< später | Aktuell | Archiv-Liste | früher >
Thailand | 23.6.03 | Streikende Arbeiter deportiert |
3720 |
Tak: 379 TextilarbeiterInnen sind nach Burma deportiert worden, weil sie streikten. Die burmesischen Beschäftigten der King Body Concept Co. (1343) streiken seit 7 Tagen für mehr Geld - die Fabrik zahlt statt des vorgeschriebenen Mindestlohns von 133 Baht nur 50 Baht und war zuletzt bereit, auf 60 Baht zu erhöhen; die Streikenden verlangten aber 80. Die Fabrik rief die Behörden zuhilfe, die die ArbeiterInnen abschieben ließen. Den ArbeiterInnen wurde noch empfohlen, ihre Beschwerden später vorzubringen. | |||
aufgenommen: Di., 24.6.2003 |
Quelle: Bangkok Post, 24.6.03 |
China | Zeitschriften verboten |
3719 | |
Nach der Wochenzeitung 21st Century World Herald (Guangdong) im März, der vom Verlag der Arbeiterzeitung herausgegebenen Beijing Xinbao ist jetzt der Vertrieb der Caijing (Ausgabe vom 20.6.) in Beijing verboten worden. Caijing, ein 14-tägliches Wirtschaftsmagazin hatte vor allem über SARS und den Bankenskandal in Shanghai berichtet; Xin Bao hatte den Nationalen Volkskongress unter die "Sieben unerfreulichen Dinge in China" eingereiht. Es sieht so aus, als ob die Regierung neben dem Versuch, das Internet zu kontrollieren (3686), auch die zunehmende Bereitschaft der Presse beschränken will, unangenehme Themen zu bringen und nachzuforschen. (S.a. 653) | |||
aufgenommen: Di., 24.6.2003 |
Quelle: Asia Times, The Straits Times, 24.6.03 |
Hong Kong | 12.6.03 | Solidaritätsdemo |
3718 |
Ca 30 Demonstranten von acht NGOs und dem Gewerkschaftsdachverband HKCTU protestierten vor dem Verbindungsbüro der VR China (China Liaison Office) für die Freilassung der Arbeiteraktivisten Yao Fuxin und Xiao Yunling. Sie wollten eine Unterschriftenliste übergeben, auf der sich 3000 Menschen weltweit für diese Forderung ausgesprochen hatten. Die Unterschriften wurden aber nicht entgegengenommen. (s.a. 3650) | |||
aufgenommen: Mo., 23.6.2003 |
Quelle: China Labour Bulletin, 12.6.03 |
Südkorea | 22.6.03 | Bankstreik zuende |
3717 |
(s.a. 3713) Der Streik bei der Chohung Bank ist mit einem Übereinkommen beendet worden. Dieses sieht vor, daß die Bank in den ersten drei Jahre nach dem Kauf durch die Shinhan Bank unabhängig weitergeführt wird, mit dem bisherigen Namen und Management. Für die Streikenden ist aber sicher wichtiger, daß ihre Arbeitsplätze gesichert sind und sie eine Lohnerhöhung bekommen. Trotzdem stimmten nur 59% der gewerkschaftlich organisierten Streikenden dem Abkommen und damit dem Ende des Streiks zu. Ab morgen soll wieder normal gearbeitet werden. | |||
aufgenommen: So., 22.6.2003 |
Quelle: Chosunilbo, Yahoo! News, 22.6.03 |
Südkorea | 19./20.6.03 | Bauern gegen Freihandel |
3716 |
Einige tausend Bauern demonstrierten in verschiedenen Provinzen gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen Südkorea und Chile. Sie befürchten, daß dieses Abkommen der heimischen Landwirtschaft schadet. Bei ihren Protesten blockierten die Bauern verschiedene Autobahnen, indem sie auf ihnen sehr langsam mit ihren landwirtschaftlichen Fahrzeugen oder Autos entlangfuhren. 10 000 Polizisten wurden aufgeboten, um die Autobahnen freizumachen. Deshalb gelang es nur 1000 von 10 000 Bauern, die zu einer Großdemo in Seoul unterwegs waren, auch dahin zu gelangen. (s.a. 3216) | |||
aufgenommen: Sa., 21.6.2003 |
Quelle: JoongAngIlbo, Korea Times, Chosunilbo, 20.6.03 |
Indonesien | 19.6.03 | Tote Zivilisten |
3715 |
(s.a. 3681) Seit einem Monat führt das indonesische Militär wieder offenen Krieg gegen die Unabhängigkeitsguerilla GAM in der Provinz Aceh. Nach Polizeiangaben sind seither über 100 Zivilisten, die nichts mit der GAM zu tun hatten, getötet worden. Der Polizeisprecher nennt als Beispiel einen von Java stammenden Frikadellenverkäufer, da Javaner nicht mit der GAM sympathisieren. Die staatliche Gesundheitsbehörde im Aceh gibt die Zahl der toten Zivilisten mit 157 an. Nach Militärangaben wurden bisher 225 Rebellen getötet und mehr als 300 in Gefangenschaft genommen worden. 28 indonesische Soldaten sind ums Leben gekommen. | |||
aufgenommen: Fr., 20.6.2003 |
Quelle: The Jakarta Post, 20.6.03, Suara Pembaruan, 19.6.03 |
China | Migrantenverfolgung eingeschränkt |
3714 | |
Die chinesische Regierung hat eine Regelung aufgehoben, nach der Einfangen und Verhaften von arbeitssuchenden Binnenmigranten möglich war. U.u. hat dieser Schritt etwas mit dem Tod eines Wanderarbeiters im März in Guangzhou zu tun, der von der Polizei ohne Aufenthaltsgenehmigung aufgegriffen und anschließend in der Haft totgeschlagen worden war. Dieser Fall hatte in China für beträchtliches Aufsehen gesorgt. (s.a. 2331, 1160) | |||
aufgenommen: Fr., 20.6.2003 |
Quelle: BBC News, 19.6.03 |
Südkorea | 18.6.03 | Streik gegen Bankenfusion |
3713 |
6000 bis 7000 (von insgesamt etwa 8000) Beschäftigte der Chohung Bank sind in Streik getreten. Sie wollen den Verkauf der Bank an die Shinhan Financial Corp verhindern. Die Chohung gehört seit der Asienkrise 98 (s.a. 479) zu 80 % dem Staat (genauer der Korea Deposit Insurance Corp), nachdem damals die Regierung 2,7 Billionen Won zugeschossen hatte. Durch den Kauf der Chohung durch die Shinhan würde die zweitgrößte Bank Südkoreas entstehen, nach der Kookmin (siehe 2227). Die Gewerkschaft FKTU beharrt darauf, daß es ein Versprechen der Regierung gäbe, daß die Chohung eigenständig bleibt. Sie hat den Streik um eine Woche vorgezogen, weil die Verhandlungen offenbar kurz vor dem Abschluß stehen. Die Regierung will den Streik mit allen Mitteln niederschlagen; starke Polizeieinheiten schützen bereits seit Tagen das Computerzentrum der Bank. Dessen Beschäftigte sind praktisch alle im Streik; die Bank behauptet aber, mit Zeitarbeitern das Netzwerk aufrecht erhalten zu können. | |||
aufgenommen: Do., 19.6.2003 |
Quelle: JoongAng Ilbo, Chosun Ilbo, Korea Herald, The Dong-A Ilbo, Korea Times, AMA Techtel, FKTU, 18., 19.6.03 |
China | 17.6.03 | Protest gegen Räumungen |
3711 |
Shanghai: Schnell hat die Polizei den Versuch beendet, gegen bevorstehende Räumungen zu protestieren. Sie trieb etwa 35 Personen, die sich vor der Stadtverwaltung versammelt hatten, zusammen und sperrte sie in einen Raum ein. Sie sollen später ohne Anklage freigelassen worden sein. Sie protestierten gegen die beabsichtigte Räumung und Abriss ihrer Wohnungen in einem Stadtentwicklungsgebiet. Ob dieser Protest direkt mit einem Projekt von Zhou Zheng-yi (3700), gegen den jetzt wegen Korruption ermittelt wird, zu tun hatte, ist unklar. | |||
aufgenommen: Mi., 18.6.2003 |
Quelle: Alertnet, CNN, The Straits Times, 18.6.03 |
Südkorea | 15.6.03 | Arbeitsmigrantenproteste |
3710 |
Im Parlament soll in diesem Monat über ein Gesetz beraten werden, das ausländischen
Arbeitskräften bessere Möglichkeiten zur Erlangung von Arbeitsgenehmigungen gibt. Das
bisherige System hat so große Nachteile für die Arbeitsmigranten, daß es viele in die
Illegalität treibt. Es gab bereits einige Proteste für die Einführung des neuen Systems. Am
9.6. machten Menschenrechtsaktivisten einen Sitzstreik vor der Nationalversammlung in
Seoul. Am 15.6. versuchten 40 Aktivisten, unter ihnen auch Arbeitsmigranten, auf das
Gelände der Nationalversammlung vorzudringen, um gegen das alte Trainee-System und
Abschiebungen zu protestieren. 10 Teilnehmer wurden von der Polizei gewaltsam vom
Gelände gezerrt, die anderen machten eine Kundgebung vor dem Hauptgebäude. Am
selben Tag protestierten 500 Arbeitsmigranten aus 12 Ländern in Changwon mit einem
Hungerstreik. Einige der Aktivisten schoren sich aus Protest die Köpfe kahl. (Zur Situation der Arbeitsmigranten in SK s.a. 3080, 3076, 3058, 2917, 2511) | |||
aufgenommen: Di., 17.6.2003 |
Quelle: The Korea Times, 16.06.03 |
Südkorea | 13.6.03 | Trauerfeiern |
3709 |
(s.a. 3441) Vor einem Jahr wurden zwei koreanische Schülerinnen von einem US-Militärfahrzeug totgefahren. In der Folge kam es zu heftigen anti-amerikanischen Protesten, auch wegen der selbstherrlichen Art, wie die in Südkorea stationierten US-Truppen damit umgingen. Anläßlich des Todestages veranstalteten das US-Militär in Anwesenheit des Botschafters und des Truppenkommandants eine Trauerfeier an der 200 Personen teilnahmen. Die koreanischen Trauerfeiern und Proteste waren besser besucht. 15 000 nahmen an einer Demo in Seoul zur US-Botschaft teil, viele der Demonstranten waren vom linksradikalen, verbotenen Studentenverband Hanchongryun. Die Demonstranten fordern die Aufhebung des rechtlichen Status der stationierten US-Truppen. An einer weiteren Demo vor dem Rathaus in Seoul nahmen 25 000 Menschen teil.Kundgebungen gab es auch in anderen Städten, u.a. in Busan, Gwangju und Daejeon. | |||
aufgenommen: Mo., 16.6.2003 |
Quelle: Chosun Ilbo, 14.6.03 |
Kambodscha | 14.6.03 | TextilarbeiterInnenstreik geht weiter |
3708 |
Phnom Penh (s.a. 3706): Wieder kam es zu Zusammenstößen zwischen streikenden Textilarbeitern und der Polizei. Die Arbeiter wollten gegen die Ermordung eines Kollegen am Vortag protestieren und zur Fabrik (Terratex Knitting and Garment Factory) demonstrieren. Mit 500 schwerbewaffneten Aufstandsbekämpfungspolizisten tauschten sie zunächst Beschimpfungen aus, dann flogen Steine. Die Polizei schoß in die Luft, um die Demo aufzulösen. Zwischen zwei und neun Demonstranten wurden verhaftet. | |||
aufgenommen: So., 15.6.2003 |
Quelle: BBC News, 14.6.03 |
Kambodscha | 13.6.03 | Toter bei Textilarbeiterdemo |
3706 |
Phnom Penh: Die
kambodschanische Polizei hat das Feuer auf eine Demonstration von 300 ArbeiterInnen
der Terratex Knitting and Garment Factory eröffnet, nachdem diese mit Steinwürfen die
Freigabe der Route vom Industriebezirk im Süden in die Innenstadt erreichen wollten. Ein
Arbeiter wurde erschossen, bei den Auseinandersetzungen sollen auch ein Polizist ums
Leben und 16 weitere verletzt worden sein. Wieviele ArbeiterInnen verletzt worden, ist
unklar. Die 1000 Riot-Polizisten haben mit Tränengas und "hunderten von Salven aus AK
47" (ein AFP-Reporter) auf die Würfe von Steinen und Flaschen reagiert. Die ArbeiterInnen
demonstrierten schon seit Tagen gegen den Chef der Fabrik wegen seiner willkürlichen
Personalpolitik und für höheren Lohn. (Zu den Kämpfen der kambodschanischen Textilarbeiterinnen siehe u.a. 3046, 2725, 2219, 2001, 1859, 1726, 1592, 1534, 1085, 668) | |||
aufgenommen: Fr., 13.6.2003 |
Quelle: Yahoo! Singapore News, BBC News, CNN, 13.6.03 |
Indonesien | 12.6.03 | Streiks |
3705 |
Pangkalan Susu (Nordsumatra): Etwa hundert ArbeiterInnen der Gas-Sammel- und
Verdichterstation von Pertamina (3445) streiken seit zwei Tagen, weil ihre Löhne zum
Teil seit zwei Monaten ausstehen. (Waspada) Purbalingga (Jawa): Etwa 180 Beschäftigte der Keramikfabrik CV Bintang Mas Art Ceramics streiken für mehr Geld, das die Firma ihnen eigentlich schon versprochen hatte, aber im Mai dann doch nicht bezahlt hat. (Suara Medeka) | |||
aufgenommen: Fr., 13.6.2003 |
Quelle: div., 13.6.03 |
Indonesien | 9.6.03 | Streiks, Demos für Arbeit |
3701 |
Sidoarjo: 300 ArbeiterInnen der Haushaltswarenfabrik Maspion I (3156) streiken, weil 3
Kolleginnen nach einer Anzeige wegen Diebstahls durch die Personalabteilung von der
Polizei verhaftet worden sind. Ebenfalls gestreikt wird in der Maspion II, dort geht es vor
allem um Überstundenzulagen. (Surya) Bogor: 6000 Zementfahrer für die PT Indocement Tunggal Prakarsa streiken gegen die steigende Zahl von Fahrzeugen und den damit einhergehenden Rückgang von Aufträgen für den Einzelnen. Indocement bestreitet jegliche Verwicklung; die Fahrer seien bei anderen Firmen beschäftigt. (The Jakarta Post) Pekanbaru: 150 Anwohner demonstrierten vor der PT Intraco Penta für die Beschäftigung von Leuten aus dem Viertel. Die Firma versprach, drei Leute einzustellen (Riau Pos) Mataram: Hunderte demonstrierten vor der PT Newmont Nusa Tenggara (Goldmine) (3584) für die Einstellung von Einheimischen und dafür, daß die Firma die Straßen und Brücken repariert. Es gibt Nachrichten, daß einer der Demonstranten von der Polizei erschlagen worden sei; die Polizei bestreitet das. Es sei jemand von einer Brücke gefallen und schwer verletzt worden sein. (Tempo Interaktif) | |||
aufgenommen: Di., 10.6.2003 |
Quelle: div., 10.6.03 |
< später | Aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
Startseite | Asienkrise | Links
Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen
24. Juni 2003