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Philippinen/USA | 21.11.01 | Terror allerorten |
2819 |
Washington (USA): Die philippinische Präsidentin Arroyo hat vom US-Präsidenten Bush US$ 100 Mill. bekommen, um damit islamische Extremisten zu bekämpfen, v.a. die Abu-Sayyaf-Gruppe. Außerdem befinden sich bereits US-Soldaten als "Ratgeber" des philippinischen Militärs auf den Philippinen. Bush: "Die Front gegen den Terror ist nicht nur in Afghanistan. ... Wir werden den Terror bekämpfen, wo immer er auch ist." (s.a. 2045, 2816) | |||
aufgenommen: Do., 22.11.2001 |
Quelle: South China Morning Post, 22.11.01 |
Thailand | 2002 | Sozialversicherung |
2818 |
(s.a. 2729) Ab April 2002 werden alle Arbeiter von der Sozialversicherung erfaßt werden, so der Stellvertretende Arbeitsminister. Zur Zeit sind nur Arbeiter in Betrieben mit mehr als 10 Beschäftigten sozialversichert, ab nächstem Jahr werden auch Arbeiter in Betrieben ab einem Beschäftigten versichert sein. Die Zahl der Versicherten wird von derzeit 5,98 Mill. auf 9,57 Mill. steigen. Die Neuversicherten müssen ab 15. Mai Beiträge zahlen. Nicht sozialversichert sind weiterhin Beschäftigte in Privathaushalten und nichtkommerziellen Unternehmungen, Saisonarbeiter im Bergbau und an provisorischen Arbeitsplätzen (z.B. Verkaufsständen). | |||
aufgenommen: Do., 22.11.2001 |
Quelle: Bangkok Post, 22.11.01 |
Philippinen | 19.11.01 | Guerillakrieg |
2816 |
(s.a. 2710) Insel Jolo: 100 bis 400 bewaffnete Rebellen der Moro National Liberation Front (MNLF) griffen Armeeposten der philippinischen Regierung an. Dabei wurden mindestens 51 Personen (48 Rebellen, drei Soldaten) getötet. Es gab Dutzende Verletzte, mehr als die Hälfte davon Zivilisten. Die separatistische Moslemgruppe MNLF hatte vor fünf Jahren ein Friedensabkommen mit der Regierung geschlossen, der MNLF-Führer Nur Misuari wurde Gouverneur der Autonomen Region Moslemmindanao (ARMM). Die MNLF spaltete sich im April diesen Jahres, weil Misuari beschuldigt wird, Entwicklungsgelder für die Region zu verschwenden, während die Hälfte der Bevölkerung in der ARMM in Armut lebt. In der nächsten Woche sind Wahlen, da wird ein neuer Gouverneur gewählt. Anhänger Misuaris sollen den Angriff durchgeführt haben, um diese Wahlen zu verhindern, so einer seiner Vertrauten. Er selbst hat sich noch nicht geäußert. | |||
aufgenommen: Di., 20.11.2001 |
Quelle: div, 19./20.11.01 |
Malaysia | 19.11.01 | Massenabschiebung |
2815 |
Pasir Gudang: Malaysia hat 2500 indonesische ArbeitsmigrantInnen abgeschoben. Die Deportation erfolgte mit Hilfe der indonesischen Marine, die ihre Landsleute mit zwei Schiffen "abholte". Indonesische Marinesoldaten und malaysische Polizisten, bewaffnet mit Knüppeln und Gewehren, bewachten gemeinsam die Einschiffung, die ohne große Schwierigkeiten vonstatten ging. Einige der indonesischen Arbeitsmigranten sagen, sie seinen in der Abschiebehaft geschlagen worden. Die Abschiebungen erfolgten, weil die Arbeitsgenehmigungen abgelaufen waren. Die Männer arbeiteten oftmals auf dem Bau oder auf Plantagen, die Frauen als Hausangestellte oder in Karaokebars. Es soll 700 000 illegale ausländische Arbeiter in Malaysia geben, davon sind 80% Indonesier. In diesem Jahr sind bereits 124 000 Leute abgeschoben worden. Die malaysische Regierung will ihre Abschiebungsbemühungen verstärken, um deren Job Einheimischen anbieten zu können, die von der Wirtschaftskrise betroffen sind. (s.a. 2342, 2335, 2149, 1662, 1201, 37) | |||
aufgenommen: Di., 20.11.2001 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, 20.11.01 |
Südkorea | 18.11.01 | Gewerkschaften |
2812 |
Seoul: 10 000 Gewerkschafter, die dem Dachverband FKTU angehören, demonstrierten
für Arbeitszeitverkürzung (Fünf-Tage-Woche) bei vollem Lohnausgleich. Sie
beschuldigten die Arbeitgeberseite, diesbezügliche Verhandlungen mit dem Hinweis auf
die schlechte Wirtschaftslage verlassen zu haben. (Yahoo! Finance Singapore) Laut Arbeitsministerium ist die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder seit 1998 leicht gestiegen, anscheinend als Folge der Asienkrise 97. Die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder erreichte 1989 mit 1,93 Mill. seinen Höhepunkt, fiel dann bis 1998 auf 1,48 Mill, stieg bis 2000 auf 1,52 Mill.. 99% aller Gewerkschafter gehören einem der beiden großen Dachverbände an: 40% der radikaleren KCTU (Korean Confederation of Trade Unions) und 59% der gemäßigteren FKTU (Federation of Korean Trade Unions). Damit hat die KCTU seit ihrem Gründungsjahr 1995 ordentlich zugelegt, damals zählten 25% aller südkoreanischen Gewerkschafter zur KCTU-Mitgliedschaft. (s.a. 1142) (JoongAng Ilbo) | |||
aufgenommen: Mo., 19.11.2001 |
Quelle: div, 19.11.01 |
Indonesien | 15.11.01 | Billiardprotest |
2807 |
Bogor (bei Jakarta): Hundert Beschäftigte von Billiardhallen demonstrierten gegen den Erlass zur Schließung ihrer Arbeitsstätten während des islamischen heiligen Monats Ramadan: "Wir brauchen Geld im Fastenmonat und zum Feiern des Idul Fitri (Fest am Ende des Fastenmonats). ... Billiard ist keine Unterhaltung, sondern Sport." (s.a. 2153) | |||
aufgenommen: Fr., 16.11.2001 |
Quelle: The Jakarta Post,16.11.01 |
Indonesien | 14.11.01 | Streiks: Warnschüsse gegen Textilarbeiterinnen |
2806 |
Tangerang: Mit Warnschüssen und Schlagstockeinsatz hat die Polizei auf Bitten der
Firma eine Demonstration von 250 Arbeiterinnen der Jackenfabrik PT Koinus Jaya
Garment aufgelöst und 9 Frauen "wegen Vandalismus" festgenommen. Sie protestierten
gegen ihre Entlassung. Es gab mehrere Verletzte. Die Arbeiterinnen hatten am Samstag
gemeinsam mit den KollegInnen der PT Kencana Indah Garmindo (2802) demonstriert. In
letzter Zeit hatte die Firma versucht, eine ihr genehme Gewerkschaft im Betrieb zu
installieren und tatsächlich hat diese schon 100, vorwiegend männliche, Mitglieder. (The
Jakarta Post, Koran Tempo). Jakarta: Seit drei Tagen streiken die Fahrer und Kassierer der Kleinbusse von Metromini gegen die Entscheidung der Stadtverwaltung, sie nicht mehr ins Terminal von Blok M fahren zu lassen. (Kompas) Gresik: Obwohl nach Meinung der Geschäftsleitung von CV Lestari Mahakam Raya alle Forderungen erfüllt sind, streiken die Beschäftigten weiter. Sie sehen das nämlich anders: Zwar sind einige Mitglieder des Managements versetzt worden, aber noch immer hat die Firma sie nicht bei der Sozialversicherung angemeldet und nicht versprochen, in Zukunft die Angaben der Frauen bezüglich des Datums ihrer Menstruation zu respektieren (Jawa Pos) In Medan demonstrierten vor dem Gouverneurspalast gleich 5 Gruppen in einer Gesamtzahl von 6000. Die größte Zahl stellten die Beschäftigten der PT Glovindo (2693), die höhere Abfindungen fordern; dann Bauern aus Deliserdang, die ihr Land von einer staatlichen Plantage zurückhaben wollen. Beschäftigte der Staatsplantage PTPN II fordern Lohn entsprechend dem Mindestlohn und die Aufhebung von Repressionsmaßnhamen gegen Gewrkschafter in der zur Plantage gehörenden Zuckerfabrik. Außerdem demonstrierten Pensionäre der PTPN IX für "verschiedene Forderungen" und islamische Studenten gegen "Pornografie". (Sinar Indonesia Baru, Waspada). | |||
aufgenommen: Do., 15.11.2001 |
Quelle: div., 15.11.01 |
Südkorea | 14.11.01 | Lehrerstreik |
2805 |
500 Mitglieder der Koreanischen Lehrer- und Erziehungsarbeiter-Gewerkschaft (Chonkyojo) demonstrierten an verschiedenen Orten in Seoul gegen die Schulpolitik der Regierung. Sie haben sich Kollektiv frei genommen. Sie wenden sich "gegen die marktorientierte Schulpolitik der Regierung, vor allem gegen das Privatschulgesetz, die Einführung neuer Unterrichtspläne und die Beschäftigung von Oberschullehrern in Grundschulen. Der Protest soll 4 Tage dauern. (Siehe auch 2782) | |||
aufgenommen: Do., 15.11.2001 |
Quelle: Chosun Ilbo, The Korea Herald, The Korea Times, 15.11.01 |
Indonesien | seit 11.11.01 | Unabhängigkeitsführer tot |
2803 |
(s.a. 2182) Theys Eluay, prominente Figur der Unabhängigkeitsbewegung von Irian Jaya (Westpapua/ indonesischer Teil der Insel Neuguinea), wurde am 11.11. tot in seinem Auto gefunden worden, nachdem er, so die Angehörigen, am Tag zuvor mit einem örtlichen Militärkommandanten zu Abend gegessen hatte. Die Umstände sind ungeklärt, die Polizei sagt, er sei entführt und ermordet worden. Viele gehen davon aus, daß das indonesische Militär verantwortlich sei. Gleich nachdem sein Tod bekanntwurde, kam es zu Riots, in Eluays Heimatort Sentani wurden einige Läden, ein Hotel und eine Bankfiliale in Brand gesteckt. Am 12.11. gab es eine Demo mit mehreren tausend Teilnehmern, bei der die Aufklärung des Mordes, aber auch die Unabhängigkeit gefordert wurde. Eluay war Vorsitzende des PDP, eines Dachverbandes verschidener Unabhängigkeitsgruppen. Er war umstritten, weil er als traditioneller Stammesältester früher für die Zugehörigkeit zu Indonesien war und sich erst in den 90er Jahren der Unabhängigkeitsbewegung anschloss und außerdem Verhandlungen mit Jakarta befürwortete. | |||
aufgenommen: Di., 13.11.2001 |
Quelle: div. |
Indonesien | 12.11.01 | Arbeiterproteste |
2802 |
Tangerang (bei Jakarta): Beinahe 900 ArbeiterInnen der Bekleidungsfabrik PT Kencana
Indah Garmindo demonstrierten bei der Stadtverwaltung. Sie behaupten, das
Unternehmen, das u. a. für adidas und Tomy Hilfiger produziert, habe sie unrechtmäßig
und ohne Abfindung entlassen. Der Fabrikbesitzer führt als Entlassungsgrund einen
dreitägigen Streik im vergangenen September an. (Koran Tempo) Wonogiri (Zentraljava): 200 Arbeiter der Tapioka(=Maniokmehl)fabrik PT Tanesia Jaya (früher: PT Surya Tapioka, s.a. 2190) streiken für den Abschluß einer Betriebsvereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen Geschäftsleitung und Arbeitervertretern. Auslöser war die Entlassung eines Werksschutzmitarbeiters, der unentschuldigt gefehlt hatte. (Suara Merdeka) | |||
aufgenommen: Di., 13.11.2001 |
Quelle: div., 13.11.01 |
Südkorea | 11.11.01 | Gewerkschaftsdemo |
2801 |
Seoul: Tausende Mitglieder des Gewerkschaftsdachverbandes KCTU demonstrierten für kürzere Arbeitszeit und die Freilassung des im Oktober verhafteten Gewerkschaftsvorsitzenden Dan Byuong-ho, der wegen der Organsisierung illegaler Arbeitskämpfe angeklagt ist. Die Demonstranten protestierten gegen die Unterdrückung der Arbeiterbewegung durch die Regierung (s.a. 2757). | |||
aufgenommen: Mo., 12.11.2001 |
Quelle: BBC News, 11.11.01 |
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23. November 2001