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Indonesien 27.4.15 Straßenhändlerriot
8940

Medan, Nordsumatra: Hunderte Straßenhändler demonstrierten gegen die erzwungene Verlagerung eines Gemüsemarktes. Der Streit geht schon Monate; die Stadtverwaltung hat einen neuen Markt gebaut, um die Leute von der Straße zu kriegen. Nach Meinung der Händler liegt der neue Markt aber zu abseitig. Die Händler (meist Frauen) blockierten eine Straße, zerstörten Ampeln, bewarfen die Polizei mit Gegenständen. 21 Händler wurden festgenommen.

aufgenommen: Di., 28.4.2015
Quelle: Waspada, The Jakarta Post, 28.4.15

Hong Kong	26.4.15	Gegen Rassismus	8939
150 bis 200 demonstrierten gegen einen Zeitungs-/Internetartikel des Regierungsmitglieds Regina Ip, in dem sie Klagen von ausländischen Frauen wiedergegeben hatte, daß philippinische Hausangestellte ihre Hausherren verführen würden. Die meisten Demonstrantinnen waren philippinische Haushelferinnen, es gab aber auch einheimische Unterstützer. Dies war der zweite Protest gegen diese Äußerungen.
aufgenommen: So., 26.4.2015	Quelle: eig. Korr.

Südkorea	24.4.15	Gegen Arbeitsmarktreform	8938
Dem Aufruf des KCTU zu einem 1-Tages-Streik gegen die Arbeitsmarktreformpläne der Regierung folgten zwischen 260 000 (Gewerkschaftsangabe) und 43 000 (laut Regierung). Die Regierung hat den Streik für illegal erklärt.
aufgenommen: Sa., 25.4.2015	Quelle: ChannelNewsAsia, Yahoo! News Singapore, The Korea Times, 25.4.15

China	Ende 4/15	Streiks	8937
Guangzhou: Seit dem 20.4. streiken die etwa 2700 ArbeiterInnen der Panyu Schuhfabrik. Inzwischen haben 1000 die Fabrik besetzt, um den Abtransport der Maschinen zu verhindern. Denn es geht darum, daß die Fabrik verlagert werden, aber keinerlei Regelungen bezüglich Abfindungen oder ausstehende Sozialleistungen getroffen sind. Aktivisten von einer helfenden NGO bekamen Hausarrest. (Molihua, CLB Map) Yueyang, Hunan: Mehrere hundert Arbeiter der Kunstdüngerfabrik blockierten die Werkstore, um Landentwicklern zu Zutritt zu verwehren. Die Fabrik war früher staatlich, wurde vor einem Jahr an Xintai Fertilizer verkauft und ist jetzt bankrott. Das Gelände, einschließlich des Landes, auf dem die Arbeiter wohnen, ist aber wertvoll und die Hengda-Group will es kaufen. Ein starkes Polizeiaufgebot schritt ein, es gab mehrere Verletzte. (Molihua, Radio Free Asia) Zhengzhou, Henan. 1000 demonstrierten gegen den Bankrott der Arbeitsvermittlungsfirma Aohua Immigration and Exit. Die hatte den Leuten Jobs in den USA, Kanada oder Griechenland versprochen, aber erstmal eine Gebühr von bis zu 50 000 Yuan kassiert. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei wurden viele verletzt und einige festgenommen. (Molihua, Radio Free Asia)
aufgenommen: Fr., 24.4.2015	Quelle: div., 24.4.15

Philippinen	17.4.15	Erfolgreicher Streik	8936
Sto. Tomas, Davao del Norte: 134 Arbeiterinnen der Bananen-Packerei von Nader&Ebrahim streikten zwei Tage erfolgreich. Sie forderten die Bezahlung von Überstundenzulagen. Die werden jetzt rückwirkend vom Februar 2014 bis Februar 2015 gezahlt und ab 1.3. gibts reguläre Zahlungen der Zulagen.
aufgenommen: Mi., 22.4.2015	Quelle: Bulatlat, 20.4.15

Indonesien	21.4.15	Mindestlohn	8935
Kediri, Ostjawa: Hundert ArbeiterInnen der PT Koreana Seed Indonesia demonstrierten vor der Stadtverwaltung. Sie verlangen, daß die Firma den Mindestlohn zahlt und andere gesetzlich garantierte Rechte gewährt.
aufgenommen: Di., 21.4.2015	Quelle: Surya Malang, 21.4.15

Südkorea	17.4.15	Gedenken	8934
Seoul: Etwa 10 000 Leute demonstrierten im Gedenken an den Untergang der Fähre Sewol (8606), bei dem am 16.4.2014 304 Menschen umgekommen waren - darunter viele Schüler. Bei der Demo ging es vor allem um die Forderung nach einer unabhängigen Untersuchung der Katastrophe, die nach Ansicht der Angehörigen von der Regierung nicht gewollt ist..Nach der Demo kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, als viele zum Gedenkaltar im Regierungsviertel laufen wollten. Eine Frau - die Mutter eines Opfers - wurde schwer verletzt.
aufgenommen: So., 19.4.2015	Quelle: JoongAng Daily, 18.4.15

Philippinen	16.4.15	Kraftwerksarbeiter	8933
City of Naga, Cebu: Etwa 60 Arbeiter beteiligten sich an einer Protestaktion. Sie protestieren gegen das Management des Kraftwerks von Kepco-Salcon Power Corp und fordern die Aufhebung der Entlassung von zwei Vorarbeitern wegen Gewerkschaftsaktivitäten und deutlich höhere Löhne. Streik wurde angekündigt, aber der Streit ist noch im gesetzlichen Schlichtungsverfahren.
aufgenommen: Sa., 18.4.2015	Quelle: Sun Star, 16.4.15

Vietnam	14.,15.4.15	Straßenblockade	8932
Vinh Tan, Binh Thuan: Tausende blockierten die Nord-Süd-Autobahn 1A, um gegen die Luftverschmutzung durch ein nahegelegenes Kohlekraftwerk zu protestieren. Das ganze Dorf sei mit dem Staub bedeckt, weil das Kraftwerk offenbar ab und zu die Filter abschaltet. Das Kraftwerk ist erst im letzten Jahr in Betrieb gegangen. Der Verkehr staute sich über 20 km.
aufgenommen: Do., 16.4.2015	Quelle: VietnamNet, Radio Free Asia, 16.4.15

China	10.4.15	Riot gegen Gift	8931
Neijiang, Weiyuan, Sichuan: Tausende demonstrierten gegen die Inaktivität der Verwaltung nach einem Gasausbruch in einer lokalen Chemiefabrik. Es kam zu heftigen Straßenschlachten mit der Polizei mit vielen Verletzten. Mindestens ein Polizeiauto wurde auf den Kopf gestellt.
aufgenommen: Di., 14.4.2015	Quelle: Molihua, 14.4.15

China	11.4.15	Löhne her!	8930
Jizhou, Hebei: Etwa 1000 Arbeiter der Düngemittelfabrik Silversea demonstrierten und verursachten ein Verkehrschaos. Sie fordern die Zahlung von Löhnen, die seit 3 Monaten ausständig sind. Nantong, Jiangsu: Ebenfalls rückständige Löhne waren der Grund für einen Streik bei der Spinnerei Taimao/Kawakita Mau Textile.
aufgenommen: Di., 14.4.2015	Quelle: CLB Map, 14.4.15

China	12.4.15	Gegen Kohlekraftwerk	8929
Heyuan, Guangdong: 10 000 demonstrierten gegen den Plan, ein neues Kohlekraftwerk zu bauen. Es gibt dort schon eines. Es kam zu Rangeleien mit Sicherheitskräften, es gab aber keine Verletzten.
aufgenommen: Mo., 13.4.2015	Quelle: South China Morning Post, 13.4.15

China	7.4.15	Gegen Müllverbrennung	8928
Luoding, Guangdong: Bis zu 10 000 Menschen sollen sich an einem militanten Protest gegen eine geplante Müllverbrennungsanlage beteiligt haben. Am vorgesehen Ort gibt es schon eine Zementfabrik, die ziemlich viel Schäden verursacht. Am Montag hatten Sicherheitsleute und Polizei ein Sit-In von 1000 angegriffen. Am Dienstag kam es dann zu heftigen Straßenschlachten, bei denen zwei Polizeiautos umgedreht wurden; eine Polizeistation wurde aufgemischt. Es gab Verletzte und Festnahmen. Allerdings hat die Stadtverwaltung jetzt abgekündigt, daß die Müllverbrennungsanlage nicht gebaut werden soll.
aufgenommen: Do., 9.4.2015	Quelle: South China Morning Post, Molihua, 9.4.15

China	4.,5.4.15	Protest gegen Chemiefabrik	8927
Daqintala, Innere Mongolei: Gegen einen Protest von mehr als 1000 gegen eine Chemiefabrik hat die Polizei 2000 Mann aufgeboten und hat mit Gummikugeln, Tränengas und Wasserwerfern eingegriffen. Dabei soll ein Mensch ums Leben gekommen sein, bis zu 100 wurden verletzt. Mehr als 70 wurden festgenommen. Die Proteste dauerten schon drei Wochen an.
aufgenommen: Di., 7.4.2015	Quelle: South China Morning Post, Radio Free Asia, 7.4.15

Südkorea	5.4.15	Angehörige	8926
Vor einem Jahr kamen 300 Menschen, darunter viele Schüler ums Leben, als die Fähre Sewol sank (8606). 600, vor allem Angehörige, demonstrierten erneut für eine umfassende Untersuchung des Unglücks. Einige Verantwortliche sind zwar schon verurteilt worden. Aber nach Meinung vieler Angehöriger sind die grundlegenden Ursachen für das Ausmaß der Katastrophe noch immer nicht geklärt - vor allem die weitgehenden Verletzungen von Sicherheitsvorschriften auf dem Schiff. Die Regierung hat unter Druck eine Untersuchungskommission eingerichtet, aber mit hochstehenden Offiziellen besetzt.
aufgenommen: Mo., 6.4.2015	Quelle: The Korea herald, The China Post, 6.4.15

Singapur	5.4.15	2-Mann-Protest	8925
Zwei Männer haben mit Plakaten vor dem Palast demonstriert. Dafür hatten sie (natürlich) keine polizeiliche Erlaubnis und wurden auch prompt festgenommen.
aufgenommen: Mo., 6.4.2015	Quelle: FreeMalaysiaToday, 6.4.15

Thailand	4/15	Diktatur	8924
Über die Aufhebung des Kriegsrecht durch die Militärregierung ist weltweit berichtet worden. Allerdings wird es durch die Inkrafttretung des Artikel 44 der Vorläufigen Verfassung vom Juli 2014 ersetzt. Dieser Artikel gibt dem Nationalen Rat für Frieden und Ordnung das Recht, jede Anordnung zu erlassen, die "zugunsten der Reform in allen Gebieten, der Förderung von Liebe und Harmonie in der Bevölkerung der Nation oder der Vorbeugung, Bekämpfung oder Verhinderung aller Aktivitäten gegen die nationale Ordnung oder Sicherheit, den Königsthron, die nationale Wirtschaft oder die öffentliche Verwaltung dient, innerhalb oder außerhalb des Königsreichs". Viele Beobachter stellen fest, daß dieser Artikel dem Militär und vor allem dem Diktator *Prayuth* eher mehr Macht gibt als das Kriegsrecht.
aufgenommen: Fr., 3.4.2015	Quelle: Asia Sentinel, 1.4.15

Vietnam	2.4.15	Streik beendet	8923
Ho Chi Minh Stadt: Der Streik bei Pou Yuen (8920) ist beendet. Die Regierung hat sich bereit erklärt, der Nationalversammlung eine Änderung des Gesetzes zur Sozialversicherung vorzuschlagen, damit den Wünschen der Arbeiter Rechnung getragen wird.
aufgenommen: Fr., 3.4.2015	Quelle: The China Post, VietnamNet, 3.4.15

Philippinen	2/15	Erfolgreicher Streik	8922
Cavite, Rosario: Schon im Februar streikten 250 Arbeiter der koreanischen Metallfabrik Tae Sung zwei Tage für höhere Löhne. Der Streik war erstmal erfolgreich; danach hat die Firma allerdings zwei Gewerkschafter entlassen und sechs weitere suspendiert. Das hat sie jetzt nach einer Streikdrohung zurückgenommen. Hauptkunde der Fabrik ist die American Power Conversion, die wiederum der Schneider Electric gehört.
aufgenommen: Do., 2.4.2015	Quelle: InterAksyon, 1.4.15

China	31.3.15	Streik	8921
Guanghan, Sichuan: Hunderte Arbeiter der Honghua Petroleum Equipment streiken für höhere Löhne. Bisher liegt die Bezahlung zum Teil noch unter dem Mindestlohn.
aufgenommen: Do., 2.4.2015	Quelle: CLB Map, 2.4.15

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28. April 2015

Indonesien	27.4.15	Straßenhändlerriot	8940
Medan, Nordsumatra: Hunderte Straßenhändler demonstrierten gegen die erzwungene Verlagerung eines Gemüsemarktes. Der Streit geht schon Monate; die Stadtverwaltung hat einen neuen Markt gebaut, um die Leute von der Straße zu kriegen. Nach Meinung der Händler liegt der neue Markt aber zu abseitig. Die Händler (meist Frauen) blockierten eine Straße, zerstörten Ampeln, bewarfen die Polizei mit Gegenständen. 21 Händler wurden festgenommen.
aufgenommen: Di., 28.4.2015	Quelle: Waspada, The Jakarta Post, 28.4.15