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Indonesien/ Malaysia | 14.8.02 | Abgeschobene Arbeitsmigranten |
3236 |
Nunukan (Ostkalimantan): (sa. 3209) Das Indonesische Rote Kreuz wies auf die
schlechten Bedingungen in der Auffanglagern für Arbeitsmigranten hin, die aus Malaysia
abgeschoben wurden. Es gab bereits Todesfälle. z.B. wegen Fieber und Durchfall. Es gibt
nicht genug sanitäre Anlagen und die Gesundheit der Abgeschobenen ist von Stress und
Depressionen geschwächt. Von den zwölf in Nunukan Gestorbenen waren vier Kinder.
(Jakarta Post) Kuala Lumpur (Malaysia): (s.a. 3217) Die malaysische Regierung hat den Anwerbestop für indonesische Bauarbeiter aufgehoben, da die Bauwirtschaft über ernsthaften Arbeitskräftemangel wegen der Abschiebungen illegaler Ausländer klagt. Die Neuangeworbenen müssen alle erforderlichen Einreisedokumente vorweisen können. (Laksamana.net) | |||
aufgenommen: Do., 15.8.2002 |
Quelle: div., 15.8.02 |
Indonesien | 14.8.02 | Streiks |
3235 |
Karawang: (s.a. 3234) Der Streik bei der staatlichen Gelddruckerei ist beendet. In
Verhandlungen wurde eine Lohnerhöhung um 50% vom Grundlohn und eine
Verdoppelung der Überstundenzulage vereinbart (gefordert waren geweils 100%). Die
Vereinbarungen brauchen allerdings noch ministerliche Zustimmung. (Pikiran Rakyat) Kupang (Ostnusatenggara): Einige hundert in der Gewerkschaft der Armen organisierten Gauner, Zocker und Huren sind in den Streik getreten. Sie demonstrierten für die Legalisierung von Glücksspiel und Prostitution, zumindestens in einem Teil der Stadt. Dies würde die kommunalen Einnahmen vergrößern und mehr Arbeitsplätze schaffen, so die Demonstranten. Der Bürgermeister wies die Forderungen zurück, da er um die Moral, vor allem von jungen Leuten, besorgt ist. (The Jakarta Post) | |||
aufgenommen: Do., 15.8.2002 |
Quelle: div., 15.8.02 |
Indonesien | 13.8.02 | Streiks für mehr Geld |
3234 |
Tanjung Morawa, Nordsumatra: 25 000 ArbeiterInnen der Staatsplantage PTPN II (3218)
besetzten das Hauptquartier und verlangten höheren Lohn (den Regionalen Mindestlohn),
die Festeinstellung von Saisonarbeitern. Außerdem beschuldigten sie das Management, die
Plantage in eine riesige Schuldenfalle geführt zu haben; noch nicht einmal die
Sozialversicherungsbeiträge seien bezahlt worden. (The Jakarta Post, Sinar Indonesia Baru) Der
Streik war im wesentlichen erfolgreich: Laut Analisa wurde abends ein Vertrag
abgeschlossen, der u.a. Lohnerhöhung und die Einstellung von älteren Saisonarbeitern
beinhaltet. Karawang: Auch bei der PT Peruri (Percetakan Uang Republik Indonesia, staatliche Gelddruckerei) (3229) in einem Dorf bei Karawang streikten 2000 ArbeiterInnen für Lohnerhöhung; aus Jakarta waren weitere 400 zur Unterstützung gekommen. (Pikiran Rakyat, Media Indonesia) Boyolali (bei Solo): Seit zwei Tagen streikt die Stadtreinigung. Auch dort verlangen die Arbeiter den Regionalen Mindestlohn; bisher kriegen sie z.T. nur etwas mehr als die Hälfte davon. (Suara Merdeka) Belawan (Hafen von Medan): Hunderte Arbeiter von Fangschiffen von 23 Unternehmen demonstrierten für höhere Löhne und größere Arbeitssicherheit (Analisa); gleichzeitig demonstrierten in Medan hunderte traditionelle Fischer für größeren Schutz gegen die großen thailändischen Trawler (Sinar Indonesia Baru). | |||
aufgenommen: Mi., 14.8.2002 |
Quelle: div., 14.8.02 |
Osttimor | seit 6.8.02 | Streik der Rechtsanwälte |
3232 |
Die etwa 40 osttimoresischen Rechtsanwälte streiken (s.a. 3220); die Richter streiken zwar formal nicht mit, aber Prozeß-Sitzungen werden keine mehr abgehalten, die Gerichtssäle sind leer. Es geht um Zigaretten (der indonesischen Marke Gudang Garam) eines Kleinhändlers im Wert von US$1200. Die wurden von der Border Control, der Grenzpolizei im Landesinneren beschlagnahmt und trotz Anweisung durch das zuständige Gericht nicht wieder rausgerückt. Zu drei Terminen waren trotz Anordnung keine Vertreter der Border Control erschienen. Die drei zuständigen Beamten sollen gesagt haben, sie würden Gesetzen osttimoresischer Art nicht folgen, sie würden portugiesische Gesetze vorziehen. Schließlich wurden Haftbefehle gegen die Beamten erlassen, aber die Polizei weigert sich, sie auszuführen. Die Rechtsanwälte wollen solange streiken, bis die Zigaretten zurückgegeben sind und die Border Control- Leute verhaftet sind. | |||
aufgenommen: Di., 13.8.2002 |
Quelle: The Australian, 10.8. (Nach ASAP); Suara Timor Lorosae, 12.8.02 |
Indonesien | 11.8.02 | Mehr Demokratie? |
3231 |
Die Beratende Volksversammlung (MPR) hat jetzt beschlossen, daß 2004 der nächste Präsident direkt gewählt werden soll. Dabei soll nicht, wie sonst in Asien üblich, der erste Wahlgang entscheiden (was gewöhnlich zu Präsidenten führt, die nur von einer Minderheit gewählt sind), sondern nach dem französischen Modell ein zweiter Wahlgang zwischen den beiden bestplazierten. Außerdem verschwinden die noch 38 vom Militär direkt entsandten Abgeordneten aus dem MPR. Alle anderen Mitglieder der MPR müssen in Zukunft gewählt sein (ein Teil wurde bisher auf regionaler Ebene ernannt). Ein Antrag auf Einführung der Sharia (3215) wurde zurückgezogen. | |||
aufgenommen: Di., 13.8.2002 |
Quelle: div |
China | Psychiatrie |
3230 | |
Human Rights Watch und die Genfer Psychiatrie Initiative haben einen Report veröffentlicht, nach dem in China immer noch tausende aus politischen Gründen nicht verurteilt, sondern in die Psychiatrie gesteckt werden. Nachdem diese Praxis nach der Mao-Ära etwas abgenommen hatte, nimmt sie in den letzten Jahren wieder zu; betroffen sind vor allem Anhänger der Falun Gong (1652) und Demokratieaktivisten; aber auch Arbeiteraktivisten (2606). | |||
aufgenommen: Di., 13.8.2002 |
Quelle: Human Rights Watch, Financial Times, 13.8.02 |
Indonesien | 12.8.02 | Gelddrucker |
3229 |
Jakarta: Einige tausend Beschäftigte der staatlichen Gelddruckerei (203) demonstrierten bei der Hauptverwaltung. Sie fordern Erhöhung der Löhne und Zulagen um 100 Prozent. | |||
aufgenommen: Mo., 12.8.2002 |
Quelle: Suara Merdeka Cybernews, 12.8.02 |
Papua Neuguinea | 11.8.02 | Privatisierungsstop |
3228 |
(s.a. 3223) Der Premierminister hat den zuständigen Minister angewiesen, den Privatisierungsprozess von Staatsbetrieben auszusetzen, einschließlich des Verkaufs der Telikom. Die Privatisierungen sollen nicht beendet werden, sondern die neue Regierung will ein neues Konzept erarbeiten. Beim alten Privatisierungskonzept ginge es nur darum, möglichst schnell Geld einzunehmen, und dies sei falsch, so der Premierminister. | |||
aufgenommen: Mo., 12.8.2002 |
Quelle: The Post Courier, 12.8.02 |
Thailand | 8.8.02 | Samsonite |
3226 |
(Siehe 3188) Auch wenn Samsonite in ihrer Antwort auf hunderte Protestbriefe behauptet,
daß beim Zulieferer Lighthouse in Thailand alles zur Zufriedenheit aller geregelt sei - 75
Arbeiterinnen sind immer noch ausgesperrt; die wiedereingestellten Gewerkschafterinnen
sind auf Posten ausserhalb der eigentlichen Fabrik gesetzt worden. Die 75 sollen zu den
engagiertesten Gewerkschafterinnen gehören, ohne formelle Funktionen zu begleiten.
Derweil hat Lighthouse begonnen, neue Arbeiterinnen einzustellen. Die Gewerkschaft
bittet weiterhin darum, Protestbriefe an Samsonite zu schreiben; in Europa: SAMSONITE EUROPE N.V. WESTERRING 17 9700 OUDENAARDE, BELGIUM TEL. 32/55.33.32.11; FAX. 32/55.31.56.60 | |||
aufgenommen: Sa., 10.8.2002 |
Quelle: Thai Labour Campaign, Campaign for Labor Rights |
Thailand | 8.8.02 | Protest gegen Insolvenzverwalter |
3225 |
Einige hundert Beschäftigte der Thai Petrochemical Industry (3165) demonstrierten vor den Hauptverwaltungen dreier Banken gegen die Beratungsfirma Effective Planners (gehört zur australischen Ferrier Hodgson), die im Rahmen eines Insolvenzverfahrens seit zwei Jahren die Geschäfte der Firma führt - schlecht, wie die Demonstranten sagen. Die Geschäftsführer hätten keine Kenntnisse über den Markt und ihre Maßnahmen hätten die Firma geschädigt. Thai Petrochemical war der größte Einzelbankrott in Thailand mit 3,7 Milliarden US$ Schulden. | |||
aufgenommen: Sa., 10.8.2002 |
Quelle: The Bangkok Post, 9.8.02 |
Indonesien | 8.8.02 | Nike-Protest |
3224 |
Jakarta: Einige hundert ArbeiterInnen des Schuhherstellers PT Doson Indonesia demonstrierten vor der örtlichen Niederlassung des US-Sportartikelmultis Nike. Bei PT Doson wurden Schuhe für Nike gefertigt. Die ArbeiterInnen machen Nike für Kündigungen in ihrer Firma verantwortlich, da Nike bei ihrem Arbeitgeber keine Schuhe mehr bestellt. (s.a. 3205) | |||
aufgenommen: Fr., 9.8.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, 9.8.02 |
Indonesien | 6.8.02 | Aceh-Flüchtlinge protestieren |
3221 |
Medan: Ungefähr 1200 in Medan lebende Flüchtlinge aus dem Aceh (s. 2958, 2903) demonstrierten vor und in dem Gebäude des Gouverneurs für eine Erhöhung der staatlichen Hilfe. Jeder Familienvorstand soll 2,7 Mio Rp als Rückkehrhilfe bekommen; die Flüchtlinge fordern aber 10 Mio. Bei der Demo kam es zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei; 4 Menschen wurden verletzt, einige Frauen fielen in Ohnmacht. | |||
aufgenommen: Mi., 7.8.2002 |
Quelle: Serambi, Analisa, Sinar Indonesia Baru, Media Indonesia, The Jakarta Post, 7.8.02 |
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20. August 2002