Asien Aktuell:



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Hong Kong 10.09.2019 Fußballfans 10480
Zum Qualifikationsspiel für den Fußball World Cup (Hong Kong verlor gegen den Iran 0:2) waren Fußballfans massenweise gemeinsam zum Stadion demonstriert und hatte dabei Parolen gerufen, u.a. "Fünf Forderungen, nicht eine weniger!". Als vor dem Spiel die chinesische Nationalhymne ertönte, wurde von Hong Konger Fans kräftig gebuht, viele drehten dem Spielfeld den Rücken zu oder machten rüde Gesten. Viele trugen die schwarzen T-Shirts der pro-demokratischen Bewegung. Wegen ähnlicher Vorfälle hatte der Weltfußballverband FIFA Hong Kong bereits mit Bußgeldbescheiden bestraft.
aufgenommen: Mi., 11.9.2019

Quelle: rthk, 11.09.2019


Philippinen 2019 Dengue 10479
Mehr als 250 000 Menschen sind dieses Jahr schon an Dengue Fieber erkrankt; mehr als 1000 sind daran gestorben. Unter den Todesfällen sind 39 % Kinder zwischen 4 und 9 Jahren. Insgesamt ist es die schwerste Epidemie seit 2012.
aufgenommen: Mi., 11.9.2019

Quelle: Philippine Inquirer, 11.9.19


Südkorea 9.9.19 Streik bei GM 10478
Die 10 000 Arbeiter von General Motors Korea in Incheon und Changwon sind in einen Vollstreik getreten. Es ist der erste Streik, seit GM Daewoo Motors im Jahr 2002 übernommen hat. Die Gewerkschaft verlangt 5,65 % mehr Lohn.
aufgenommen: Mi., 11.9.2019

Quelle: The Chosun Ilbo, 10.9.19


Vietnam 7.9.19 Streik 10477
Dien Hong, Provinz Nghe An: Fast 1000 ArbeiterInnen der Wooin Vina (Kapital aus Südkorea) streiken und verlangen vor allem, dass eine Vorarbeiterin entlassen wird, weil sie sich schlecht gegenüber den Arbeiterinnen verhält. Daneben fordern sie mehr Essenszulage, längere Pausen und geringere Arbeitsvorgaben.
Ho Chi Minh City, 27.8.: Hunderte Fahrer für Grab haben ihre App abgestellt. Grund: Grab zieht ihnen jetzt deutlich mehr Steuern ab. angeblich weil sie als Unternehmer und nicht mehr als Angestellte eingeschätzt werden.
aufgenommen: Di., 10.9.2019

Quelle: Vietnam Labour Update 25


Südkorea 10.9.19 Streik im Krankenhaus 10476
Ilsan, Gyeonggi: Die Beschäftigten des staatlichen Nationalen Krebszentrums sind in Streik getreten. Die Gewerkschaft der Pfleger verlangt 6 % mehr Gehalt. Das Krankenhaus lehnt das ab, weil die Regierung Lohnerhöhungen im Öffentlichen Sektor auf 1,8 % begrenzt hat. Da der Streik angekündigt war, haben 400 der 520 Patienten das Haus verlassen.
aufgenommen: Di., 10.9.2019

Quelle: Korea Herald, 10.9.19


Hong Kong 9.9.19 Menschenketten 10475
Nur kleine Minderheiten boykottierten den Unterricht in den Oberschulen. Aber um mindestens 100 Schulen formten die Schüler, zusammen mit Ehemaligen Menschketten vor dem Unterricht. Geschätzt beteiligten sich 4000 Schüler und 30 000 Studenten an solchen Aktionen und Kundgebungen.
Derweil ist bekannt geworden, dass die Polizei Teleskopschlagstöcke an ihre Beamten austeilt, zum Gebrauch außerhalb der Dienstzeit. Sie sollen zurückhaltend damit umgehen.
(RTHK, 10.9.19)
aufgenommen: Di., 10.9.2019

Quelle: div., 9., 10.9.19


Hong Kong 8.9.19 Randale 10474
Tausende zogen zum US-Konsulat, um Donald Trump um Hilfe zu bitten. Es geht dort um eine Ergänzung eines Gesetzes zu Hong Kong, die es der US-Regierung ermöglichen würde, gegen Mitglieder der Regierung von Hong Kong und der VR China Sanktionen zu verhängen. Derweil wurden die meisten U-Bahn-Stationen auf Hong Kong Island und einige in Kowloon angegriffen; an einem Stationseingang wurde ein Feuer entzündet. Das konnte aber rasch gelöscht werden. Wieder gab es Tränengas und Gummikugeleinsatz.
aufgenommen: Mo., 9.9.2019

Quelle: div., 9.9.19


Hong Kong 7.9.19 Verletzte 10473
Ein großes Polizeiaufgebot konnte die geplante Störung des Flughafens verhindern. Alle Busse in die Richtung wurden durchsucht. Dafür wurden in Kowloon und den New Territories Einkaufszentren, die der MTR, dem U-Bahn-Betreiber gehören, besucht und aufgemischt. Es kam zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei. 19 Leute wurden verletzt, zwei davon schwer. In Tung Chung, Richtung Flughafen, legte sich die Polizei mit Anwohnern an. Mal jagten die Polizisten die Leute weg, mal jagten die Anwohner den Bullen hinterher.
aufgenommen: So., 8.9.2019

Quelle: div., 7.,8.9.19


Hong Kong 6.9.19 Rückt die Videos raus ! 10472
Dieses Mal konzentrierten sich die Auseinandersetzungen in Mong Kok an der U-Bahnstation Prince Edward, wo am letzten Samstag (10463) die Polizei mit unglaublicher Brutalität die Station gestürmt und Leute festgenommen hat. Es gibt Videos, die von Presseleuten aufgenommen worden sind - die sind schon schlimm genug. Aber die Polizei hat danach erst die Presse rausgeschmissen und dann auch noch die Züge gestürmt und wild um sich geschlagen. Dafür gibt es jetzt nur Zeugenaussagen. Deshalb forderten die Demonstranten, dass die U-Bahnverwaltung die Videos der Überwachungskameras rausrückt. Die weigert sich, will aber die Beweise für 3 Jahre aufheben, anstatt sie nach einem Monat zu löschen. Im Verlaufe der Nacht gab es wieder schwere Auseinandersetzungen mit Tränengaseinsatz rund um die Polizeiwache in Mong Kok. Die U-Bahnlinie wurde wieder ausgesetzt.
aufgenommen: Sa., 7.9.2019

Quelle: div., 7.9.19


Hong Kong 5.8.19 SchülerInnen 10471
In vielen Schulen wurde der Streik auf die eine oder andere Weise befolgt. Im Po Leung Kuk Celine Ho Yam Tong College wurde beispielsweise das Revolutionslied "Do You hear the People sing" statt der chinesischen Nationalhymne gesungen. In anderen Schulen gabs Demos außerhalb, allerdings meist mit Unterstützung von Ehemaligen. In der St Antonius Mädchenschule gab ein stilles Sit-In, mit dem gegen ein neu eingeführtes Punktesystem protestiert wurde. Dieses System lehnt sich ausdrücklich an das Sozialkreditsystem in China an. Es gibt z.B. Abzüge für Zuspätkommen, Smartphonenutzung oder Schwänzen. Das wurde jetzt ersatzlos gestrichen: "Es sind sensitive Zeiten", so die Schulleiterin.
aufgenommen: Fr., 6.9.2019

Quelle: The Standard (HK), 5.9.19


Myanmar 2.9.19 StreikführerInnen angeklagt 10470
Pathein, Irrawaddy Region: 1000 ArbeiterInnen der Myanmar Knitting (produziert u.a. für Zara und C&A) organisierten einen Streik und ein Sit-In, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Sie beklagen das Verbot, auf die Toiletten zu gehen während Überstunden, Arbeit an Feiertagen, kaputte Türen in den Sanitärräumen und die schroffe Behandlungen durch die chinesischen Vorarbeiter. Insgesamt hatten sie 45 Forderungen. Die Forderungen wurden erfüllt, sodaß am Donnerstag die Arbeit wohl wieder aufgenommen wurde. Die Polizei hat allerdings ein Verfahren gegen einige StreikführerInnen eingeleitet, wegen "illegaler Versammlung".
aufgenommen: Fr., 6.9.2019

Quelle: The Irrawaddy, 4.9.19


Indonesien 5.9.19 Keine Entlassungen ! 10469
Cimahi, bei Bandung: Die Textilfabrik PT Indoputra Utamatex ist von den Behörden geschlossen worden, weil sie nicht über ein geeignetes Abwasserreinigungssystem verfügt. Hunderte Arbeiter zogen jetzt vor das Stadtparlament. Sie fordern, dass eine Lösung gesucht wird, die Entlassungen vermeidet. Die Stadtverwaltung will den Fabrikbesitzer vorladen.
aufgenommen: Fr., 6.9.2019

Quelle: Pikiran Rakyat, 5.9.19


Hong Kong 04./05.09.2019 Fünf! 10468
Chefverwalterin Carrie Lam hat das umstrittene Auslieferungsgesetz, das bereits suspendiert war (s.a. 10369) nach monatelangen Protesten zurückgezogen. (South China Morning Post, 04.09.2019)
Schüler setzten Unterichtsboykott und Menschenketten vor den Schulen fort, eine ihrer Parolen: "Fünf Forderungen, nicht eine weniger."
(rthk, 05.09.2019)
Fünf Forderungen, s.a. 10454
aufgenommen: Do., 5.9.2019

Quelle: div.


Indonesien 03.09.2019 Werftarbeiterstreik 10467
Bekasi: In der Gewerkschaft SBSI organisierte Arbeiter der Schiffswerft PT Tesco Indomaritim traten in den Streik. Sie verlangen die Rücknahme der Zwangsversetzungen von 21 Kollegen an den Standort Indramayu, außerdem die Rücknahme der mit der Versetzung verbundenen Lohnsenkung
aufgenommen: Mi., 4.9.2019

Quelle: PojokBekasi, 04.09.2019


Hong Kong 03.09.2019 Streikkundgebung 10466
Am zweiten Tag der Streiks (Generalstreik, Unistreik, Unterrichtsboykott der Schüler) versammelten sich laut Veranstalterangaben mehr als 40 000 zu einer Kundgebung in der Nähe des Parlaments. Die Teilnehmer waren vor allem Arbeiter, Angestellte und Schüler der Sekundarstufe. Eine Teilnehmerin (20 Jahre, Lebensmittelbranche) kam vor ihrer Spätschicht zur Kundgebung und sagt, falls sie wegen der Protestteilnahme entlassen wird, dann will sie sowieso nicht mehr für so einen Arbeitgeber tätig sein. Ein 48jähriger Industriearbeiter sagt, Hong Kong sei ihm wichtiger als sein Job, und fügt hinzu, dass die jungen Straßenkämpfer ein viel höheres Risiko eingehen. Eine 28jähriger Sozialarbeiterin sagt, dass man in der Situation nicht klein beigeben darf.
aufgenommen: Di., 3.9.2019

Quelle: South China Morning Post, 03.09.2019


Hong Kong 02.09.2019 Streikkundgebungen 10465
Heute beginnt das neue Schuljahr, bzw. Semester. Und es beginnen Streiks zur Unterstützung der pro-demokratischen Bewegung. Schüler der Sekundarstufe wollen einmal pro Woche streiken. Streikende verteilten Flyer, riefen Parolen, bildeten vor den Schultoren Menschenketten, teilweise bekleidet mit Gasmasken, Schutzhelmen und -brillen, dem typischen Demo-Outfit. Zur Auftaktkundgebung kamen 4000. An der Auftaktkundgebung zum zweiwöchigen Studentenstreiks nahmen 30 000 Studierende teil. (South China Morning Post)
40 000 (Angabe des Veranstalters) nahmen an einer Kundgebung des Gewerkschaftsdachverbandes HKCTU zum pro-demokratischen Generalstreik (02 und 03. September) teil
.(rthk)
aufgenommen: Mo., 2.9.2019

Quelle: div., 02.09.2019


Hong Kong 01.09.2019 Flughafen 10464
Tausende Pro-Demokratie-Aktivisten belagerten die Zufahrtswege zum/vom Internationalen Flughafen, setzten dort Überwachungskameras außer Betrieb, bauten außerhalb des Terminals Barrikaden, machten Feuer und verwüsteten eine nahegelegene U-Bahnstation. Zug, U-Bahn und Busverkehr wurden deshalb vorübergehend eingestellt. Als Riotpolizei kam, entfernten sich die Demonstranten, meist zu Fuß. Dutzende Freiwillige organisierten mit ihren Privatwagen einen Shuttleservice, um Demonstranten nach Hause zu fahren. Am Ende stand die Polizei wütenden Anwohnern gegenüber, die ihnen "Gangster, geht heim!" entgegenriefen.
aufgenommen: So., 1.9.2019

Quelle: BBC News, South China Morning Post, 01.09.2019


Hong Kong 31.08.2019 Verbot ignoriert 10463
(s.a. 10462) Tausende, laut BBC News sogar Zehntausende, ignorierten einfach das Verbot der Großdemo. Sie zogen zunächst in Richtung Verbindungsbüro der Beijinger Regierung, das war aber zu gut bewacht. Dann wurde das Polizeihauptquartier und die Parlaments- und Regierungsgebäude belagert. Bei den Kämpfen, die dort stattfanden, setzte die Polizei, neben üppigen Mengen an Tränengas, zum zweiten Mal Wasserwerfer ein. Diesmal war das Wasser blau gefärbt, damit Demonstranten bei Festnahmen leicht identifiziert werden konnten. Demonstranten bauten Barrikaden, benutzten Molotovcocktails und zündeten Straßenfeuer an. Nachts wechselten die Kämpfer nach Kowloon. Zunächst blockierten sie im Touristenviertel Tsim Sha Tsui die Hauptverkehrsstraße Nathan Road, als die Riotpolizei kam, tauchten die Aktivisten ab, und gruppierten sich später bei der Polizeiwache Mong Kok neu. Wieder waren sie weg, als die Riotpolizei ankam. Nichtsdestotrotz gab es im Laufe des Tages etliche Verhaftungen, Polizisten verfolgten Aktivisten in U-Bahnstationen und sogar in die Züge, wo angeblich sogar unbeteiligte Passagiere geschlagen wurden. Kein Wunder, dass das Ansehen der Polizisten sehr gesunken ist und sie bei ihrem Auftauchen häufig von Anwohnern beschimpft, verhöhnt und beleidigt werden.
aufgenommen: Sa., 31.8.2019

Quelle: div, u.a. eig. Korr., 31.08.2019


Hong Kong 29./30.08.2019 Repression 10462
Anläßlich des fünften Jahrestages der in Beijing gefällten Entscheidung für ein antidemokratisches Wahlrecht in Hong Kong sollte am 31. August eine prodemokratische Demo stattfinden. Diese wurde verboten, der Einspruch der Veranstalter abgelehnt. Gleichzeitig wurden etliche prodemokratische Politiker und Aktivisten, darunter auch Abgeordnete, festgenommen. Vorwürfe sind u.a.: Aufruf zu gesetzeswidrigen Versammlungen, Angriff auf Polizeibeamte, Behinderung der Polizei.
aufgenommen: Sa., 31.8.2019

Quelle: Hong Kong Free Press, 30.08.2019


Indonesien 28.08.2019 Demonstranten getötet 10461
Regentschaft Deiyai, Provinz Papua: Sicherheitskräfte erschossen sechs Demonstranten und verletzten mindestens drei weitere. Die Demonstration war Teil einer Protestwelle. (The Jakarta Post, 29.08.2019)
Auslöser der Proteste war, dass am 17. August, dem indonesischen Unabhängigkeitstag, in Surabaya Studenten aus Papua eine indonesische Flagge zerstört haben sollen. Daraufhin wurde ihr Wohnheim von Nationalisten umzingelt und die Studenten rassistisch beleidigt. Polizisten stürmten das Wohnheim und nahmen die Studenten kurzzeitig fest. Bei den Protesten in Papua wurden u.a. ein Gefängnis und ein Markt in Brand gesetzt. Die indonesische Regierung hat tausende zusätzliche Sicherheitskräfte dorthin geschickt und das Internet abgeschaltet. (BBC News, 23.08.2019)
aufgenommen: Do., 29.8.2019

Quelle: div.



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11. September 2019