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| Philippinen | 28.4.11 | Doch geräumt |
7220 |
 Ein zweiter Versuch der
Sicherheitskräfte, den Laperal- Compound in Makati zu räumen (7217) stieß wieder auf
erbitterten Widerstand der Bewohner. Es gab erneut 19 Verletzte, darunter zwei Reporter
und einen Baggerfahrer. Dennoch konnte ein hochrangiger Vertreter der Regierung später
die Leute davon überzeugen, das Gebiet zu verlassen. Es ginge nicht um Umsiedlung und
nach dem Brand noch unbeschädigte Häuser würden nicht abgerissen, versicherte er. | |||
| aufgenommen: Fr., 29.4.2011 |
Quelle: Inquirer.Net, 28.4.11 | ||
| Indonesien | 2011 | Bezahlte Schläger |
7216 |
 Jakarta:
Auseinandersetzungen darüber, wem das Land gehört, sind in Indonesien an der
Tagesordnung. Auf dem Land (z.B. 7209) selbst, aber auch in der Stadt (6779). Oft gibt es
Tote dabei. Weniger als die Hälfte des Bodens ist irgendwie zertifiziert; d.h. die Besitzer
haben keinerlei Eigentumstitel dafür. Umgekehrt allerdings, wenn ein Stück Land einen
gewissen Wert bekommt, wenn dort etwa eine Infrastrukturmaßnahme ins Auge gefaßt ist,
haben plötzlich mehrere Parteien Besitztitel. So werden z.B. einige Schnellstraßen nicht
gebaut, weil die Bodenpreise explodiert sind. Bei den Auseinandersetzungen um Grund
und Boden in Jakarta tut sich oft das rechtsradikale "Forum Betawi Rempug" (FBR) (5457,
3876, 3027, 3002) hervor. Der Jakarta Post ist es jetzt gelungen, ein Mitglied zu
interviewen. "Wir werden normalerweise engagiert, um umstrittenes Gebiet zu bewachen,
damit es nicht von seinen früheren Besitzern zurückbesetzt wird. (...) Wir schicken
üblicherweise 100 Leute am ersten Tag... später brauchen wir nur noch 10, um das Land zu
bewachen. (...) Das FBR unterstützt nur die Parteien, die die stärkere juristische Position
haben..." Vor allem von lokaler Verwaltung oder "Investoren" angeheuert, verdient ein
FBR-Mitglied 100 000 Rp am Tag (zum Vergleich: der monatliche Mindestlohn in der
Hauptstadt liegt bei etwa 1 200 000 Rp) | |||
| aufgenommen: Mi., 27.4.2011 |
Quelle:The Jakarta Post, 26.4.11 | ||
| China | 24.4.11 | Streik mindestens zum Teil erfolgreich |
7214 |
| Der dreitägige Streik der LKW- Fahrer an den Häfen von Shanghai (7210) war (bis jetzt) zum Teil erfolgreich. Nicht nur will die Stadtverwaltung nicht genehmigte Gebühren bekämpfen und genehmigte Gebühren senken oder ganz abschaffen und die Mautgebühren auf den Schnellstraßen der Stadt senken. Sondern die (englischsprachige) Shanghai Daily berichtet jetzt auch relativ ausführlich über den Streik. | |||
| aufgenommen: Mo., 25.4.2011 |
Quelle: Shanghai Daily, 25.4.11 | ||
| Kambodscha / Thailand | seit 22.4.11 | Tödliche Kriegsspiele |
7213 |
| Die Bilanz der Schußwechsel an der Grenze zwischen Kambodscha und Thailand sind mindestens 12 tote Soldaten, zig Verwundete, zigtausende Flüchtlinge auf beiden Seiten. Ausserdem wurden Tempel beschädigt. Diesmal fanden die Schießereien nicht am Preah Vihear (7123), sondern etwa 160 km westlich davon statt. Indonesien will vermitteln; damit ist Kambodscha einverstanden, nicht aber Thailand. | |||
| aufgenommen: Mo., 25.4.2011 |
Quelle: The China Post uva., 25.4.11 | ||
| Hong Kong | 23.4.11 | Gegen Repression in der VR |
7212 |
| 1000 bis 2000 Menschen demonstrierten für die Freilassung von Ai Weiwei und anderer "Dissidenten" in der Volksrepublik China. Siehe 7188 | |||
| aufgenommen: So., 24.4.2011 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, The Straits Times, 23., 24.4.11 | ||
| Indonesien | 22.4.11 | Gegen Atomkraftwerk |
7211 |
| Jepara, Zentraljawa: Tausende Menschen, organisiert von der Nahdlatul Ulama (6754), demonstrierten gegen den Plan, in der Nähe der Stadt ein Atomkraftwerk zu bauen (6362). | |||
| aufgenommen: Sa., 23.4.2011 |
Quelle: Liputan6, 23.4.11 | ||
| China | seit 20.4.11 | LKW-Fahrerstreik in den Häfen von Shanghai |
7210 |
 Shanghai: Seit
drei Tagen streiken Fahrer von Container-LKWs an allen drei Häfen von Shanghai.
Wieviele sich beteiligt haben, ist unklar, zwischen mehreren Hundert bis 4000. Sie fahren
alle mit eigenen Fahrzeugen; Anlässe für den Streik sind neue Gebühren, die von den
Speditionen erhoben werden und seit kürzlich verschärfte Polizeikontrollen. Daneben aber
auch die insgesamt gestiegenen Kosten, vor allem für Diesel. Gestreikt wird an den Häfen
Baoshan, Yangshan und Waigaoqiao. Vor allem in Baoshan kam es zu schweren
Auseinandersetzungen mit der Polizei. es gab mehrere Festnahmen. Während die
Regierung versucht, Nachrichten zu unterdrücken, meldet die offizielle Global Times
merkwürdigerweise, daß es keine drei Toten unter den Streikenden gegeben hätte (was kein
anderes Medium behauptet hat!). Streikbrechern wurden die Scheiben eingeschlagen. Ein
besonderes Ziel war die CIMC (China International Marine Containers) Vehicles Logistics
Equipment in Baoshan, deren Eingänge mit zwei Containern blockiert wurde. Ein Fahrer
berichtet, daß er seinen Truck für 400 000 Yuan gekauft habe und für eine Tagesfahrt etwa
1200 Yuan kriegt. Davon bleiben ihm aber nur 200 Yuan.
[Mehr Bilder bei Shanghaiist] | |||
| aufgenommen: Fr., 22.4.2011 |
Quelle: The China Post, Yahoo! News, The Straits Times, MySinchew.com, Al Jazeera, CNBC.com, Wall Street Journal, 21., 22.4.11 | ||
| Taiwan | 21.4.11 | Protest gegen Chemiefabrik |
7208 |
 Taipeh: Hunderte protestierten
vor der Umweltschutzbehörde, wo erneut über das Projekt einer petrochemischen Fabrik an
der Küste verhandelt wurde (7072). Die staatseigene CPC Corp. ist führend an der
Kuokuang Petrochemical Technology beteiligt, die die Fabrik bauen will | |||
| aufgenommen: Fr., 22.4.2011 |
Quelle: The China Post, NTD-TV, 21.4.11 | ||
| Kambodscha | 21.4.11 | Polizei gegen Landprotest |
7206 |
| Phnom Penh: Polizei hat mit Gewalt eine erneute Demonstration von Leuten (meist Frauen) aufgelöst. Es sind Menschen, die dem Entwicklungsprojekt am Boeng Kak See (6795) weichen sollen. Neuen Frauen und zwei Kinder wurden festgenommen. | |||
| aufgenommen: Fr., 22.4.2011 |
Quelle:NTD-TV, KI-Media, 21.4.11 | ||
| Südkorea | 21.4.11 | Kleiner anti-Atom-Protest |
7205 |
| Kaum 100 Aktivisten demonstrierten gegen Atomenergie. Anlaß ist der "Tag der Erde" und Fukushima. Südkorea hat 21 Atomreaktoren an vier Standorten, der letzte ist vor drei Monaten ans Netz gegangen. | |||
| aufgenommen: Fr., 22.4.2011 |
Quelle:NTD-TV, 21.4.11 | ||
| Indonesien | 19.4.11 | Freilassen! |
7204 |
| Percut Sei Tuan, bei Medan, Nordsumatra: Vor allem Frauen demonstrierten vor dem Polizeirevier, um die Freilassung eines Bauern zu fordern. Der war bei Auseinandersetzungen mit Schlägern der Staatsplantage PTPN II festgenommen worden (7112). Sie versuchten, auf das Gelände zu kommen, um den Nachbarn gleich mitzunehmen; aber ohne Erfolg. | |||
| aufgenommen: Mi., 20.4.2011 |
Quelle: Liputan6, 20.4.11 | ||
| Laos / Thailand | 4/11 | Xayaburi - es wird schon gebaut |
7203 |
 Obwohl sich die Mekong River
Commission (eine Beratungskommission der Regierungen am Unterlauf des Mekong:
Laos, Thailand, Kambodscha, Vietnam) erst diese Woche treffen wird, um über den Bau
des Xayaburi-Staudammes (7189) zu verhandeln, hat die thailändische Firma offenbar
bereits mit Arbeiten begonnen. Der Damm wird zwar auf dem Gebiet von Laos gebaut,
aber von thailändischen Firmen, mit thailändischem Geld und der Strom soll fast ganz nach
Thailand fließen. Kambodscha und Vietnam sind gegen den Bau, weil sie fürchten, daß
sich das ganze Ökosystem Mekong verändern wird. Die Baufirma, Ch Karnchang hat
schon begonnen, in 30km Umkreis Straßen und ähnliches zu bauen und die dort ansässigen
Menschen zu vertreiben - ihnen soll eine Entschädigung von 15 US$ versprochen worden
sein. | |||
| aufgenommen: Di., 19.4.2011 |
Quelle: KI-Media, Bangkok Post, 18.4.11 | ||
| Südkorea | 8.4.11 | Solidemo bei Hanjin |
7202 |
| Busan: Tausende Gewerkschafter demonstrierten in Solidarität mit den protestierenden Arbeitern der Hanjin Heavy Industries Yeongdo Werft (7132) , die seit dem 20. Dezember 2010 im Streik gegen Entlassungen sind. Drei Gewerkschafter (darunter eine Frau) halten seit Januar Kräne besetzt. Ein Gewerkschafter sitzt im Knast, nach drei weiteren wird gefahndet; zugleich verlangt die Firma Millionen Schadensersatz. | |||
| aufgenommen: Di., 19.4.2011 |
Quelle: International Metalworkers# Federation, 15.4.11 | ||
| Indonesien | 18.4.11 | Demo bei Newmont |
7201 |
| Mataram: Tausend Menschen haben gegen die Absicht der Regierung demonstriert, 7 % der Aktien der Bergbaufirma PT Newmont Nusa Tenggara (6928, 5414) zu übernehmen. Sie sind dafür, daß die Bezirksverwaltung die Anteile kauft, damit die Dividende auf der Insel bleibt. Es waren viele Staatsangestellte unter den Demonstranten. Es kam zu Auseinandersetzungen mit Steinen auf der einen und Warnschüssen und Wasserwerfern auf der anderen Seite, als die Polizei versuchte, den Marsch vor dem Gelände der PT NTT zu stoppen. | |||
| aufgenommen: Mo., 18.4.2011 |
Quelle: Media Indonesia, Liputan6, 18.4.11 | ||
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Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen
29. April 2011
In einem internen, noch unveröffentlichten Bericht wird dem
Wirken der Weltbank in Osttimor ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. So habe sie zum
Beispiel die Eröffnung von Krankenhäusern verzögert, obwohl das Geld da war - nur um
bürokratischen Regeln zu folgen. Der schwerste Fehler sei allerdings im Bildungssektor
passiert. Dort habe die Weltbank [auf Wunsch der Regierung, die fast komplett aus Leuten bestand, die in
Lissabon gelebt hatten, Red.] die Ausgabe von Textbüchern in Portugiesisch finanziert - eine
Sprache, die weder die Schüler noch die Lehrer sprechen. Nach 10 Jahren Anstrengung
können 70 % der Schüler nach der Grundschule kein einziges (portugiesisches) Wort lesen.
"Eine ganze Gruppe der Bevölkerung wird funktionell analphabetisch sein". Während der
ganzen 10 Jahre Wirkens der Weltbank stieg die Armut, die schon doppelt so schlimm war
wie in Indonesien. Erst als die Regierung 2007 gegen den Rat der Bank die Ausgaben
steigerte, ging die Armut zurück.