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Indonesien | 30.8.05 | Keine Übersetzung |
4800 |
Malang: Ein islamischer Geistlicher ist wegen "Volksverhetzung" zu zwei Jahren Knast
verurteilt worden. Er war im Mai von der Polizei festgenommen worden, weil er in seinem
Internat Gebete sowohl in arabischer als auch in indonesischer Übersetzung abhielt. Vom
daraus resultierenden Vorwurf der "Verunstaltung des Islam" ist er aber freigesprochen
worden, nachdem sich - in einer breiten öffentlichen Debatte - die islamischen
Rechtsgelehrten nicht einig werden konnten. Verurteilt wurde er jetzt aber wegen
Volksverhetzung, weil er angeblichen in Flugis und VCDs andere Geistliche angegriffen
hatte. [In Indonesien gibt es Religionsgesetze, d.h. der Staat wacht auch über die Religionen, was formal nicht nur für den Islam, sondern auch für die anderen anerkannten Religionen (Christentum, Hinduismus, Buddhismus) gilt. Deshalb hielten sich auch die Polizei und das staatliche Gericht für zuständig. Es gab aber viele Stimmen, z.B. von Sprechern der Nahladul Ulama (4794), die dies verurteilten. Red.] | |||
aufgenommen: Mi., 31.8.2005 |
Quelle: The Jakarta Post, 31.8.05 |
Südkorea | 29.8.05 | Kia auch |
4798 |
Nach Hyundai hat auch die Gewerkschaft bei Kia Motors einen 5-tägigen Teilstreik angesetzt. Heute streikten etwa 27 000 für 4 Stunden. Sie verlangen eine 8,4 %ige Lohnerhöhung. (s.a. 4793) | |||
aufgenommen: Mo., 29.8.2005 |
Quelle: Channnel Newsasia, 29.8.05 |
Indonesien | Bundeswehr im Aceh |
4795 | |
Im Rahmen des Friedensabkommens zwischen der indonesischen Regierung und der GAM (Gerakan Aceh Merdeka, Bewegung Freies Aceh) (4780) wird die Bundeswehr - formal im Rahmen einer europäischen Truppe - Leute ins Aceh entsenden, um die Entwaffnung bzw den Abzug zu überwachen. Ein ziviles Vorauskommando ist schon vor Ort, weitere Soldaten werden folgen und dort vorerst nur in Zivil auftreten. Der Leiter der Mission, Peter Feith, hat sie als "bedeutende(n) Schritt für die EU- Sicherheitspolitik" bezeichnet. | |||
aufgenommen: Fr., 26.8.2005 |
Quelle: http://www.german-foreign-policy.com, 18.8.05 |
Indonesien | 8/05 | Gegen Kirchenschließungen |
4794 |
Bandung: Aktivisten der angeblich fundamentalistischen FPI (Front Pembela Islam, Verteidiger des Islam) (der auch gute Beziehungen zum Militär nachgesagt werden) (4516, 3322) haben in der Gegend um Bandung mehrere Kirchen geschlossen. Jetzt hat sich auch die Polizei der Provinz West Java hinter diese Aktionen gestellt mit der Bemerkung, es habe sich um nicht genehmigte Gebetsräume gehandelt und die Schließungen seien nicht mit körperlicher Gewalt durchgeführt worden. Teilweise soll die Polizei sogar an den Schließungen beteiligt gewesen sein. Das hat für viel Empörung auch bei prominenten Moslem geführt. So hat etwa Gus Dur alias Abdurrahman Wahid (4540, 2615, 2453), ehemaliger Präsident Indonesiens und früherer Vorsitzender der Nahdladul Ulama (3556, 3315, 3215) den jetzigen Präsidenten aufgefordert, harte Maßnahmen gegen die FPI zu ergreifen. In Indonesien gelte schließlich Religionsfreiheit und die Gebetsstätten seien durch die lokalen Religionsbehörden genehmigt gewesen. Sollten solche Schließungen weiter stattfinden, werde die NU ihre Schutztruppe Banser zum Schutz der Kirchen nach Bandung schicken. | |||
aufgenommen: Fr., 26.8.2005 |
Quelle: The Jakarta Post, Sinar Indonesia Baru, detikcom, 25., 26.8.05 |
China | etwa 16.8.05 | Proteste gegen Bergwerkschließungen |
4792 |
In Reaktion auf jüngste
Bergwerkskatastrophen (4781) haben Behörden in der Provinz Guangdong (Kanton)
mehrere kleinere illegale Minen durch kontrollierte Sprengungen geschlossen. Daraufhin
kam es zu mehreren Aktionen der betroffenen Minenbesitzer und deren Arbeitern und
Nachbarn. In Lianzhou kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei, die
Tränengas einsetzte und mit Steinen beworfen wurde. Insgesamt sollen 1000 Menschen
beteiligt gewesen sein, es gab einige Verletzte und Festnahmen. In Shaoguan
demonstrierten mehrere tausend friedlich gegen die Schließungen
[Bild:] Geschlossene Mine | |||
aufgenommen: Mi., 24.8.2005 |
Quelle: Forbes, 22.8.05, China Labour Bulletin, 23.8.05 |
Indonesien | 23.8.05 | Gegen Entlassungen |
4791 |
Jakarta /Fakfak (West Papua): Seit einigen Tagen sind hunderte Arbeiter der PT Prabu
Alaska (Sperrholz) aus Fakfak in Jakarta, um gegen die Entlassung von 1400 zu
protestieren; sie verlangen Abfindungen und Lohnnachzahlungen, die ihnen von Gerichten
schon zugestanden worden sind. Jetzt fordern sie den Arbeitsminister auf, ihnen zu helfen
und übernachten auf dem Gelände des Arbeitsministeriums. (Kompas) Siak, Riau: 500 Beschäftigte der PT Arara Abadi (1945) blockierten die Zufahrt zur Papierfabrik PT Indah Kiat Pulp and Paper (2631, 2612) und protestierten damit gegen die Entlassung von 334 Kollegen und die Übergabe von 730 weiteren an die Papierfabrik. Beide Firmen gehören zur Gruppe Sinar Mas. Sie verlangen Abfindungen bzw. Zulagen. Aufgrund der Blockade bildete sich ein 2 km langer Stau von Holztransportern. (detik.com) | |||
aufgenommen: Mi., 24.8.2005 |
Quelle: div., 24.8.05 |
Indonesien | 8/05 | Energiekrise |
4790 |
Seit einigen Wochen werden die
Inseln Java und Bali von immer dramatischer werdenden Blackouts und Stromabstellungen
heimgesucht. Die staatliche PT Perusahaan Listrik Negara PLN ist schon seit langem
kritisiert worden, weil sie es nicht schafft, die Kapazitäten in Stromerzeugung und Netz
dem steigenden Verbrauch anzupassen (3276). Sie fährt schon seit Jahren am Rande der
Kapazitäten, so daß jeder Ausfall einer Leitung oder eines Kraftwerkes sofort zu
Abstellungen führt. Jetzt ist zu den üblichen Schwierigkeiten dazugekommen, daß ein 750
MW- Kraftwerk seit 2 Wochen still liegt - weil kein Öl mehr geliefert wird (s. 4732). Die
Situation wird sich frühestens im Dezember bessern, versichert die PLN und fordert die
IndonesierInnen auf, Strom zu sparen.
[Bild]: Frontfrauen des Unterhaltungsgewerbes demonstrieren in Jakarta gegen die PLN | |||
aufgenommen: Di., 23.8.2005 |
Quelle: The Jakarta Post, div.,23.8.05 |
China | 21.8.05 | Wieder Riot gegen Batterie-Fabrik |
4789 |
Meishan, Zhejiang: Erneut haben mehrere tausend Menschen gegen die Batteriefabrik Tianneng (4716) demonstriert. Die Polizei feuerte Tränengaspatronen in die Menge, bei folgenden Auseinandersetzungen wurden bis zu 70 Menschen meist leicht verletzt. Mehrere Polizeiautos wurden zerstört, in Regierungsbüros eingebrochen. | |||
aufgenommen: Mo., 22.8.2005 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 21.8.05 |
Indonesien | seit 18.8.05 | Recht auf Deputat |
4786 |
Pontianak: Weil die Polizei erneut einen Fahrer der Auslieferungsflotte des Benzin-Versorgers Pertamina beim eher privaten Abzweigen von Benzin (4169) aus seinem Tankwagen erwischt und verhaftet hat, kam es zu Demos bei der Polizei und Streikversammlungen vor dem Pertamina- Depot. Dabei wurden zwei Reporter zusammengeschlagen, als sie Bilder machen wollten. | |||
aufgenommen: Sa., 20.8.2005 |
Quelle: Pontianak Post, 19., 20.8.05 |
Hong Kong | 19.8.05 | Bademeister |
4785 |
(s.a. 4302) 300 Rettungsschwimmer streikten einen halben Tag lang und demonstrierten beim Amt für Freizeit und Kultur gegen Outsourcing. Die protestierten damit gegen Pläne der Regierung, den Betrieb eines neuen Schwimmbades an eine Privatfirma zu vergeben. 10 öffentliche Schwimmbäder und zwei Strände mußten wegen des Streiks geschlossen werden, aber wegen Regen war sowieso nicht viel los. Die Gewerkschaft sagt, wegen Outsourcing von Freizeiteinrichtungen hätten bereits 150 Rettungsschwimmer ihren Job verloren. | |||
aufgenommen: Fr., 19.8.2005 |
Quelle: The Standard, 20.8.05 |
China | Riot Police |
4783 | |
In 36 Städten sollen Spezialeinheiten für die Bekämpfung von Riots und Terrorismus gebildet werden. Eine der ersten Einheiten mit 500 Mann gibt es in der Stadt Zhengzhou (Provinz Henan, s.a. 4296, 3963, 2696, 2369, 1045, 539). Im letzten Jahr soll es in China nach Aussage des Sicherheitsministers 74 000 Proteste und Riots mit insgesamt mehr als 3,7 Mill. Beteiligten gegeben haben. Um die Demonstrationsflut einzudämmen, hat die Regierung eine Vielzahl von Maßnahmen eingeleitet, u.a gibt es neue Regeln über Beschwerden an die Institutionen. Petitionen können jetzt nicht mehr direkt an die Zentralregierung gerichtet werden. | |||
aufgenommen: Do., 18.8.2005 |
Quelle: BBC News, 18.8.05 |
China | Immer noch Lohnrückstände |
4782 | |
Trotz der staatlichen Kampagne gegen Lohnbetrug an Wanderarbeitern (siehe China - Das Fließband läuft. Noch.) sind im letzten Jahr nach einer Untersuchung des Nationalen Instituts für Wirtschaftsforschung an die 20 Milliarden Yuan (ca. 2 Milliarden Euro) an Löhnen nicht bezahlt worden. Ein Viertel von 3200 kürzlich befragten Wanderarbeitern hat angegeben, nicht voll bezahlt worden zu sein. Ähnliches hat das Ministerium für Arbeit und soziale Sicherheit herausgefunden. Danach schulden die Arbeitgeber allein den 700 000 Bauarbeitern in Beijing an die 3 Milliarden Yuan. (Siehe auch 4768, 4467, 4461) | |||
aufgenommen: Mi., 17.8.2005 |
Quelle: Xinhua, 17.8.05 |
China | 17.8.05 | Teure Kohle |
4781 |
In den letzten sechs Wochen sind fast 700 Bergleute in Kohleminen ums Leben gekommen, seit Januar mindestens 2700. Am Sonntag war die Xingning Mine (bei Guangzhou) geflutet worden, 123 Bergleute werden vermißt, es besteht keine Hoffnung mehr. Das Bergwerk arbeitete ohne Lizenz. Am 11. Juli kamen in der Shenlong Mine (Provinz Xinjiang) 80 Menschen ums Leben. Dieses Bergwerk förderte sechs Mal soviel Kohle, wie unter Beachtung von Sicherheitsvorschriften hätte gefördert werden dürfen. (Siehe u.a. auch 4457, 4071, 3659) | |||
aufgenommen: Mi., 17.8.2005 |
Quelle: Stuff (www.stuff.co.nz), 17.8., China Labour Bulletin, 15.8.05 |
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31. August 2005