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Seit Anfang des Jahres hat sich der
Weltmarktpreis für Reis verdoppelt und ein weiterer Anstieg wird erwartet. Die Gründe,
die für diese dramatische Entwicklung genannt werden: In Vietnam, immerhin der
zweitgrößte Exporteur, gab es Ernteausfälle wegen einer Pflanzenpest und der Kältewelle
(die in China zu einem Schneechaos führte). Die Preise für Öl sind gestiegen, deshalb auch
die Preise für Agrarchemikalien. Vor allem in den USA, aber auch anderswo, ist der Anbau
von Reis zurückgegangen, weil vermehrt Agrarkraftstoffe produziert werden (s. z.B. 5500)
und Industrieflächen sich auf ehemaligem Ackerland ausbreiten. Die Weltreserven sind auf
den geringsten Stand seit 1984 gesunken.Auf die Endpreise ist diese Preisexplosion bislang nur teilweise durchgeschlagen (siehe 5852), weil in fast allen Ländern Asiens die Lebensmittel subventioniert oder preiskontrolliert sind. Aber alle Regierungen ergreifen Maßnahmen, um die Versorgung zu sichern und die Einkaufspreise unter Kontrolle zu halten. Kambodscha hat (mit Ägypten) den Export von Reis für drei Monate ganz gestoppt, China ebenfalls. Vietnam hat um ein Viertel reduziert. Indien hat verboten, daß Reis unter 1000 US$/Tonne exportiert wird, damit mindere und mittlere Qualitäten im Lande bleiben. Indonesien hat die Einfuhrzölle für Reis aufgehoben, um dem zunehmenden (zum Teil illegalen) Export entgegen zu wirken. Der größte Reisimporteur sind die Philippinen, wo die Reserven derzeit auch am geringsten sind. Dort wird offenbar auch am meisten spekuliert; schon in einigen Depots wurden Leute verhaftet, weil sie subventionierten Reis der National Food Agency aus kleinen Endverbraucherpackungen in Säcke umfüllten, um an Großhändler zu verkaufen. Neben einem Programm zur Ankurbelung der Reisproduktion hat die Präsidentin den Restaurants von Manila aufgetragen, die Reisbeilagen kleiner zu machen; es würde doch meist nicht alles gegessen. Thailand als größter Reisexporteur der Welt hat seine Bauern aufgefordert, von der Entwicklung zu profitieren. Verluste machen dort derzeit die Großhändler, weil Kontrakte oft drei Monate im Voraus abeschlossen werden.
Quelle: Red.
Etwa 1000 Menschen, meist
Haushelferinnen von den Philippinen demonstrierten gegen den Besuch der philippinischen
Präsidentin Arroyo. "Sie sollte zurück auf die Philippinen gehen und sich dort den
anklagen gegen sie und ihre Regierung stellen", so ein Sprecher.