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Indonesien | 13.1.03 | Weiterhin Preisproteste |
3459 |
Makassar (s.a. 3455) Südsulawesi: Tausende (Studenten, Rikschafahrer, Arbeiter, Fischer
und Bauern) demonstrierten beim Sitz der Provinzregierung gegen die Preiserhöhungen bei
Treib- und Brennstoff, Strom und Telefon. Die zum Flughafen führende Straße wurde
blockiert, 10 Öltankfahrzeuge wurden "beschlagnahmt" und auf das Universitätsgelände
gebracht. Bogor (Westjava): Einige hundert Studenten besetzten den regierungseigenen Lokalradiosender und verlangten, daß ihre Erklärung gegen die Preiserhöhungen verlesen wird. | |||
aufgenommen: Mo., 13.1.2003 |
Quelle: The Jakarta Post, 13.1.03 |
Hong Kong | 12.1.03 | Haushelferinnen demonstrieren |
3458 |
(S. 3417) 3000 Haushelferinnen von den Philippinen, aus Thailand, Indonesien und Nepal demonstrierten erneut gegen die vorgeschlagene Lohnkürzung. Es gibt den Vorschlag im Senat, den (staatlich festgelegten) Mindestlohn für Haushelferinnen um 500 HK$, d.h. um 14 % zu kürzen und diese 500 $ als Gebühr von den Arbeitgebern einzuziehen. Dies würde etwa 1,4 Milliarden $ in die Staatskasse bringen - bei einem Gesamtdefizit von mehr als 70 Milliarden. | |||
aufgenommen: So., 12.1.2003 |
Quelle: The Jakarta Post, 12.1.03 |
Thailand | 9.1.03 | Bed & Bath |
3457 |
Einige ArbeiterInnen der Bed & Bath (3372) haben sich im andauernden Protest gegen den Lohnbetrug des Zulieferers von Nike, Adidas uva die Köpfe rasiert. Die Fabrik war im Oktober 02 plötzlich geschlossen worden und die Inhaber verschwunden. Von den 800 ArbeiterInnen haben 400 ein Angebot des Arbeitsministeriums von 1 Monatslohn angenommen, 300 fordern aber mehr und campieren seit Monaten vor dem Ministerium. | |||
aufgenommen: Sa., 11.1.2003 |
Quelle:Thai Labour Campaign, 9.1.03 |
Indonesien | 9./10.1.03 | Preisdemos |
3455 |
(s.a. 3449,) In 19 Städten nahmen tausende Demonstranten an den landesweiten Protesten gegen die Preiserhöhungen teil. Es waren vor allem Gewerkschafter, Arbeiter und Studenten, aber auch Geschäftsleute und Unternehmer (s.a. 3446). In Jakarta kam es dabei zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften, als diese den Lautsprecherwagen angriffen (drei Leichtverletzte). Die Proteste werden fortgesetzt, die Regierung hat angefangen, 175 Tonnen billigen Reis verteilen zu lassen. | |||
aufgenommen: Fr., 10.1.2003 |
Quelle: BBC News, 9.1.,The Jakarta Post, 10.1.03 |
Indonesien | 9.1.03 | Warnschüsse gegen Arbeiterinnen |
3454 |
Tangerang (bei Jakarta): (s.a. 3433) Ca. 1000 der ehemaligen Beschäftigten (meist Frauen) der Turnschuhfabrik PT Doson Indonesia (produzierte für Nike) demonstrierten von der Firma zu der 20km entfernten Behörde für soziale Angelegenheiten und zur Arbeitsbehörde. Dabei verursachten sie erhebliche Verkehrsbehinderungen. Die Polizei forderte die DemonstrantInnen auf, eine andere Route zu nehmen. Als diese dem nicht nachkommen wollten, feuerten Polizisten zwei Warnschüsse ab. Einige DemonstrantInnen bewarfen die Polizisten daraufhin mit Schuhen, dann leisteten sie der polizeilichen Anordnung Folge. Die Demonstranten fordern von den Behörden, den Streit bezüglich der Abfindungszahlungen zwischen ehemaligen Arbeitern und dem Unternehmen zu schlichten. Die Fabrik war im September 2002 geschlossen worden. Die Arbeiter haben ein Gerichtsverfahren gegen die Firma eingeleitet, es gibt aber noch kein Urteil. Die Entlassenen haben keine neue Arbeit gefunden, sie brauchen das Geld ganz dringend. | |||
aufgenommen: Fr., 10.1.2003 |
Quelle: The Jakarta Post, 10.1.03 |
Südkorea | 7.1.03 | U-Bahnvereinbarung |
3452 |
Seoul: (s.a. 3447) Gewerkschaft und Management sind (nach eintägigem Teilstreik) bezüglich der Auseinandersetzung wegen der verlängerten Betriebszeiten bei der U-Bahn. zu einer Kompromisslösung gekommen. Dieser muß jedoch von den Gewerkschaftsmitgliedern noch zugestimmt werden. Das Management akzeptiert den von der Gewerkschaft vorgeschlagenen Schichtplan, installiert Sicherheitsvorrichtungen an den Bahnsteigen (damit niemand auf die Gleise fallen kann), stellt sieben entlassene Gewerkschafter wieder ein und bezahlt Überstundenzuschläge. Dafür ließ die Gewerkschaft ihre Forderung nach 1369 Neueinstellungen fallen und akzeptiert die 355 Neueinstellungen, die das Management vorgesehen hatte. | |||
aufgenommen: Do., 9.1.2003 |
Quelle: Korea Herald 9.1.03 |
Indonesien | 7.1.03 | Betrogene Arbeitssuchende |
3450 |
Semarang: Mehr als 300 Menschen, die auf einen betrügerischen Menschenhändler (PT Jofmas Prima Perkasa) hereingefallen sind, demonstrierten vor dem Regionalparlament. Sie hatten in der Hoffnung, auf Arbeit nach Japan geschickt zu werden, bis zu 13 Mio Rp (ca. zweieinhalb Fabrikarbeitermonatslöhne in Indonesien) vorausbezahlt. Die Firma und ihr Chef sind aber verschwunden. (s.a. 3435) | |||
aufgenommen: Mi., 8.1.2003 |
Quelle: Kompas, 8.1.03 |
Indonesien | 6.1.03 | Weiter Demos gegen Preiserhöhungen |
3449 |
Die Demonstrationen und Fahrerstreiks gegen die Preiserhöhungen dauern an: Demos in
mehr als 15 Städten, von Denpasar bis Palu (auf Sulawesi, dort wurde ein Bild der
Präsidentin Megawati verbrannt); Streiks von Bus- und Bemofahrern (u.a. in
Sidoarjo/Surabaya, Bogor, Pekanbaru), Streik von 2000 Fischern in Cirebon. (Media
Indonesia, Laksamana.Net, Riau Pos, Pikiran Rakyat u.a.) In Semarang demonstrierten 500 Grundschullehrer gegen die schleppende Verbeamtung und Zulassung zu entsprechenden Prüfungen (Suara Pembaruan). Wonosari (Ostjava): 300 Tagelöhner, die bisher bei der Staatsplantage PTPN XII als TeepflückerInnen gearbeitet haben, demonstrierten dagegen, daß die Plantage jetzt Leute von weither beschäftigt, anstatt die Einheimischen. Sie gehen davon aus, daß die Plantage nicht den lokalen Mindestlohn zahlen will. (Kompas) In Jakarta demonstrierten 1000 Leute, darunter Becakfahrer, StraßenhändlerInnen und Straßenkinder gegen die Politik der Stadtverwaltung, sie mit Razzien und Vertreibungen unter Druck zu setzen. "Wenigstens nach den Preiserhöhungen könnten sie den Armen etwas Raum zum Atmen geben", so die Sprecherin des Urban Poor Consortium, Wardah Hafidz. (s.a. 3002) (The Jakarta Post) | |||
aufgenommen: Di., 7.1.2003 |
Quelle: div., 7.1.03 |
Indonesien | 4.1.03 | Sozialpartner |
3446 |
Zehn Gewerkschaften, darunter die SPSI (frühere Staatsgewerkschaft) und die FNPBI
(Nationale Front des Arbeiterkampfes, Vorsitzende Dita Indah Sari (2930, 890)) und der
Arbeitgeberverband Apindo sind übereingekommen, am 9. Januar einen nationalen
"Streik" gegen die Preiserhöhüngen bei Benzin, Strom, Telefon durchzuführen. (The Jakarta
Post, Republika uva) In Cilacap sind 1000 Fischer nicht ausgelaufen im Protest gegen die Benzinpresierhöhungen (Pikiran Rakyat). In Makassar gab es schwere Zusammenstöße zwischen protestierenden Studenten der Universitas 45 mit der Polizei. Die Studenten hatten vor der Uni einen Tank-LKW festgehalten und Reifen angezündet; die Polizei trieb sie dann mit Schlagstöcken auf das Unigelände. Dort schlossen sich aber die Studenten, die bei der Aktion nicht mitgemacht hatten, den Protestierern an, um das Unigelände gegen die Polizei zu verteidigen (Media Indonesia) | |||
aufgenommen: So., 5.1.2003 |
Quelle: div., 5.1.03 |
Indonesien | 3.1.03 | Proteste gegen Preiserhöhungen |
3445 |
Die zum 1. Januar in Kraft getretenen Preiserhöhung für
subventionierte Güter - Benzin, Stromgrundpreis, Telefon - haben zu weitverbreiteten
Protesten geführt, die aber insgesamt hinter früheren Protesten (3078) zurückgeblieben
sind. Vor allem Busfahrer streiken und verlangen die Genehmigung, ihre Tarife zu
erhöhen: ca 1000 im Großraum Jakarta, in Purwokerto und vielen anderen Städten.
Demos von Studenten gabs viele, sie waren aber eher klein. (Tempo interaktif u.a.) In Prabumulih, Südsumatra, streiken hunderte Beschäftigte der TAC Pertamina Pilona Petro Tanjung Lontar (eine Explorations-Tochter der staatlichen Ölfirma Pertamina) für Festeinstellung. Sie streiken seit fünf Tagen und besetzten jetzt das Verwaltungsgebäude der Pertamina/Südsumatra in Prabumulih. (Sriwijaya Post) | |||
aufgenommen: Sa., 4.1.2003 |
Quelle: div., 4.1.03 |
Indonesien | 2.1.03 | Weg mit dem Chef! |
3444 |
Kudus (Zentraljava): 1500 Arbeiterinnen (alles Frauen) des Zigarettenherstellers PT Djarum traten in den Streik, um die Absetzung des Abteilungsleiters zu fordern. Dieser ist grob zu den Arbeiterinnen und unterrichtet sie nicht über angeordnete Maßnahmen. (s.a. 3099) | |||
aufgenommen: Fr., 3.1.2003 |
Quelle: Suara Merdeka, 3.1.03 |
Südkorea | 31.12.02 | Wieder Anti-US Demo |
3441 |
Seoul: (3414) Erneut hat es eine große Demo gegen die US-Streitkräfte in Südkorea gegeben. 22 000 nach Polizeiangaben, viel mehr nach örtlichen Medien forderten die Vorgerichtstellung (vor einem koreanischen Gericht) der beiden Soldaten, die mit ihrem Fahrzeug zwei Mädchen getötet hatten. Einige Teilnehmer forderten sogar den Abzug aller US-Truppen aus Korea. (The Nando Times, 1.1.03) Inzwischen hat der neu gewählte Präsident Roh Moo-hyun (noch nicht im Amt) die Nordkorea-Politik der USA zurückgewiesen: "Wenn die USA denken, sie bestimmen die Politik und Südkorea folgt dem, dann entspricht das nicht unserer Zusammenarbeit und ist nicht der Weg, das Problem zu lösen". (The Korea Times, 31.12.02). Entsprechend hat dann der Sprecher des US-State Departments bestritten, die USA hätten dazu aufgerufen, "Wirtschaftsmaßnahmen gegen dieses arme Land" zu ergreifen. (The Sydney Morning Herald, 31.12.02) | |||
aufgenommen: Mi., 1.1.2003 |
Quelle: div. |
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14. Januar 2003