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China | 2002 | Banken droht Ruin |
3360 |
(s.a. 3101) Die FEER thematisiert in ihrer aktuellen Ausgabe die Risiken für das
(staatliche) chinesische Bankenwesen durch faule Kredite (NPLs, Non Performing Loans).
Die Summe der faulen Kredite wird auf $ 500 Mrd. geschätzt, ca. die Hälfte des
chinesischen Bruttoinlandsprodukts von $ 1100 Mrd. Schon zweimal (1998: $ 33 Mrd.,
1999: $ 169 Mrd.) mußte der Staat den vier staatseigenen Banken zuschießen, bzw. faule
Kredite von regierungseigenen Vermögensverwaltungsgesellschaften übernehmen lassen.
Trotzdem sind die Banken nur wegen der hohen Spareinlagen von $ 1000 Mrd. noch
flüssig. Wenn massenhaft das Vertrauen der Sparer verloren geht, sie ihre Einlagen
zurückhaben wollen, und so die Bankenkrise offensichtlich wird, könnte dies zu schweren
sozialen und politischen Unruhen führen und der poltischen Führung den Kopf kosten.
Außerdem wären die Investitionen aus dem Ausland gefährdet (s.a. 3343). Nach einer Untersuchung der Bank für internationalen Zahlungsausgleich hat die People's Bank of China (PBOC, die Zentralbank) den Vermögensverwaltungsgesellschaften 1999 23 Milliarden US$ geliehen (wohl fünfmal soviel wie das Grundkapital der Bank), damit die in der Lage sind, die faulen Kredite zu liquidieren. Das Geld ist wohl weg, denn die Erfolgsrate liegt bei grade mal 21 %. | |||
aufgenommen: Fr., 8.11.2002 |
Quelle: Far Eastern Economic Review, 14.11.02 |
Indonesien | 7.11.02 | Kirchenkampf |
3359 |
Bandung (Westjava): Angebliche islamische Aktivisten belästigen christliche Kirchgänger und verlangen die Schließung mehrerer Kirchen. Bei einer protestantischen Kirche konnten sie deren Schließung bereits erreichen, nachdem 100 Angreifer die Kirche zunächst mit Steinen beworfen hatten, dann eingedrungen waren und die Gottesdienstbesucher zum Verlassen genötigt hatten. Obwohl Bürgermeister, Polizei und Militär über den Terror informiert sind, gibt es von staatlicher Seite bislang keinerlei Eingreifen. (s.a. 2223, 1802, 1523) | |||
aufgenommen: Fr., 8.11.2002 |
Quelle: The Jakarta Post, 8.11.02 |
China | 4.11.02 | Arbeiterprotest in Liaoyang |
3356 |
Erneut haben in Liaoyang (3202), Provinz Liaoning, 1400 ArbeiterInnen demonstriert.
Eine Gruppe kam von einer Textilfabrik, die geschlossen werden soll; eine andere von der
FerroAlloy, die schon bei den Protesten im Frühjahr eine wichtige Rolle gespielt hat. In Changchun, Jilin, blockierten 400 ArbeiterInnen der Yuehai-Brauerei die Auslieferung für eine Stunde mit einer Demonstration vor den Toren. Sie verlangen Heizung: die Brauerei hat Land an eine Entwicklungsgesellschaft verkauft, das eigentlich für den Bau einer Heizungsanlage für 244 Werkswohnungen vorgesehen war. Diese Gesellschaft verweigert jetzt die Zustimmung zum Bau, so daß die Leute im Kalten sitzen; obwohl es schon friert. | |||
aufgenommen: Di., 5.11.2002 |
Quelle: BBC News, Muzi.com, 4.11.02 |
Indonesien | 29.10.02 | Aceh: Demo für Freilassung von Frauenaktivistin |
3351 |
Banda Aceh: 300 Aktivisten, vor allem Frauen, demonstrierten für die Freilassung von Raihana Diani, der Vorsitzenden der Organisasi Perempuan Aceh untuk Demokrasi (ORPAD, "Frauenorganisation Aceh für Demokratie"), die seit dem 16. Juli unter der Beschuldigung der Beleidigung der Präsidentin in Haft ist. ORPAD hat in den letzten Monaten mehrfach Demos organisiert (3324). Die Rednerin warf der Regierung vor, die Ordre Baru (so nannte sich Soeharto's Regime) wiederherstellen zu wollen. | |||
aufgenommen: Mi., 30.10.2002 |
Quelle: Waspada, 30.10.02 |
Indonesien | 29.10.02 | Proteste gegen Antiterrorpolitik |
3350 |
Die Proteste gegen die geplanten Anti-Terrorgesetze (3347) kommen nur langsam in Fahrt. In Jakarta demonstrierten einige hundert - die meisten Studenten - gegen die Aushöhlung der bürgerlichen Freiheiten. Die Gesetze würden nur dem Staatsterrorismus Vorschub leisten. In Makassar demonstrierten 2000 Studenten der Universitas Muslim Indonesia und in Medan 1000 gegen die gewaltsame Festnahme von Abu Bakar Ba'asyir (3345). Die indonesische Regierung solle erst nachdenken und Beweise vorlegen, bevor sie Befehle aus Amerika befolge. Auch sie lehnten die Gesetzesentwürfe ab. (Republika, Sinar Indonesia Baru) | |||
aufgenommen: Mi., 30.10.2002 |
Quelle: div., 30.10.02 |
Südostasien | 29.10.02 | Bauern- und Fischeraktionen |
3349 |
Taiwan:
Tausende Bauern und Fischer protestierten in verschiedenen Städten gegen die Politik der
Regierung, die z.T. überschuldeten Landbanken (3208) zu schließen. Diese Landbanken
waren verpflichtet, Bauern und Fischern günstige Kredite zu geben. Es gibt Pläne der
Regierung eine zentrale staatliche Agrikultur-Bank zu gründen. Die kleinen Landbanken
waren Genossenschaftsbanken. (eTaiwan.News) Philippinen: Ca. 500 Bauern und NGO-aktivisten demonstrierten vor dem International Rice Research Institute in Los Baños anläßlich einer Tagung der Consultative Group on International Agricultural Research (CGIAR). Sie protestierten gegen deren Politik, die für eine weitere Chemiesierung der Landwirtschaft steht. (The Philippine Daily Inquirer) Thailand: 200 Bauern aus der Gegend des Pak Moon Damms in Ubon Ratchathani (2488, s.a. 3053) demonstrierten für die endgültige und dauerhafte Öffnung der Fluttore. Der Damm ist seit langem umstritten, aus verschiedenen Gründen. Anlaß für diese Demo war die Vorstellung einer Untersuchung, die im Wesentlichen von den Betroffenen selbst durchgeführt worden ist. So haben sie z.B. die Fischsorten gelistet und gezählt, die durch den Damm verschwunden sind u.v.a. (Bangkok Post) Indonesien: In Cirebon haben wütende Fischer kurzerhand eine Fischverarbeitungsfabrik abgefackelt. Die PT Kelola Mina Laut hatte zuvor unter dem Vorwand, ihr Geschäft mit Japan sei beendet, den Fischern nur noch die Hälfte des sonst üblichen Preises für den Fang gezahlt. Daraufhin überschütteten sie die Wände mit Benzin und zündeten sie an. Die Polizei kam erst später und konnte nur noch 5 Leute festnehmen. (Media Indonesia) | |||
aufgenommen: Mi., 30.10.2002 |
Quelle: div., 30.10.02 |
Indonesien | 28.10.02 | Festnahme im Krankenzimmer |
3345 |
Solo (Surakarta, Zentraljava): (s.a. 3320) Um den seit Tagen im Krankenhaus liegenden Islamistenführer Abu Bakar Ba'asyir wegen angeblicher Beteiligung an Terroranschlägen verhören zu können, stürmten Polizisten sein Krankenzimmer ein, setzten ihn in einen Rollstuhl, nahmen ihn mit und flogen ihn in ein Polizeikrankenhaus nach Jakarta. Bei der Aktion gerieten einige hundert (150-300) Polizisten mit einer gleichstarken Gruppe von Anhängern Abu Bakars aneinander, es gab etliche Leichtverletzte. Lokale Moslemführer beruhigten die aufgebrachte Menge. | |||
aufgenommen: Mo., 28.10.2002 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, BBC News, 28.10.02 |
China | 24.10.02 | FBI |
3344 |
US- Justizminister Ashcroft hat in Beijing offiziell ein Verbindungsbüro des FBI (Federal Bureau of Investigation, Bundespolizei) eröffnet. "Ich bin sehr erfreut darüber, daß ich hier eine sehr, sehr starke Übereinstimmung bezüglich der Notwendigkeit gefunden habe, terroristische Aktivitäten zu bekämpfen", so Ashcroft. (S.a. 3253) | |||
aufgenommen: So., 27.10.2002 |
Quelle: CND Global, 25.10, CNN 24.10. |
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8. November 2002