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Thailand | 20.6.08 | Großdemo |
5980 |
Bangkok: Zwischen 20 000 (Angabe der Polizei) und 100 000 (Veranstalter) demonstrierten für den Rücktritt des Premierministers und gegen die Pläne, die Verfassung zu ändern. Nach kurzen Rangeleien gelang es ihnen, bis zum Regierungsgebäude vorzudringen. Veranstalter war die People's Alliance for Democracy, die den Militärputsch im September 2006 (5244) unterstützt hatte. Die derzeitige Regierung wird von der People Power Party gestellt, eine Nachfolgeorganisation der Thai Rak Thai- Partei (von Thaksin Shinawatra), gegen die sich der Putsch damals gerichtet hatte. | |||
aufgenommen: Sa., 21.6.2008 |
Quelle: The Nation, Bangkok Post, The China Post, 21.6.08 |
Südkorea | 19.6.08 | Truckerstreik zuende |
5979 |
s.a. 5974; Sowohl die gewerkschaftlich organisierten LKW-Fahrer, als auch die LKW-Fahrer, die keiner Gewerkschaft angehören, haben sich auf einen Kompromiss mit dem Transportunternehmerverband geeinigt und die Arbeit wieder aufgenommen. Viele Fahrer sind formal selbständig, haben aber trotzdem eine Gewerkschaft gegründet uind fordern grundlegende Arbeitnehmerrechte. Diese Gewerkschaft hat sich mit den Tranportunternehmen auf eine Erhöhung der Transportgebühren auf 19 Prozent geeinigt. Die Fahrer, die nicht der Gewerkschaft angehören, werden auch mehr bekommen, da gibt es zwar noch keine endgültige Übereinkunft, aber es soll mehr als 16,5 Prozent geben. | |||
aufgenommen: Fr., 20.6.2008 |
Quelle: The Korea Times, Dong-A Ilbo, 19.6.08 |
China/Vietnam. | 2008 | Capital moves |
5977 |
Angesichts steigender Arbeitskosten, Inflation, Arbeitskräftemangel in China gehen immer mehr multinationale Unternehmen dazu über, im anderen asiatischen Ländern zu investieren und produzieren, v.a. in Vietnam. (The New York Times oder HoChiMinh Business News) In diesem Jahr wurden in Vietnam bereits 330 illegale Streiks registriert (VietNamNet) (s.a. 5942) | |||
aufgenommen: Do., 19.6.2008 |
Quelle: div., 18.6.08 |
Vietnam | 14.6.08 | Yamaha |
5976 |
Hanoi (s.a. 5971): Laut Yamaha Motor Co.sind nach vier Tagen Streik alle Arbeiter wieder an die Arbeit zurückgekehrt, offenbar ohne Zusagen. Möglicherweise aus Angst vor Jobverlust, da das Unternehmen nach fünf Tagen Streik den Teilnehmern kündigt. Die Forderungen, v.a. 20-prozentige Lohnerhöhung, sollen heute vom Management besprochen werden. | |||
aufgenommen: Do., 19.6.2008 |
Quelle: Thanh Nien News, 18.6.08 |
China | (12.5.08) | Warum die Schulen einstürzten |
5975 |
Während des schweren Erdbebens am 12. Mai brachen allein in Sichuan mehr als 6000
Klassenzimmer zusammen. Dabei starben 4700 SchülerInnen, 16 000 wurden verletzt. In
vielen Fällen stürzten Schulen in wenigen Sekunden zusammen, so daß für eine Flucht
nach draussen keine Zeit blieb. Umstehende Gebäude wurden zwar auch beschädigt,
blieben aber stehen. Offenbar waren die Gebäude schlecht konstruiert und schlecht gebaut.
Es liegt nicht an den Vorschriften, die waren nach dem Erdbeben von Thanshan 1976
erstellt und seither mehrfach verschärft worden. Es liegt wohl eher daran, daß der Bau von
Schulen von den lokalen Behörden organisiert wird, die einfach Geld sparen wollten. Von
2001 bis 2005 finanzierte die Zentralregierung ein breites Renovierungsprogramm, um als
gefährlich eingestufte Schulen zu renovieren, d.h. standfester zu machen. Das Problem war
aber, daß Schulen entweder nicht auf die Liste der gefährdeten Gebäude gesetzt wurden,
oder daß das Geld nicht für Erdbebenschutz, sondern z.B. für den Schulgarten oder die
Erneuerung der Elektroinstallation ausgegeben wurde. Nach anfänglicher Offenheit bemüht sich die Regierung offenbar, dieses Problem aus der Öffentlichkeit und der Diskussion rauszubringen. (Siehe auch 5967). So wurde in den letzten Tagen Zeng Hongling verhaftet, die Artikel darüber veröffentlicht hatte. (China Digital Times, 18.6.08) Verhaftet wurden auch Huang Qi und zwei weitere Aktivisten festgenommen, weil auf ihrer Webseite ein kritischer Artikel zur Erdbebenhilfe erschienen war (BBC News 16.6.08) | |||
aufgenommen: Mi., 18.6.2008 |
Quelle: Caijing, 17.6.08 |
Südkorea | 15./16.6.08 | Streiks, Demos etc. |
5974 |
Tausende in der Bauindustrie tätige Fahrer demonstrierten in Seoul (15.6.) wegen steigender Triebstoffpreise und schlossen sich dann dem Streik der LKW-Fahrer an (s.a. 5973). Der dauert inzwischen vier Tage und hat den Gütertransport, vor allem zu und von Häfen, erheblich beeinträchtigt. (JoongAng Ilbo, ChosunIlbo) Am Wochenende demonstrierten in Seoul jeden Tag wieder mindestens Zehntausend gegen den Import von US-amerikanischen Rindfleisch (s.a. 5965), am 15.6. auch tausende gegen die Privatisierung von Rundfunksendern (Dong-A Ilbo, The Korea Herald) | |||
aufgenommen: Mo., 16.6.2008 |
Quelle: div., 16.6.08 |
Südkorea | 13.6.08 | Trucker-Streik |
5973 |
Der Streik der 13 000 LKW-Fahrer (5966) hat offiziell begonnen und zeigt Wirkung. In den Terminals Gwangyang und Pyeongtaek sind nur 10 % der Container bewegt worden; in Busan war es ein Rückgang um etwa ein Drittel. Es beteiligen sich offenbar auch viele Fahrer, die nicht Mitglied in der Gewerkschaft sind. Die Regierung will Militärfahrzeuge zum Transport schicken, ausserdem den Zugverkehr erhöhen. Die Gewerkschaft will niedrigere Benzinpreise, Erhöhung der Transportentgelte und die Einführung eines Mindestlohns. | |||
aufgenommen: Sa., 14.6.2008 |
Quelle: CNN., Yahoo! News Singapore, The New York Times, BBC News, 14.6.08 |
Indonesien | 13.6.08 | Benzingeld |
5968 |
Jakarta: Hunderte Angestellte der BCA-Bank demonstrierten vor der Zentrale. Sie fordern wegen der Treibstoffpreiserhöhung (s.a. 5948) eine Sonderzulage von Rp 500 000 pro Monat (ca. 34 Euro). Aufgerufen hatte die Bank-Gewerkschaft. | |||
aufgenommen: Fr., 13.6.2008 |
Quelle: detikcom, 13.6.08 |
China | 12.6.08 | Eltern |
5967 |
Provinz Sichuan, s.a. 5955: Genau einen Monat nach dem Erdbeben versammelten sich Eltern bei den Überresten verschiedener Schulen, um ihrer dort getöteten Kinder zu gedenken. In Dujiangyan wurden sie von der Polizei daran gehindert, diese nahm auch einen BBC-Mitarbeiter und fünf andere Journalisten fest, damit sie nicht mit den Eltern reden konnten.In Juyuan riegelte Polizei die Schule ab, damit etwa 50 Personen, die sich versammelt hatten, nicht dort hin konnten. In Beichuan, wo 1500 Kinder umkamen, konnten die Angehörigen bei den Ruinen trauern. | |||
aufgenommen: Do., 12.6.2008 |
Quelle: BBC News, 12.6.08 |
Indonesien | 9.6.08 | Hardliner |
5962 |
Die Religions-, Innen- und Justizminister haben in einer gemeinsamen Entscheidung die Jemaat Ahmadiyah (5906) zwar nicht direkt verboten, ihr aber jegliche Betätigung untersagt. Damit ist die Regierung dem Druck von verschiedenen islamischen Institutionen und Organisationen nachgekommen. Am gleichen Tag gab es noch mal eine Demo von 7000 Hardlinern, die das Verbot der Religionsgemeinschaft forderten - aber auch die Freilassung des Chefs der militanten FPI (5958). | |||
aufgenommen: Di., 10.6.2008 |
Quelle: Liputan6, detik.com, tempointeraktif, 9.6.08 |
Südkorea | 6.6.08 | Protest wird zum Fest |
5961 |
Seoul: Bis zu 100 000 Menschen haben sich an den bislang größten Protesten gegen die Wiederzulassung der Rindfleischimporte aus den USA (5951) beteiligt. Sie scherten sich nicht an Demoverboten. Es soll in weiten Teilen zu richtigen Festivals gekommen sein, mit Bands, die spontan spielten, mit Tanz, Theater, Satire. Viele junge Menschen haben sich beteiligt, oft zusammen mit der ganzen Familie. Ein Marsch zum Präsidentenpalast wurde von der Polizei blockiert, ohne Auseinandersetzungen. In der Nacht soll es aber bei einem erneuten Versuch, dorthin zu demonstrieren, zu Auseinandersetzungen gekommen sein, mit mindestens 25 verletzten Polizisten. Unterdessen haben 8 Sekretäre des Präsidenten ihren Rücktritt angeboten. Ein symbolischer Versuch, die Verantwortung von ihm abzuwenden. | |||
aufgenommen: Sa., 7.6.2008 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, The Hankyoreh, JoongAng Daily, The Dong-A Ilbo, 7.6.08 |
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21. Juni 2008