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Südkorea | 30.8.98 | Mando |
380 |
Beim Arbeitskampf bei Mando Machinery Corp., dem landesweit größten Automobilzulieferer, kam es jetzt zur Verhaftung von vier Gewerkschaftsführern. Tausende von Arbeitern in verschiedenen Werken gingen am 18. 8. in Streik, aus Protest gegen geplante Entlassungen. Die Polizei bezeichnet den Streik als illegal. | |||
aufgenommen: 31. August 1998 |
Quelle: Korea Herald, 1.9.98 |
Indonesien | 31.8.98 | Riot im Aceh |
379 |
In der Stadt Lhoseumawe im Aceh, Nordsumatra, ist es zu Unruhen anläßlich eines Truppenabzuges gekommen. Die Soldaten gaben Warnschüsse ab und benutzten Tränengas, um Hunderte von Riotern zu zerstreuen. Die Menge hatte Steine auf die Soldaten geworfen und ging danach zu Angriffen auf Geschäfte über. | |||
aufgenommen: 31. August 1998 |
Quelle: BBC News, 31.8.98 |
Indonesien | 30.8.98 | Unruhen in Cilacap und Surabaya |
378 |
Die Unruhen in Cilacap (s. 375) gingen Samstag nacht und Sonntag weiter. Angegriffen
wurden Läden fuer Alltagsgüter und Fischereibedarf. Die Polizei, bereits 750 Mann stark,
hat Verstaerkung aus Yogyakarta angefordert. Die örtlichen Fischer beklagen einen grossen
Einkommensunterschied zu den Besitzern der Freitagnacht angezuendeten Fangboote aus
Riau. Ebenso die Arbeiter auf diesen Booten - sie bekommen pro Tag 2000 Rp, etwa 30 Pfg. In der Gegend von Surabaya wurden Reismühlen und Lebensmittelgeschäfte gepluendert, 200 Leute wurden festgenommen. | |||
aufgenommen: 31. August 1998 |
Quelle:The Jakarta Post, 31.8.98 |
Kambodscha | 30.8.98 | Demo |
377 |
15 000 demonstrierten in der Hauptstadt Phnom Penh gegen Betrug bei den Wahlen im letzten Monat. Bei der Demo wurde eine von den Vietnamesen errichtete Statue beschädigt und mit gegen den Ministerpräsidenten gerichtete Graffiti besprüht. Das Denkmal wurde errichtet, als die Vietnamesen in Kambodscha einmarschiert waren und die Roten Kmer verjagt hatten. Der Oppositionspolitiker Sam Rainsy bezeichnete Ministerpräsident Hun Sen als Marinette der Vietnamesen. | |||
aufgenommen: 30. August 1998 |
Quelle: BBC News, 30.8.98 |
Indonesien | 28.8.98 | Lokalparlament belagert |
376 |
5000 Demonstranten haben in Mataram auf Lombok das Lokalparlament mit Steinen beworfen, so daß die Parlamentsmitglieder fliehen mußten. Vorher hatten sie das Gebäude vier Stunden lang besetzt. Die Menge, darunter Studenten, Aktivisten, Politiker und Rechtsanwälte waren unzufrieden mit den drei Kandidaten für den Gouverneursposten, die vom Parlament aufgestellt werden. Der Ärger in Mataram begann zwei Tage nachdem die Bürger von Yogyakarta, unter Umgehung des Wahlrechts, spontan ihren Sultan zum Gouverneur erklärt hatten. | |||
aufgenommen: 30. August 1998 |
Quelle: ASIET, 29.8.98 |
Indonesien | 28.8.98 | Demos, Riot |
375 |
Studentendemos gegen die hohen Reispreise und gegen die Doppelrolle des Militärs gab es
in Surabaya und Jakarta (300 Teilnehmer). Vor der US-Botschaft demonstrierten Studenten der technischen Fakultät einer islamischen Uni gegen die Bombenangriffe auf Sudan und Afghanistan. Tausende Fischer haben in der javanesischen Hafenstadt Cilacap gegen eine Fangflotte aus Sumatra protestiert, weil sie ihren Lebensunterhalt durch diese bedroht sehen. Die Fischer lieferten sich Schlachten mit Polizei und Militär, setzten Trawler, Geschäfte und Häuser in Brand. | |||
aufgenommen: 29. August 1998 |
Quelle: Kompas, 29.8.98, BBC News, 29.8.98 |
Südkorea | 26.8.98 | Hyundai |
374 |
Die Wiederaufnahme der Produktion nach dem einmonatigen Streik läuft nur schleppend an. Am ersten Tag Arbeit hätten 3200 Autos produziert werden sollen. Es waren jedoch nur 1100. Firmensprecher sagten, die Maschinen brauchen viele Tests nach dem Stillstand und die Arbeiter seien nach der langen Pause"eingerostet". | |||
aufgenommen: 28. August 1998 |
Quelle: Korea Herald, 28.8.98 |
Indonesien | 25/26/27.8.98 | Riots |
373 |
In Bondowoso, Ostjava sind bei einem Riot drei Reismühlen verwüstet worden (25.8.). Am nächsten Tag haben 2000 Leute noch mal vier weitere Reismühlen angegriffen. Am 27.8. protestierten Hunderte vor einer Polizeistation, wo 40 des Plünderns beschuldigte in Haft gehalten werden. | |||
aufgenommen: 28. August 1998 |
Quelle: South China Morning Post |
Taiwan | 27.8.98 | Demo |
372 |
Mehr als 1000 Beschäftigte der Provinzregierung demonstrierten in der Hauptstadt Taipei gegen geplante Stellenreduzierungen. Die Provinzregierung beschäftigt 120 000 Angestellte. Es ist vorgesehen, deren Aufgaben an die Zentralregierung oder an Stadtverwaltungen zu delegieren. | |||
aufgenommen: 28. August 1998 |
Quelle: South China Morning Post, 28.8.98 |
Indonesien | 27.08.98 | Toter bei Riot |
371 |
Nahe der Stadt Medan auf Sumatra kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Dorfbewohnern, bei der ein Dorfbewohner erschossen und neun schwer verletzt wurden. Die Menge hatte sich vor der Verwaltung einer staatseigenen Plantage versammelt, wahrscheinlich weil einer von ihnen des Diebstahls einer LKW-Ladung plantageneigenen Obstes bezichtigt wurde. Die Menge griff die Bürogebäude mit Steinen und Mollotovcocktails an, so die Polizei. Daraufhin schoß die Polizei mit Gummigeschossen. | |||
aufgenommen: 27. August 1998 |
Quelle: CNN Interactive, 27.8.98 |
Hongkong | Nein zu Lohnsenkung |
370 | |
Letzte Woche fragte die Bekleidungskaufhauskette Apple Shop ihre 200 Angestellten, ob diese mit einer Lohnkürzung von 20 Prozent einverstanden seien. Nach dem Gesetz dürfen Lohnsenkungen nur mit Zustimmung der Betroffenen vorgenommen werden. In den letzten Monaten waren zahlreiche Unternehmer mit diesem Ansinnen an ihre Beschäftigten herangetreten, und diese hatten aus Angst um ihre Jobs immer akzeptiert. Bei Apple Shop wandten sich jedoch 40 Angestellte an eine Rechtshilfegruppe. Da die Frirmenleitung sich bisher geweigert hat, sich mit den Angestellten zu treffen, erwägen diese ihre nächsten Schritte. | |||
aufgenommen: 27. August 1998 |
Quelle: South China Morning Post, 27.8.98 |
Indonesien | 25.8.98 | Demos, Riot |
369 |
Die Polizei hat eine Protestaktion von TextilarbeiterInnen (PT Tyfountex, siehe Nachricht
366) in Jakarta auseinandergeprügelt. 250 Demonstranten hatten sich vor dem LBH
(Rechtshilfeinstitut) versammelt, um von dort zum Büro der ILO (Internationale
Arbeitsorganisation der UNO) zu ziehen. Hunderte von ArbeiterInnen waren am 24.8. nach
Jakarta, gekommen und hatten bereits bei der Nationalen Menschenrechtskommision
demonstriert. Sie forderten die vom Arbeitsministerium angeordnete 15% Lohnsteigerung.
Eigentlich wollten sie per Bus zum ILO-Büro fahren, aber die Polizei schickte die Busse
fort, so entschloss man sich zum Marschieren. Die Polizei verbot den Marsch und fing an,
die Demonstranten zurückzustoßen. Bei den folgenden Auseinandersetzungen wurden
einige ArbeiterInnen verletzt, vier mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Später trafen
die Demonstranten ILO-Vertreter auf dem Weg und hatten mit diesen Gespräche am
Straßenrand. 150 Studenten demonstrierten in Jakarta für Preissenkungen und den Rücktritt des Präsidenten Habibie. In Palu auf Sulawesi lieferten sich hunderte Anhänger von Megawati Sukarnoputri am Rande eines Parteikongresses Straßenschlachten mit der Polizei. 1996 war Frau Sukarnoputri aus der Führung der PDI gedrängt worden. Ihre Anhänger betrachten die jetzige Parteiführung als illegal. | |||
aufgenommen: 26. August 1998 |
Quelle: The Straits Times Interactive, 26.8.98, BBC News, 25.8.98 |
Südkorea | 25.8.98 | Hyundai |
368 |
Die Fabrikbesetzer bei Hyundai haben ihre Zelte zusammengefaltet und die Arbeit wiederaufgenommen. Am Samstag soll die Abstimmung über die Annahme des ausgehandelten Kompromisses stattfinden.Viele Arbeiter sind enttäuscht über das Ergebnis des einmonatigen Streiks, da immer noch 277 Entlassungen vorgesehen sind. Zeugen berichten, daß eine Gruppe zorniger Arbeiter im Gewerkschaftshaus die Einrichtung demolierte, nachdem die Übereinkunft verkündet worden war. | |||
aufgenommen: 26. August 1998 |
Quelle: The Straits Times Interactive, 26.8.98 |
Philippinen | 24.08.98 | SchuharbeiterInnenstreik |
367 |
In der Exportzone Bataan sind ca 1000 ArbeiterInnen einer sich in koreanischem Besitz befindlichen Schuhfabrik aus Protest gegen Massenentlassungen in den Streik gegangen. 1500 ArbeiterInnen von fünf Fabriken der selben Firma schlossen sich dem Streik aus Symphatie an. Seit 19. August waren die ArbeiterInnen bereits ausgesperrt gewesen. Seit November 97 war die Zahl der Beschäftigten von 2000 auf 1100 reduziert worden. Vor dem Streik waren 400 Arbeiter angewiesen worden, Zwangsurlaub zu nehmen. | |||
aufgenommen: 26. August 1998 |
Indonesien | 24.8.98 | Demo von Tyfountex-ArbeiterInnen |
366 |
700 von 8000 streikenden ArbeiterInnen von PT Tyfountex in Sukoharjo (naehe Solo) demonstrierten in Jakarta vor den Bueros von Komnas HAM (nationale Menschenrechtskomission) und LBH (Rechtshilfeinstitut). Sie waren mit Zug und anschliessend 12 Bussen gekommen. Die ArbeiterInnen streiken seit Anfang August und fordern den regionalen Mindestlohn und Essenszulage. | |||
aufgenommen: 25. August 1998 |
Quelle:Bernas, 25.8.98 |
Burma | 24.08.98 | Demo aufgelöst |
365 |
In der Hauptstadt Yangon hat die Polizei eine Demonstration von ca 150 pro-demokratischen Studenten aufgelöst. Dies war die größte Demonstration seit den Studentenprotesten im Dezember 96. Seit diese Protestwelle sind die Unis in Burma geschlossen. | |||
aufgenommen: 25. August 1998 |
Quelle: The Straits Times Interactive, 25.8.98 |
Kambodscha | 23.8.98 | Demo gegen Wahlbetrug |
364 |
Tausende haben in Phnom Penh trotz Demonstrationsverbotes an einer Kundgebung von Oppositionsparteien gegen Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen teilgenommen. | |||
aufgenommen: 24. August 1998 |
Quelle: BBC News, 23.8.98 |
Indonesien | Aceh |
363 | |
Die Indonesische Menschenrechtskommision hat bei der Öffnung von Massengräbern im Aceh (Nordsumatra) Beweise für Massaker des Militärs an der Zivilbevölkerung festgestellt. Diese sollen im Zusammenhang mit Anti-Guerilla-Einsätzen Ende der 80er, Anfang der 90er und von 1997 bis vor wenigen Monaten stattgefunden haben. Tausende sollen ermordet worden sein. | |||
aufgenommen: 24. August 1998 |
Quelle: Sydney Morning Herald, 24.8.98 |
Südkorea | 24.8.98 | Hyundai |
362 |
Offensichtlich gibt es jetzt doch eine Übereinkunft zwischen Gewerkschaft und Firma: 277 Kündigungen soll es geben. Weitere 1281 Arbeiter werden 18 Monate lang in unbezahlten Urlaub geschickt. | |||
aufgenommen: 24. August 1998 |
Quelle: BBC News, 24.8.98 |
Südkorea | 22.8.98 | Hyundai |
361 |
Die Gespräche zwischen Management und Gewerkschaft bei Hyundai sind wieder abgebrochen worden. Die Gewerkschaft akzeptiert nur 250 bis 300 Entlassungen, während die Firma auf 460 Kündigungen besteht. | |||
aufgenommen: 23. August 1998 |
Quelle: BBC News, 23.8.98 |
< später | aktuell | Archiv-Verzeichnis | früher >
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30. August 1998