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Indonesien/USA | 18.10.02 | Solidemo |
3339 |
New York: (s.a. 3189) Im Rahmen einer internationalen Kampagne des Gewerkschaftsverbandes IUF (International Union of Food, Agricultural, Hotel, Catering, Tobacco and Allied Workers' Associations) demonstrierten im Hotel- und Gastgewerbe beschäftigte Gewerkschafter für die gekündigten/ausgesperrten Shangri-La-Gewerkschafter (Jakarta). Am New Yorker Times Square protestierten sie vor dem Verkaufsbüro der Shangri-La-Hotelkette. Sie hatten eine aufblasbare Ratte dabei und skandierten : "Schande über Shangri-La". Ähnliche Proteste hatte es schon in Hong Kong, Bangkok und Toronto gegeben (s.a. 2521, 2518). | |||
aufgenommen: Fr., 25.10.2002 |
Quelle: IUF News, 23.10.02 |
Indonesien | 21., 22.10.02 | Gegen Entlassungen |
3337 |
Bandung: Hunderte ArbeiterInnen der Textilfabrik PT How Are You Indonesia (619)
streikten gegen die Entlassung von 43 KollegInnen. Sie wandten sich vor allem gegen die
Umstände: statt eines normalen Verfahrens bei Massenentlassungen hat die
Geschäftsleitung die einzelnen Frauen unter Druck gesetzt, Verträge zu unterschreiben.
Außerdem forderten die Streikenden sauberes Trinkwasser, Essenszulage, Transportzulage
u.a. (Pikiran Rakyat, 22.10.) Ebenfalls im Bandunger Industrievorort Cimahi streiken erneut die 1100 ArbeiterInnen der Elektronikfabrik PT Dwidaya Mandrasaki (3303). Die Fabrik hat in der Auseinandersetzung um den Aufbau einer Gewerkschaft 250 Leute rausgeschmissen. 450 ArbeiterInnen demonstrierten zum Regionalparlament. (Media Indonesia, 23.10.) Purwosari (bei Surabaya): 150 ArbeiterInnen der PT Randhoe Tatah Cemerlang (traditionelle Heilmittel) demonstrierten, weil sie seit 5 Monaten keinen Lohn gesehen haben (Surya, 23.10.) | |||
aufgenommen: Mi., 23.10.2002 |
Quelle: div. |
China | "Es gibt viele Arten zu töten" (Bert Brecht) |
3336 | |
Die International Labor Organisation ILO schätzt, daß ein chinesischer Arbeiter einem fünffach höheren Unfallrisiko ausgesetzt ist, als etwa ein US-Arbeiter. Und möglicherweise ist selbst dies nicht die ganze Wahrheit. Laut der Beijinger Jugendzeitung kamen im letzten Jahr 130 000 Menschen bei Arbeitsunfällen ums Leben (+ 10,4 % gegenüber 2000); davon 12 554 in Bergwerken. Im ersten Halbjahr 2002 stieg die Zahl der Toten durch Arbeitsunfälle erneut um 5,8 %. (Siehe auch 3176) | |||
aufgenommen: Di., 22.10.2002 |
Quelle: Zhang Kai, Safety Hazards in China, Oktober Review, 30.9.02; The Christian Science Monitor, 21.10.02 |
Philippinen | 21.10.02 | Gegen Benzinpreise |
3335 |
Iloilo City: Mehr als 6000 Jeepney-Fahrer beteiligten sich am Streik gegen die Benzinpreiserhöhungen.Der Streik war in der Stadt ziemlich vollständig; viele Schulen waren geschlossen. Auch die Hälfte der Taxifahrer beteiligten sich. Im Umkreis beteiligten sich viele Fahrer - entgegen der Ankündigung ihres Verbandes. Sogar Fähren stellten ihren Dienst ein. (S.a. 1895) | |||
aufgenommen: Di., 22.10.2002 |
Quelle: The Philippine Star, The Philippine Daily Inquirer, 22.20.02 |
Indonesien | 18.10.02 | Boss wieder frei |
3331 |
Tangerang: (3327) Joe Yong Seun und seine Familie ist von den 500 Arbeiterinnen seiner
Firma PT Hyungsung wieder freigelassen worden. Unter Vermittlung von Arbeitsbehörde,
Polizei und Militär stimmte er zu, Abfindungen wie im Gesetz vorgeschrieben, zu zahlen.
Um zu verhindern, daß er nach Korea verschwindet, empfahl der Chef des Arbeitsamtes
den Arbieterinnen, doch erst mal seinen Paß einzubehalten. "Außerdem stehe ich selbst in
der moralischen Verantwortung, sollte er verschwinden". (The Jakarta Post) Pekanbaru, Riau: Die ArbeiterInnen der PT Tripatra (3286, 3281), Subunternehmer der Caltex, haben durch einen erneuten dreitägigen Streik und die Besetzung des Arbeitsamtes von Pekanbaru einen durchschlagenden Erfolg erzielt: Die PT Caltex erklärte sich bereit, die ArbeiterInnen, die nicht in ein "Programm zur Förderung der Selbstständigkeit" wechseln, zu übernehmen; dabei handelt es sich um mehr als 2000 Leute. (Media Indonesia, Riau Pos) | |||
aufgenommen: Sa., 19.10.2002 |
Quelle: div., 19.10.02 |
Indonesien | 16./17.10.02 | Arbeitsbehörde besetzt |
3329 |
Pekanbaru: (s.a. 3286) Über tausend Arbeiter der PT Tripatra haben die regionale Niederlassung der Arbeitsbehörde besetzt. 3700 Beschäftigte sind von Entlassungen bedroht. | |||
aufgenommen: Fr., 18.10.2002 |
Quelle: Riau Pos, 18.10.02 |
Indonesien | 15.10.02 | Laskar Jihad aufgelöst? |
3326 |
Laut Aussage ihres Rechtsanwaltes hat sich Laskar Jihad (3067) letzte Woche aufgelöst und zieht seine Truppen von den Molukken ab. Ein Zusammenhang mit dem Anschlag auf Bali wird bestritten; das Eingreifen auf den Molukken sei nicht mehr nötig. Die Abreise einiger hundert Bewaffneter von Ambon wird bestätigt; auch die Büros in Jakarta und Yogyakarta sind offenbar nicht mehr besetzt. Die ungefähr 1000 Mann starke Organisation hat sowohl auf den Molukken (2946) als auch in Poso/Sulawesi (2835) durch ihr Eingreifen den Bürgerkrieg verschärft und verlängert. Ihr Führer Ja'far Umat Thalib hat Verbindungen zur Al Queida immer bestritten; er selbst hat aber zusammen mit Osama Bin Laden in Afghanistan gekämpft. | |||
aufgenommen: Mi., 16.10.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, Suara Pembaruan, 16.10.02 |
Indonesien | 15.10.02 | Bauern wehren sich |
3325 |
Binjai, Nordsumatra: Die Leitung der Staatsplantage PTPN II hat hunderte Schläger der früher halboffiziellen Truppe PAM Swakarsa (z.B. 525) angeheuert, um von Bauern okkupierte Land zu räumen. Sie fingen an, die Pflanzen zu vernichten, kamen damit allerdings nicht weit. Die Bauern bewaffneten sich und griffen die Truppe an. Dabei wurden zwei der Schläger schwer verletzt. Herbeigeeilte Polizei- und Militärkräfte konnten weitere Zusammenstöße nur mit Warnschüssen verhindern. Die Bauern berufen sich auf einen Brief der Bezirksregierung von Deli Serdang, in dem die PTPN II gebeten wird, von Maßnahmen abzusehen, solange nicht geklärt ist, wem das Land tatsächlich gehört. | |||
aufgenommen: Mi., 16.10.2002 |
Quelle: Riau Pos, 16.10.02 |
Indonesien | 15.10.02 | Frauendemo im Aceh |
3324 |
Banda Aceh: Etwa 200 Frauen, die meisten von ihnen Straßenverkäuferinnen von
Gemüse, demonstrierten erneut (3314, 3269) gegen Armut und für die Verteilung von
Mitteln der Zentralregierung. Sie beriefen sich auf amtliche Statistik, wonach die Zahl der
Armen im Aceh von 2,5 Millionen im November 21001 auf jetzt 4 Millionen zugenommen
hat. (Serambi, Waspada) In Medan führen seit ein paar Tagen Flüchtlinge aus dem Aceh einen Hungerstreik durch, begleitet von Demonstrationen. Sie verlangen, daß endlich die Hilfszahlungen beginnen, nachdem man sich auf eine Abschlagssumme von 8,7 Mio Rp pro Haushaltsvorstand geeinigt hatte (3221). (Analisa, Waspada) | |||
aufgenommen: Mi., 16.10.2002 |
Quelle: div., 16.10.02 |
Indonesien | 14.10.02 | Hafenarbeiter und Textilarbeiterinnen |
3323 |
1500 Hafenarbeiter von Belawan (Hafen von Medan) streikten 7 Stunden gegen KKN
(Korupsi, Kolusi, Nepotisme) in ihrer Kooperative. Sie forderten Aufklärung über rund 7
Milliarden Rp Beiträge und beschuldigten den Chef der Kooperative, gemeinsame Sache
mit dem Chef der Hafenverwaltung zu machen. (590, siehe auch den Bericht über einen
ähnlichen Streik in Surabaya) (Analisa) Bogor: Bei einer erneuten Demo der ArbeiterInnen der PT Pasific Rimasri Garment (3303) vor dem Regionalparlament wurden mehrere Frauen und Männer von Polizisten zusammengeschlagen - offenbar ein Polizeiübergriff ohne vorhergehende Provokation (außer dem Singen von Arbeiterkampfliedern). Die Demonstrantinnen wollten eigentlich nur die Hilfe der Bezirksregierung im festgefahrenen Konflikt um Entlassungen. (Pikiran Rakyat) | |||
aufgenommen: Di., 15.10.2002 |
Quelle: div., 15.10.02 |
Indonesien | 14.10.02 | Vergnügung während Ramadan! |
3322 |
Jakarta: 1000 bis 3000 Beschäftigte (und Unternehmer) der Freizeit- und Vergnügungsbranche demonstrierten erneut (3315) dafür, daß die Einrichtungen während des Ramadan (beginnt Anfang November) wenigstens tagsüber geöffnet werden dürfen. Die Stadtverwaltung hatte in den vergangenen Jahren - unter dem Druck von islamischen Fundis - Einschränkungen verfügt. Die FPI (Front Pembela Islam - Verteidiger des Islam) hatte bislang so gut wie unbehindert Discos und ähnliches v.a. während des Ramadan angegriffen und zum Teil plattgemacht. Deshalb war diese Demo auch eine Demo gegen die FPI (von der viele Indonesier sagen, ihre religiöse Ausrichtung sei nur Fassade, in Wirklichkeit sei sie eine Hilfstruppe bestimmter Kreise im Militär). | |||
aufgenommen: Di., 15.10.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, Kompas, Media Indonesia, 15.10.02 |
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25. Oktober 2002