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Vietnam | Anf 10/07 | Massive Streiks |
5680 |
In der südlichen Binh Duong Provinz sind seit letzter Woche massive Streiks ausgebrochen, die mehrere Fabriken betreffen. Angefangen haben die ArbeiterInnen der Pon Huat (koreanisch), worauf sich die Leute von O'Leer und Asama anschlossen. Es geht u.a. um Lohn (ein Arbeiter bei O'Leer etwa bekommt 900 000 VND, etwa 56 US$, im Monat) und um schlechtes Essen in der Kantine. Pon Huat hat zwar eine Lohnerhöhung angeboten, den ArbeiterInnen ist es aber nicht genug. Viele sagen, entweder sie finden woanders was, oder sie gehen erst mal zurück aufs Land. Siehe auch 5629. | |||
aufgenommen: So., 14.10.2007 |
Quelle: Thanh Nien News, 13.10.07 |
Philippinen | Arme Arbeiter |
5679 | |
Nach einer Untersuchung der Organisation Global Call to Action against Poverty Philippines leben 16 Millionen, das heißt mehr als die Hälfte der 30 Millionen ArbeiterInnen unter der Armutsgrenze. Und die liegt offiziell bei 41 Peso am Tag, das sind 0,66 €. In den letzten drei Jahren sind die Realhaushaltseinkommen wegen der gestiegenen Preise um 10 % gefallen. Siehe auch 5447. | |||
aufgenommen: So., 14.10.2007 |
Quelle: Manila Standard Today, 13.10.07 |
Burma/Myanmar | Ende Sept./Anf. Okt. 2007 | Tod im Knast |
5676 |
(s.a. 5671) Am 26.9. wurde ein 42-jähriger Demonstrant bei den Anti-Regime-Protesten festgenommen. Er war Mitglied der National League for Democracy. Er starb im Gefängnis. Eine thailändische Menschenrechtsgruppe sagt, er sei totgefoltert worden. Die Behörden teilten den Angehörigen mit, er sei an einem Herzproblem gestorben. 1000 Teilnehmer der Proteste sind noch in Haft. | |||
aufgenommen: Do., 11.10.2007 |
Quelle: BBC News, 11.10.07 |
Indonesien | 10/07 | Jahresprämie |
5675 |
Laut Gesetz haben Arbeiter, die länger als ein Jahr beschäftigt sind, Anspruch auf eine
Jahresprämie von einem Monatslohn, zahlbar zum Ende des Ramadan. Jedes Jahr kommt
es zu Auseinandersetzungen, weil Firmen nicht zahlen (siehe z.B. 5274, 4866). Dieses Jahr
scheint das Problem nicht ganz so groß zu sein. Möglicherweise, weil die Konjunktur
besser ist, möglicherweise, weil das Arbeitsministerium Sanktionen gegen Firmen
angedroht hat, die nicht zahlen. In Karanganyar, Zentraljava, warfen hunderte ArbeiterInnen der PT Ladewindo Garmen Fensterscheiben der Fabrik ein und beschädigten mehrere Firmenfahrzeuge, weil die Firma ein Versprechen, die Prämie gestern zu zahlen, nicht eingehalten hat. (Tempo interaktif, 10.10.07) Ein Arbeiter der Plantage PT Tidar Kerinci Agung in der Nähe von Padang, Sumatra, wurde von Wachleuten angeschossen, als die Arbeiter für die Jahresprämie demonstrierten. Als Antwort wurde ein Auto abgefackelt (Jakarta Indymedia, 8.10.07) | |||
aufgenommen: Mi., 10.10.2007 |
Quelle: div. |
Hong Kong | 7.10.07 | Demo |
5672 |
(s.a. 5554) Ca. 5000 nahmen an einer Demo für die Einführung direkter Wahl des Parlaments im Jahr 2012 (das frühestmögliche Datum) teil. | |||
aufgenommen: So., 7.10.2007 |
Quelle: BBC News,Yahoo! News Singapore, 7.10.07 |
Burma/Myanmar | 1.10.07 | Noch nicht ganz vorbei |
5669 |
(5667) In Rangoon ist scheinbare Ruhe eingekehrt. Die Verhaftungen gehen weiter; die
Schätzungen zur Gesamtzahl der Gefangenen geht von 1000 bis 6000 (Democratic Voice
of Burma). Daneben gibt es Nachrichten, daß immer noch kleine Gruppen protestieren und
sich - vor allem in den Vorstädten - ein Katz und Maus-Spiel mit den Sicherheitskräften
liefern (CNN). In South Okkalapa und Insein, beides Vorstädte von Rangoon haben
Menschenmengen die weitere Verhaftung von Mönchen verhindert. Im ersten Fall wurde
ein 16-jähriger erschossen. Derweil werden überall in Rangoon die Taschen der Leute nach
Handys und Kameras durchsucht. CNN war blockiert. (The Sydney Morning Herald) Larry Jagan berichtet, daß es mehrere Anzeichen dafür gegeben hat, daß einfache Soldaten Befehle mißachtet haben. "Ihre Famlien leiden genauso unter den gestiegenen Preise wie die Demonstranten, während die Generale reich werden". Daneben sollen die Sicherheitskräfte Schwierigkeiten zu haben, die wirklichen "Rädelsführer" zu identifizieren. (Asia Times) | |||
aufgenommen: Di., 2.10.2007 |
Quelle: div., 2.10.07 |
Burma/Myanmar | 29.9.07 | Immer noch mutige Aktionen |
5667 |
(5665) Es kommen immer weniger Nachrichten raus. In Rangoon gab es trotz massiver Präsenz von Militär immer noch kleinere Aktionen - die Leute versammeln sich, es kommen Soldaten, die Leute rennen weg, aber versammeln sich woanders wieder. Soldaten sollen es vor allem auf Leute mit Kameras abgesehen haben. Schüsse waren zu hören, über Opfer liegen keine Infos vor (der britische Premier hat angedeutet, daß die Zahl der Toten weit höher ist, als bisher bekannt, hat aber auch keine Zahlen genannt) (BBC News, CNN). Die Handelsfirma Htoo des Tycoons Tayza - ein enger Freund des Juntachefs - ist für mehrere Tage geschlossen worden, die Angestellten bekamen Vorschuss. (Mizzima News). In Kyaukpadaung, einer Vorstadt von Manadalay fand eine große Demo mit 30 000 (darunter 1000 Mönche) statt. In Sittwe demostrierten 5000 friedlich (The Irrawaddy) | |||
aufgenommen: Sa., 29.9.2007 |
Quelle: div., 29.9.07 |
Burma/Myanmar | 28.9.07 | Weniger Proteste |
5665 |
(5663) Rangoon: Mittels Abriegelung von buddhistischen Klöstern und technischer
Kommunikation versucht das Militär, die Proteste und Informationen darüber
zurückzudrängen. Soldaten führten eine Razzia gegen den größten burmesischen
Internetprovider Myanmar Info-Tech durch. (The Irrawaddy) In der Hauptstadt gab es trotz
massiver Militärpräsenz Demos, aber sie waren kleiner und weniger organisiert als an den
Vortagen. Die Anzahl der Teilnehmer der größten Demo heute wird je nach Quelle mit
2000 (Yahoo! News Singapore) bis über 10 000 ((Democratic Voice of Burma) angegeben. Unter der
Demonstranten sind so gut wie keine Mönche mehr. (The Irrawaddy) Das Militär versucht, die
Demos durch Warnschüsse, Tränengas und Schlagstockeinsätze aufzulösen,
Demonstranten kämpfen mit Steinen, Ziegeln und Stöcken. (Radio Free Asia) Mindestens
zwei Leute wurden angeschossen, es gab auch wieder zahlreiche Verletzte und
Verhaftungen. (The Irrawaddy) Mandalay: Bei einer Razzia auf ein buddhistisches Kloster wurden 50 betende Mönche verprügelt und abgeführt. Als sich diese Nachricht verbreitete, fingen Mönche anderer Klöster an, sich Waffen zuzulegen, wie Messer, Speere und Steinschleudern, um sich gegen die Soldaten verteidigen zu können. (The Irrawaddy) | |||
aufgenommen: Fr., 28.9.2007 |
Quelle: div., 28.9.07 |
Indonesien | 27.9.07 | Arbeiteraktionen |
5664 |
Bekasi: 2400 bis 3500 Arbeiter aus fünf Fabriken des Stahlunternehmens PT Gunung
Garuda Group streiken für eine Festeinstellung aller Leih- und "outgesourceten" Arbeiter,
außerdem für ordentliches Feiertagsgeld (das gibt es zum kommenden Ramadanende). (s.a.
2975) (Pikiran Rakyat, Kompas) Bogor Ca, 100 Arbeiter der bankrottgegangenen Firma PT Eska Kasih Sempurna campen seit drei Tagen vor der Fabrik. Sie fordern die Zahlung ausstehender Löhne und Abfindungen. (Kompas) | |||
aufgenommen: Fr., 28.9.2007 |
Quelle: div., 28.9.07 |
Burma/Myanmar | 27.9.07 | Truppen und Menschen |
5663 |
(5661) Rangoon: Über Nacht haben
Soldaten drei Klöster überfallen und mehrere hundert Mönche und andere Anwesenden
abtransportiert. Dabei sind sie ausserordentlich brutal vorgegangen, viele Mönche wurden
verprügelt, mindestens ein Mönch dabei ermordet. In einem Fall soll ein anwesender
General sogar auf Soldaten eingeschlagen haben, die zu sanft mit den Mönchen umgingen.
(The Nation). Auf den Straßen der Hauptstadt ist es zu vielen Konfrontationen zwischen Demonstranten und Soldaten gekommen. Nach Angaben des Staatsfernsehens sind insgesamt 9 Menschen umgekommen. Nach Augenzeugenberichten könnten es aber weit mehr sein, weil es viele Verwundete gab. Bei den Aktionen heute waren weit weniger Mönche beteiligt als gestern. Ebenfalls laut Staatsfernsehen sollen auch 31 "Sicherheitskräfte" verletzt worden sein - als Leute versuchten, ihnen die Waffen zu entwenden.(Alert.net) Andernorts sollen sich Leute mit Benzinkanistern zur Wehr gesetzt haben. (Mizzima News) Unter den Erschossenen ist auch ein japanischer Fotojournalist. Am Nachmittag wurde das oft von Ausländern besuchte Traders Hotel gestürmt und Raum für Raum durchsucht - offenbar will das Regime die Berichterstattung noch mehr unterdrücken. (The Irrawaddy) Verzweifelte Armut: Schon vor den Benzinpreiserhöhungen (5615) und den folgenden Preissteigerungen von fast Allem lebten die Menschen in Burma/Myanmar in bitterer Armut. Eine staatliche Pensoin reicht noch für zwei Tassen Tee; mehr als ein Viertel der Bevölkerung lebt mit weniger als einem US$ am Tag. Letztes Jahr kosteten 1,7 Kilo Huhn noch 3000 Kyat, jetzt 5500, Speiseöl hat sich verdoppelt. Viele haben kein Strom, kaum Wasser. "Burmesen aus der Mittelklasse verkaufen ihre Sachen um im Wortsinn überleben zu können. Menschen können nicht zur Arbeit, weil sie kein Fahrgeld haben", so Sean Turnell, Co-Author der Burma Economic Watch. Dazu kam dann noch das inzwischen berühmte Hochzeitsvideo, das irgendwie in die Öffentlichkeit gelangte. Es zeigt die prachtvolle und luxuriöse Hochzeit der Tochter des Juntachefs Than Shwe. (Alert.net) | |||
aufgenommen: Do., 27.9.2007 |
Quelle: div., 27.9.07 |
Burma/Myanmar | 26.9.07 | Demos trotz Versammlungsverbot |
5661 |
(5659) Trotz Versammlungsverbot und Aufmarsch des Militärs sind die Proteste in vielen Städten weitergegangen. Die Informationslage ist schlecht, weil die Regierung offenbar die Internetbandbreite (siehe 4857) verringert hat. In Rangoon demonstrierten 10 000nde, es gab Angriffe der Soldaten mit Tränengas und Schlagstöcken, Salven wurden über die Köpfe geschossen. Mehrere Menschen (bis zu 8) sind ums Leben gekommen, viele wurden verletzt, viele festgenommen. Dennoch konnte das Militär die Demos nicht verhindern. Auf Mizzima News wird gar von mehreren hunderttausend berichtet, die schließlich demonstriert haben. Nach der gleichen Quelle sollen mehrere LKWs der Armee und Mopeds des Geheimdienstes abgefackelt worden sein. Außerdem soll es Anwohner gelungen sein, schon verhaftete Mönche in großer Zahl wieder aus den LKWs zu holen. Über die Lage in anderen Städten ist wenig bekannt; in Mandalay soll die Demo mit Warnschüssen und Tränengas angegriffen worden sein, aber ansonsten einigermaßen friedlich verlaufen sein. Im Vorfeld der Demos sind im ganzen Land zahlreiche Aktivisten verhaftet worden. Auch Aung San Suu Kyi ist vom Hausarrest in ein Gefängnis verbracht worden. | |||
aufgenommen: Mi., 26.9.2007 |
Quelle: BBC News, Mizzima News, The Irrawaddy, 26.9.07 |
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14. Oktober 2007