinzhauptstadt Palangka Raya. (The Jakarta Post). Dorthin sind mindestens 5000
Menschen aus der Gegend von Sampit geflohen (Kompas). In Sampit brennen viele Häuser,
vor allem von Zuwanderern (Banjarmasin Post). Polizei und Militär haben Verstärkung in die
Unruhegegend geschickt; 80 Menschen sind festgenommen worden, darunter 2 (ehemalige,
so dpa) Beamte der Forstverwaltung, die die Polizei für Anstifter hält (Detik.com). Tausende Dayak demonstrierten erfolgreich vor dem Provinzparlamentsgebäude in Palangka Raya für die Freilassung von 39 Festgenommenen; dabei nahmen sie vorübergehend einen hohen Polizeioffizier als Geisel. (Waspada) | |||
aufgenommen: Do., 22.2.2001 |
Quelle: div., 22.2.01 |
Hong Kong | 20.2.01 | Zwangsräumung |
2324 |
(s.a. 2307): 200 Beamte von Stadtverwaltung und Polizei zwangen die letzten Bewohner einer illegalen Siedlung zum Gehen. Diese wohnten dort teilweise seit Jahrzehnten. Die Beamten brachen Türen und Fenster auf und holten die Einwohner mit Gewalt raus. Verhaftungen gab es aber keine. | |||
aufgenommen: Mi., 21.2.2001 |
Quelle: South China Morning Post, 21.2.01 |
Südkorea | 20.2.01 | Daewoo |
2323 |
(s.a. 2322) Pupyong: Nach einer Kundgebung marschierten ca 2000 Daewoo-Arbeiter auf das Haupttor der Fabrik zu. Mit Molotovcocktails (hunderten!) und Metallrohren schlugen sie einige Hundertschaften Riotpolizei zurück. Ein Polizeifahrzeug wurde abgefackelt, zehn Polizisten verletzt. Die Auseinandersetzungen gingen bis in die Nacht. Gegen sieben Gewerkschaftsführer gibt es inzwischen Haftbefehle, wegen Rädelsführerschaft in einem illegalen Streik. | |||
aufgenommen: Mi., 21.2.2001 |
Quelle: BBC News, JoongAng Ilbo, 20.2.01 |
Südkorea | 19.2.01 | Polizei stürmt Daewoo-Fabrik |
2322 |
(2317) Die Polizei hat mit
einem Großaufgebot die von etwa 800 Arbeitern besetzte Automobilfabrik von Daewoo in
Pupyong gestürmt. Schon seit Tagen kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen
zwischen Arbeitern, die in die Fabrik wollten, um sich dem Protest gegen die Entlassungen
anzuschliessen. Gestern begann es mit einem Ausfall von etwa 300 Arbeitern, die
versuchten, den draußen demonstrierenden Kollegen einen Weg in die Fabrik
freizukämpfen; etwa 10 konnten allerdings nur durchschlüpfen. Am Abend gab es dann
einen Überraschungsangriff der inzwischen auf 4200 Mann verstärkten Polizeitruppe, die
mit schwerem Räumgerät die Tore und Barrikaden durchbrach. Die Arbeiter setzten
Eisenstangen, Steine, Wasserkanonen und vereinzelt Mollies ein. Zu Schwerverletzten soll
es nicht gekommen sein; 70 Arbeiter wurden festgenommen. Inzwischen wurden 7 Manager der Daewoo-Gruppe in Zusammenhang mit den Betrügereien verhaftet, die zum Bankrott der Daewoo-Motor geführt haben (siehe 2292). | |||
aufgenommen: Di., 20.2.2001 |
Quelle: div., 20.2.01 |
Indonesien | 19.2.01 | Streiks: Bank, Hotels, Fabriken |
2321 |
In Medan, Jakarta und Surabaya streikten die Angestellten der Bank Internasional
Indonesia (BII) für mehr Geld. Die Geschäfte waren dadurch allerdings nicht wesentlich
beeinträchtigt, weil nur ein Teil der Angestellten demonstrierte. (detik.com 19.2., Jawa Pos 20.2.) Ein Streikposten vor dem Shangri-La Hotel in Jakarta (2272) wurde von Wachleuten schwer verletzt, ein Wachmann wurde daraufhin festgenommen (Labour News Network, 20.2.). Die Stadtverwaltung von Jakarta hat unterdessen dem Hotel versprochen, es mit Sicherheitsleuten zu unterstützen, sollte es seinen Betrieb wieder aufnehmen wollen (The Jakarta Post, 20.2.). Es ist seit dem 22.12.00 geschlossen, als es von den Angestellten besetzt worden war. In Medan streikten die Angestellten des Hotels Dirga Surya. Sie verlangen die Festeinstellung (Analisa, 20.2.) In Jember, Ostjava, kam es vor der Plastikfabrik UD Gebang Jaya zu Auseinandersetzungen zwischen streikenden Arbeitern und der Polizei, die dem Fabrikbesitzer Zugang zur Fabrik verschaffen wollte. Acht Arbeiter wurden verletzt. Am Ende wurden die Forderungen der Arbeiter aber alle erfüllt (Jawa Pos, 19., 20.2.). In Purwakarta streiken tausende ArbeiterInnen der PT Indorama Synthetics für Lohnerhöhung (Pikiran Rakyat, 20.2.). | |||
aufgenommen: Di., 20.2.2001 |
Quelle: div. |
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2. März 2001