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Süd Korea | 8.7.98 | Polizei gegen Arbeiterdemo |
240 |
Bei dem Versuch von 2000 DemonstrantInnen, zum Sitz des Präsidenten zu marschieren, kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Demo war organisiert von der KCTU; man wollte dem Präsidenten eine Beschwerde übergeben, daß seine Regierung nicht gegen Firmen vorgehe, die illegal Leute entlassen. | |||
aufgenommen: 9. Juli 1998 |
Quelle: South China Morning Post, The Sydney Morning Herald, 9.7.98 |
Hong Kong | 8.7.98 | ArbeiterInnen |
239 |
Mehr als 70 Arbeiterinnen demonstrierten für den Erhalt der Arbeitsplätze bei ABC Communications vor dem Gebäude der Firma. Diese hat beschlossen, 200 Leute rauszuwerfen und nach Macau zu gehen. | |||
aufgenommen: 9. Juli 1998 |
Quelle: South China Morning Post, 9.7.98 |
Indonesien | 1.7.98 | Protest gegen Goldmine |
238 |
Mehr als 300 Menschen protestierten in Nord Sulawesi gegen die Goldmine PT Newmont Minahasa Raya. Sie verlangten, daß sich die Firma an die Bedingungen ihres Vertrags halten soll; keine Strafen von ansässigen Goldschürfern verlange und mehr Abgaben an die Regierung zahlen solle (derzeit 50%). Es gab auch Sprechchöre, die eine Aufhebung des Schürfvertrages verlangten. | |||
aufgenommen: 8. Juli 1998 |
Quelle: Liz Chidley, 6.7.98 |
China | 7.7.98 | Bauernprotest |
237 |
Ungefähr 100 Bauern protestierten, z.T. mit Traktoren, in Bengbu, Provinz Anhui, gegen Steuern und ausufernde Schmiergeldzahlungen. | |||
aufgenommen: 8. Juli 1998 |
Quelle: South China Morning Post, 8.7.98 |
Vietnam | 1998 | Schienendiebstahl |
236 |
Es gibt eine "alarmierende Zunahme" (so ein Sicherheitsoffizier) an Diebstahl bei der vietnamesischen Eisenbahn. Hauptbeute sind Schienenstücke, die dann als Schrott verkauft werden, aber auch Bolzen und Holzschwellen. "Wir tun unser Bestes, das Problem in Zusammenarbeit mit der Polizei und Inspektoren zu beenden, aber ich denke, wir brauchen auch mehr Wächter.", so der Sicherheitsoffizier. Bereits jetzt wird die 1726 km lange Strecke von Hanoi nach Ho Chi Minh Stadt von mehr als 1000 Leuten bewacht. Unfälle soll es noch wenig gegeben haben; die Züge fahren nicht sehr schnell. | |||
aufgenommen: 8. Juli 1998 |
Quelle: South China Morning Post, 8.7.98 |
Indonesien | 7.7.98 | Demo von Becakfahrern |
235 |
Etwa 2000 Fahrer von Fahrradrikschas demonstrierten vor dem Büro des Gouverneurs von Jakarta gegen ihre erneute Vertreibung. Vor ungefähr 10 Jahren waren diese Becaks aus Jakarta verbannt worden. Man konfiszierte sie und warf sie ins Meer; bei diesem "Krieg" gegen die Becaks kamen damals mindestens 3 Offizielle ums Leben. Jetzt hat der Bürgermeister von Jakarta vor kurzem gesagt, Becaks könnten wieder erlaubt sein, um Arbeitslosen einen Job zu bieten. Innerhalb einer Woche brachten findige Becak-Unternehmer mehr als 1200 Fahrzeuge und Fahrer nach Jakarta und der Bürgermeister zog seine "Erlaubnis" mit einer Entschuldigung zurück... | |||
aufgenommen: 8. Juli 1998 |
Quelle: The Age, The Straits Times, 8.7.98 |
Süd Korea | 6.7.98 | Streiks bei Hyundai und Banken |
234 |
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche streiken die ArbeiterInnen von Hyundai gegen
Entlassungen (siehe 213); dieses Mal für 48 Stunden.In vier Fabriken standen die Bänder. Angestellte von 35 Banken starteten eine Serie von 1-Stunden Streiks als Protest gegen die erzwungene Fusion der 5 Banken (siehe 218). Parallel dazu demonstrierten 3000 Beschäftigte dieser 5 Banken vor der Myongdong Kathedrale in Seoul. | |||
aufgenommen: 7. Juli 1998 |
Quelle: BBC News, 6.7.98; Korea Herald 7.7.98 |
Kambodscha | Juli 98 | Vergewaltigungen |
233 |
Von bewaffneten Banden verübte Vergewaltigungen nehmen stark zu. In den letzten beiden Monaten haben sich 10 Frauen bei einer Hilfsorganisation gemeldet. Die Banden bestehen offenbar aus den Söhnen reicher und mächtiger Familien. Ein lokaler Polizeichef, der eine Bande verhaftet hatte, bezweifelt, daß sie angeklagt würden, wegen ihrer "familiären Beziehungen". "Ich bin seit 10 Jahren Polizist und bis in die letzten Monaten hatte ich nie ein Fall von organisierter Vergewaltigung - jetzt scheint es jede Woche zu passieren." | |||
aufgenommen: 7. Juli 1998 |
Quelle: South China Morning Post, 7.7.98 |
Indonesien | 6.7.98 | 3 Tote in Irian Jaya |
232 |
In Biak (auf der Insel Biak im Norden Irian Jayas) lösten Sicherheitskräfte eine Dauerkundgebung von etwa 700 Menschen auf; man hatte im Hafen eine Unabhängigkeitsfahne gehißt. Dabei wurden nach Auskunft des Rechtshilfeinstituts in Jayapura 24 Menschen schwer verwundet, drei von ihnen starben. | |||
aufgenommen: 7. Juli 1998 |
Quelle: The Sydney Morning Herald, The Straits Times, 7.7.98 |
Indonesien | 5.7.98 | Fasten! |
231 |
In einer Fernsehansprache hat Habibie seine Landsleute aufgefordert, zweimal wöchentlich zu fasten. "Wenn das 150 Millionen IndonesierInnen machen, kann das Land drei Millionen Tonnen Reis einsparen, das ist die Menge, die wir importieren müssen". | |||
aufgenommen: 6. Juli 1998 |
Quelle: South China Morning Post, 6.7.98 |
Süd Korea | 5.7.98 | Streiks, Proteste |
230 |
Bis Samstag sind 1012 von 9048 Bankbeschäftigten zur Arbeit zurückgekehrt; die
Computernetzwerke sollen wieder funktionieren. Die Bankangestellten und andere
veranstalteten verschiedene Demonstrationen und Versammlungen. Trotz starken
Monsumregens halten viele auch über Nacht auf einer Dauerkundgebung vor der
Myongdong Kathedrale aus. Bei der staatseigenen Koreanische Schwerindustrie und Konstruktionsgesellschaft gab es einen zweistündigen Warnstreik gegen die Pläne der Regierung, die Firma zu privatisieren. | |||
aufgenommen: 6. Juli 1998 |
Quelle: Korea Herald, 7.6.98; Digital ChosunIlbo, 5.7.98 |
Vietnam | Juli 98 | Arm und hungrig |
229 |
In der zentralen Provinz Nghe An sind derzeit über 100 000 Menschen arbeitslos. Nach einer Statistik des Arbeits- und Sozialministeriums sind dort 24% der Haushalte "arm und hungrig." | |||
aufgenommen: 6. Juli 1998 |
Quelle: VNN, 6.7.98 |
Indonesien | 5.7.98 | Tote und Verletzte in Irian Jaya |
228 |
Ein Polizist, der bei Auseinandersetzungen an der Cenderawasih Uni in Jayapura am 3.7.
zusammengeschlagen worden war, ist gestorben. Im Koma liegt ein Student, dem von
Polizisten in den Kopf geschossen worden war. Das Krankenhaus, in dem er behandelt
wird, ist von StudentInnen besetzt. Am Tag zuvor, am 2.7. war bei Auseinandersetzungen ein Zuschauer erschossen worden und fünf andere verletzt. Daraufhin gabs Riots in Sorong und Jayapura. | |||
aufgenommen: 6. Juli 1998 |
div. | Juni 98 | Harte Zeiten: ein Jahr Krise |
227 |
Thailand: Wirtschaftswachstum 97: minus 0,4%; 98: bis zu minus 5,5% (Vorhersage) Arbeitslosigkeit Juni 97: 1,2%; Juni 98: 2,1% Wechselkurs zu US$1: Juni 97: 25 Baht; Juni 98: 40 Baht Devisenreserven Juni 97: US$ 33 Mrd.; Juni 98: US$ 27 Mrd. Indonesien: Malaysia: China: Philippinen: Hongkong: Japan: Südkorea: | |||
aufgenommen: 5. Juli 1998 |
Quelle: The Straits Times, 02.07.98 |
Indonesien | 40 Soldaten verhaftet |
226 | |
Das Militär hat 40 Soldaten verhaftet, die unter dem Verdacht stehen, in das Kidnapping von Studenten und Aktivisten in den letzten Monaten verwickelt zu sein. | |||
aufgenommen: 4. Juli 1998 |
Quelle: The Straits Times Interactive, 04.07.98 |
Thailand | Neues Arbeitsgesetz |
225 | |
Am 19. August wird in Thailand ein neues Arbeitsgesetz in Kraft treten. Das Mindestalter für Arbeit wird von 13 auf 15 Jahre erhöht. Schwangere Frauen dürfen keine Überstunden mehr machen und nicht für Arbeiten eingesetzt werden, die sie oder das Ungeborene gefährden. Zum ersten Mal gibt es ein Verbot von sexueller Belästigung von Arbeiterinnen. Die Arbeitszeit wird auf acht Stunden pro Tag und 48 Stunden pro Woche beschränkt, bei gefährlichen Arbeiten auf 7 Stunden pro Tag und 42 Stunden pro Woche. Alles, was darüber hinaus geht, ist für die Arbeiter freiwillig und muß als Überstunden bezahlt werden. Bei Entlassungen aus betrieblichen Gründen bekommen Beschäftigte mit mehr als sechs Jahren Betriebszugehörigkeit Abfindungen in der Höhe von 8 Monatslöhnen, bei 10 Jahren Betriebszugehörigkeit sind es mindestens 10 Monatslöhne. Als Beschäftigte gelten auch Leiharbeiter und Arbeiter mit Werksvertrag. | |||
aufgenommen: 4. Juli 1998 |
Quelle: Bangkok Post, 04.07.98 |
Südkorea | 03.07.98 | U-Bahnstreik in Pusan |
224 |
Mehr als 400 U-Bahnarbeiter in Pusan gingen in Streik und legten Feuer auf einigen Gleisen. Sicherheitskräfte waren sofort zur Stelle und verhafteten die Arbeiter, so daß nach drei Stunden der U-Bahnverkehr wieder aufgenommen werden konnte. Anlaß des Streiks waren der Abbruch von Verhandlungen zwischen Management und Gewerkschaft. Das Management will das Personal von zwei auf eins pro Zug reduzieren. | |||
aufgenommen: 4. Juli 1998 |
Quelle: Koilaf Labor News, 04.07.98 |
Philippinen | 2.7.98 | Demo der PAL-Beschäftigten |
223 |
Ungefähr 1000 Piloten und Bodenpersonal der Philippine Airline demonstrierten gegen
ihre Entlassung und die Verkleinerung der Airline. Im Verlauf eines Streiks der Piloten hat
PAL nicht nur die Piloten entlassen, sondern auch 5000 vom Bodenpersonal; 40 von 54
Flugzeugen stillgelegt, 2/3 der Flugrouten suspendiert und Niederlassungen verkauft. der
Pilotenstreik war noch unter der alten Regierung für illegal erkärt worden. PAL sagt, sie
bräuchten jetzt nur noch 200 Piloten und hätten schon wieder 163 (Manager und
Wiedereingestellte). Der neue Präsident Estrada hat verlauten lassen, daß er nichts tun könne, schließlich sei der Streik illegal gewesen. PAL gehört zu 18% dem Staat und der Rest gehört dem Geschäftsmagnat Lucio Tan, ein Unterstützer von Estrada im Wahlkampf. | |||
aufgenommen: 3. Juli 1998 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, The Philippine Star, 3.7.98 |
Indonesien | 2.7.98 | Armut |
(siehe 192) 222 |
Im Unterschied zu Schätzungen der Weltbank gehen Statistiker der Regierung davon aus,
daß bereits jetzt 79,4 Millionen Menschen in Indonesien (39,1%) unter der Armutsgrenze
leben, für das Jahresende erwarten sie, daß es 96 Millionen (47%) sein werden. Nach Einschätzungen von Landwirtschaftsökonom Dibyo Prabowo von der Gadjah Mada- Uni in Yogyakarta ist das Hauptproblem die fehlende Kaufkraft der Leute, nicht die Verfügbarkeit von Lebensmitteln. In Teilen Zentraljavas und in Ostindonesien müssen die Menschen schon auf Wurzelpflanzen zurückgreifen, weil sie sich Reis nicht mehr leisten können. | |||
aufgenommen: 3. Juli 1998 |
Quelle: South China Morning Post, 3.7.98 |
Thailand | 2.7.98 | "Streik" der Reismühlenbesitzer |
221 |
Über 500 von insgesamt 12 000 Reismühlen haben nicht produziert, die Unternehmer protestieren gegen das Beschäftigungsverbot von (illegalen) ausländischen Arbeitern. Der Versuch, Thais für die Arbeit zu finden, ist gescheitert (siehe 196). Jetzt hat die Regierung vorgeschrieben, das Gewicht der Säcke von 100 auf 55kg zu reduzieren und die Unternehmer aufgefordert, die Löhne zu erhöhen. | |||
aufgenommen: 3. Juli 1998 |
Quelle: The Nation, 3.7.98 |
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9. Juli 1998