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Indonesien | 12.10.02 | Bombenanschläge |
3320 |
Kuta, Bali: Die berichtete Zahl der Opfer eines Bombenanschlags auf Discos in Kuta
steigen noch immer: Mindestens 182 sind tot, über 300 verletzt, immer noch eine
unbekannte Zahl vermißt. Die meisten der Opfer sind ausländische Touristen. Viele
Leichen sind so entstellt, daß eine Identifizierung sehr schwierig ist. Eine Autobombe war
Samstagnacht, kurz nach 23 Uhr Ortszeit, zwischen dem Sari Club und der Padi Bar,
explodiert und hatte ein Feuer ausgelöst. Bomben explodierten auch vor dem US-Konsulat
in Denpasar und vor dem philippinischen Konsulat in Manado, beide richteten aber kaum
Schaden an. Während Präsidentin Megawati und ihr Polizeichef den Anschlag als Beweis für Terroraktivitäten in Indonesien werten, haben einige der üblichen Verdächtigen bereits den Anschlag verurteilt, so die FPI (Front der Verteidiger des Islam) (3315). Abu Bakar Ba'asyir, der in Solo eine Islamschule betriebt und dem Kontakte zur Al Queida nachgesagt werden, meint, daß dieser Anschlag sehr gut in die "Kampagne der Amerikaner" passen würde. Gus Dur, ehemaliger indonesischer Präsident, hält es "ganz privat" bis zum Beweis des Gegenteils für wahrscheinlich, daß die Attentäter nicht für eine Ideologie, sondern für Geld handelten.(detik.com) | |||
aufgenommen: So., 13.10.2002 |
Quelle: div., 13.10.02 |
Indonesien | 9.10.02 | Sexarbeiterinnen wehren sich |
3318 |
Surabaya: Hunderte Beschäftigte (Huren, Angestellte der Etabllissements, Parkplatzwächter, etc.) aus verschiedenen Rotlichtbezirken demonstrierten beim Rathaus gegen die angeordnete Schließung der Vergnügungsstätten während des kommenden Fastenmonats Ramadan. Die Huren legten einen Schwur ab, Kommunalpolitiker und Leute aus der Stadtverwaltung nicht mehr als Kunden anzunehmen. Darüber hinaus wollen sie auch niemanden mehr bedienen, der Staatsgelder veruntreut. (s.a. 2830, 2807) | |||
aufgenommen: Fr., 11.10.2002 |
Quelle: Republika, 10.10.02 |
Indonesien | 9.10.02 | Arbeiteraktion |
3317 |
Medan (Nordsumatra): (s.a. 3286) Einige Dutzende Arbeiter der Apparatebaufabrik PT Atmindo (befindet sich in deutschem Besitz) demonstrierten beim Sitz des Provinzgouverneurs. Sie verlangen Lohn in Höhe des Mindestlohns in der Provinz. Außerdem fordern sie: Essensgeld, Urlaub, Erschwerniszulage, Sozialversicherung, Bonus und Feiertagsgeld. Bezüglich der Entlassung von 52 Kollegen (deren Rücknahme von den Arbeitern verlangt wird) sagte ein Firmensprecher, daß die Entlassenen gar keine Beschäftigten der PT Atmindo seien, sondern bei einer Vertragsfirma (PT Wirakaritas) angestellt gewesen waren. | |||
aufgenommen: Do., 10.10.2002 |
Quelle: analisa, 10.10.02 |
Philippinen | 8.10.02 | Bauernprotest |
3316 |
Sto. Tomas, Davao del Norte: Bereits seit einem Monat demonstrieren 70 landvertriebene Bauern vor dem Rathaus. 1970 hatten die Bauern begonnen, daß ungenutzte Land fruchtbar zu machen und zu bestellen. 1987 beantragten die Bauern bei der Agrarreformbehörde, Eigentümer des Bodens zu werden, aber die Erben des Großgrundbesitzers legten Einspruch ein. Der jahreslange Rechtsstreit wurde im letzten Jahr zugunsten der Großgrundbesitzer entschieden. Am 8.August wurden die Bauern von 200 Polizeibeamten und angeheuerten Männern des Landeigentümers mit Hilfe von Tränengas verjagt. Sie sind seitdem obdachlos und dürfen nicht mal ihre Ernte einbringen. (s.a. 2747, 2717, 1758) | |||
aufgenommen: Mi., 9.10.2002 |
Quelle: The Mindanao Times, 9.10.02 |
Indonesien | 9.10.02 | Nachtclubbeschäftigte demonstrieren |
3315 |
Jakarta: 700 Demonstranten (ein Drittel davon Nachtclubarbeiterinnen) protestierten beim Polizeihauptquartier gegen eine fundamentalistische Moslemorganisation, die Front der Verteidiger des Islams (FPI, s.a. 3295). Die FPI veranstaltet in den letzten Jahren Razzien/Terrorüberfälle auf Diskotheken, Billiardhallen und andere Vergnügungsstätten, vor allem um den Fastenmonat Ramadan herum. Am letzten Wochenende hatte die Polizei dabei aber zum erstenmal 13 Mitglieder der FPI festgenommen. Gegen acht davon sollen Verfahren eingeleitet werden. An der Demonstration nahmen auch Mitglieder der größten Moslemorganisation Nahdlatul Ulama teil. Auf einem ihrer Plakate stand: "Wir hassen und verabscheuen es, daß die FPI machtlose kleine Leute angreift." Es gibt Vermutungen, daß die Aktionen der FPI nicht rein religiös motiviert sind, sondern mit Schutzgelderpressung zu tun haben könnten. | |||
aufgenommen: Mi., 9.10.2002 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 9.10.02 |
Thailand | Arbeitskräfte machen sich dünn |
3309 | |
Die Unternehmer vom Grenzdistrikt Mae Sot klagen, daß 40 % der burmesischen ArbeiterInnen, die über sie registriert und legalisiert worden sind, in andere Gebiete Thailands, vor allem Bangkok, verschwinden. Seit dem 15.9., dem Stichtag für Neuregistrierung ausländischer Arbeitskräfte, haben sich nur 4000 von 50 000 um eine Erneuerung der Arbeitserlaubnis bemüht. Die Unternehmer fordern die Erlaubnis, neue Leute aus Burma/Myanmar anzuwerben. (Siehe auch 3244, 2340, 1947) | |||
aufgenommen: Sa., 5.10.2002 |
Quelle: Bangkok Post, 5.10.02 |
China | 4.10.02 | Yang Bin verhaftet |
3308 |
(s.a. 3299) Shenyang (Nordchina): Yang Bin, der Gouverneur der geplanten nordkoreanischen Sonderwirtschaftszone Sinuju, ist von den chinesischen Behörden festgenommen worden, anscheinend im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung, illegalen Immobiliengeschäften und Aktienhandel. | |||
aufgenommen: Fr., 4.10.2002 |
Quelle: BBC News, 4.10.02 |
Osttimor | 1999 | Mordende Peacekeeper? |
3307 |
Untersuchungsbeamte, die im Auftrag der UN Kriegsverbrechen nachgehen, die im Zusammenhang mit der Unabhängigwerdung Osttimors begangen wurden, überprüfen, ob australische Soldaten des Special Air Service (SAS) Folter, Brutalität und illegale Hinrichtungen bei ihrem Einsatz in Osttimor begangen haben. Leichen von zwei pro-indonesischen Milizionären wurden exhumiert, die vor drei Jahren während einer Friedensmission getötet wurden. Offiziellen Armeeberichten zufolge wurden die Toten von den SAS-Soldaten bei einem mißglückten Überfall auf einen Konvoi getötet, der von den Australiern geschützt wurde. Es wird jetzt untersucht, ob einem der Toten direkt in den Kopf geschossen wurde. Außerdem wird überprüft, ob pro-indonesische Gefangene während ihrer Verhöre durch die Australier gefoltert wurden. (s.a. 2884) | |||
aufgenommen: Do., 3.10.2002 |
Quelle: BBC News, 3.10.02 |
Indonesien | 2./3.10.02 | Arbeiteraktionen |
3305 |
Bandung: 500 ArbeiterInnen der Textilfabrik PT Prinsa Totsuwa Jaya Textile Industry
(PT Pataya) demonstrierten und streikten, weil ihr Arbeitgeber die Beiträge zur
Sozialversicherung nicht bezahlt hat und statt dessen das Geld benutzte, um
Firmenschulden zu bezahlen. (s.a. 2912) Ebenfalls im Industrievorort Cimahi protestierten
350 Beschäftigte des Hosenherstellers PT Jimie Martin, weil ihr Beschäftigungsstatus seit
zwei Monaten unklar ist. (Pikiran Rakyat) Surabaya: 50 Leiharbeiter (Sicherheitspersonal, Fahrer, Boten) der Bank Niaga demonstrierten im Bezirksbüro der Bank und forderten ihre Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis. Außerdem protestierten sie gegen die willkürliche Behandlung von Leiharbeitern durch Vorgesetzte und verlangten die Wiedereinstellung von zwei entlassenen Kollegen. (detikcom) Tangerang: 100 meist weibliche Beschäftigte des Bandproduzenten PT Hasri Anekatema demonstrierten bei der Bezirksregierung gegen die Entlassung von 11 KollegInnen. Als ihr Protest noch im Gange war, kam auch schon die nächste Gruppe protestierender Arbeiter: 200 Arbeiter von PT Taramulti. (Jakarta Post) | |||
aufgenommen: Do., 3.10.2002 |
Quelle: div., 3.10.02 |
Taiwan | ab 9.11.02 | Mutterschutz |
3304 |
Ab nächsten Monat werden ausländische Fabrikarbeiterinnen, die schwanger werden, nicht mehr in ihr Heimatland ausgewiesen. Statt dessen können sie von ihrem Arbeitgeber leichtere Arbeit und Mutterschaftsurlaub verlangen. Die Arbeitsmigrantinnen haben dann ähnliche Ansprüche wie die Einheimischen. Für ausländische Hausangestellte gilt das neue Recht allerdings nicht. Außerdem kann der Arbeitgeber auch einer Schwangeren kündigen, muß dies aber vorher angekündigt haben und Abfindung zahlen. (s.a. 3211) | |||
aufgenommen: Do., 3.10.2002 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 3.10.02 |
Indonesien | 1.10.02 | TextilarbeiterInnen |
3303 |
Bogor: 400 ArbeiterInnen der Bekleidungsfabrik PT Pasific Rimasri Garment
übernachteten im Gebäude der Bezirksverwaltung. Sie verlangen Hilfe gegen die
Massenentlassung: die Firma gibt an pleite zu sein; die ArbeiterInnen vermuten aber ein
Komplott gegen ihre Gewerkschaft. (Pikiran Rakyat) Bandung: 300 Beschäftigte der PT Dwidaya Mandrasakti demonstrierten vor dem Parlamentsgebäude von Westjawa. Sie fordern Unterstützung bei dem Aufbau einer eigenen Gewerkschaft in der Fabrik. Die Firma hat schon 13 Leute deswegen entlassen (detik.com) Kudus: Die LKW-Auslieferungsfahrer der Textilfabrik PT Sari Warna Asli (2196) streiken aus Protest dagegen, daß ein verunglückter Fahrer keine finanzielle Hilfe von der Firma erhalten hat. (Suara Merdeka) Tangerang: ArbeiterInnen der PT Shinta Woosung demonstrierten gegen die Entlassung eines Kollegen unter dem Vorwand von Diebstahl. Er hat eine kleine Metallplatte vom Schrott mitgenommen. Der eigentliche Grund seien aber Auseinandersetzungen mit dem Chef gewesen. (The Jakarta Post) Auch die KollegInnen der PT Doson (produzierte für Nike) demonstrierten erneut gegen die Schließung der Fabrik und ihre Entlassung. (Detik.com) | |||
aufgenommen: Mi., 2.10.2002 |
Quelle: div., 2.10.02 |
Thailand | 26.9.02 | Journalisten gewinnen vor Gericht |
3302 |
Die vom Sender iTV anläßlich seiner Übernahme durch eine dem Regierungschef nahestehende Firma vor anderthalb Jahren entlassenen Journalisten (2298) haben vor Gericht einen Zwischenerfolg erzielt. Der Sender muß sie wieder einstellen. Der will aber in Revision gehen. | |||
aufgenommen: Mi., 2.10.2002 |
Quelle: The Nation, 2.10.02 |
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13. Oktober 2002