Asien Aktuell:



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Südkorea 5.12.24 Lichterkerzendemos 11760
Im ganzen Land gab es Proteste gegen den Präsidenten, der vorübergehend Kriegsrecht ausgerufen hatte. Es waren vor allem Demos mit Kerzen und vor allem an den Universitäten. Aber auch andere Organisationen organisierten Aktionen, wie der Gewerkschaftsdachverband KCTU. Der hat zu einem nationalen Generalstreik aufgerufen, bis der Präsident nicht zurückgetreten oder amtsenthoben ist.
aufgenommen: Do., 5.12.2024

Quelle: The Korea Herald, The Korea Times, 5.12.24


Südkorea 3.,4.12.24 Spuk vorerst vorbei 11759
Am Dienstag abend erklärte der Präsident Yoon Suk Yeol im Fernsehen überraschend das Kriegsrecht. Der Putschversuch war aber schlecht vorbereitet. Die Militärführung war informiert, möglicherweise hat der Verteidigungsminister selbst den Präsidenten zu der Aktion gedrängt. Die Führung seiner eigenen Partei wusste aber wohl nix. Kurz nach seiner Erklärung blockierten Soldaten die Nationalversammlung und drangen in das Gebäude ein. In den Plenarsaal schafften sie es aber nicht. Auch Abgeordnete wurden nicht mehr reingelassen; einige schafften es aber doch, z. T. indem sie über einen Zaun kletterten. 190 (von 300) Abgeordnete fanden sich zusammen und stimmten einstimmig für die Aufhebung des Kriegsrechts, darunter auch alle anwesenden Mitglieder der Partei des Präsidenten. Bei der Aktion der Soldaten gabs einige Verletzte und Sachschaden.
Der Präsident sah sich seit dem Frühjahr einer Mehrheit der Opposition im Parlament gegenüber und brachte kein Gesetz mehr durch. Auch sein Haushaltsentwurf 2025 war blockiert. In seiner Erklärung sagte er: "Unsere Nationalversammlung ist jetzt zu einem Hort von Kriminellen geworden (...). Ich erkläre das Kriegsrecht, um die freie Republik Korea vor der Drohung der Nordkoreanischen kommunistischen Kräfte zu schützen, um die schamlosen pro-Nordkoreanischen antistaatlichen Kräfte, die die Freiheit und das Glück unseres Volkes plündern auszuradieren und um die freie konstitutionelle Ordnung zu sichern."
Nach dem Beschluss des Parlaments zogen sich die Soldaten zurück und ein paar Stunden später hob auch der Präsident das Kriegsrecht wieder auf. Tausende hatten sich inzwischen vor dem Parlament versammelt. Heute sind in allen wichtigen Städten Demos angekündigt, bei denen wohl der Rücktritt des Präsidenten oder seine Absetzung gefordert werden wird.
aufgenommen: Mi., 4.12.2024

Quelle: div., 3.,4.12.24


Philippinen 30.11.24 Bonifacio 11758
Zum 161. Geburtstag des legendären Revolutionärs gegen die spanischen Kolonialherren Andres Bonifacio demonstrierten in verschiedenen Städten Menschen für ein besseres Leben und gegen die Regierung. Gegen Hunger, Korruption, Kriminalität. In Manila wurde u.a. ein Mindestlohn von 33 000 Peso (530 €) gefordert. Es kam zu Rangeleien mit der Polizei mit einigen verletzten Polizisten.
aufgenommen: Sa., 30.11.2024

Quelle: Rappler, The Manila Times, 30.11.24


Thailand 29.11.24 Traditionelle Landrechte 11757
Chiang Mai: Etwa 5000 demonstrierten vor dem Rathaus gegen zwei Verordnungen zur Einrichtung von Naturschutzgebieten. Diese würden die Rechte der - z.T. seit Jahrhunderten - dort lebenden Menschen nicht berücksichtigen. Nicht nur ihre Art zu leben, auch ihre traditionellen Rechte auf das Land kämen unter Druck. Sie fordern die Ergänzung der Verordnungen so, dass die Betroffenen an der Anwendung mitwirken können.
aufgenommen: Sa., 30.11.2024

Quelle: Bangkok Post, 30.11.24


Indonesien 28.11.24 Gegen Polizeigewalt 11756
Semarang, Jawa: Hunderte, vor allem SchülerInnen und StudentInnen, demonstrierten bei der Polizeistation für Zentraljawa für Gerechtigkeit im Fall eines Schülers, der vor einiger Zeit von der Polizei erschossen wurde. Sie trugen Schilder mit der Aufschrift "Polizei überall, Gerechtigkeit nirgends" oder "Schluß mit Polizeibrutalität". Sie fordern die Veränderung des Systems und der Aufgaben der Polizei zum Schutz der Bevölkerung; transparente Untersuchung des Falles und Einbeziehung der nationalen Polizeibehörde zusammen mit der Behörde für Menschenrechte und Zeugen aus der Familie und der Schule in die Untersuchung.
aufgenommen: Fr., 29.11.2024

Quelle: Kompas, 28.11.24


China 21.11.24 Arbeiterprotest 11755
Shanghai: Hunderte ArbeiterInnen der staatseigenen Guoli Automotive Leather Decoration Co. protestierten gegen die Bedingungen bei der geplanten Massenentlassung. Sie hatten ein Angebot der Firma erhalten, dass sie bei freiwilliger Kündigung eine Abfindung von 3 Monaten Mindestlohn erhalten würden. Allerdings gehen sie davon aus, dass die Kündigungen nicht freiwillig seien und ihnen 3 mal des durchschnittlichen Monatslohns zustehe. Bei ihrem Protest blockierten sie eine städtische Autobahn. Dabei kam es Rangeleien mit der Polizei, mindestens ein Arbeiter wurde festgenommen.
aufgenommen: Sa., 23.11.2024

Quelle: Radio Free Asia, 22.11.24


Thailand 20.11.24 Jobbetrug 11754
Samut Sakhon: Etwa 100 Arbeiter aus Myanmar protestierten vor einem Lagerhaus der Index Interfurn. Ihnen waren Jobs versprochen worden, wenn sie den Vermittlern 3000 bis 7000 Bath (80 bis 200 €) zahlen. Das taten sie, die Vermittlerinnen verschwanden aber spurlos, nachdem sie das Geld kassiert hatten. Die Geschäftsführung des Lagerhauses kam zwar, aber sagt, dass sie von nichts gewusst habe. Es wären überhaupt nur 10 Beschäftigte im Haus.
aufgenommen: Fr., 22.11.2024

Quelle: Bangkok Post, 22.11.24


Myanmar seit 6.11.24 Streik 11753

Hlaing Tharyar, Yangon: Etwa 500 ArbeiterInnen der Skulpturenfabrik Charis Co. (Kapital aus China) streiken seit dem 6. November. Anlass war die Entlassung zweier Kolleginnen, die Überstunden verweigert haben. Seit Streikbeginn sind 50 weitere ArbeiterInnen entlassen worden. Die ArbeiterInnen haben 18 Forderungen, darunter die Entlassung des Direktors, die Wiedereinstellung der Entlassenen und Gesundheitsvorsorge in der Fabrik. Die Streikenden sitzen außerhalb der Fabrik in der prallen Sonne, einige haben schon gesundheitliche Probleme. Die Fabrik hat die Militärverwaltung um Hilfe gebeten.

aufgenommen: Fr., 22.11.2024

Quelle: The Irrawaddy, 20.11.24


Südkorea 20.11.24 Demo 11752
Seoul: Gewerkschafter der KCTU demonstrierten zusammen mit Bauern gegen die Regierung. 6000 nahmen teil. Sie protestieren gegen die hohe Inflation und den gleichzeitigen Fall der Preise für Reis.
aufgenommen: Do., 21.11.2024

Quelle: The Korea Herald, 20.11.24


Kambodscha 18.11.24 Lohnrückstand 11751
O'Smach, Oddar Meanchey: 300 Bauarbeiter die bei der Long Seung International (Kapital aus China) protestierten, weil sie seit zwei Monaten keinen Lohn erhalten haben.
aufgenommen: Do., 21.11.2024

Quelle: Khmer Times, 21.11.24


Südkorea 18.11.24 Dienst nach Vorschrift 11750
Seoul: Die Beschäftigten der U-Bahn-Linien, die von der KORAIL (11518) betrieben werden, haben eine Kampagne begonnen, in der sie nur noch Dienst nach Vorschrift machen wollen. Die Gewerkschaft fordert mehr Geld und mehr Personal und bereitet einen Streik für nächsten Monat vor. Es gab Verspätungen zwischen 5 und 20 Minuten.
aufgenommen: Mo., 18.11.2024

Quelle: The Korea Times, 18.11.24


Thailand 16.11.24 Massenausbruch 11749
Lop Buri, Zentralthailand: Mehr als 200 Affen sind aus ihrem Gefängnis ausgebrochen. Sie waren zuvor in der Stadt gefangen worden. Sie rüttelten solange am Käfig, bis die Struktur nachgab. Anschließend besuchten sie die Häuser von Anwohnern und eine Polizeistation. 40 Affen kehrten später zurück, auf der Suche nach Nahrung.
aufgenommen: Mo., 18.11.2024

Quelle: Bangkok Post, 17.11.24


Taiwan 16.11.24 Vegan ! 11748
Taipei: An die 2000 Leute demonstrierten für veganes Essen. Es verursache weniger Treibhausgase. Die Regierung solle dafür sorgen, dass in Schulen wenigstens einmal in der Woche ein fleischloses Essen zubereitet wird.
aufgenommen: So., 17.11.2024

Quelle: Taipei Times, 17.11.24


Thailand 13.11.24 Nicht bezahlt 11747
Bangkok: Beim Bau des "Clean Fuel" Projekts der Thai Oil in Chon Buri (11731) sind ausführende Firmen immer noch nicht durch den Generalunternehmer (ein Konsortium von Petrofac South East Asia, Saipem Singapore und Samsung E&A) bezahlt worden. Das betrifft 28 Subunternehmer und an die 10 000 ArbeiterInnen. Einige haben seit 8 Monaten keinen Lohn gekriegt. Hunderte ArbeiterInnen protestierten jetzt in Bangkok vor dem Regierungsgebäude.
aufgenommen: Mi., 13.11.2024

Quelle: Bangkok Post, 13.11.24


Indonesien 8.11.24 Soldaten greifen Dorf an 11746
Selamat, Deli Serdang, Nordsumatra: Es gab wohl eine verbale Auseinandersetzung zwischen einem Zivilisten und Soldaten bei einem Verkehrsgeschehen. Genaues ist nicht bekannt. Jedenfalls haben danach 33 Soldaten des Artillerie- Battalions Medan das Dorf Selamat heimgesucht, Leute auf der Straße zusammengeschlagen, Häuser durchsucht. Ein Dorfbewohner kam ums Leben. Einige wurden zum Teil schwer verletzt. Die Dorfbewohner sind jetzt ziemlich verängstigt und einige trauen sich nicht mehr aus dem Haus. Der Vorfall wird jetzt "untersucht".
aufgenommen: Mi., 13.11.2024

Quelle: Kompas, 13.11.24


Südkorea 11.11.24 Streik beendet 11745
Jigok, Seosan, South Chungcheong: Seit dem 11. Oktober hatten die ArbeiterInnen bei der Hyundai Transys für höhere Löhne gestreikt. Der Streik ist jetzt vorläufig beendet worden, ohne Ergebnis. Hyundai Transys ist eine Tochter von Hyundai Motor und produziert Antriebseinheiten für Hyundai und Kia. Der Streik hatte zu erheblichen Produktionsausfällen bei Hyundai und Kia geführt. Die Gewerkschaft will aber weiterhin Überstunden und Mehrarbeit verweigern.
aufgenommen: Di., 12.11.2024

Quelle: Business Korea, 11.11.24


Taiwan 10.11.24 Herbstkampf 11744
Taipei: Mehr al 200 beteiligten sich an der alljährlichen "Herbstkampf"- Demo. Sie war organisiert von einem Bündnis vieler AktivistInnengruppen, darunter u.a. der Selbsthilfeassoziation, der Taiwanischen Vereinigung der Opfer von Arbeitsunfällen, dem Antikriegs Netzwerk, dem Kollektiv der SexarbeiterInnen. Sie forderten die Bevölkerung auf, sich einem möglichen Krieg mit China entgegenzustellen und für soziale Reformen einzustehen.
aufgenommen: Mo., 11.11.2024

Quelle: Taipei Times, 11.11.24


Südkorea 9.11.24 Demos für Arbeitsicherheit 11743
Seoul: Die beiden Gewerkschaftsdachverbände Korean Confederation of Trade Unions und die Federation of Korean Trade Unions hielten getrennte Demonstrationen ab, in denen bessere Arbeitssicherheit gefordert wurde. Insgesamt nahmen 130 000 teil. Die KCTU forderte dabei den Rücktritt des Präsidenten, die FKTU forderte die Verbesserung des Arbeitssicherheitsgesetzes.
aufgenommen: So., 10.11.2024

Quelle: Yonhap, 9.11.24


Kambodscha 4.11.24 ArbeiterInnen protestieren Kürzung 11742
Svay Teab, Svay Rieng: 1000 ArbeiterInnen der Royal Decore Electric Co. streiken, weil die Fabrik die 30 %-ige Zulage für die Nachtschicht und Zulagen für Überstunden gestrichen hat.
aufgenommen: Mi., 6.11.2024

Quelle: Khmer Times, 6.11.24


Indonesien 6.11.24 Mindestlohn 11741
Jakarta: Hunderte GewerkschafterInnen demonstrierten für einen Mindestlohn 2025 von 6,5 Mio Rp, eine Erhöhung um 6 %.
aufgenommen: Mi., 6.11.2024

Quelle: Kompas, 6.11.24



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5. Dezember 2024