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Malaysia | 26.9.07 | Rechtsanwälte demonstrieren |
5660 |
Purajaya: 1000 Rechtsanwälte demonstrierten gegen Vetternwirtschaft und Korruption im Gerichtswesen. Es ist ein Videoclip aufgetaucht, der zeigt, wie 2002 ein wohlbekannter Rechtsanwalt mit einem der höchsten Richter telefoniert, wobei das Ausdealen der hohen Jobs besprochen wird. Das Video - angeblich von Anwar Ibrahim (2533) veröffentlicht - legt nahe, daß ein höchster Richterjob von einem indischstämmigen Rechtsanwalt, einem chinesischstämmigen Tycoon und einem ethnisch malayischem Richter ausgehandelt worden ist. Das zeigt - so der Kommentar in der Asia Times - wie das "interethnische Wohlwollen" verstanden werden kann: die herrschende Elite hält zusammen, während gleichzeitig die Bevölkerung gespalten wird. | |||
aufgenommen: Mi., 26.9.2007 |
Quelle: The China Post, Asia Times, 26.9.07 |
Burma/Myanmar | 24., 25.9.07 | Proteste weiten sich aus |
5659 |
Die Bewegung, die als kleine Proteste gegen Benzinpreiserhöhungen (5615) begonnen hat,
hat sich ausgeweitet und politisiert. Gestern demonstrierten allein in Rangoon 100 000
Menschen - wobei es nicht mehr nur um die Inflation und die wirtschaftlichen
Lebensbedingungen ging. Auch in vielen anderen Städten wurde demonstriert. Neben
Mönchen beteiligten sich auch viele Zivilisten - manchmal bildeten die eine Kette um die
Mönche, manchmal nahmen Mönche die Zivilisten in die Mitte, wie heute in Kalaymyo,
wo sich 10 000 beteiligen. Die Regierung hat scharfe Warnungen ausgegeben; heute morgen fuhren Lautsprecherwagen durch Rangoon, um die Bevölkerung vor Teilnahme zu warnen. Dennoch haben sich 30 000 Mönche und 70 000 Zivilisten versammelt, darunter auch Prominente wie Schriftsteller und Schauspieler (The Irrawaddy, Mizzima News). Wie die IUF (Internationale Union der Nahrung- Genuss- Gaststättengewerkschaften) berichtet, werden inzwischen auch Flugblätter von Arbeiteraktivisten verteilt; Beschäftigte von Ministerien haben offen ihre Teilnahme an der Bewegung verkündet. Dennoch ist wohl überall die Angst zu verspüren, daß sich ähnliches wiederholt wie am 8.8.1988, als eine Demo für Demokratie von Truppen niedergeschossen wurden, wobei mehr als 3000 Menschen getötet worden sind. Auch damals hatte die Bewegung als Protest gegen wirtschaftliche Entscheidung der Militärregierung begonnen. Die VR China, die einzige Macht, die bislang gute Beziehungen zur Militärregierung unterhalten hat, hat ihre Politik der Nichteinmischung bekräftigt und gleichzeitig für "Stabilität" plädiert. Manche Diplomaten sehen dies als einen der Gründe für die bisherige überraschende Zurückhaltung der Militärs. | |||
aufgenommen: Di., 25.9.2007 |
Quelle: div., 24., 25.9.07 |
Burma/Myanmar | 22.9.07 | Demos |
5657 |
Die Organisation der Mönche hat die Burmesen aufgerufen, sich an den Protesten zu beteiligen. Während das in Rangoon bei verschiedenen Protestaktion der Fall war, demonstrierten in Mandalay 10 000 Mönche ohne große Beteiligung der Bevölkerung. In Rangoon demonstrierten Mönche vor der Botschaft der VR China, die als Unterstützer der Militärjunta gilt und vor dem Haus der seit Jahren unter Hausarrest lebenden Vorsitzenden der Oppositionspartei NLD ("Nationale Liga für Demokratie") Aung San Suu Kyi (3688) | |||
aufgenommen: So., 23.9.2007 |
Quelle: The Irrawaddy, 23.9.07 |
Burma/Myanmar | 21.9.07 | Demonstrationen |
5656 |
Die seit Tagen andauernden Proteste der buddhistischen Mönche scheinen sich auszuweiten. Es nehmen immer mehr Zivilisten daran teil. Demos gabs in Amarapura, Shwebo, Rangoon, Pegu und wahrscheinlich an anderen Orten. (5654) | |||
aufgenommen: Sa., 22.9.2007 |
Quelle: Irrawaddy, The China Post., 22.9.07 |
Burma/Myanmar | 18.9.07 | Mönche protestieren |
5654 |
In vielen Städten haben buddhistische Mönche große Demos organisiert. In Rangoon waren es 1000, ebenso in Bago. In Sittwe setzten Sicherheitskräfte Tränengas und Schlagstöcke ein, um die Demo aufzulösen. Einige Demoteilnehmer wurden verhaftet. Es wird berichtet, daß sich den Demos, nachdem sie angefangen hatten, viele Zivilisten angeschlossen haben. Es sind wohl die größten Demos seit 1988. Diese Demos wurden von den Mönchen organisiert, nachdem die Regierung eine Frist hatte verstreichen lassen. Die Mönche wollten eine Entschuldigung wegen der Übergriffe auf einen Protest in Pakokku (5639) letzte Woche. Die Mönche haben außerdem einen Boykott gegen alle Mitglieder und Unterstützer der Regierung und des Sicherheitsapparates ausgerufen: von ihnen werden sie keine Almosen mehr annehmen. | |||
aufgenommen: Mi., 19.9.2007 |
Quelle: The China Post, BBC News, Yahoo! News Singapore, 19.9.07 |
Hong Kong | 12.9.07 | Streik zuende |
5649 |
(s.a. 5633) Nach 36 Tagen endete der Streik der Eisenflechter. Gewerkschaft und Unternehmerverband einigten sich HK$ 860 Tageslohn für einen acht-Stunden-Tag. Die Arbeiter hatten HK$ 960 gefordert, die Unternehmer HK$ 850 für einen Neun-Stunden Tag angeboten | |||
aufgenommen: Do., 13.9.2007 |
Quelle: The Standard, 13.9.07 |
Indonesien | 11.9.07 | Anteil |
5647 |
Jayapura, West Papua: 500 Mitglieder des Stammes der Moni Ugimba demonstrierten vor dem Büro des Gouverneurs. Sie behaupten, daß das Gebiet der Grasberg-Mine von Freeport (5479, 5024) - eine der größten Gold- und Kupferminen der Welt und Indonesiens größter Steuerzahler - zum Teil ihnen gehört. Sie wollen, daß dies anerkannt wird und daß sie in Zukunft bei Verhandlungen über Konzessionen beteiligt werden. | |||
aufgenommen: Mi., 12.9.2007 |
Quelle: The Jakarta Post, 12.9.07 |
Indonesien | 10.9.07 | Land zurück! |
5644 |
Medan, Nordsumatra: Hunderte Bauern demonstrierten vor dem Regionalparlament für die Rückgabe von 525 Hektar Land, das ihnen 1972 von der heutigen Staatsplantage PTPN II gestohlen worden ist. Das Land wurde von ihnen seit 1940 kultiviert und 1953 ihnen zum Zwecke der Nahrungsmittelproduktion offiziell übergeben. Die Staatsplantage produziert jetzt Palmöl und Gummi. Sie verlangen neben der Rückgabe auch Entschädigung. [Während der Soeharto-Diktatur wurden viele Flächen enteignet und den Staatsplantagen übergeben - vor allem dort, wo die Kommunisten stark gewesen waren. Siehe 1817. Red.] | |||
aufgenommen: Di., 11.9.2007 |
Quelle: Sinar Indonesia Baru, 11.9.07 |
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26. September 2007