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Osttimor | 4./5.6.06 | Unruhen |
5119 |
Dili (s.a.5117): Inzwischen sind 2250 ausländische Soldaten in Osttimor (die meisten davon Australier), um die Unruhen einzudämmen. Sie versuchen u.a., randalierende Jugendliche mit Tränengas zu zerstreuen. Ein Kommandant sagt, daß Plünderungen, Brandschatzungen und sonstige Gewalttätigkeiten nicht weiter zunehmen, sondern das Gewaltniveau stabil bleibt, aber was eigentlich fehlt, sind Polizeikräfte. Die Zahl der wegen der Unruhen aus ihren Häusern Geflohenen wird auf 100 000 geschätzt. | |||
aufgenommen: Mo., 5.6.2006 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, The Jakarta Post, 5.6.06 |
Vietnam | Nicht in Wohnheime |
5118 | |
Ho Chi Minh City: Die Industriezonen bauen Wohnungen für die ArbeiterInnen, die aus dem Norden kommen (4983). Aber obwohl diese Wohnungen meist billiger sind und einen höheren Komfort bieten, bleiben doch viele ArbeiterInnen weg. Sie wohnen lieber in den Wohngebieten außerhalb der Industrieparks. So sind in das Wohnheim der Nissei Electric nur 500 Frauen eingezogen; es könnten 1000 sein. Die Miete beträgt nur 20 000 VND; für einen Schlafplatz außerhalb sind zwischen 50 000 und 100 000 zu bezahlen. Gründe sind vor allem: es darf nicht gekocht werden in den neuen Wohnungen und es darf kein Besuch empfangen werden. (Siehe auch: Streikwelle in Vietnam) | |||
aufgenommen: Sa., 3.6.2006 |
Quelle: Vietnam Net Bridge, 2.6.06 |
Osttimor | 2.6.06 | Plünderung |
5117 |
Dili (s.a. 5109): Einige hundert, die eigentlich auf Nahrungsmittelverteilung warteten, plünderten ein regierungseigenes Warenlager und stahlen dort Computer und andere Büroausrüstung, bevor sie von internationalen Truppen vertrieben wurden. | |||
aufgenommen: Fr., 2.6.2006 |
Quelle: BBC News, 2.6.06 |
Indonesien | 30.5.06 | Soli-Demo |
5113 |
Jakarta (s.a.5083): Ca. 300 Mitglieder verschiedener Arbeiterorganisationen demonstrierten vor dem Polizeipräsidium für die Freilassung von acht Arbeitern, die wegen der gewalttätigen Demo am 3. Mai mit dem Vorwurf der Sachbeschädigung festgenommen worden waren. | |||
aufgenommen: Mi., 31.5.2006 |
Quelle: The Jakarta Post, 31.5.06 |
Malaysia | 27.5.06 | Schlagstockeinsatz |
5112 |
Kuala Lumpur: 200 Menschen protestierten vor den Petronas Twin Towers erneut gegen Benzinpreiserhöhung (5037). Die Demonstranten reagierten nur langsam auf die Aufforderung der Polizei, sich zu zerstreuen. Daraufhin setzte die Polizei Wasserwerfer und Schlagstöcke ein; sie soll dabei ziemlich brutal vorgegangen sein. 17 Leute wurden festgenommen. | |||
aufgenommen: Di., 30.5.2006 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 28.5.06 |
Indonesien | 27.5.06 | Gegen Nightclubs |
5110 |
Tangerang: Die paramilitärische FPT ("Front der Retter Tangerangs") hat mit 150 Mann in einem Vergnügungsviertel für die Schließung der Nachtclubs demonstriert. Motorradtaxifahrer, Nachtclubangestellte und Jugendliche aus der Nachbarschaft griffen die FPT-ler an und vertrieben sie. In Tangerang gibt es ein kommunales Gesetz (sehr umstritten, s.a 5069) gegen Prostitution und Ausschank von Alkohol. Das nutzte den Anti-Nachtclubdemonstranten aber nix: Sie bekamen von den Anwohnern nicht nur einen Satz heiße Ohren (zwei Verletzte) verpaßt, sondern die Polizei verhaftete auch noch fünf von ihnen, weil die Demo nicht angemeldet war. | |||
aufgenommen: Mo., 29.5.2006 |
Quelle: Tha Jakarta Post, 29.5.06 |
Osttimor | Ende Mai 2006 | Unruhen |
5109 |
Dili: (s.a. 5106, 5102) Australien hat inzwischen auf Bitten der osttimoresischen Regierung hin 1300 Soldaten und 45 Polizisten geschickt, um die Unruhen zu befrieden. Der australische Ministerpräsident sagt, die Lage sei schwieriger als 1999 (Unabhängigkeitsreferendum). Weiterhin gibt es ständig gewalttätige Ereignisse: Zusammenstöße zwischen Polizei, Soldaten, Jugendlichen (Banden?); Häuser werden in Brand gesteckt und geplündert. An die 30 Personen sollen ums Leben gekommen sein. | |||
aufgenommen: Mo., 29.5.2006 |
Quelle: div. |
China | 2005 | Fabriklöhne |
5105 |
(s.a. 5076) Der staatliche Gewerkschaftsverband hat in einer Befragung von 10 000 Arbeitern in 10 Provinzen rausgefunden, daß Fabrikarbeiter durchschnittlich nur 68 Prozent des städtischen Lohnniveaus (Rmb.18 405 für das ganze Jahr 2005, ca. 1800 Euro) erreichen. 12,7 Prozent aller interviewten Arbeiter bekommen nicht mal den vorgeschriebenen Mindestlohn. | |||
aufgenommen: Do., 25.5.2006 |
Quelle: China Labour Bulletin, 25.5.06 |
Indonesien | 23.5.06 | Islamisten stören Veranstaltung mit Gus Dur |
5104 |
Abdurrahman Wahid, auch Gus Dur genannt, ist wohl die angesehenste Persönlichkeit in Indonesien. Er war lange Jahre Vorsitzender der Nahdladul Ulama, der größten Vereinigung von Moslems, die ihre Basis vor allem im traditionellen Islam von Mittel- und Ostjawa hat. Er war Präsident von 1999 bis 2001, dabei aber etwas glücklos. Er vertritt einen toleranten Islam und Liberalität in der Gesellschaft (siehe z.B. seinen jüngsten Artikel in der Washington Post). Im Gegensatz zu seiner eigenen Organisation ist er selbst Gegner des Antiporno- Gesetzes (5069). Er hat in der Vergangenheit oft allein durch seine Anwesenheit verhindert, daß kontroverse Veranstaltungen angegriffen worden sind (4540). Aber offenbar werden die Fundamentalisten immer mutiger: In Purwakarta hat die dortige FPI (4794) eine Veranstaltung "Dialog der Etnien und Religionen" gestört und dabei die Rede Gus Durs unterbrochen. Gus Dur beschimpfte dann die FPI als "Machwerk bestimmter Generale", woraufhin die FPIler ihrerseits Gus Dur als "Judenfreund" titulierten. Zwischen der NU- Jugend und den FPI kam es beinahe zu Schlägereien. Die Polizei drängte dann die FPI zurück. | |||
aufgenommen: Mi., 24.5.2006 |
Quelle: Pikiran Rakyat, The Jakarta Post, Suara Pembaruan, 24.5.06 |
Indonesien | 23.5.06 | Stromkrise spitzt sich zu |
5103 |
Seit langem schafft es der nationale Stromlieferant PT Perusahaan Listrik Negara (PLN) (4790) nicht, seine Kapazitäten entsprechend dem Bedarf auszubauen. Das Netz operiert immer am Rande seiner Möglichkeiten ohne Reserven für Ausfälle oder Wartung. Besonders verschärft ist die Lage derzeit auf der Insel Jawa, wo der Ausfall einer Gasleitung zu einem Kraftwerk zu rotierenden Abstellungen von mehreren Stunden im Gebiet Jakarta und Westjawa führt. 490 MW fehlen. Schlimmeres wird angedroht: mehrere Kraftwerke bei Semarang müssen dringend für eine Überholung vom Netz. Noch schlimmer sieht es in Mittel- und Nordsumatra aus; in Nordsumatra fehlen während der Spitzenverbrauchszeit am Abend schon ohne Ausfall etwa 100 MW (etwa 10 %). Rollierend werden diese 100 MW durch Abstellungen überbrückt. Auch in der Provinz Riau fehlen etwa 10 %; bei einer der Abstellungen sind 50 Computer der Universitas Riau kaputt gegangen. | |||
aufgenommen: Mi., 24.5.2006 |
Quelle: Suara Pembaruan, Media Indonesia, 24.5.06 |
Osttimor | 22.5.06 | Schießereien |
5102 |
Dili: Zwischen Truppen der Regierung und den protestierenden Soldaten (5075) ist es am Rande und nahe des Zentrums von Dili zu Schießereien gekommen. Sechs Soldaten der Regierungstruppen wurden verletzt, einer davon schwer. Auch einige Häuser standen in Flammen. Die australische Botschaft schickte ein gepanzertes Fahrzeug, um zwei Reporter zu retten, die zwischen die Fronten geraten waren. Der australische Aussenminister teilte mit, daß das australische Militär bereit stünde, um "Osttimor zu Hilfe zu kommen". | |||
aufgenommen: Di., 23.5.2006 |
Quelle: The Sydney Morning Herald, 23.5.06 |
Indonesien | 21.5.06 | Großdemo der islamischen Organisationen |
5101 |
An die 100 000 demonstrierten in Jakarta und anderen Städten für die Einführung des Antipornogesetzes (5069). Da die Demos von praktisch allen Moslemorganisationen (von der Nahdlatul Ulama (3315) über die Muhammadiyah (2520), die PKS (4978), deren Studentenorganisation KAMMI (3579, 3564) bis hin zu den militanten FPI (4794) unterstützt wurde, hatten die Veranstalter bis zu einer Million Teilnehmer erwartet. | |||
aufgenommen: Mo., 22.5.2006 |
Quelle: Kompas, CNN, Yahoo! News Singapore, 22.5.06 |
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6. Juni 2006