Asien Aktuell:



News, Daten, Kämpfe, Bewegungen





Archiv





Indonesien bis 25.3.25 Protestwelle 11834

Die Proteste gegen das neue Militärgesetz haben sich in viele weitere Städte ausgeweitet. Von Kupang (Westtimor) bis nach Riau. Karawang, Palangkaraya, Sukabumi, Bekasi und vielen Städten mehr. Oft ist zu teils schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei mit Verletzten und Festnahmen gekommen.

aufgenommen: Mi., 26.3.2025

Quelle: div., 25.3.25


Indonesien 25.3.25 Erfolgreicher Streik 11833
Bandung: Weil die Feiertagszulage zum Ramadan (sowas wie die Jahresprämie) nur zur Hälfte gezahlt worden ist, streikten die 350 ArbeiterInnen der PT Namasindo (Plastikflaschen). Nach kurzer Zeit erklärte sich die Firma bereit, die andere Hälfte am 26.3. zu zahlen.
aufgenommen: Mi., 26.3.2025

Quelle: AyoBandung, Jabar Ekspres, 25.3.25


Indonesien 21.-24.3.25 Weiter gegen Militärgesetze 11832
Gegen das Militärgesetz, das die Rückkehr des Militärs in das zivile Leben legalisiert, gab es in vielen weiteren Städten Demos. So z.B. in Samarinda, Ostkalimantan, Bandung, Surabaya. In Malang kam es zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei mit zahlreichen Verletzten, dem Einsatz von Mollies auf der einen Seite und Tränengas auf der anderen und Festnahmen.
aufgenommen: Mo., 24.3.2025

Quelle: Okezone, 24.3.25, div.


Indonesien 20.3.25 Zurück zu Dwifunksi 11831
Das Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das dem Militär wieder großen innenpolitischen und gesellschaftlichen Einfluß sichert. Das war in Indonesien schon mal so, während der Diktatur von Soeharto und seiner "Neuen Ordnung". Damals waren das Militär und die Polizei eine einzige Institution - mit Doppelfunktion ("Dwifunksi"). Nach seinem Sturz wurden sie getrennt. Jetzt dürfen (müssen?) aktive Militärs Posten in vielen Bereichen der zivilen Verwaltung annehmen: u.a. im Ministerium öffentliche Sicherheit, Justizverwaltung, Geheimdienst, Amt für Katastrophenfälle, Amt für Verfolgung von Drogen, Amt für Verfolgung von Terrorismus, Amt für maritime Sicherheit - bis hin zu Richtern, auch in höchsten Ämtern. Das ist jetzt nichts völlig Neues, eine NGO hat schon 2023 mehr als 2500 Offiziere auf zivilen Posten gezählt. Der Graubereich wird jetzt aber legalisiert.
Dagegen gab es eine Reihe von Demos, dabei kam es in einigen Städten zu teils schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei und Verletzten auf beiden Seiten, so etwa in Jakarta und Semarang. Demos gab es u.a. in Medan, Serdang, Yogyakarta, Solo, Surabaya. Siehe auch 3806, 3525, 537, 453, 91, 1.
aufgenommen: Fr., 21.3.2025

Quelle: Kompas, ABC News, div., 20.3.25


Philippinen 16.3.25 Für Duterte 11830
Davao City: An die 20 000 demonstrierten für die Rückführung und Freilassung des ehemaligen Präsidenten Rodrigo Duterte (11824). Der wurde inzwischen nach Den Haag zum Internationalen Strafgerichtshof gebracht, wo er wegen des von ihm angezettelten "Krieg gegen die Drogen" wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" angeklagt ist. In seiner Heimatstadt Davao war er früher Bürgermeister, jetzt ist sein Sohn Sebastian in diesem Amt.
aufgenommen: So., 16.3.2025

Quelle: Rappler, 16.3.25


Südkorea 15.3.25 Für und gegen 11829
(11804) Der ehemalige Präsident Yoon Suk Yeol ist inzwischen zwar aus der Untersuchungshaft entlassen worden, ein Urteil zu seiner endgültigen Entfernung wird aber erst nächste Woche erwartet. Die Demos von seinen Anhängern und Gegnern gehen weiter. Die Teilnehmerzahlen, die von den Veranstaltern und der Polizei angegeben werden, gehen weiter stark auseinander. Nach Polizeischätzungen demonstrierten in Seoul 42 000 für seine Absetzung, für seine Rehabilitierung gabs mehrere getrennte Veranstaltungen, die größte mit 43 000.
aufgenommen: So., 16.3.2025

Quelle: The Korea Herald, 16.3.25


Thailand 14.3.25 Protest gegen Goldabbau 11828
Thaton, Mae Ai, Chiang Mai: Mehr als 700 Leute demonstrierten zum Kok River, um gegen Goldabbau an dem Fluss in Myanmar zu protestieren. Im benachbarten östlichen Shan State in Myanmar sind seit 2023 sind vier chinesische Firmen zugange, um Gold zu schürfen. Diese Gegend wird von der United Wa State Army (11381) kontrolliert. Neben der Vergiftung des Wassers mit Chemikalien wie Cyaniden findet dabei auch erhebliche Entwaldung, auch durch absichtlich gelegte Waldbrände statt. Daneben haben der Bau von Staudämmen dazu geführt, dass es immer mehr Überschwemmungen gibt.
aufgenommen: So., 16.3.2025

Quelle: Mizzima, 16.3.25


Malaysia 14.3.25 Arbeiterprotestblockade 11827
Teluk Intan, Perak: Mehr als 1000 ausländische FabrikarbeiterInnen blockierten für 5 Stunden eine Straße. Anlass war, dass ein nepalesischer Arbeiter als Fußgänger bei einem Unfall mit Fahrerflucht zu Tote gekommen ist. Die Polizei hat 13 Nepalesen festgenommen, wegen des Versuchs, einen Riot anzetteln zu wollen.
aufgenommen: Sa., 15.3.2025

Quelle: The Star, Bernama, 15.3.25


Indonesia 12.3.25 Gegen Geothermieprojekt 11826
Ngada, Flores: Hunderte Anwohner demonstrierten vor dem Regionalparlament und forderten die Einstellung der Bohrungen des Geothermalprojektes Mataloko. Schon jetzt haben die Ausscheidungen des Projektes Wasser, Luft und Felder in der Umgebung verseucht. Etwa 1000 ha habe die Regierung für das Projekt den Einheimischen weggenommen. Im Jahr 2000 seien schon mal Versuchsbohrungen niedergebracht worden, die hätten aber keinen Erfolg gebracht.
aufgenommen: Do., 13.3.2025

Quelle: Kompas, 13.3.25


Indonesien 11.3.25 Demo gegen Massenentlassung 11825
Cirebon: Die ArbeiterInnen der PT Yihong Novatex (Fußbekleidung) demonstrierten zum Landrat, dabei kam es zu Rangeleien mit der Polizei. Die Fabrik hat mehr als 1100 entlassen, angeblich, weil sie Angang März gestreikt haben. Die Gewerkschaft sagt, das war kein Streik, sondern eine spontane Aktion gegen die Entlassung von 3 KollegInnen. In Wirklichkeit wolle die Fabrik die ArbeiterInnen billig los werden, weil sie möglicherweise vor dem Bankrott steht. Es seien auch keine Arbeitsmaterialien mehr vorhanden.
aufgenommen: Mi., 12.3.2025

Quelle: Detik.News, 11.3.25


Philippinen 11.3.25 Duterte festgenommen 11824
Manila: Der frühere Präsident Rodrigo Duterte (11077, 10842, 10778) ist am Flughafen festgenommen worden. Die Polizei führte damit einen internationalen Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs aus. Die Beschuldigung lautet auf "Verbrechen gegen die Menschlichkeit". Das bezieht sich auf den von Duterte ausgerufenen "Krieg gegen die Drogen", dem nach offizieller Zählung mehr als 6000, nach Schätzungen des Strafgerichtshof zwischen 12 000 und 30 000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Duterte war von 2013 bis 2016 Bürgermeister von Davao, danach bis 2022 Präsident. Er wußte, dass er festgenommen werden würde, hat sich also mehr oder weniger freiwillig gestellt.
aufgenommen: Di., 11.3.2025

Quelle: div


Myanmar, Thailand 3/25 Befreit, aber noch nicht frei 11823
Letzten Monat sind mehr als 7000 junge Menschen aus den Händen der Scam-Farmen Betreibergangs befreit worden - in Zusammenarbeit von Behörden aus Myanmar, Thailand und China. Allerdings sind sie noch nicht frei, sondern nach wie vor in den Gebäuden in Myanmar eingesperrt, in denen sie arbeiten mußten. Die werden jetzt von mit der Junta verbundenen Milizen kontrolliert. Die Bedingungen, vor allem die hygienischen, sind miserabel. Das Problem ist, dass Thailand nur die Leute ins Land läßt, deren Regierung für eine unmittelbare Ausreise sorgt. Bis jetzt hat nur China einen Charterflug für seine Leute arrangiert. Man geht davon aus, dass insgesamt Hunderttausende in solchen Scamfarms, meist in Myanmar und Kambodscha gefangen sind. (11807, 11783)
aufgenommen: Mo., 10.3.2025

Quelle: ABC News, 10.3.25


Philippinen 8.3.25 Streik erfolgreich 11822
Cabuyao: Der Streik bei Nexperia (11820) ist zuende. Er war einigermaßen erfolgreich, es gibt eine Lohnerhöhung und zwei entlassene Gewerkschafterinnen werden wieder eingestellt. Obwohl es der größte Streik seit Jahren war, haben viele große Medien keine Notiz genommen.
aufgenommen: So., 9.3.2025

Quelle: ABS-CBN News, 9.3.25


Hong Kong 7.3.25 Löhne her ! 11821
Am Flughafen haben an die 60 ArbeiterInnen, die am Terminal 2 arbeiten, eine Zufahrtsstraße blockiert. Danach zogen sie zum Büro der Gammon Construction, eine der Firmen, die ihnen bis zu 3 Monaten Löhne schulden.
aufgenommen: Fr., 7.3.2025

Quelle: The Standard (HK), 7.3.25


Die Informationen erreichen uns auf sehr unterschiedlichem Weg und mit Verzögerungen von Stunden bis Monaten. Wir ordnen sie so ein, wie sie ankommen, deshalb ist die Liste nicht exakt chronologisch.


Archiv | früher >


Zur Startseite, zur Asienkrisen-Seite, zu den Links



Eine Webseite von WELT IN UMWÄLZUNG Mannheim-Ludwigshafen

26. März 2025