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Philippinen | 12/04 | Gürtel enger |
4520 |
Die neueste Untersuchung der "Sozialen Wetterstationen" (4380) hat ergeben, daß der extreme Hunger etwas zurückgegangen ist, aber immer noch haben 11,5 % der Leute oft oder hin und wieder nichts zu essen. Auf Mindanao sind es gar 16,3 %. Im August 2004 schätzten sich noch 53% als arm ein, im Dezember nur noch 48 %. Das liegt aber daran, daß das Einkommensniveau, ab dem sich die Befragten selbst für arm halten, von etwa 15 000 Peso in den letzten Jahren auf 10 000 Peso gefallen ist, trotz Preissteigerungen. | |||
aufgenommen: Mi., 19.1.2005 |
Quelle: inq7.net, Sun Star, 19.1.05 |
Thailand |
Disaster Area: Jagd auf Burmesen geht weiter |
4519 | |
(Siehe 4505) Immer noch müssen sich tausende ArbeiterInnen aus Burma/Myanmar, die im
Katastrophengebiet gearbeitet hatten, in den Bergen verstecken. Auf der einen Seite
werden sie von der Polizei verfolgt, andererseits können sie auch nicht nach Burma zurück
- die Arbeitgeber wollen ihre Gebühr nicht verlieren, die sie bei der Registrierung ihrer
"Gastarbeiter" bezahlt haben. Hilfe kriegen die Burmesen sowieso nur, wenn sie mildtätige
Thais finden, die ihnen was abgeben. Jetzt hat die Grenzpolizei drei Leute von World Vison
vorübergehend festgenommen unter der Beschuldigung, Burmesen beim illegalen
Grenzübertritt nach Burma geholfen zu haben. (BBC News) 200 Leute vom Kamala Beach haben vor der Provinzverwaltung demonstriert, weil sie in ihre Häuser zurückwollen. Viele seien reparabel. Die Verwaltung will jedoch die beiden Dörfer Ban Na Nok und Ban Nok Le abreißen und verlagern. Obwohl die Leute dort schon seit Generationen leben, erhielten sie nie Besitztitel auf das Land - nur ein Hotel wurde offiziell genehmigt. (The Nation) | |||
aufgenommen: Di., 18.1.2005 |
Quelle: div, 18.1.05 |
Indonesien | 17.1.05 | Proteste |
4518 |
Subang: Hunderte Beschäftigte der erst kürzlich in Betrieb gegangenen Bekleidungsfabrik
PT HB Garment (4447) demonstrierten gegen den Lohn, der bezahlt wird. Zwar hat die
Fabrik einige Frauen aus der Gegend eingestellt, hat jetzt aber Löhne bezahlt, die weit
unter dem Regionalen Mindestlohn liegen. Zum Teil wurden nur 220 000 Rp./Monat
(weniger als 19 Euro) statt des in Subang geltenden Mindestlohns von 533 500 Rp
ausbezahlt. (Pikiran Rakyat) Semarang: Hunderte Beschäftigte der PT Mareno Raya Nusantara demonstrierten gegen die Massenentlassung von über 600 Leuten, ohne daß Abfindungen oder ähnliches geklärt sind. (Suara Merdeka) Gresik: ArbeiterInnen der PT Multi Inti Rubburindo demonstrierten dagegen, daß sie von der Firma zu "freiwilligem" Ausscheiden gedrängt werden. Die gebotenen Abfindungen sind zu gering. (Jawa Pos) Jakarta: Erneut haben etwa eintausend Leute, die unter der Hochspannungsleitung SUTET (3814) für Entschädigungen demonstriert. (Suara Pembaruan) | |||
aufgenommen: Di., 18.1.2005 |
Quelle: div., 18.1.05 |
Indonesien | Mitte 1/05 | Disaster Area 6 |
4516 |
(4510) Die offizielle Zahl der Todesopfer im Aceh steht derzeit bei über 110 000; immer
noch sind 10 000e vermisst. Nach Angaben der UN-Hilfsorganisationen funktioniert die
Nothilfe inzwischen "einigermaßen gut", aber zu einigen abgelegenen Bezirken gibt es
immer noch keine stabile Versorgungskette. Viele einheimischen Helfer beklagen denn
auch, daß die Hilfsgüter nicht immer an die Richtigen verteilt würden. Einige der inzwischen weit über 1100 registrierten ausländischen zivilen Helfern berichteten, daß sie von Soldaten abgezockt worden seien, die Militärführung bestreitet dies (siehe 2958, 2480) (Laksamana.net, 14.1., Sinar Indonesia Baru, 15.1.05). Andererseits gibt es bislang wenig Hinweise darauf, daß die in Indonesien immer zu vermutende Korruption im engeren Sinne die Hilfsmaßnahmen behindert hat. (Yahoo! News Singapore, 16.1.05) Es wird berichtet, daß das Militär bevorzugt radikale Islamisten wie etwa Leute von der FPI (Front Pembela Islam, Verteidiger des Islam (3579, 3322)) und anderer, dem Militär nahestehender Gruppen als "Freiwillige" ins Aceh geflogen hat. Dies zielt offenbar gegen die GAM, denn die Acehnesen gelten als weit religiöser als der Durchschnitt der indonesischen Moslems. (Siehe auch 3005) (Asia Times, 14.1.05) | |||
aufgenommen: So., 16.1.2005 |
Quelle: div. |
China | Mitte 1/05 | Harte Strafen gegen Bauern |
4515 |
Yulin, Shaanxi: 27 Bauern wurden wegen Proteste gegen die KP und lokale Regierungsverantwortliche (4406) zu Gefängnisstrafen bis zu 15 Jahren veruteilt. Zwischen März und Oktober letzten Jahres hatten bis zu 500 Bauern gegen die Art und Weise demonstriert, wie lokale Behörden Land für ein Entwicklungsprojekt erwarben. | |||
aufgenommen: So., 16.1.2005 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 16.1.05 |
Philippinen | 14.1.05 | Gewerkschafter sollen entlassen werden |
4514 |
Tarlac: In einer neuen Entscheidung hat die Arbeitsministerin Patricia Santo Thomas die Entlassung von 35 Gewerkschaftern der Zuckerfabrik auf der Hacienda Luisita (4438) verfügt. Gleichzeitig ordnete sie die Wiederaufnahme der Arbeit innerhalb von 5 Tagen an. Es soll eine Lohnerhöhung von 15 Peso/Tag geben; die Gewerkschaft hat 100 verlangt und die Firma 12 angeboten. Außerdem soll es eine Einmalzahlung von 12500 Peso geben; die Firma hatte 12000 angeboten, die Gewerkschaft 30000 verlangt. Die Hacienda gehört der Familie der früheren Präsidentin Aquino; ihr Sohn hat mit der Schließung der Fabrik gedroht. Gleichzeitig geht er damit hausieren, daß er von der New People's Army (4478) mit dem Tode bedroht sei. Seine Bewachung wurde verstärkt. Die Streikenden sind inzwischen überzeugt, daß bei dem kürzlichen Mord an zwei Streikposten (4500) einer seiner Leibwächter beteiligt war. | |||
aufgenommen: Sa., 15.1.2005 |
Quelle: inq7.net, The Philippine Star, Tarlac.net, 15.1.05 |
Taiwan | 12.1.05 | Migranten |
4511 |
Taipeh: Ca. 30 Arbeitsmigranten (von den Philippinen, Vietnam, Thailand) demonstrierten bei der Arbeitsbehörde. Ihr Arbeitgeber, eine Fabrik in der Nähe von Taipeh, schuldet ihnen den Lohn für drei Monate. 125 ausländische Arbeitern dieser Fabrik, denen es ebenso geht, werden innerhalb der nächsten 14 Tage das Land verlassen müssen, weil das Visum abläuft. Die Demonstranten fordern eine Gesetzesänderung, nach der Arbeitsmigranten, die in einen Rechtsstreit mit dem Arbeitgeber verwickelt sind, ihr Visum verlängert bekommen. Die Demo war organisiert von der Migrantenorganisation Taiwan International Workers' Association. (s.a. 3993) | |||
aufgenommen: Do., 13.1.2005 |
Quelle: Taipei Times, 13.1.05 |
Indonesien | 11.1.05 | Disaster Area 5 |
4510 |
(s.a. 4506) Das indonesische Militär hat die freie, unkontrollierte Bewegung der Fluthelfer im Aceh auf die Städte Banda Aceh und Meulaboh beschränkt. Bei Einsätzen außerhalb dieser Städte müssen sich die Helfer registrieren und von Soldaten begleiten und überwachen lassen. Begründung: wachsende Gefahr für die Helfer durch die GAM. Der oberste Militär gab zu, daß diese Beschränkungen die Hilfsbemühungen verlangsamen könnten. Es wird vermutet, daß das Militär versucht, sich die Kontrolle über das Aceh zurückzuholen. Auch die ausländischen Truppen, die im Hilfseinsatz sind, sollen nicht mehr unkontrolliert im Aceh wirken. Ein Offizier der indonesischen Armee wird auf jedem der fremden Schiffe und Luftfahrzuge (deren Genehmigung für Tätigkeiten in der Provinz auf max. 14 Tage beschränkt wird) eingesetzt. | |||
aufgenommen: Di., 11.1.2005 |
Quelle: BBC News, Yahoo! News Singapore, 11.1.05 |
Kambodscha | div. | Textil |
4508 |
Phnom Penh (s.a. 4496): Nach Protesten haben 350 ArbeiterInnen der Ho Hing Garment
Factory am 3.1. wenigstens ein bißchen Geld bekommen - im Durchschnitt $45, so viel
wie ein Monatslohn. Die Fabrik ist seit 29.11. geschlossen und hat weder den
Novemberlohn noch Abfindungen bezahlt. Firmenvertreter sagen, die Produktion sei nur
vorübergehend eingestellt und die ArbeiterInnen würden bei Neueröffnung als erste
wiederbeschäftigt werden. Phnom Penh: Seit 31. Dez 04 sind mehr als 600 ArbeiterInnen der Textilfabrik Bu Min Cambodia im Streik, weil 200 von ihnen bis zum 28.2. zwangsbeurlaubt werden sollen. Außerdem sollen Manager Beschäftigte beschimpft haben und Bestechungsgelder von Arbeitssuchenden nehmen. Am 3.1. wurden ein Gewerkschaftsführer bei einer Streikaktion von zwei Unbekannten geschlagen und bedroht. Die Unbekannten (die Arbeiter halten sie für bezahlte Schläger) schossen außerdem in die Luft und bedrohten die Streikenden. Am 5.1. setzten die Streikenden vor der Farbrik Reifen in Brand und forderten die Entlassung von fünf Managern. Verhandlungen zwischen Gewerkschaft, Fabrikeigentümern und Distriktbehörde führte zu keinem Ergebnis. | |||
aufgenommen: Di., 11.1.2005 |
Quelle: The Cambodia Daily, 5./6./7.1.05 |
Philippinen | 9.1.05 | Schießerei |
4507 |
Provinz Maguindanao (s.a. 3758): Ca. bewaffnete 100 Kämpfer der Moro Islamic Liberation Front (MILF) griffen Regierungssoldaten an und verletzten damit den Waffenstillstand. 13 Guerillakämpfer und 8 Regierungssoldaten wurden dabei getötet. Angeblich soll ein MILF-Kommandant den Angriff aus persönlichen Rachegründen und ohne Anweisung von Seiten der MILF-Führung durchgeführt haben. | |||
aufgenommen: Mo., 10.1.2005 |
Quelle: inq7.net, 10.1.05 |
Thailand | Anf. 1/05 | Disaster Area: Jagd auf Burmesen |
4505 |
Phuket: 60 000 registrierte und viele unregistrierte ArbeiterInnen aus Burma/Myanmar haben im Tourismusbereich in Phuket gearbeitet. Viele sind umgekommen, die meisten sind aber geflüchtet, weil die Polizei jetzt Jagd auf sie macht.Viele halten sich wohl noch in Bergen hinter dem Khao Lak Beach auf. Angeblich sollen sie für die meisten Einbrüche in betroffene Hotels etc. verantwortlich sein. Der Sprecher des Komittees für Menschenrechte der Law Society of Thailand allerdings widerspricht dem: Von den 27 wegen Diebstahl oder Einbruch Festgenommenen seien 20 Thais gewesen. Die gefangenen Burmesen werden in zentrale Lager gebracht. 1500 sind schon abgeschoben worden, weitere 500 sitzen derzeit in solchen Lagern. (Siehe auch 4100) | |||
aufgenommen: So., 9.1.2005 |
Quelle: Bangkok Post, 9.1.05 |
Philippinen | seit 18.12.04 | Gegen Verlagerung |
4504 |
Manila: Am 18. Dezember hat Gelmart (3893, 3545) angekündigt, seine Fabrik für Unterwäsche zu schließen. Seitdem bewachen die ArbeiterInnen die Werkstore um den Abtransport von Maschinen und Halbfertigwaren zu verhindern. Ein Arbeiter ist dabei schon verletzt worden. | |||
aufgenommen: Sa., 8.1.2005 |
Quelle: inq7.net, 7.1.05, Manila Indymedia |
Indonesien | 6.1.05 | Disaster Area 3 |
4502 |
(4499) Jakarta: Auf dem "Tsunami-Gipfel" sind von reichen Ländern 3,7 Milliarden US$
angesagt worden. Was das wert ist, wird man sehen. Louis Michel, Vertreter der EU,
forderte die Teilnehmer auf, keinen "Schönheitswettbewerb" mit den "höchsten Zahlen" zu
veranstalten (Asia Times). Die Gewinner im Schönheitswettbewerb sind bislang Australien
(764 Mio US$) und Deutschland (674). Da alle staatlichen Gelder üblicherweise an
Bedingungen geknüpft sind (Importe teurer Medikamente, Aufträge an eigene Firmen etc)
schätzen Hilfsorganisationen, daß nur 30-40 % von tatsächlich ausgegebenem Geld jemals
an die Leute kommt. (Asia Times). Aceh: Erneut hat die indonesische Armee einen erfolgreichen Feldzug gegen einen mutmaßlichen Stützpunkt der Separatistengruppe GAM geführt: bei einer Schießerei im Bezirk Aceh Besar wurden 6 oder 7 Leute erschossen (Suara Pembaruan, Suara Merdeka). Es mehren sich Berichte und Beschwerden, daß das indonesische Militär die Hilfsmaßnahmen behindert. So würden kleine Hilfsgruppen, wie etwa das von der Umweltschutzorganisation Walhi/Friends of the Earth koordinierte "Forum für Menschlichkeit" von der Verteilung ausgeschlossen, obwohl auf den Flugplätzen von Medan und Banda Aceh Hilfsgüter im Überfluß vorhanden sind. Außerdem sollen sich Hilfszentren, die vom Militär kontrolliert sind, weigern, etwas an Leute auszugeben, die keinen Ausweis vorzeigen können. Es sollen sogar solche Hilfesuchenden mit Gewalt fortgeschickt worden sein.(Laksamana Net) | |||
aufgenommen: Fr., 7.1.2005 |
Quelle: div., 7.1.05 |
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19. Januar 2005