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Myanmar | 30.10.17 | Abgang ist überall ? | 9878 |
Yangon: Nach dem viertägigen Streik bei der Solamoda Garments (9847) hatte die Firma 10 ArbeiterInnen entlassen, darunter sieben Gewerkschafter. Jetzt hat die Firma nachgelegt und die Entlassenen des Diebstahls von 700 Kleidungsstücken während des Streiks beschuldigt. Das weisen die Beschuldigten natürlich zurück. | |||
aufgenommen: Di., 31.10.2017 |
Quelle: The Myanmar Times, 31.10.17 |
Südkorea | 28.10.17 | Großdemo | 9877 |
Seoul: In Erinnerung an die erste große Demo vor einem Jahr (9516) gegen die damalige Präsidentin versammelten sich 60 000. 23 Wochenende lang wurde anschließend demonstriert, was schließlich mit zur ihrer Amtsenthebung geführt hat. Ein Teil der Demo wollte eigentlich nur feiern; ein anderer Teil zog zum Präsidentenpalast, um aktuelle Themen anzusprechen; so wurde zum Beispiel der Abzug der THAAD-Raketen (9834) gefordert. | |||
aufgenommen: Mo., 30.10.2017 |
Quelle: JoongAng Daily, 30.10.17 |
Indonesien | 19.10.17 | Arbeiteraktionen | 9871 |
Subang, Westjawa: Hunderte Gewerkschafter demonstrierten für die Erhöhung des Mindestlohns um 50 % und dagegen, dass viele Firmen unter dem Mindestlohn bezahlen dürfen. (Pikiran Rakyat) Nach 7 Tagen Fußmarsch haben 50 Tankzugfahrer des staatseigenen Ölkonzerns Pertamina (bzw. ihrer Tochter PT Pertamina Patra Niaga) (9741, 9718) von Bandung aus Jakarta erreicht. Sie protestieren damit gegen die Entlassung von über 1000 Kollegen. Die Pertamina sagt, die Arbeiter seien weder bei ihr, noch einer ihrer Töchter beschäftigt, sondern bei Leihfirmen, sie hätte damit also nichts zu tun. Allerdings begann die Auseinandersetzung damit, dass die Fahrer forderten, Verträge mit der Pertamina zu kriegen (wie es früher der Fall war). Der Marsch wurde auf dem Weg von sonst konkurrierenden verschiedenen Gewerkschaften unterstützt, von der Gewerkschaft der Bank Permata bis hin zur Metallgewerkschaft FSPMI. (Tirto, FPBI) | |||
aufgenommen: Fr., 20.10.2017 |
Quelle: div., 20.10.17 |
Myanmar | 18.10.17 | Jadesammler erschossen | 9870 |
Hpakant, Kachin State: Polizei, die die Jade-Mine der Triple One Company (ein Myanmar-China Joint Venture) bewacht, hat 5 Jade-Sammler erschossen und 20 weitere zum Teil schwer verletzt. Die Arbeiter versuchen, aus den Abraumhalden der Bergwerke noch Jade-Splitter zu finden. Es begann damit, dass etwa 60 Leute das Gelände der Mine betraten; es kam zu ersten Auseinandersetzungen. Später kamen 600, die sich ein Gefecht mit Steinwürfen mit den Sicherheitskräften lieferten. Daraufhin setzte die Polizei scharfe Waffen ein. Siehe auch 9505, 9233. | |||
aufgenommen: Fr., 20.10.2017 |
Quelle: The Irrawaddy, Radio Free Asia, 19.10.17 |
Kambodscha | 19.10.17 | Streik | 9869 |
Sen Sok: 2000 ArbeiterInnen der Sportschuhfabrik Pou Yuen (Cambodia) (8923, 8920, 3374) sind in Streik getreten. Grund: Ihnen werden nur noch 3-monatige Verträge angeboten. Bisher hatten sie Jahresverträge. Es gibt Gerüchte, dass die Fabrik verlegt werden soll; die ArbeiterInnen denken, dass mit den kurzen Verträgen Abfindungen vermieden werden sollen. Gewerkschafter schätzen, dass mehr als 90 % aller ArbeiterInnen nur kurzfristige Verträge haben. | |||
aufgenommen: Fr., 20.10.2017 |
Quelle: Khmer Times, The Phnom Penh Post, 20.10.17 |
Indonesien | 1965 | USA wußten alles | 9868 |
Vorgestern hat die US-Regierung 39 Dokumente (meist Berichte der Botschaft) (2626) freigegeben, die belegen, dass die US-Diplomaten sehr gut über den Massenmord an Kommunisten, Gewerkschaftern, Menschen chinesischer Abstammung oder privat Unliebsamen Bescheid wusste. Das scheint nichts Neues zu sein, kann jetzt aber belegt werden. Nach dem angeblichen Putsch Ende September 1965 wurden innerhalb weniger Monate mindestens eine halbe Million Menschen umgebracht. Beteiligt daran waren die Armee und religiöse Mobs. Darunter Christen, aber vor allem die Jugendorganisationen von Muhammadiyah und Nahdlatul Ulama. Berichte gab es u.a. aus Medan, Jawa, Makassar und Bali. Auch Berichte darüber, dass wegen Überfüllung von Gefängnissen Verhaftete einfach umgebracht wurden. Interveniert hat die US Botschaft nicht - Antikommunismus war gemeinsame Ideologie. In Indonesien ist dieser Teil der Geschichte bis heute nicht aufgearbeitet, siehe 6693, 5489, 5247, 2458. | |||
aufgenommen: Do., 19.10.2017 |
Quelle: The New York Times, Human Rights Watch, 18.10.17; National Security Archive |
Papua Neuguinea | 17.10.17 | Busstreik | 9867 |
Port Moresby: Die Fahrer der öffentlichen Busse sind in Streik getreten. Anlass war ein brutaler Polizeiübergriff auf einen Fahrer am Montag, der ein Verkehrsvergehen begangen haben soll. Die Fahrer sagen, es ginge nicht nur um eine Person; Polizeiübergriffe auf Busfahrer gäbe es oft. | |||
aufgenommen: Mi., 18.10.2017 |
Quelle: Radio New Zealand, 18.10.17 |
Philippinen | 16.10.17 | Jeepneys | 9866 |
Die Vereinigung der Jeepney-Fahrer hat einen zweitägigen landesweiten Streik ausgerufen. Der richtet sich zum wiederholten Maße gegen die Plan der Regierung, die alten Jeepneys auszumustern und durch neue zu ersetzen (9651). Die Vereinigung PISTON, die Vertretung der kleinen Firmen, die typischerweise 1- 3 Fahrzeuge betreiben, sagt, der Plan richte sich gegen die Armen, die - auch mit den Kredit- und Zuschußversprechen - in übermäßige Schulden getrieben würden. Über den Erfolg des Streiks gibt es unterschiedliche Einschätzungen; PISTON spricht von einem 90 % Erfolg. Die Regierung bestreitet das, in vielen Teilen des Landes sei der Streik gar nicht oder nur von wenigen befolgt worden. Allerdings hatte sie im Großraum Manila die Schulen geschlossen und ebenso viele Regierungsämter. | |||
aufgenommen: Di., 17.10.2017 |
Quelle: Philippine Daily Inquirer, Sun Star, Interaksyon, 17.10.17 |
Malaysia | 14.10.17 | Gegen Kleptomanie | 9863 |
Kuala Lumpur: Zwischen 8000 und 20 000 haben gegen Präsident Najib und die Korruption in Verbindung mit dem Staatsfond 1MDB (9544, 9446, 9063) demonstriert. Der Präsident wird - nicht nur in Malaysia - verdächtigt, nicht nur einen Milliardenschaden für das Land verursacht zu haben, sondern sich einen Teil davon auf eigene Konten abgezweigt zu haben. | |||
aufgenommen: So., 15.10.2017 |
Quelle: Malaysia Kini, Interaksyon, 15.10.17 |
Hong Kong | 6.10.17 | Festnahme von Katze verhindert | 9862 |
Kleine Läden wie Apotheken für traditionelle Medizin, Lebensmittel, Möbel beschäftigen oft nicht nur Verkäufer und anderes Personal, sondern auch eine Katze, die nicht nur Mäuse fernhalten soll, sondern auch oft Liebling der Kunden ist. Am 6.10. kam eine Kundin (aus der VR China) in die Sha Tin Apotheke zurück und beschuldigte die Katze Porsche (von den anderen Beschäftigten als "Betriebsleiter" bezeichnet), sie habe ihren kleinen Sohn hinter dem Ohr gekratzt - zu sehen war ein 5mm lange Wunde. Polizei und Ambulanz wurden gerufen, um die Verletzung festzustellen. Am nächsten Tag kam sie wieder, begleitet durch einen Beamten des Amtes für Landwirtschaft, Fischerei und Naturschutz, der Porsche verhaften sollte. Wegen Tollwutgefahr sollte die Katze für 7 Tage Quarantäne in ein öffentliches Tierheim eingewiesen werden. Die Apotheke ist videoüberwacht; ein Hinweis, dass der Vorfall überhaupt stattgefunden hat, fand sich nicht. Der Besitzer der Apotheke weigerte sich, die Katze auszuliefern. Die Geschichte fand ihren Weg in die Öffentlichkeit und innerhalb eines Tages unterzeichneten 70 000 Leute eine Petition zugunsten der Katze. Die befindet sich derzeit in einer privaten Tierklinik, weil es ihr nicht gut ging. 4 Tage später ereignete sich ein ähnlicher Vorfall in einer anderen Apotheke, diesmal war eine Frau (aus der VR China) der Ladenkatze Marble auf den Schwanz getreten, die hatte sie dann gekratzt - ohne dass eine blutende Wunde entstanden war. Auch diesmal wurde ein Beamter gerufen, aber diesmal verzichtete der gleich darauf, die Katze festzunehmen. | |||
aufgenommen: So., 15.10.2017 |
Quelle: South China Morning Post, Hong Kong Free Press, 10.-14.10.17 |
Kambodscha | 11.10.17 | Geld her ! | 9861 |
Takhmoa, Kandal: 300 bis 400 ArbeiterInnen der First Gawon Apparel (9711) haben erneut gegen die späte Zahlung von Löhnen protestiert. Der Septemberlohn sollte am 10.10. gezahlt werden; es gab für die 1000 Beschäftigten nur etwa ein Drittel. | |||
aufgenommen: Do., 12.10.2017 | Quelle: The Phnom Penh Post, The Khmer Times, 12.10.17 |
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1. November 2017