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Thailand | 8.3.05 | Journalisten gewinnen endgültig |
4580 |
Die 21 Journalisten, die vor vier Jahren wegen der Bildung einer Gewerkschaft vom Sender iTV entlassen (3302, 2298) worden waren, müssen wieder eingestellt und das Gehalt seit der Entlassung nachgezahlt werden. Der Streit entzündete sich Anfang 2001 daran, daß iTV von einer dem Ministerpräsidenten gehörenden Firmengruppe übernommen worden war und das neue Management versucht hatte, Einfluß auf Programminhalte zu nehmen. (s.a. 2985) | |||
aufgenommen: Mi., 9.3.2005 |
Quelle: The Nation, Bangkok Post, 9.3.05 |
Indonesien | 7.3.05 | Benzinpreisproteste halten an |
4579 |
(4575) Die Proteste gegen die jüngste Benzinpreiserhöhung halten an. Vor allem Studenten demonstrieren weiter, so in Yogyakarta, Palembang, Palu.(Media Indonesia) Anläßlich des Frauentags zogen hunderte Frauen genau mit dem Thema zum Sitz des Präsidenten in Jakarta. (Suara Pembaruan) Auch Streiks von Fahrern des öffentlichen Nahverkehrs gehen weiter. So fordern die Fahrer der Stadtbusse in Pontianak die Erhöhung der Fahrpreise um 30 %. (Pontianak Post) In Cimahi (bei Bandung) und in Surabaya demonstrierten jeweils mehr als 1000 für eine Erhöhung des Regionalen Mindestlohns. (Pikiran Rakyat, Surya) | |||
aufgenommen: Di., 8.3.2005 |
Quelle: div., 8.3.05 |
Thailand | Anf 3/05 | Tak-Bai - Generale schuldig, aber kaum bestraft |
4578 |
Die drei Generale, die nach einer internen Untersuchung des Militärs verantwortlich für das Massaker an Demonstranten In Tak Bai im Oktober 2004 (4412, 4409) sind, werden versetzt. Juristisch werden sie nicht belangt, Generale sind unangreifbar. Sie verlieren auch nicht ihren Rang, erhalten aber nur noch einen "Berater"- Posten. Nach der Niederschlagung einer Demo waren 1300 Menschen auf wenige LKWs verladen worden. Bei dem Transport in einen Armeestützpunkt waren 78 Festgenommene gestorben. | |||
aufgenommen: Di., 8.3.2005 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, Bangkok Post, 8.3.05 |
Indonesien | Anf. 3/05 | Disaster Area: Ausländer raus |
4577 |
(4565) Bis zum 26. März sollen bis auf wenige noch zu bestimmende Ausnahmen alle
ausländischen Helfer das Aceh verlassen, so die Einsatzleitung der Polizei für das Aceh.
Derzeit sollen noch 820 Ausländer im Aceh arbeiten. (Suara Pembaruan) Das zielt
möglicherweise vor allem gegen Flüchtlingsorganisationen der UN (IOM, International
Organization for Migration und Hochkommissar für Flüchtlinge). Nach Meinung des
Poizeisprechers gibt es im Aceh keine "Flüchtlinge", sondern nur "Internally displaced
people", und für solche sei die Regierung zuständig. Die beiden UN-Organisationen sind
derzeit dabei, erbebenfeste Häuser in einigen Dörfern zu errichten. Eigentlich sollten
11 000 solcher Häuser errichtet werden; dem hatte die indonesische Regierung Ende Januar
schon zugestimmt. (The Jakarta Post). Inzwischen baut Indonesien aber zentrale
Flüchtlingscamps, die vom Militär kontrolliert sind. Immer mehr Berichte gibt es darüber,
daß sich die Leute nach Möglichkeit weigern, in solche Camps zu ziehen (4560).
Allerdings erhalten sie außerhalb so gut wie keine Hilfe von der Regierung, nur von
Hilfsorganisationen (Analisa). Den Zerstörungen durch den Tsunami droht eine weitere Katastrophe zu folgen. Die indonesische Regierung will für den Wiederaufbau vor allem Holz aus dem Gunung Leuser (2426) Nationalpark verwenden, schließlich läge der vor Ort. Dagegen gibt es aber Widerstand, neben Umweltschutzorganisationen haben sich auch Beamte des Umweltministeriums dagegen ausgesprochen. Wenn die Millionen von Kubikmeter Holz legal im Gunung Leuser geschlagen werden würden, könnte auch illegales Abholzen nicht mehr kontrolliert werden. Das würde den angeschlagenen Nationalpark endgültig zerstören. (Asia Times) | |||
aufgenommen: Sa., 5.3.2005 |
Quelle: div., 5.3.05 |
Indonesien | 3.3.05 | Abfindungen her! |
4576 |
Pemalang (Zentraljava, s.a. 4298): Einige hundert entlassene ArbeiterInnen des Textilunternehmens PT Texmaco demonstrierten vor der geschlossenen Fabrik im Dorf Beji. Obwohl schon im Oktober 2004 alle Arbeiter entlassen wurden, haben sie ihre Abfindungen noch nicht bekommen. Das Unternehmen sagt, es habe überhaupt keine Mittel für Abfindungen, will jetzt aber zwei Fabriken (in Batang und Malang) verkaufen. Wenn das klappt, kann das Geld im kommenden April, gezahlt werden. | |||
aufgenommen: Fr., 4.3.2005 |
Quelle: Suara Merdeka, 4.3.05 |
Indonesien | 3.3.05 | Preisproteste |
4575 |
s.a. 4571: Wieder gab es Proteste gegen die Erhöhung der Preise von Benzin und anderen Brennstoffen, wenn auch mit weniger Teilnehmern als an den Vortagen. Während einer Demo in Semarang (Zentraljava) versuchten Demonstranten bei einer Tankstelle eine Preisreduzierung zu erzwingen, wurden aber von Polizei daran gehindert. In Medan (Nordsumatra) demonstrierten tausende Studenten und Fahrer gemeinsam vor Regierungsgebäuden. Außerdem wurden Straßenblockaden errichtet und Reifen verbrannt. In Pekanbaru (Riau) streikten hunderte Fahrer des öffentlichen Nahverkehrs und brachten diesen zum Erliegen. Ähnliche Aktionen gab es in Pangkalankerinci, Tualang und Perawang. In Kupang (Ostnusatenggara) blockierten dutzende Studenten und Jugendliche eine Straße und verbrannten Reifen. | |||
aufgenommen: Fr., 4.3.2005 |
Quelle: The Jakarta Post, 4.3.05 |
Indonesien | 2.3.05 | Gegen Kündigungen |
4574 |
Bandung (s.a. 3337): Über 100 ArbeiterInnen der Textilfabrik PT How Are You (PT HAI), die seit 26.2. gegen die Personalpolitik ihres Arbeitgebers im Streik sind, demonstrierten bei der Arbeitsbehörde: Sie sind bisher festangestellt. Jetzt sollen ihre Arbeitsverträge gekündigt werden, Danach sollen sie als Zeitarbeiter bei der Firma arbeiten. Dies würde ihr Einkommen verringern. Die Firma will für die Kündigung außerdem nur eine geringe Abfindung zahlen, die Arbeiter fordern das Doppelte. | |||
aufgenommen: Do., 3.3.2005 |
Quelle: Pikiran Rakyat, 3.3.05 |
Indonesien | 1.3.05 | Gegen illegale Abholzung |
4573 |
Jayapura, West Papua: Tausende StudentInnen, aber auch "normale Leute" demonstrierten gegen die Zunahme von illegalem Holzeinschlag in der Provinz (siehe 4555) und forderten die Provinzverwaltung und die Zentralregierung auf, dem ein Ende zu bereiten. | |||
aufgenommen: Mi., 2.3.2005 |
Quelle: Sinar Indonesia Baru, 2.3.05 |
Indonesien | 28.2.05 | Proteste gegen Preiserhöhungen |
4571 |
Gegen ab heute geltende Preiserhöhungen um bis zu 30 % bei Benzin durch Kürzung staatlicher Subventionen hat es im ganzen Land Proteste und Demos gegeben. Vor allem Studenten demonstrierten von Medan bis Kupang, von Pontianak bis Yokyakarta. Aber auch viele ärmere Leute beteiligten sich. Obwohl der Preis für Kerosin zum Kochen selbst nicht erhöht wurde, befürchten viele, daß die Entscheidung der Regierung zu einer allgemeinen Presissteigerung führen wird. In einigen Städten, z.B. in Kupang und in Palu, streikten die Fahrer im öffentlichen Nahverkehr, um ihrerseits eine Erhöhung der Fahrpreise durchzusetzen. In Jakarta hatte die Regierung 13 000 Polizisten bereitgehalten, um mit den Protesten umzugehen. Drei Studenten wurden festgenommen, als sie ein Bild des Präsidenten verbrannten. (3475, 2067) | |||
aufgenommen: Di., 1.3.2005 |
Quelle: div., 1.3.05 |
Kambodscha | 22.2.05 | Schüsse gegen TextilarbeiterInnen |
4567 |
Phnom Penh: Vor der San-Han Fabrics. Co. (südkoreanisches Kapital) hatten sich 1300 Arbeiterinnen versammelt, um für die Zahlung von ausstehendem Lohn und Abfindungen zu demonstrieren. Die Fabrik hat im Januar geschlossen; die Regierung hat der Firma dann sogar 1,2 Mio US$ geliehen, damit der Januarlohn gezahlt werden kann. Den Arbeiterinnen eigentlich zustehende Abfindungen waren damit aber nicht abgedeckt - da verwies die Regierung die Arbeiterinnen auf den Rechtsweg. Um die Arbeiterinnen wegzujagen, gab die Riot-Polizei Warnschüsse ab; die Arbeiterinnen warfen Steine. Es gab nur eine Leichtverletzte. (S.a. 4508; 3706) | |||
aufgenommen: So., 27.2.2005 |
Quelle: Alert.net, 22.2.05 |
Indonesien | 23.2.05 | Disaster Area: Frauen stürmen Reisdepot |
4565 |
Dorf Blang Raya, Bezirk Pidie: Hundert Frauen mit Kindern stürmten das Lebensmittellager des Flüchtlingscamp in der Grundschule. Sie brachen die Tür auf und verteilten den Reis unter sich. Sie leben nicht im Camp, weil ihre Häuser nicht beschädigt worden sind - das Dorf selbst ist 100 m vom Meer entfernt, aber nur 33 von 205 Familien verloren ihr Zuhause und leben im Camp. Die anderen sahen, daß im Camp Lebensmittel u.a. verteilt wurde, sie aber nix abbekamen. Der Dorfvorsteher sagt, auch sie seien Tsunami- Opfer und hätten Hunger. Polizei und Militär kamen zu spät, sie versuchten, die Frauen zur Rückgabe der Lebensmittel zu überreden und verhafteten einige. Daraufhin zogen die Frauen vor den Polizeiposten und verlangten die Freilassung der Kolleginnen. (s.a. 4560, 4553) | |||
aufgenommen: Sa., 26.2.2005 |
Quelle: Serambi, 26.2.05 |
China | Bauern sind Verlierer der WTO-Mitgliedschaft |
4561 | |
Nach einer Untersuchung der Weltbank sind die Bauern die Verlierer der WTO- Mitgliedschaft Chinas. Seit 2001 haben 90 % der städtischen Haushalte mehr. Aber die ländlichen Haushalte haben durchschnittlich 0,7 % weniger Einkommen; die ärmsten ländlichen Haushalte verloren insgesamt 6 %, wenn man Einkommensverluste und Preissteigerungen zusammenzählt. (Siehe auch 3853) | |||
aufgenommen: Mi., 23.2.2005 |
Quelle: The Globe and Mail, 22.2.05 |
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9. März 2005