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Indonesien | 30.11.98 | Religiöser Riot |
576 |
In Kupang, Provinz Ostnusantenggara, haben christliche Jugendliche für die antichristlichen Riots in Jakarta am 22.11. Rache genommen (s.554). Einige Moscheen und eine Islamschule wurde angegriffen, möglicherweise in Brand gesetzt. | |||
aufgenommen: 1. Dezember 1998 |
Quelle: The Strait Times, 1.12.98 |
Papua Neuguinea | 30.11.98 | Streik soll heute enden |
575 |
Gewerkschaftsbürokraten werden heute versuchen, den am 27.11. begonnenen Streik zu beenden (s.570). Die Gewerkschaftsmitglieder, frustriert von den endlosen Gesprächen zwischen Regierung und Gewerkschaftsführung, hatten (gegen ihre Gewerkschaftschefs) für Streik gestimmt, der vor allem Flughäfen und Krankenhäuser am Wochenende lahmlegte. Keine Störungen gab es bei Banken, Telekommunikation, Stromversorgung und Nahverkehr. | |||
aufgenommen: 30. November 1998 |
Quelle: The National, 30.11.98 |
Indonesien | 26.11.98 | Proteste |
571 |
In Semarang wurden 54 Studenten bei dem Versuch verletzt, das regionale
Militärhauptquartier zu besetzen. 2000 Studenten hatten zunächst friedlich vor dem HQ
demonstriert und mit den Sicherheitsbeamten verhandelt. Dann bestiegen einige Studenten
einen LKW und durchbrachen damit die Sperren. Daraufhin griffen die Sicherheitskräfte
ein. In Lampung campieren 20 Studenten beim örtlichen Parlament, um die Vorgerichtstellung von Ex-Präsident Soeharto zu fordern. In Bandung protestierten einige hundert Studenten dafür, Armeechef Wiranto für die Erschießung von Studenten am 13. November (s.532) verantwortlich zu machen. (Suara Merdeka, 27.11.98) Trotz mehrerer Fehlschläge versuchen immer noch Tausende Studenten in Jakarta in die Cendanastraße zu demonstrieren, wo Ex-Präsident Soeharto wohnt. Hunderte Studenten und Bauern aus Bandung, die mit "gekidnappten" Bussen gekommen waren, schlossen sich ihnen an. Es war der fünfte Versuch innerhalb der letzten zwei Wochen, vor der Soehartoresidenz zu demonstrieren. Einige hundert Spoldaten haben Sperren errichtet. In Yogyakarta demonstrierten Tausende Studenten im Zoo, wo sie vier Orang-Utans als "Minister" vereidigten. (Kompas, 27.11.98) In Medan auf Sumatra brachen kleinere Armuts-Riots aus. In Surabaya und Jambi demonstrierten Studenten für demokratische Reformen, die Absetzung von Präsident Habibie und die Vorgerichtstellung Soehartos. In Jambi demolierten die Studenten dabei einen Polizeiposten und ein Hotel, von dem sie glaubten, daß es ein Spielkasino beherbergte. (South China Morning Post, 27.11.98) | |||
aufgenommen: 27. November 1998 |
Quelle: div. |
Papua Neuguinea | 24.11.98 | Streik zu Ende |
565 |
Der 18-stündige Streik (s.560) der Fluglotsen auf sieben Flughäfen verhinderte 91 Flüge. Die Lotsen nahmen die Arbeit wieder auf, nachdem ihre Forderung nach Transport zur und von der Arbeit erfüllt wurde. Der Anlaß des Streiks war eine Gewerkschaftsdemo zum Parlament gegen eine 100% Steuer auf verbilligte Flüge für Beschäftigte von Luftfahrtunternehmen. | |||
aufgenommen: 25. November 1998 |
Quelle: The National |
Thailand | 23.11.98 | Proteste gegen Kraftwerke |
562 |
Mehr als 1000 Menschen blockierten die Zufahrtsstraße zum Kraftwerk Mae Moh in
Lampang, Westthailand. Sie verlangen eine Produktionseinschränkung und Schadensersatz
für alle in der Nähe Wohnenden, die unter Atembeschwerden leiden. Sie drohten bei
Nichterfüllung ihrer Forderungen die anlage mit Gewalt zu schließen. Gegen den geplanten Bau von Braunkohlekraftwerken (s. 322) demonstrierten 500 in Prachuap Khiri Khan. | |||
aufgenommen: 24. November 1998 |
Quelle: The Nation, 24.11.98 |
Indonesien | 23.11.98 | 13 Tote bei Religionsriot (s. 554) |
561 |
Nachdem in einem abgebrannten Gebäude noch Leichen
entdeckt worden sind, hat sich die Zahl der Totesopfer bei dem Angriff auf Christen und
christliche Einrichtungen in Jakarta am Wochenende auf 13 erhöht. 11 Kirchen und 2
Schulen sind zerstört. Sowohl die Regierung, als auch die (bürgerliche) Opposition gehen davon aus, daß dieser Riot nicht spontan ausgebrochen ist (z.B. wegen der Störung einer Gebetsfeier in einer Moschee), sondern wohlorganisiert und vorbereitet war - als Teil der politischen Auseinandersetzung innerhalb "der Elite" in Jakarta oder als Warnung an "die Studenten". Zeugen berichten, sie hätten große Gruppen junger Männer gesehen, die, bewaffnet mit angespitzten Bambusstöcken, von weit außerhalb Jakartas herbeigeschafft worden waren. | |||
aufgenommen: 24. November 1998 |
Quelle: The Age; South China Morning Post; The Straits Times 24.11.98 |
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3. Dezember 1998