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China | 16-17.3.05 | Proteste gegen Internet-Zensur |
4599 |
(Siehe 4597) Gegen die vom Staat verfügte Beschränkung der Universitäts-BBS regt sich Widerstand "in der ganzen chinesischen Blogosphere". Es hagelt aber nicht
nur Protest-Mails, sondern es gab zumindest an der Tsinghua Universität auch
Protestversammlungen.
[Bild] Protest an der Tsinghua- Universität (mehr Bilder) | |||
aufgenommen: So., 20.3.2005 |
Quelle: China Herald, 20.5.05 |
Südkorea | 17.3.05 | Gewerkschaftskorruption |
4596 |
(s.a. 4527) Gegen immer mehr Gewerkschafter wird wegen Korruption ermittelt. Vier führende Vertreter der Gewerkschaft der Hafenarbeiter im Hafen Incheon (landesweit zweitgrößte Hafengewerkschaft) wurden verhaftet. Es wird ihnen vorgeworfen, Geld für Vergabe von Jobs und Beförderungen genommen zu haben,. Am Vortag hatte die Oberste Staatsanwaltschaft die Untersuchung von Bestechlichkeit bei Hafengewerkschaften angekündigt. Mittlerweile läuft auch gegen den ehemaligen Vorsitzenden der Hafengewerkschaft von Busan ein Verfahren. Er soll Geld von einer Baufirma genommen haben, die Aufenthaltsräume für Arbeiter gebaut hat. Wegen Untreue und/oder Korruption laufen außerdem Verfahren gegen einen Textilhandelsgewerkschafter, den ehemaligen Chef der Gewerkschaft bei der Kookmin Bank, gegen einige Gewerkschafter bei Autofirmen. | |||
aufgenommen: Fr., 18.3.2005 |
Quelle: JoongAng Daily, 18.3.05, Korea Times, Dong-A Ilbo, 17.3.05 |
Indonesien | 14.3.05 | Fahrer und Stadtreinigung protestieren |
4594 |
Langsa, Aceh: Etwa 600 Beschäftigte des öffentlichen Nahverkehrs demonstrierten vor
dem Regionalparlament, um höhere Fahrpreise zu verlangen. Wenn es morgen keine
Entscheidung gibt, wollen sie die Strecke nach Lhokseumave und andere bestreiken. (Die
Fahrer/Beifahrer im öffentlichen Nahverkehr in Indonesien haben die Fahrzeuge meist nur
gemietet und müssen für den Unterhalt aufkommen. Zur Zeit gibt es eine breite
Streikbewegung, weil die Regierung durch Subventionstreichung diie Benzinpreise um ca.
30 % erhöht hat.) (s.a. 4579) Gleichzeitig demonstrierten die Arbeiter der Stadtreinigung, weil sie seit Januar keinen Lohn mehr gekriegt haben. | |||
aufgenommen: Mi., 16.3.2005 |
Quelle: Serambi, 16.3.05 |
Thailand / Laos | 14.3.05 | Protest gegen Damm in Laos |
4592 |
Bangkok: Etwa 100 Leute demonstrierten vor dem Gebäude der Weltbank gegen den Plan, einen Damm in Laos zu finanzieren. Bis zu 1,3 Milliarden US$ soll der Damm und E-Werk Nam Theun 2 kosten; gebaut werden soll er von einem laotisch/thailändisch/französischen Konsortium; der erzeugte Strom wird ganz von Thailand übernommen. 7000 Menschen sollen umgesiedelt werden. Etwa 480 Quadratkilometer "des besten Regenwalds von Südostasien" (so ein Sprecher der Demonstranten) sollen geflutet werden. Die Demonstranten warfen der Weltbank vor, einfach nichts aus ihren bisherigen Fehlern lernen zu wollen; der Pak Moon - Damm (4171, 3418, 3349) zum Beispiel habe nur Leid über die betroffenen Bewohner gebracht. Die Entscheidung der Weltbank für den Damm wird für die nächsten Tage erwartet. | |||
aufgenommen: Di., 15.3.2005 |
Quelle: Bangkok Post, 15.3.05 |
Philippinen | 13.3.05 | Luisita- Aktivist ermordet |
4590 |
Tarlac City: Fr. William Tadena. ein 37jähriger Priester der Iglesia Filipina Independente (Aglipayan) ist in seinem Auto kurz nach Verlassen einer Kirche erschossen worden. Er war ein aktiver Unterstützer der Zuckerarbeiter und der Tagelöhner der Hacienda Luisita (4514, 4500) und deren Streik. Zwei Mitfahrer überlebten verletzt. Es ist bereits der dritte Mord an aktiven Unterstützern der Arbeiter in diesem Monat. Am 3.3. war ein Stadtrat der linken Partei Bayan Muna umgebracht und ein weiterer Aktivist entführt worden (bisher nicht wieder aufgetaucht); am 9.3. schließlich wurde ein weiterer Aktivist von Bayan Muna niedergeschossen. In allen Fällen bekannte sich eine antikommunistisch Gruppe zu den Anschlägen. Allerdings vermuten Kritiker, daß diese "Gruppe" nur eine Erfindung bzw. Tarnung des Militärs ist. | |||
aufgenommen: Mo., 14.3.2005 |
Quelle: Tarlac.Net, inq7.net, The Manila Times, 14.3.05 |
Timor Leste | 3/05 | Regierung gegen Zeitung |
4588 |
Die Regierung Alkatiri ist empfindlich gegen Kritik. Seit die Suara Timor Lorosae über Hungertote in ländlichen Regionen (4554) berichtet hat, wird sie nicht nur von allen Pressekonferenzen der Regierung ausgeschlossen und von allen Regierungsämtern boykottiert. Sie bekommt keine Anzeigen von der Regierung mehr. Und soll jetzt schließlich noch aus ihren bisherigen Büros fliegen: das Liegenschaftsamt hat ihr ein 60-Tage Ultimatum gesetzt. 50 Journalisten in Dili und mehrere internationale Organisationen (z.B. Reporters Sans Frontieres und Southeast Asian Press Alliance) haben protestiert. | |||
aufgenommen: Sa., 12.3.2005 |
Quelle: Asia Times, 11.3.05 |
Philippinen | 11.3.05 | Verletzte bei Räumung |
4587 |
Malabon City, Manila: Nach einem Gerichtsbeschluß durfte das Gelände der Gozon-Familie (2415) in Malabon, auf dem 4000 Familien "illegal" wohnen, geräumt werden. Morgends rückte das Räumungs- und Abriß-Team an; die Leute wehrten sich aber. Es kam zu mindestens 10 Verletzten, darunter 5 mit Schußwunden. Vertreter der Squatters sprechen von mindestens 20 Verletzten. An die 60 Häuser konnten wohl tatsächlich abgerissen werden. Dann gelang es dem Bürgermeister, so etwas wie einen Waffenstillstand durchzusetzen. Die Räumung wird für eine Woche ausgesetzt, in der die Leute selbst ihre Unterkünfte abbrechen, so ihnen eine alternative Fläche angeboten werden kann. An die Familien, deren Unterkünfte schon kaputt sind, ließ der Bürgermeister Hilfsgüter wie Reis, Sardinen, Kaffee verteilen. | |||
aufgenommen: Sa., 12.3.2005 |
Quelle: The Philippine Star, 12.3.05 |
Kambodscha | 5.3.05 | Wieder Arbeiter angegriffen |
4585 |
Phnom Penh (s.a. 4567): Wieder demonstrierten ehemalige ArbeiterInnen der geschlossenen südkoreanischen Sam Han-Textilfabrik vor den Fabriktoren, diesmal ca. 250. Nach einer Stunde wurden sie von der Polizei verjagt. Zwei Arbeiter wurden mit Elektroschlagstöcken und Gewehrkolben geschlagen und verletzt. Bei den Demonstrationen für die Zahlung von ausstehenden Löhnen (wurden inzwischen von der Regierung übernommen) und Abfindungen sind schon mehr als 40 Arbeiter verletzt worden, einer so schwer, daß er ins Koma fiel. Die Fabrikschließung steht im Zusammenhang mit dem Ende des Textilquotensystems am 1. Januar 2005. Dies hatte die kambodschanische Textilindustrie (und die anderer Länder) gegen die chinesische Konkurrenz geschützt. | |||
aufgenommen: Fr., 11.3.2005 |
Quelle: ICFTU, 7.3.05 |
Indonesien | 9.3.05 | Hotelstreik |
4584 |
Batam (Riau Inseln): Ca. 2000 Beschäftigte der Hotel- und Unterhaltungsindustrie demonstrierten für eine Erhöhung des Mindestlohns, da die Benzinpreiserhöhung (s.a. 4579) zu einer Steigerung der Lebenshaltungskosten geführt hat | |||
aufgenommen: Fr., 11.3.2005 |
Quelle: The Jakarta Post, 11.3.05 |
Indonesien | 3/05 | Disaster Area: Selbsthilfe |
4581 |
Banda Aceh: Die Überlebenden von 14 Dörfern haben sich zusammengetan und wollen in
gegenseitiger Hilfe ihre Dörfer wieder aufbauen. Es handelt sich meist um Fischerfamilien.
Sie wollen nicht in Flüchtlingscamps leben. Weil es für solche Unternehmungen keine
Hilfe von der Regierung gibt, haben sie zusammen mit Wardah Hafidz vom Urban Poor
Consortium (Jakarta) ein Team gebildet, das Geld aus anderen Quellen locker machen soll. Derweil hat der geschäftsführende Gouverneur der Provinz Aceh angekündigt, daß wohl keine weiteren Camps mehr gebaut werden. Viele der bereits gebauten 400 seien leer geblieben. (4577) | |||
aufgenommen: Mi., 9.3.2005 |
Quelle: The Jakarta Post, Sinar Indonesia Baru, 9.3.05 |
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22. März 2005