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China | 28.5.10 | Hondastreik |
6840 |
Foshan, s.a. 6837: Honda Motor Corp hat führende Manager aus Japan nach China
geschickt, um den Streik in der Getriebefabrik (der die Produktion in vier Montagewerken
zu Stillstand gebracht hat) beizulegen, bisher gab es aber noch keine Übereinkunft bei den
Lohnverhandlungen. Am 28.5. demonstrierten wieder 1000 Arbeiter bei der Fabrik für
bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. (Shanghai Daily, 29.5.10) Am 17.5. streikten fast 100 Arbeiter der Fabrik, weil sie unzufrieden waren mit Löhnen und Zulagen. Das Unternehmen versprach, innerhalb einer Woche eine Lösung zu finden. Am 21.5. gab es Gerüchte, dass die Firma die Löhne nicht erhöhen wolle, sondern statt dessen in anderen Städten neue Arbeitskräfte rekrutiere. Deshalb wurde die Arbeit erneut niedergelegt. Am 22.5. kündigte das Unternehmen die Entlassung von zwei Arbeitern wegen Streikbeteiligung und Arbeit-nach-Vorschrift an. Am Nachmittag wurde wieder gearbeitet. Am 24.5. bot das Unternehmen eine Lohnerhöhung zwischen 120 bis 155 Yuan an, dies fand aber keine Zustimmung, der Unterschied zwischen den Arbeitererwartungen und dem Angebot ist einfach zu groß. Und die meisten Arbeiter sagen, sie hätten an den Verhandlungen nicht teilgenommen. (People's Daily Online, 27.5.10) Der Streik wird fortgesetzt und die Gewerkschaft hält sich an die Arbeitsgesetze und Regeln, so der Gewerkschaftsvorsitzende. Die lokalen Behörden sind ebenfalls in die Verhandlungen mit einbezogen. (Bloomberg Businessweek, 28.5.10) Auf ihrer Website hat die Southern Metropolis Daily die Forderungen der Arbeiter veröffentlicht: Rmb 800 mehr im Monat (bisher gibt's Rmb 1000 bis 1500). Außerdem für jedes Jahr Betriebszugehörigkeit 100 Rmb/Monat und garantierte Lohnsteigerungen von 15 Prozent im Jahr (The New York Times, 28.5.) | |||
aufgenommen: Sa., 29.5.2010 |
Quelle: div. |
China | 28.5.10 | Lohnerhöhung |
6839 |
Shenzhen, s.a. 6835: Die taiwanesische Foxconn Technology Group (gehört zu Hon Hai Precision Industry, dem größten Auftragselektronikhersteller der Welt) hat für seine Fabriken in der VR China eine Lohnerhöhung um 20 Prozent angekündigt. Die Lohnerhöhung war angesichts des Arbeitskräftemangels (s.a. 6824, 6740) seit Monaten in Arbeit, erfolgt jetzt aber eher um die Arbeiter von weiteren Selbstmorden abzubringen. Ein Firmensprecher: "Wir hoffen, dass die Arbeiter eine positive Einstellung zu ihrem Leben haben werden." Unklar ist, wann die Lohnerhöhung in Kraft tritt. | |||
aufgenommen: Sa., 29.5.2010 |
Quelle: Shanghai Daily, 29.5.10 |
China | 26.5.10 | 11 Tote und ein Sicherheitsnetz |
6835 |
Shenzhen: Inzwischen hat es den 11. Selbstmord bei Foxconn (6829) gegeben. Ein Tag zuvor hat der Chef der Mutterfirma Hon Hai ein Großaufgebot von Journalisten durch die Fabrik geführt. Die Firma will jetzt 100 Psychologen beschäftigen und um die Dächer der Schlafhäuser ein riesiges Sicherheitsnetz ziehen. Zuvor, am 22.5., hatte er einen - wie Reporter sagen - "bizarren" Brief an die Beschäftigten geschickt, in dem sie aufgefordert wurden, zu versprechen, keinen Selbstmord zu begehen und sich damit einverstanden zu erklären, in eine Anstalt eingewiesen zu werden, falls sie sich in einem "abnormalen geistigen oder physischen Zustand" befänden. Dieser Brief wurde jetzt "zurückgezogen". Während der Show demonstrierten Angehörige des ersten Toten außerhalb der Fabrik und forderten eine Untersuchung. | |||
aufgenommen: Do., 27.5.2010 |
Quelle: The Standard (HK), The Sydney Morning Herald, 27.5.10 |
China | 5/2010 | Selbstmorde bei Foxconn |
6829 |
Shenzhen: In den letzten 5 Monaten hat es in der Foxconn- Fabrik in Shenzhen (Hon Hai Group, Taiwan) 6 Selbstmorde und weitere Selbstmordversuche von ArbeiterInnen gegeben. In der Fabrik werden vor allem iPods und Macs für Apple produziert. Die Southern Weekly hat einen ihrer jungen Reporter als Arbeiter in die Fabrik geschickt, der von schrecklichen Bedingungen berichtet - vor allem über den Lebensalltag, der von langen Arbeitszeiten, Essen, Schlafen ausgefüllt wird. Foxconn hat jetzt buddhistische Mönche angeheuert, um der Selbstmordwelle Einhalt zu gebieten. | |||
aufgenommen: Do., 20.5.2010 |
Quelle: M.I.C. Gadget, 19.5., Bloomberg, 12.5., Global Voices, 15.5.2010 |
China | 2010 | Mindestlöhne |
6824 |
Elf Provinzen, Autonome Gebiete und Städte haben die Mindestlöhne um mehr als 10 Prozent angehoben. Hubei, Ningxia, Guangdong und Shandong haben die Mindestlöhne um mehr als 20 Prozent erhöht. Schanghai hat landesweit den höchsten Mindestlohn, nämlich Rmb 1120 im Monat (ca. 112 Euro). Der Mindestlohn in Beijing beträgt Rmb 800, auch hier wird eine Erhöhung erwartet. Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Beschäftigten führten zur Mindestlohnerhöhung, ebenso wie hohe Preise in Schanghai und Guangdong. (s.a. 6740, 6760) | |||
aufgenommen: Di., 18.5.2010 |
Quelle: China Daily, 17.5.10 |
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29. Mai 2010