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Thailand | 28./29.8.02 | Schnapsdemo |
3256 |
Wang Chin: (s.a. 3089) 400 Betreiber von lokalen Schnapsdestillen protestieren seit zwei Tagen vor dem Polizeirevier für die Rückgabe beschlagnahmter illegal gebrannter Getränke. Die Versammlung wurde immer stürmischer, da viele Teilnehmer unter dem Einfluß ihrer Produkte standen. Einen kleinen Erfolg hat der Protest bereits gehabt: Ein verhafteter Schwarzbrennerkollege ist freigelassen worden. | |||
aufgenommen: Fr., 30.8.2002 |
Quelle: The Bangkok Post, 30.8.02 |
Indonesien | 26./27.8.02 | Aktivisten verhaftet |
3255 |
Bandung (Westjava) (s.a. 3241): Während (26.8.) wieder einige tausend Arbeiter gegen die geplanten Arbeitsgesetze demonstrierten, wurden 32 Arbeiter als Rädelsführer verhaftet. Am nächsten Tag wurden nochmal zwei Arbeiter festgenommen. Die beiden Beschäftigten bei PT Matahari (s.a. 3051) im Industrievorort Cimahi wurden festgenommen, weil sie angeblich einen Streik von 200 KollegInnen gegen diese Arbeitsgesetze angeführt haben. Der Streik richtete sich auch gegen die gewalttätigen Repressionen gegen Arbeiter. Wie nötig das ist, zeigte sich bei den Verhaftungen: Polizisten, die Maschinenpistolen schwenkten, zerstreuten die 200 Streikenden, die sich vor der Fabrik versammelt hatten. | |||
aufgenommen: Do., 29.8.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, 29.8.02 |
China / USA | 26.8.02 | Waffenbrüder |
3253 |
Zum Abschluß seines Besuches in China hat der stellvertretende US-Außenminister Richard Armitage eine engere Zusammenarbeit im Krieg gegen den Terrorismus angekündigt. Zu diesem Zweck hat einerseits die USA die "Islamische Bewegung Ost-Turkistan" auf ihre Liste terroristischer Organisationen gesetzt und die Beijinger Regierung im Gegenzug Beschränkungen im Waffenexport angekündigt. Die USA wollen die Konten der Organisation einfrieren und "Nachschub unterbinden". Noch im Dezember hatte der amerikanische General Francis X. Taylor in Beijing gesagt, die USA würden diese Organisation nicht für eine Terrorgruppe halten. Die "Islamische Bewegung Ost-Turkistan" steht für die Unabhängigkeit der Provinz Xinjiang, in der mehrheitlich moslemische Uiguren leben. (Siehe auch 2617, 1846, 804). | |||
aufgenommen: Di., 27.8.2002 |
Quelle: Yahoo! Singapore News, 27.8.02 |
Indonesien | 26.8.02 | Impian Busana: Angebot zurückgewiesen |
3252 |
Surabaya: Die ArbeiterInnen der PT Impian Busana (1352, 857, Soliaufruf) haben ein Angebot der Firma von 350 000 Rp. pro Person zurückgewiesen, weil diese Summe weit unter dem Betrag liegt, der ihnen vom Arbeitsamt zugesprochen worden ist; außerdem wurde seit Juni kein Lohn mehr bezahlt. Die Fabrik ist seit dem 23.6. auf Weisung der japanischen Eigentümer stillgelegt. | |||
aufgenommen: Di., 27.8.2002 |
Quelle: Kompas, 27.8.02 |
China | Leibesvisitation bei Arbeiterinnen |
3249 | |
Guangzhou: 80 Arbeiterinnen mußten sich in der Yongzhao Diamond Factory (Kapital aus Hong Kong, Manager aus der VR) einer entwürdigenden Leibesvisitation unterziehen, weil vier kleine Diamanten im Wert von 500 Yuan (etwas mehr als 60 Euro) verschwunden waren. Zuerst wurden ihre Taschen durchsucht, dann mußten sie sich ausziehen und die Vorarbeiterinnen durchsuchten Kleider und Wäsche, überprüften auch Binden. Die Diamanten wurden nicht gefunden. Nach Beschwerden bei den Behörden entschuldigte sich die Firma und zahlte 1000 Yuan an jede Betroffene. Sechs von ihnen weigerten sich aber, das Geld anzunehmen, es sei nicht genug. (Siehe auch 2733) | |||
aufgenommen: So., 25.8.2002 |
Quelle: The Straits Times, 25.8.02 |
Osttimor | 20.8.02 | Ehemalige Guerillas protestieren |
3247 |
Anläßlich des 27. Jahrestages der Gründung der FALINTIL, bewaffneter Arm der Fretilin (Frente Revolucionaria do Timor Leste Independente) demonstrierten etwa 2000 ehemalige Guerillas in Konkurrenz gegen eine von der Regierung veranstaltete Gedenkfeier. Der Hauptredner auf der Kundgebung, Oligari Aswain, wetterte gegen den "europäischen Einfluß" in Osttimor und bezeichnete die East Timor Defense Force (in die die Demonstranten nicht eingegliedert wurden) als eine "von Fremden eingesetzte Organisation". Die Demo soll von der Demokratischen Partei (2353) organisiert worden sein, die für enge Bindungen an Indonesien eintritt. Ramos Horta und Bischof Belo erschienen auf der Bildfläche und versuchten, die Leute zu beruhigen. Gestern gab es Verhandlungen zwischen Vertretern der Demonstranten und Präsident Gusmao. | |||
aufgenommen: Sa., 24.8.2002 |
Quelle: Suara Timor Lorosae, The Age, 21.8., Pos Kupang, 23.8.02 |
Indonesien | 2002 | Standortprobleme |
3246 |
Die Koreanische Handelskammer hat die indonesische Regierung vor einem Rückzug südkoreanischer Investoren aus Indonesien gewarnt: "Ungünstige Arbeitspolitik, irrationale Lohnsteigerungen, schlechte Arbeitsproduktivität, Streiks und mangelnde Durchsetzung des Rechts sind die Hauptfaktoren, die unsere Geschäftsaussichten in diesem Land hemmen." In den zwölf Monaten von Juni 2001 bis Juni 2002 verlagerten 36 südkoreanische Bekleidungs- und Taschenhersteller ihre Produktion von Indonesien in andere Länder, z.B. nach Burma und Vietnam. Dadurch verloren 32 000 Indonesier ihre Jobs. Es gibt aber immer noch 570 südkoreanische Firmen in Indonesien, mit insgesamt 550 000 Beschäftigten (0,6% aller indonesischen Arbeitskräfte). Südkoreaner sind an siebter Stelle der ausländischen Investoren. Im ersten Halbjahr 2002 sind die gesamten ausländischen Direktinvestitionen in Indonesien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42% zurückgegangen. (s.a. 2593, 2267) | |||
aufgenommen: Fr., 23.8.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, 23.8.02 |
Indonesien | 21.8.02 | Arbeiteraktionen |
3245 |
Serang (Westjava): 218 Arbeiter der PT Fajarina Unggul Industri (PT FUI)
demonstrierten beim Polizeirevier. Sie beschuldigen ihren Arbeitgeber, Beiträge zur
Sozialversicherung unterschlagen zu haben. (Pikiran Rakyat) Tangerang (bei Jakarta): 111 ArbeiterInnen der Plastikblumenfabrik PT Mawar Nirwana halten seit einem Monat die Firmenkantine besetzt. Sie fordern eine Abfindungszahlung, die viermal so hoch ist wie vom Gesetz vorgeschrieben. Die Fabrik war wegen eines Arbeitskampfs (s.a. 3093) geschlossen worden. 200 ArbeiterInnen haben die von der Firma angebotene Abfindung allerdings bereits angenommen. (Suara Pembaruan) | |||
aufgenommen: Do., 22.8.2002 |
Quelle: div., 22.8.02 |
Indonesien | 20.8.02 | Protest gegen Nike |
3243 |
Jakarta: 3000 bis 4000 Arbeiterinnen der PT Doson Indonesia
(3224), einer von 11 Subkontraktoren von Nike in Indonesien, demonstrierten erneut vor
der amerikanischen Botschaft. Bei Doson arbeiten derzeit 6890 Arbeiter, meist Frauen,
Nike hat alle Lieferverträge mit der Firma aufgelöst. Doson hat Entlassungen angekündigt,
wenn alle Verträge abgearbeitet sind. Die Firma bietet etwa 60 US$ als Entschädigung an,
die Arbeiterinnen verlangen das fünffache (VOANEWS). Nike selbst hat jetzt angekündigt,
dafür zu sorgen, daß für alle Beschäftigten weiterhin Gesundheitsversorgung gewährleistet
wird, entweder in der Klinik der PT Doson oder auf anderem Weg. Außerdem würde ein
Programm für Kleinkredite an Arbeiterinnen aufgelegt, die sich selbstständig machen
wollten. (The Jakarta Post, Media Indonesia u.a.) Medan: Hunderte ArbeiterInnen der PT ABS Rubber Work (1789) demonstrierten gegen die Entlassung von 293 KollegInnen - sie waren nach einem Solidaritätsstreik für 4 freigestellte KollegInnen entlassen worden. (Sinar Indonesia Baru) Padangsidimpuan (Nordsumatra) Die ArbeiterInnen der PT Sihitang Raya Baru (Gummivulkanisierung) streiken für höheren Lohn und andere Forderungen. (Analisa) Bogor: Hunderte Busfahrer und Schaffner der PT Eka Sari Lorena demonstrierten für die Wiedereinstellung von Kollegen, ihrer Meinung nach willkürlich entlassen worden waren. Bei der Kundgebung kam es zu Handgreiflichkeiten, weil ein Auto in die Menge gefahren war. (Pikiran Rakyat) Weitere Demonstrationen gegen die Entürfe von neuen Arbeitsgesetzen fanden u.a. in Karanganyar und Solo statt (Suara Merdeka) | |||
aufgenommen: Mi., 21.8.2002 |
Quelle: div., 21.8.02 |
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3. September 2002