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China | 27.10.09 | Bauarbeiterprotest |
6595 |
Chengdu, Sichuan: 50 Bauarbeiter, Vertreter von über 1000, versammelten sich vor dem Gebäude, in dem die Verwaltung der Xinda Real Estate Development Co. residiert. Sie haben 12 Monate lang (bis 6/2007) beim Bau des Chengdu Regal Master Hotel gearbeitet, aber nur kleine Teile ihres Lohnes gekriegt. Seitdem wohnen sie in Barraken bei der Baustelle. Xinda hatte die Bauarbeiten an die Chengdu No 4 Construction Co vergeben, diese wiederum an Subs, die Wanderarbeiter beschäftigten. Üblicherweise ohne Vertrag, so daß der Lohnbetrug nicht schwierig war. Xinda verneint die Zuständigkeit und bestreitet auch, daß sie der No 4 Construction noch Geld schulden. Von ihren Verantwortlichen ließ sich niemand sehen, dafür kamen einige Schläger, um die Arbeiter (und Passanten) zu bedrohen. | |||
aufgenommen: Sa., 31.10.2009 |
Quelle: China Study Group, 28.10.09 |
Indonesien | 27.10.09 | Lehrer und Caterer |
6593 |
Banyumas: 300 HonorarlehrerInnen forderten die Festeinstellung, siehe auch 6585. (Media
Indonesia) Palu, Sulawesi: Hier war der Grund für eine Demo von tausenden Lehrern ein anderer. Ein Sportlehrer war in einem Laden zusammengeschlagen worden, weil er angeblich beim Kauf eines Balles ein Ventil stehlen wollte. Die Lehrer zogen vom Bildungsamt zum Laden, wo sie versuchten, den Besitzer und Angestellte zu "verhaften". Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. (Media Indonesia) Mimika, Westpapua: Die Beschäftigten der PT Pangansari Utama streiken. Die Firma beschickt verschiedene Kantinen der PT Freeport - sowohl in der Grasberg Mine als auch am Hafen. Die PT Freeport hat die Qualität des Essens schon mehrfach bemängelt. Die Streikenden fordern bessere Arbeitsbedingungen zur Herstellung der Mahlzeiten und Lohnerhöhung (Media Indonesia) | |||
aufgenommen: Mi., 28.10.2009 |
Quelle: div., 28.10.09 |
Indonesien | 26.11.09 | Arbeiterdemos |
6592 |
Karawang: 700 Mitglieder verschiedener Gewerkschaften demonstrierten gegen das
weitverbreitete Outsourcing. (Liputan6) Bandung: Hier demonstrierten verschiedene kleinere Gewerkschaften für eine Erhöhung des Mindestlohns um 50 % - soviel bräuchte es mindestens, um ein halbwegs anständiges Leben führen zu können. (Galamedia) Pasuruan: Hunderte Beschäftigte der staatseigenen PT Industri Sandang Nasional (6270) blockierten eine Straße. Sie sind seit Monaten freigestellt und erhalten nur etwa ein Drittel des Lohnes, während die Fabrik andere Arbeiter beschäftigt, die vollen Lohn kriegen.(Surya) Timika: Hunderte Beschäftigte der PT Freeport (6082, 5898 5647, 5479) sind statt zur Arbeit zusammen mit ihren Frauen zu einer Demo gegangen, um gegen die unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen beim Transport zur Mine zu protestieren. In der letzten Zeit waren mehrere Belegschaftsbusse beschossen worden. (The Jakarta Post) | |||
aufgenommen: Di., 27.10.2009 |
Quelle: div., 27.10.09 |
Thailand | 25.10.09 | Bahnhof zurückerobert |
6591 |
Hat Yai: Eine Hundertschaft Bahnpolizei hat den Bahnhof Hat Yai gestürmt, der bisher von Arbeitern der State Railway of Thailand besetzt war. Widerstand wurde nicht geleistet, denn der Polizeierfolg war nicht wirklich nachhaltig. Zwar gelang es einen Zug ausfahren zu lassen - der war aber leer und kam auch leer wieder von Pattani zurück. Der Lokführer aus Bangkok hatte gar keine Erlaubnis, auf der Strecke Richtung Süden zu fahren. In Hat Yai werden alle Züge nach dem Süden gestoppt, weil sich die gewerkschaftlich organisierten Lokführer aus Sicherheitsgründen weigern, weiter zu fahren. (6588) | |||
aufgenommen: Di., 27.10.2009 |
Quelle: The Nation, Bangkok Post, 26.10.09 |
Südkorea | 23.10.09 | Abgeschoben |
6590 |
Ein bekannter Aktivist für die Rechte von Migranten ist auf dem Amt festgenommen und
abgeschoben worden. Minu, wie er genannt wird, kommt aus Nepal und ist schon 18 Jahre
in Südkorea - er arbeitete als Fabrikarbeiter, Sänger, Referent an Unis. einen Kulturpreis
des Kulturministers hat er auch schon bekommen. Das Abschiebeverfahren läuft noch. Das
Justizministerium führt u.a. an, daß er an verschiednen "politischen Veranstaltungen"
teilgenommen habe. (6369, 6338) Nicht direkt damit in Zusammenhang steht die Festnahme von Beschäftigten eines "Reiseveranstalters", der damit beauftragt ist, die Abschiebungen zu organisieren. Die Festgenommenen werden verdächtigt, das Gepäck von ihren Klienten durchsucht und alles Wertvolle gestohlen zu haben. Es soll sich immerhin um eine Schadenssumme von über 70 000 US$ handeln. | |||
aufgenommen: Di., 27.10.2009 |
Quelle: The Korea Times, The Hankyoreh, 25., 26.10.09 |
Thailand | 24.10.09 | Loks immer noch in Reparatur |
6588 |
Es ist kein Streik, aber die Lokomotivführer der State Railway of Thailand stellen halt immer wieder fest, daß die Lokomotiven nicht sicher sind und bringen sie in die Werkstätten, wo sie erst mal gecheckt und dann repariert werden müssen. Während Gerichte es der Gewerkschaft untersagen, den Betrieb zu stören, werden zwar immer wieder Routen neu befahren, andere Züge müssen aber abgesagt werden. Zur Zeit sind vor allem die südlichen Provinzen betroffen. Dort will man wegen der Anschlagsgefahr nur mit zusätzlich geschützten (gepanzerten) Loks fahren. (6581, 6443) | |||
aufgenommen: So., 25.10.2009 |
Quelle: The Nation, 25.10.09 |
Indonesien | 20.10.09 | Schwerverletzte bei Bauerndemo |
6584 |
Kulon Progo bei
Yogyakarta: Tausende Menschen kamen zur eigentlich öffentlichen Darstellung des Planes,
aus dem schwarzen Sand am Strand Metalle zu fördern. Sie wurden nicht eingelassen, auch
ihre Vertreter nicht. Nach einiger Zeit wurden sie von der Polizei mit Tränengasgranaten
angegriffen, wobei mehrere Personen verletzt wurden, darunter zwei schwer. [Wer schon mal an Yogyakarta's Naherholungsgebiet Parangtritis schwimmen war, kennt den schwarzen Sand. Auch gut 30 km östlich davon gibt es diesen Sand. Irgendjemand hat kürzlich festgestellt, daß der Sand viel Eisen und daneben noch Titan und Vanadium enthält. Verwandte des Sultans haben mit wenig Kapital eine Firma gegründet, die diese "Schätze" abbauen will. Der Sand soll auf 3 km Breite und 100m Tiefe verarbeitet werden. Dumm nur, daß dort Leute leben und Bauern seit Jahrhunderten in großem Stil rote Chili anbauen. Dass sie dort seit Jahrhunderten leben, interessiert die Familie des Sultans nicht; sie behauptet, daß das Land schlicht dem Palast gehört. Und tatsächlich - als die junge Republik Indonesien in den 50ern versuchte, die Frage "Wem gehört das Land" zu klären, indem Besitztitel an Bauern ausgegeben wurden, wurde der Antrag der Bauern von Kulon Progo nicht bearbeitet - man wollte den Sultan von Yogyakarta nicht verärgern. Die formaljuristisch ungeklärte Situation hat aber vor der Entdeckung des Eisen im Sand niemanden gestört. Jetzt wittern die Verwandten des Sultans ein großes Geschäft mit der Vergabe von bergbaulichen Rechten an ausländische Firmen. Ganze Dörfer müssten umziehen und die mühsam von den Leuten selbst aufgebauten Bewässerungs- und Anbauanlagen wären zerstört. Red.] Siehe auch das Video von Liputan6 | |||
aufgenommen: Di., 20.10.2009 |
Quelle: Kompas, 20.10.09 |
Indonesien | 19.10.09 | Kurzer Streik bei Maspion |
6583 |
Sidoarjo bei Surabaya: Weil die Arbeitgebervereinigung vor Gericht durchsetzen will, daß
der gesetzliche Mindestlohn der Provinz dieses Jahr gesenkt statt erhöht wird, hat der
Haushaltsgegenständehersteller Maspion (5914) dies schon mal umgesetzt, obwohl das
Verfahren noch anhängig ist. Daraufhin streikten Tausende aus den Fabriken II und III. Der
für heute angesetzte Vollstreik wurde aber von der Gewerkschaft SPSI abgesagt, da "man
sich in Verhandlungen befinde". Malang: 5000 LehrerInnen demonstrierten in Solidarität mit ihren nicht festangestellten KollegInnen. Sie verlangen die Festeinstellung für die Honorarkräfte des Bezirks. (Siehe auch 6573) (Media Indonesia) | |||
aufgenommen: Di., 20.10.2009 |
Quelle: Media Indonesia, Jawa Pos, Surya, 19.10.09 |
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5. November 2009