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Hong Kong | 3.2.99 | HaushelferInnen |
719 |
Eine Gruppe von HaushelferInnen demonstrierte vor der philippinischen Botschaft gegen eine neue Abgabe, die bei den MigrantInnen von der philippinischen "Overseas Workers Welfare Administration" (Sozialbehörde für ArbeiterInnen im Ausland) erhoben wird. Die philippinische Regierung hatte den Anschein erweckt, diplomatisch gegen die gestern in Kraft getretene Kürzung des Mindestlohns für HaushelferInnen in Hong Kong eingetreten zu sein. Jetzt gibt sie die Auskunft, die 5%-Kürzung sei besser als eine 10%-Kürzung und hat gleichzeitig angeordnet, die alle zwei Jahre anfallende Gebühr auch von den MigrantInnen in Hong Kong zu erheben. Bisher waren sie davon ausgenommen. Die Gebühr beträgt etwa 30DM, der neue Mindestlohn etwa 760 DM/Monat. (Siehe 715) | |||
aufgenommen: Do., 4.2.1999 |
Quelle: Hong Kong Standard, Philippine Daily Inquirer, 4.2.99 |
China | Geldnöte |
718 | |
Die Regierung wird vier Investmentfirmen, die unter der Kontrolle von Staatsbanken und
staatlicher Versicherung stehen, schließen. Im Gegensatz zum GITIC-Konkurs (s.669) wird
es wohl keine böse Überraschung für die ausländischen Investoren geben, da die jetzt
betroffenen Geldinstitute kaum Auslandschulden haben. Steigende Auslandschulden jedoch bei der Regierung, wenn auch immer noch niedrig im internationalen Vergleich. Die Auslandsschulden machen 10% der jährlichen Wirtschaftsleistung aus, erst ab 60% gilt es als kritisch. Trotzdem haben die Auslandsschulden inzwischen ungefähr die Höhe der Devisenreserven erreicht, US$ 145 Mrd. Um die abschlaffende Wirtschaft zu beleben und die Inlandsnachfrage anzukurbeln hat die Regierung beschlossen, die Ausgaben für Infrastruktur, Technologie und Landwirtschaft zu erhöhen. | |||
aufgenommen: Do., 4.2.1999 |
Quelle: South China Morning Post, 3.2.99 |
Kambodscha | Anfang Febr.99 | Streik der Staatsangestellten |
717 |
Der Streik der Lehrer und Uniprofessoren geht weiter. Sie sind nicht beeindruckt von dem "Angebot" der Regierung, die ihre eigenen Gehälter um 70% kürzen will. Vor allem deshalb, weil jedermann in Kambodscha davon ausgeht, daß die Gehälter nur einen kleinen Teil der Gesamteinkünfte der Regierungsmitglieder ausmachen. "Die Lehrer geben nichts darauf, daß die Gehälter von Parlamentsabgeordneten oder Regierungsmitgliedern um soundsoviel Prozent gekürzt werden. Wir wollen einfach nur ein angemessenes Leben", so ein Flugblatt von streikenden Unidozenten. (S. auch 705) Inzwischen werden die Streikposten der Lehrer von Studenten unterstützt und farbiger gestaltet. Zusätzlich sind die Angestellten des Transportministeriums in Streik getreten und klagen einen hohen Vertreter der royalistischen Partei Funcinpec an, ein dem Staat gehörendes Gebäude verkauft und das Geld eingesackt zu haben. | |||
aufgenommen: Mi., 3.2.1999 |
Quelle: The Straits Times, 3.2.99 |
Hong Kong | 2.2.99 | Mindestlohn gekürzt |
715 |
Nach monatelangen Auseinandersetzungen und vielen Protestaktionen der privaten Hausangestellten (die Mehrzahl von ihnen sind Frauen von den Philippinen) (s. 588) hat die Regierung den garantierten Mindestlohn für sie um 5% gekürzt, gültig ab 3.2. für alle neuen Verträge. Es wird erwartet, daß viele "Arbeitgeber" sofort die Verträge kündigen werden. Die Vereinigung der Arbeitgeber hatte eine Kürzung von bis zu 35% verlangt. Etwa 30 HaushelferInnen demonstrierten vor dem Büro des zuständigen Ministers. | |||
aufgenommen: Di., 2.2.1999 |
Quelle: Hong Kong Standard, South China Morning Post, The Philippine Daily Inquirer, 3.2.99 |
Hong Kong | 31.1.99 | Flugbegleiter demonstrieren |
713 |
Etwa 70 FlugbegleiterInnen der Cathay Pacific demonstrierten vor dem Verwaltungsgebäude der Fluggesellschaft. Sie protestieren gegen die einseitige Inkraftsetzung einer neuen Arbeitszeitregel, nach der die Flugbegleiter vier Stunden mehr im Monat arbeiten sollen, im Ausgleich gegen eine 3,5%ige Lohnerhöhung. Die Fluggesellschaft betont, daß bereits 3700 von etwa 4600 Flugbegleitern ein Abkommen direkt mit der Firma geschlossen hätten. Siehe auch 656. | |||
aufgenommen: Mo., 1.2.1999 |
Quelle: South China Morning Post; Hong Kong Standard, 1.2.99 |
Indonesien | 31.1.99 | Demos gegen Indorayon |
712 |
Zehntausende demonstrierten in Nord Sumatra gegen die Zellstofffabrik PT Inti Indorayon Utama. Sie verlangen, daß die Regierung die Schließung der Fabrik in Porsea anordnet. Indorayon wird der Umweltzerstörung, der Zerstörung der Wälder um den See Lake Toba und der Verursachung einer dramatischen Senkung des Wasserspiegels im See beschuldigt. Siehe auch 555. | |||
aufgenommen: Mo., 1.2.1999 |
Quelle: The Straits Times, 1.2.99 |
Thailand | 29.1.99 | Bauernprotest geht weiter |
708 |
Der Protest von etwa 5000 Dörflern in Kanchanaburi (s. 699) dauert an. Die Provinzhalle wird belagert, um die Behörden zu zwingen, die Probleme mit den Grundstücksrechten zu diskutieren (s. 692). Viele der Bauern, die beim Bau des Sri Nakharin- Dammes vertrieben worden sind, haben immer noch keine Dokumente für die Ersatzgrundstücke; während gleichzeitig ein auch hohe Beamte umfassender Skandal um widerrechtlich erlangte Grundstücke in der betroffenen Gegend die Medien füllt. | |||
aufgenommen: Sa., 30.1.1999 |
Quelle: Bangkok Post, 30.1.99 |
Süd Korea | 28.1.99 | LG-Arbeiter demonstrieren |
707 |
8000 Beschäftigte von LG Semicon demonstrierten in Seoul vor der Zentralverwaltung von LG in Yoido. Verhandlungen zwischen der Geschäftsleitung und Vertretern der Arbeiter waren ergebnislos geblieben. Die LG-Beschäftigten fordern vor allem von Hyundai Electronics, das die Hlableiterproduktion übernehmen will, schriftliche Beschäftigungsgarantien, was Hyundai verweigert. Außerdem fordern sie einen konkreten Plan bzgl. Abfindungen für die 30%, die entlassen werden sollen. (Siehe auch 693) | |||
aufgenommen: Sa., 30.1.1999 |
Quelle: Korea Times, JoongAng Ilbo, 30.1.99 |
Malaysia | 27.1.99 | Protestdemo |
703 |
Etwa 200 Menschen demonstrierten in der Nähe des Gerichtsgebäudes, in dem der Schauprozeß gegen den früheren Vizepräsidenten Anwar stattfindet, gegen Premierminister Mahathir und für "Reformasi" (siehe 501, 487 und früher). | |||
aufgenommen: Do., 28.1.1999 |
Quelle: The Straits Times, 28.1.99 |
Thailand | 26.1.99 | Einigung bei Siam Steel gescheitert |
701 |
Anstatt wie ausgehandelt, die ausgesperrten Arbeiter (siehe 688) ohne Bedingungen wieder zu beschäftigen, hat Siam Steel die Weiterbeschäftigung an neue Bedingungen geknüpft: Drei Jahre keine Forderungen und keine Lohnerhöhungen. Daraufhin veranstalteten die Arbeiter eine turbulente Versammlung und demonstrierten anschließend in Richtung Stadtzentrum. Daraufhin verkündete die Firma die Entlassung aller Arbeiter, weil sie den Termin der Rückmeldung versäumt hätten. | |||
aufgenommen: Mi., 27.1.1999 |
Quelle: Bangkok Post; The Nation, 27.1.99 |
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4. Februar 1999