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Malaysia | 10.8.98 | Keine Abfindung |
340 |
176 Arbeiter einer Möbelexportfirma in Malacca haben ihre Jobs verloren, ohne mit Abfindungen rechnen zu können, nachdem die Firma unter Konkursverwaltung gestellt wurde. Das Vermögen der Firma soll zur Rückzahlung der Bankschulden benutzt werden, die erste Priorität haben, danach werden Steuerschulden beglichen, erst dann sind die Arbeiter dran, falls etwas übrig bleiben sollte, aber damit kann nicht gerechnet werden. 12 der Arbeiter sind Malaysier, der Rest Bangladeshis. Die Arbeitsgenehmigungen von 70 der Bangladeshis sind ausgelaufen, diese wurden aufgefordert, sich selbst ihre Rückflugtickets zu kaufen. | |||
aufgenommen: 16. August 1998 |
Quelle: The Star Online, 16.8.98 |
Südkorea | 14.08.98 | Hyundai wieder zu |
339 |
Die Hyundai-Fabriken in Ulsan sind wieder auf unbestimmte Zeit geschlossen worden, nachdem das Management seit Montag erfolglos versucht hatte, mit Streikbrechern produzieren zu lassen. Streikende und Fabrikbesetzer hatten dies handgreiflich verhindert. Die erneute Schließung war angeordnet worden, als hunderte von Hyundai-Vorgesetzte versucht hatten, die Produktion anlaufen zu lassen, und von Arbeitern auf Motorrädern daran gehindert worden waren. Die Arbeiter benutzten außerdem einen Hydranten, um die Manager vollzuspritzen und zurückzudrängen. | |||
aufgenommen: 15. August 1998 |
Quelle: The Straits Times Interactive, 15.8.98 |
Indonesien | 13.8.98 | Streik bei Freeport |
338 |
Der Streik bei der Freeport-Mine in Irian Jaya dauerte auch am dritten Tag an. Es ist ein
Streik bei Subunternehmen; von insgesamt 16 000 Beschäftigten sind 10 000 bei Subs. Die
Streikenden verlangen Lohnerhöhungen von 100%. Freeport hat ganz besonders durch den Verfall der Rupiah gegenüber dem US$ gewonnen haben, vor allem weil die Energiekosten der Mine durch die Regierung subventioniert werden. Insgesamt sollen die Produktionskosten um 35% gefallen sein. Der Firma werden auch sehr enge Bindungen an die Familie Soehartos nachgesagt. | |||
aufgenommen: 14. August 1998 |
Quelle: Tempo Interactive 13.8.98 |
Malaysia | 13.8.98 | Riot in Drogenknast |
337 |
In einem Drogen-Entzugszentrum in Sungai Petani (Nord-Malaysia) haben die Insassen am 12. und 13.8. das Büro der Verwaltung, einen Raum der Schließer und andere Einrichtungen angezündet und den Speisesaal verwüstet. 250 Polizisten verhafteten nach schweren Auseinandersetzungen 131 Leute, einige werden noch gesucht. 2 Gefangene wurden durch Schüsse verletzt, auf der Seite der Polizei gab es zwei Verletzte. | |||
aufgenommen: 14. August 1998 |
Quelle: The Straits Times, 14.8.98 |
Südkorea | 12.8.98 | Hyundai |
336 |
Hyundai hat wegen Arbeiteraktionen und der damit zusammenhängenden vorübergehenden Betriebsstilllegung US$464 Millionen Produktionsverluste in den letzten Wochen gemacht. Die Exporte von 30 000 Fahrzeugen mußten verschoben werden. Hunderte von Arbeitern mit ihren Familien campieren immer noch auf dem Fabrikgelände in Ulsan, das von Tausenden von Riotpolizisten umstellt ist. In der Fabrik kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Leuten aus dem Management und Streikbrechern. Die Gewerkschaft hat zur Gewaltfreiheit aufgerufen, sagt aber, daß sie die Kontrolle über die Arbeiter verloren hat. Verhandlungen zwischen Management und Gewerkschaft wurden inzwischen ergebnislos abgebrochen. | |||
aufgenommen: 13. August 1998 |
Quelle: Koilaf Labor News, 13.8.98, Korea Times, 13.8.98 |
Indonesien | Riots |
335 | |
In der Küstenstadt Labuan in Westjava haben hunderte von Leuten drei Geschäfte von
chinesischstämmigen Geschäftsleuten angegriffen und verwüstet, nachdem es zu
Streitereien wegen der Preise gekommen war. In Serang haben Demonstranten einen Hotelnachtclub in Brand gesetzt, als Protest gegen das Laster. | |||
aufgenommen: 13. August 1998 |
Quelle: BBC World Service, 13.8.98 |
Indonesien | 10.8.98 | Streik bei Freeport |
334 |
5000 ArbeiterInnen, die gesamte Belegschaft der Freeport-Mine in Irian Jaya, sind im Streik. Sie verlangen eine Lohnerhöhung von 50%, was eigentlich im Hauptquartier von Freeport in New Orleans schon beschlossen gewesen sein soll. Indonesische Manager erhöhten die Löhne aber nur um 10%. Der Streik begann in der Mine selbst und pflanzte sich umgehend auch auf den 90km entfernten Hafen und andere Abteilungen fort. Die Mine in Irian Jaya ist die größte Kupfermine der Welt; sie wird für gigantische ökologische und soziale Schäden verantwortlich gemacht. | |||
aufgenommen: 12. August 1998 |
Quelle: BBC News, TAPOL, 11.8.98 |
Papua Neuguinea | 11.8.98 | Busfahrerstreik |
333 |
In Port Moresby und Lae streiken die Busfahrer und verlangen Lohnerhöhungen und bessere Wartung der Fahrzeuge. Der Streik begann am Montag in Lae, wo die Polizei bei großen Verkehrskontrollen die Busse überprüfte, dabei soll es zu Übergriffen gekommen sein. In Port Moresby griff die Polizei eine Versammlung der Busfahrer mit Tränengas an. Der öffentliche Verkehr in Port Moresby ist zusammengebrochen. Der Vorsitzende der Gewerkschaft verurteilte den Streik. | |||
aufgenommen: 12. August 1998 |
Quelle: The National, 12.8.98 |
Süd Korea | 11.8.98 | Hyundai: Streikbrecher verletzt |
332 |
50 streikende Arbeiter verjagten Angestellte aus der Abteilung Qualitätskontrolle, dabei wurden 10 Büroangestellte verletzt. Dasselbe geschah am Fließband, dort sollen 30 Angestellte verletzt worden sein. Die Gewerkschaft äußerte ihr Bedauern über die Zwischenfälle und versprach Maßnahmen zur besseren Kontrolle der Mitglieder zu ergreifen. | |||
aufgenommen: 12. August 1998 |
Quelle: Digital ChosunIlbo, 12.8.98 |
Südkorea | 10.8.98 | Hyundai |
331 |
Nach einer 20-tägigen Aussperrung hätte am Montag die Arbeit bei Hyundai wieder beginnen sollen. In dieser Zeit hätten sich die Spannugen beruhigen sollen, die infolge der Massenentlassungen entstanden waren. Aber sofort nach Arbeitsbeginn legten die Arbeiter die Arbeit nieder.Es soll zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Streikenden und Streikbrechern/Arbeitswilligen gekommen sein. | |||
aufgenommen: 11. August 1998 |
Quelle: Korea Herald, 11.8.98 |
Südkorea | 7.8.98 | Gewalt gegen Arbeiter |
330 |
Das Management des Chonggu Songhim Hospital hat Schläger gegen demonstrierende
Arbeiter angeheuert. Die Krankenhausleitung verhandelte erfolglos mit der Gewerkschaft
über Löhne und Zuschläge. Forderung des Managements: Kürzung der Zuschläge.
Forderung der Gewerkschaft: Einfrieren der Löhne und Zahlung ausstehender Löhne. Die
Gewerkschaftsmitglieder demonstrierten im Krankenhaus, als das Licht ausgeschaltet, die
Arbeiter mit Scheiße beworfen und von den Schlägern mit Messern und Scheren
angegriffen wurden. 11 Gewerkschafter wurden verletzt, drei davon mußten stationär
behandelt werden. Außerdem gab es bei Keumsong Machineries und Dokboo Jinheung gewalttätige Übergriffe gegen Arbeiter, die den Abtransport von Maschinen blockierten. | |||
aufgenommen: 11. August 1998 |
Quelle: PICIS Newsletter, 10.8.98 |
Indonesien | 6.8.98 | Proteste gegen Privatisierung |
329 |
Nach einer Demonstration in Padang von mehr als 300 Beschäftigten, Anwohner und Studenten hat das Parlament von West Sumatra eine Resolution angenommen, die sich gegen den Verkauf von 51% der Zementfirma Semen Gresik an die mexikanische Cemex ausspricht. Vorher hatte es schon ähnliche Demonstrationen in Sumatra und West Java gegeben. Die Demonstranten sagten, dieser Verkauf würde zum Abfluß von Gewinnen an Ausländer führen und befürchteten, Cemex würde - wie in Mexiko - mit der Verarbeitung billigen Chemieabfalls experimentieren. | |||
aufgenommen: 10. August 1998 |
Quelle: TAPOL, 9.8.98 |
Indonesien | 8.8.98 | Plünderer angeschossen |
328 |
Bei der Massenplünderung einer Kaffeeplantage in Ostjava sind zwei Plünderer von Gummigeschossen verwundet worden, als das Militär versuchte, Tausende vom Plündern abzuhalten. Nach den Schüssen zerstreute sich die Menge. | |||
aufgenommen: 10. August 1998 |
Quelle: The Straits Times Interactive, 10.8.98 |
Malaysia | 7./8.8.98 | Mars Attacks ? |
327 |
The Star erinnerte an Orson Wells Hörspiel "Der Krieg der Welten", das 1938 in New
York zur Panik geführt hatte...
Über das Internet verbreitete Riot-Gerüchte haben in Kuala Lumpur zu Panikkäufen
geführt. Die Gerüchte besagten u.a., daß von Ausweisung bedrohte Indonesier eine Menge
"Panang" (Macheten) gekauft hätten. Es wurde von schon stattfindenen Riots im
Vergnügungsviertel berichtet; ein Augenzeuge fand sich allerdings nicht. Ein Gerücht über
Auseinandersetzungen zwischen Moslems und Nicht-Moslems gab es ebenfalls. Die
Behörden dementierten alle Gerüchte, ohne verhindern zu können, daß die Leute die Läden
und Kaufhäuser stürmten, um Lebensmittel und ähnliches zu kaufen - sogar Plastiktüten
gingen an manchen Stellen aus. Viele Leute waren am Freitag früher von der Arbeit nach
Hause gegangen. Der Generalinspektor der Polizei anwortete auf die Frage, ob es Zufall
sei, daß die Gerüchte sich verbreitet hätten, nachdem er sie öffentlich dementiert hatte: "So
arbeiten Verräter". | |||
aufgenommen: 9. August 1998 |
Quelle: The Straits Times, The Star, Daily Express, 8.8.98 |
Südkorea | 5.8.98 | Hungerstreik |
326 |
Politische Gefangene in verschiedenen Gefängnissen sind in den Hungerstreik getreten. Sie protestieren damit gegen ein Amnestieangebot der Regierung, das das schriftliche Gelübde zur Bedingung hat, in Zukunft die Gesetze zu befolgen. Im Taejongefängnis haben sich 11 Langzeitgefangene dem Hungerstreik angeschlossen, darunter Woo Yong-gak, der seit 40 Jahren inhaftiert ist. Er ist der am längsten eingekerkerte politische Gefangene der Welt. | |||
aufgenommen: 8. August 1998 |
Quelle: South China Morning Post, 8.8.98 |
Singapur | Juli 98 | Niedrige Lohnsteigerungen |
325 |
Bei den Tarifabschlüssen sind niedrigere Lohnsteigerungen als üblich erzielt worden. Dieses Jahr steigen die Löhne um durchschnittlich etwas über 3%, während es sonst 4-5% waren. Bei 25 Firmen haben die Gewerkschaften dem Einfrieren der Lohne zugestimmt, bei einer Firma der Lohnsenkung. Der Chef des Gewerkschaftdachverbandes sagte, daß die Erhaltung von Arbeitsplätzen jetzt oberste Priorität habe. | |||
aufgenommen: 8. August 1998 |
Quelle: The Straits Times Interactive, 8.8.98 |
Indonesien | 6.8.98 | Plünderungen |
324 |
Militärchef General Wiranto hat Maßnahmen des Militärs gegen die zunehmenden Plünderungen und Diebstähle angekündigt. Tausende von Leuten haben sich bei der staatseigenen Firma PT Krakatau-Stahl an systematischen Plünderungen von Alteisen beteiligt. An drei Orten in Ostjava sind 27 000 Teakholzbäume ohne Genehmigung gefällt worden. Der Minister für Plantagen-und Forstwirtschaft soll gesagt haben, daß die Plünderer keinerlei Angst mehr vor den lokalen Behörden haben. | |||
aufgenommen: 8. August 1998 |
Quelle: South China Morning Post, 8.8.98 |
Thailand | 6.8.98 | Thai-Melon-Protest geht weiter |
323 |
Während etwa 3500 ArbeiterInnen der geschlossenen Textilfabrik Thai Melon (siehe 271) die angebotenen Abfindungen akzeptiert und abgeholt haben, weigern sich 2500 immer noch, das Angebot anzunehmen. Es sind vor allem diejenigen, die länger als 15 Jahre in der Fabrik gearbeitet hatten; sie behaupten, nach einem Abkommen aus dem Jahr 1994 weit höhere Abfindungen beanspruchen zu können. Die ArbeiterInnen demonstrieren seit Mitte Juli in und vor der Fabrik. | |||
aufgenommen: 7. August 1998 |
Quelle: Bangkok Post; The Nation |
Thailand | 6.8.98 | Protest gegen Kraftwerksbau |
322 |
300 Einwohner von Prachuap Khiri Khan (Provinz Bang Saphan) demonstrierten in Bangkok gegen den geplanten Bau dreier Braunkohle-Kraftwerke mit insgesamt über 4000MW Leistung. Sie fürchten Luftverschmutzung und die Erhöhung der Wassertemperatur eines Sees, in dem sie fischen. Ihr Versuch, dem Nationalen Energiebüro NEPO eine Resolution zu übergeben, scheiterte; der Generalsekretär empfahl ihnen, sich erst über ein Kraftwerk aufzuregen, wenn es gebaut sei. Die Demonstranten zogen daraufhin zum Parlament, wo der zuständige Minister ihre Forderungen zurückwies. | |||
aufgenommen: 7. August 1998 |
Quelle: Bangkok Post; The Nation, 7.8.98 |
China | 1997 | Einkommen der Wanderarbeiter |
321 |
Nach einem vor kurzem veröffentlichten Bericht des Statistikamtes gingen im letzten Jahr 57% der vom Land kommenden Wanderarbeiter in die Küstenstädte; dort verdienten sie auch am besten (6633 Yuan, US$799), ihr Lohn machte immerhin 67% aller dort verdienten Löhne aus. 25% der Wanderarbeiter ging in die Zentralregion, wo sie aber im Durchschnitt nur US$537 pro Jahr verdienten. Am besten verdienten sie in der Transportindustrie. | |||
aufgenommen: 7. August 1998 |
Quelle: China Daily, 7.8.98 |
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10. August 1998