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Hong Kong | 15.12.02 | Großdemo gegen Staatssicherheitsgesetz |
3419 |
Zwischen 12 000 (Polizeiangaben) und 50 000 Menschen haben gegen den Entwurf eines Sicherheitsgesetzes demonstriert. Das waren viel mehr als erwartet. Das neue Gesetz stellt "Subversion", Spaltungsabsichten, Hochverrat gegen die Volksrepublik China unter Strafe (bis lebenslänglich) und verbietet alle Gruppen, die Verbindungen zu in der VR China verbotenen Gruppen haben. Darüber hinaus ist es so vage gehalten, daß praktisch alle Kritiker damit verfolgt werden können. (s.a. 3123) | |||
aufgenommen: Mo., 16.12.2002 |
Quelle: BBC News, CNN, 16.12.02 |
Thailand | 15.12.02 | Protestcamp angegriffen |
3418 |
40 Schläger haben das seit drei Jahren bestehende Protestcamp der Gegner des Pak Moon - Staudammes (3349) in Ubon Ratchathani gestürmt und alle 250 Zelte zerstört. Sie hatten keinen allzu großen Widerstand zu erwarten, denn die Bewohner waren am Morgen gerade nach Bangkok abgereist, um auf Anforderung des Premierministers ihre Beschwerden und Vorschläge selbst vorzubringen. | |||
aufgenommen: Mo., 16.12.2002 |
Quelle: Bangkok Post, The Nation, 16.12.02 |
Hong Kong | 15.12.02 | Demo der Haushelferinnen |
3417 |
1000 Haushelferinnen aus Indonesien, den Philippinen, Indien und anderen Ländern demonstrierten gegen eine diskutierte Lohnkürzung. Einige Parteien wollen den (staatlich festgesetzten) Mindestlohn von etwas weniger als 500 Euro/Monat um bis zu 20 % kürzen. (3376) | |||
aufgenommen: So., 15.12.2002 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 15.12.02 |
China | Nach der Bergwerkskatastrophe |
3416 | |
(Siehe 3408) Von den 30 verschütteten Kumpel der Wanbao-Mine Nr. 7 (staatseigen) in der Nähe von Taonan, Jilin, sind 27 Körper geborgen worden. Die Behörden haben 30 Teams gebildet, um die Sache zu untersuchen. Ihre erste Maßnahme: die Angehörigen der Opfer wurden voneinander getrennt und in verschiedenen Unterkünften untergebracht, offenbar um eine gemeinsame Aktion zu verhindern. Der Streik von 400 Kumpel von der Grube Nr 2 dauert nämlich noch an. Sie verlangen die Auszahlung ihrer Löhne, die zum Teil seit zwei Jahren rückständig sind. "Deshalb ist Ideologiearbeit mit den Arbeitern auch so schwierig", so ein Angestellter der Firma gegenüber dem CLB. | |||
aufgenommen: So., 15.12.2002 |
Quelle: China Labour Bulletin, 10.12.02 |
Thailand | 14.12.02 | Streik und Massenentlassung von burmesischen ArbeiterInnen |
3415 |
Bezirk Mae Sot: Der taiwanesische Boss der Rian Thong Apparel (Strickwaren) hat seine 600 burmesischen ArbeiterInnen entlassen und ihnen die Aufenthaltserlaubnis einbehalten. Er reagierte damit auf einen Streik. Am Freitag hatten 40 ArbeiterInnen die Zahlung von Überstundenzulagen und höhere Löhne verlangt (Verdienst zwischen 1000 und 1500 Baht; etwa 22 bis 34 Euro im Monat) und waren daraufhin entlassen worden. Dann gingen aber alle 600 in Streik. (S.a. 2432) | |||
aufgenommen: So., 15.12.2002 |
Quelle: Bangkok Post, 15.12.02 |
Südkorea | 14.12.02 | Anti-US-Demo |
3414 |
50 000 nahmen an der größten Protestaktion (3406, 3394) nach dem Freispruch zweier US-Soldaten teil; die Demo war insgesamt friedlich. US- Fahnen wurden zuhauf zerrissen. Die
Forderungen waren eine Neuverhandlung des Truppenstatuts; eine Verhandlung gegen die
Soldaten vor einem südkoreanischen Gericht und die öffentliche Entschuldigung der USA.
"Es genügt nicht, wenn Bush seine persönliche Trauer durchs Telefon flüstert", so ein Teilnehmer. Nach der Demo kam es in der Nähe einer US-Base am Rande von Seoul zu einer Schlägerei zwischen US- Soldaten und den Insassen eines Taxis. Anlaß war ein Autounfall. Die Verhaftung der Soldaten wurde im Fernsehen breit gezeigt. | |||
aufgenommen: So., 15.12.2002 |
Quelle: BBC News, Yahooo! Singapore News, 14.12.02 |
Indonesien | 12.12.02 | Wütende Ölarbeiter |
3412 |
Duri, Provinz Riau: 50 bis 60 Arbeiter der beiden Werksvertragsfirmen der PT Caltex (3331, 3161) PT Supraco und PT GSA haben aus Wut über ihre Entlassung und darüber, daß ihre Kollegen sich ihrem Protest nicht angeschlossen haben, an 50 Belegschaftsautos des Duri Fields die Luft rausgelassen. Es kam auch zu Schlägereien; die Polizei konnte später 10 Arbeiter festnehmen. | |||
aufgenommen: Sa., 14.12.2002 |
Quelle: Riau Pos, 14.12.02 |
China | Okt 2002, 2001 | Gewerkschaften |
3411 |
Die Turnschuhfirma Reebok hat dafür gesorgt, daß in zwei ihrer Vertragsfirmen freie Wahlen zur Bildung einer Betriebsgewerkschaft abgehalten wurden. Im Unternehmen Fu Luh ( Provinz Fujian, in taiwanesischen Besitz) wurden vor zwei Monaten Gewerkschaftsvertreter gewählt, in der Fabrik Kong Tai (Provinz Guangdong, Besitzer aus Hong Kong) schon im letzten Jahr. Dies sind angeblich die ersten freien Gewerkschaftwahlen in ausländischen Firmen in China. Die beiden Gewerkschaften gehören dem offiziellen (staatshörigen) Gewerkschaftsdachverband ACFTU an. Reebok hofft, daß die Arbeitervertreter dafür sorgen, daß sich die Arbeitsbedingungen verbessern, indem die Kommunikation zwischen Management und Belegschaft besser wird. Bessere Arbeitsbedingungen sollen die Loyalität der Arbeiter fördern, zu weniger Unfällen und niedrigerer Fluktuation führen. Reebok hofft, daß die Gewerkschaften dafür sorgen, daß der Reebok Code of Conduct (Mindeststandards bezüglich Arbeitsbedingungen in Fabriken, die für Reebok produzieren) eingehalten wird, da dies durch Inspektionen allein nicht gewährleistet ist. Der Chef des Menschenrechtsprogramms von Reebok hofft, daß die Arbeitervertreter sich um Probleme wie Beleidigungen durch Vorgesetzte und die vielen Überstunden kümmern, wegen denen es immer wieder Beschwerden gibt. (zur Gewerkschaftspolitik von Reebok s.a.: 2930, 2839,870) | |||
aufgenommen: Fr., 13.12.2002 |
Quelle: FT.com, 12.12.02 |
Südkorea | 5.12.02 | Anti-Amerikanisch |
3404 |
Seoul: (s.a. 3394) Die Proteste gegen die Freisprüche für zwei US-Soldaten, die am Tod von zwei koreanischen Mädchen schuld sind, gehen weiter: Einige hundert buddhistische Mönche schlossen sich dem Hungerstreik katholischer Prister am; Autofahrer hupen, wenn sie an der US-Botschaft vorbeifahren; der Gewerkschaftsdachverband KCTU übergab ein Protestschreiben und kündigte Demos an; nahe der US-Botschaft fand eine Mahnwache mit mehreren hundert Teilnehmern statt; 21 Frauenorganisationen veranstalteten eine gemeinsame Gedenkzeremonie an die toten Mädchen. In Pusan gab es eine gemeinsame Kundgebung von hundert Bürgerrechtsgruppen. | |||
aufgenommen: Fr., 6.12.2002 |
Quelle: Korea Times, 6.12.02 |
Indonesien | 5.12.02 | Bomben |
3403 |
Makassar (Südsulawesi): Zwei kleinere Bomben gingen in einem McDonalds (drei Tote, zwei Verletzte) und einem Autohändler (nur Sachschaden) hoch. Bombenlegen ist eine gebräuchliche Taktik auf Sulawesi. (s.a. 2749, 2835) | |||
aufgenommen: Fr., 6.12.2002 |
Quelle: BBC News, 6.12.02 |
Osttimor | 5.12.02 | Lage in OT |
3402 |
Dili: (s.a. 3400) Wieder kam es zu (sporadischen) Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Studenten, bei denen die Sicherheitskräfte Warnschüsse abfeuerten. Die Anzahl der Verhafteten stieg auf 80. Der Flughafen war überfüllt: Angehörige von UN- und NGO-Mitarbeitern versuchten zu fliehen. UN und Regierung bezeichnen die Unruhen inzwischen als geplanten Angriff , ohne allerdings näher auf die angeblichen Anstifter einzugehen. | |||
aufgenommen: Fr., 6.12.2002 |
Quelle: The Straits Times, Yahoo! News Singapore, 6.12.02 |
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16. Dezember 2002