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China | div. | Streiks |
6860 |
Jiujiang Xingzi Industriepark (Bezirk Xingzi, Provinz Jiangxi), seit 7.6.: 8000 Arbeiter
der Sportartikelfabrik Simaibo Sports Equipment (Investor ist die taiwanesische Sigerui
Corporation) streiken. Streikanlass: Am 5.6. schlug ein Werksschutzmann eine
Überstunden leistende Arbeiterin, weil die das Firmenlogo nicht trug. Ein Arbeiter
intervenierte und wurde deshalb von Sicherheitsleuten dermassen geschlagen, dass er ins
Krankenhaus mußte. Am 7.6. verbreitete sich das Gerücht, dass der Arbeiter gestorben sei.
Zusammen mit den miesen Löhnen und den schlechten Arbeitsbedingunegn machte das die
Arbeiter so wütend, dass sie Werksschutzbuden und Fabriktor zertrümmerten, ein
Bürogebäude und die Kantine verwüsteten. Praktisch die ganze Fabrik wurde in
unterschiedliehem Ausmaß beschädigt. Am Nachmittag des 7.6. und Vormittag des 8.6.
blockierten die Arbeiter die Strassen vor der Fabrik. (Information Centre for Human Rights and
Democracy, HK, 9.6.) Xian (Provinz Shaanxi):In zwei Nähmaschinenfabriken des japanischen Unternehmens Brother Industries streikten 900 Arbeiter vom 3. bis 10.6 für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Die Arbeit wurde wieder aufgenommen, obwohl die Verhandlungen noch im Gange sind (The Straits Times, 10.6.) Zhongshan (Provinz Guangdong), s.a. 6857, 11.6.: Einige hundert streikende ArbeiterInnen (mehr als die Hälfte der 1400 (xinhua)/ 1700 (NYT) Arbeiter sind Frauen) von Honda Lock machten eine kurze Demo, dann blockierten sie die Straße vor der Fabrik. Polizei war zunächst anwesend, zog sich aber später zurück. Währenddessen gehen die Verhandlungen zwischen Management und Arbeitervertretern weiter. Der Streik begann am 9.6., nachdem einer Arbeiterin der Zutritt verweigert wurde, weil ihre Identitätskarte nicht ordentlish befestigt war. Die Frau kritisierte den Werkschutzmann, daraufhin stieß dieser sie zu Boden. (New York Times, Guardian, xinhua, 11.6.2010) | |||
aufgenommen: Fr., 11.6.2010 |
Quelle: div. |
China | div. | Streiks |
6856 |
Shenzhen, 6.6.: Hunderte bis tausende Arbeiter (von über 10 000) des
taiwanesischen Elektronikkonzerns Merry Electronics traten in den Streik und blockierten
Werkstor und Straßenverkehr. Es kam zu Zusammenstößen mit
Sicherheitspersonal/Polizei, mit einigen Verletzten. Die Firma hatte Lohnerhöhungen von
derzeit Rmb. 900 auf 1050/Monat versprochen, dies aber nicht eingehalten. Die
Streikenden beschwerten sich zudem über unbezahlte Sonderschichten an den
Wochenenden. Sie forderten eine Lohnerhöhung um Rmb. 300/Monat und mindestens
einen freien Tag pro Woche. Nach Verhandlungen sagte die Firmenleitung eine
Lohnerhöhung auf Rmb.1050 zu, am Folgetag wurde die Arbeit wieder aufgenommen. Der
Streik soll durch Nachrichten über die Lohnerhöhungen bei Foxconn (s.a. 6851) ausgelöst
worden sein. (China Daily, China Labour Bulletin, 8.6.10) Foshan, 9.6. Weil der Streik bei Teilezulieferer Fengfu weitergeht, sind zwei Honda Montagewerke weiterhin geschlossen. (s.a. 6854) (Yahoo! Singapore News, 9.6.10) Kunshan (Provinz Jiangsu) 7.6.: Ca. 2000 Arbeiter der taiwanesischen Gummifabrik KOK Machinery streikten für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Bei Auseinandersetzungen mit Polizei/ Sicherheitskräften wurden 50 Arbeiter verletzt als die Streikenden versuchten, den Streik auf die Strasse zu tragen. Die Streikenden forderten Erschwernisszulage (Hitze), volle Sozialversicherung, Wohnbeihilfen und Freiwilligkeit der Samstagsarbeit. (Yahoo! Singapore News, 9.6.) | |||
aufgenommen: Mi., 9.6.2010 |
Quelle: div. |
China | 7.6.10 | Erneut Streik bei Honda-Zulieferer |
6854 |
Foshan: Die Arbeiter von Foshan Fengfu Autoparts sind in Streik gegangen. Die Fabrik ist
ein Joint Venture einer taiwanesischen Firma mit Yutaka Giken, welche wiederum zu 70 %
Honda gehört. In der Fabrik werden Auspuffanlagen für die zwei Honda- Werke in
Guangzhou hergestellt. Laut Reuters waren es 20 Arbeiter, die erfolgreich weitere 250 für
einen Streik agitierten. In der Fabrik arbeiten etwa 460 Menschen.
Der Streik bei Honda (6850) selbst scheint beigelegt. Das Verhandlungskomitee hat in einem weiteren Offenen Brief allen Unterstützern gedankt und den Aufbau von Strukturen vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Management angekündigt. | |||
aufgenommen: Di., 8.6.2010 |
Quelle: The New York Times, Bloomberg, Yahoo! Finance, 8.6.10 |
China | 6.6.10 | Mehr |
6851 |
(s.a. 6839, 6835) Das taiwanesische Elektronikunternehmen Foxconn hat angekündigt, dass die Arbeiter in der VR China eine weitere Lohnerhöhung erhalten sollen. Und zwar zusätzlich zu der, die angesichts der Diskussion um Arbeiterselbstmorde in der Firma erfolgte. In Shenzhen, wo die Firma 300 000 Arbeiter beschäftigt, sollen die Löhne ab Oktober erhöht werden, und zwar auf Rmb. 2000/Monat (ca. 245 Euro). In den Fabriken an anderen Orten soll ab Juli erhöht werden, entsprechend den örtlichen Bedingungen. | |||
aufgenommen: Mo., 7.6.2010 |
Quelle: Shanghai Daily, 7.6.10 |
China | 3.6.10 | Honda-Streik: Offene Briefe |
6850 |
Foshan: Am 1.6. verfaßte die Gewerkschaft einen "Offenen Brief an die Arbeiter von Honda Motors", der als Entschuldigung für die Rangeleien zwischen Gewerkschaftern von ausserhalb und einigen streikenden Honda-Arbeitern (6844, 6845) daherkam. Dabei allerdings wiederum diejenigen angegriffen hat, die nicht sofort die Arbeit wieder aufgenommen haben. Ein - wohl am 31.5. - gewähltes Verhandlungskomitee der Arbeiter selbst hat nun seinerseits einen Open Letter to the Public and All the Workers in Honda Auto Parts Manufacturing Co. veröffentlicht, in dem diese Kritik der Gewerkschaft zurückgewiesen wird. "(...) das Management hat alle Mittel eingesetzt, um die Arbeiter zu spalten. Die Lehrer der Schulen wurden geschickt, um den Praktikanten damit zu drohen, daß sie keinen Abschluß kriegen würden. Das war der Grund, warum einige Arbeiter die Arbeit am 31.5. wieder aufgenommen haben. Die Nanhai regionale Gewerkschaft und die Gewerkschaft aus Sishan Stadt haben kein Wort des Protests gegen solche Praktiken verlauten lassen. Vielmehr haben sie als Komplize der Firma gehandelt, um den Druck auf die Praktikanten zu erhöhen. (...) Wir verurteilen scharf das Handeln der Gewerkschaft " Am Ende führen sie aus, daß "der Kampf für das Recht ist nicht ein Kampf nur für die Interessen von 1800 Arbeitern. Wir beziehen uns auf die Rechte und Interessen der Arbeiter im ganzen Land. Wir wollen ein Beispiel geben für diesen Kampf. Wir wissen, daß Honda auch viele Leiharbeiter beschäftigt. Sie sind keine direkten Beschäftigten von Honda, aber sie arbeiten am selben Platz wie wir. Wir wurden informiert, daß auch sie ein Verhandlungskomitee wählen. Wir erklären unsere volle Unterstützung! (...)" | |||
aufgenommen: Sa., 5.6.2010 |
Quelle: China Study Group |
Südkorea | 3.6.10 | Wasser und Strom abgestellt |
6849 |
Cheonan: Seit dem 27. Oktober 2009 halten 100 Arbeiter die Fabrik von Valeo Compressor Korea besetzt; jetzt wurden Strom und Wasser abgestellt. Am 26.10. letzten Jahres war die Belegschaft ohne Vorwarnung (Gerüchte hatte es gegeben) darüber informiert worden, daß die Fabrik geschlossen werde und sie wieder nach Hause gehen sollten. VCK gehört zur französischen Valeo Group (1296), einem großen Autozulieferer. | |||
aufgenommen: Sa., 5.6.2010 |
Quelle: International Metalworkers' Federation, 4.6.10 |
Hong Kong | 4.6.10 | 100 000 |
6848 |
Auch dieses Jahr (6419) haben mehr als 100 000 Menschen an den Gedenkfeiern zur Niederschlagung des TienAnMen - Aufstandes in Beijing vor 21 Jahren teilgenommen. | |||
aufgenommen: Sa., 5.6.2010 |
Quelle: Business Week, Yahoo! News Singapore, 5.6.10 |
Philippinen | 2.6.10 | Gewerkschafter erschossen |
6847 |
Santa Rosa City: Gewerkschaftsführer Eduard Panganiban wurde auf dem Weg zur Arbeit von Motorradfahrern erschossen. Er arbeitete seit fünf Jahren bei dem Airbag- und Sicherheitsgurtehersteller Takata. Im letzten Jahr gab es dort Streitigkeiten wegen Tarifverhandlungen, die bis jetzt noch nicht beendet wurden. Dies ist der neunte ermordete Gewerkschafter in der Region Cavite, Laguna, Batangas, Rizal, Quezon seit Beginn der Amtszeit von Präsidentin Arroyo. Auf den gesamten Philippinen wurden in dieser Zeit 96 Gewerkschafter ermordet. (s.a. 6636, 6485, 5927, 5557, 5413, 5357) | |||
aufgenommen: Fr., 4.6.2010 |
Quelle: Inquirer.net, 3.6.10 |
China | 3.6.10 | Mindestlohn |
6846 |
(s.a. 6824) Ab 1. Juli wird der in Beijing geltende Mindestlohn um 20 Prozent erhöht, von bisher Rmb 800 auf Rmb 960. Normalerweise wird der Mindestlohn einmal pro Jahr erhöht, im letzten Jahr blieb er jedoch gleich. | |||
aufgenommen: Fr., 4.6.2010 |
Quelle: Xinhua, 3.6.10 |
China | 1.6.10 | Honda-Streik zuende? |
6845 |
Foshan: Es gibt widersprüchliche
Meldungen, ob der Streik bei Honda gestern schon vollständig zuende war. Die Straits Times
meldet dies in Berufung auf eine Sprecherin der Firma. Die Financial Times Chinese berichtet
unter Berufung auf Arbeiter, daß noch lange nicht alle die Lohnerhöhung akzeptiert haben
und die Verhandlungen weitergingen. Die China Post melden, daß die offizielle
Staatsgewerkschaft immer noch versucht hat, die Arbeiter davon zu überzeugen, zur Arbeit
zurückzukehren. Daneben scheint es so zu sein, daß die chinesischen Medien nicht mehr
über den Streik berichten und sogar mindestens ein Kommentar von Xinhua, der mit den
Arbeitern sympathisierte, gelöscht worden ist.
Video, aufgenommen von einem streikenden Arbeiter | |||
aufgenommen: Mi., 2.6.2010 |
Quelle: div., 2.6.10 |
China | 31.5.10 | Streik bei Honda geht weiter |
6842 |
Foshan: Beim Streik der Arbeiter der Honda- Getriebefabrik (6840) ist noch kein Ende abzusehen. Honda hat angekündigt, die Produktion "morgen" noch nicht wieder aufnehmen zu können. Inzwischen mehren sich Berichte, daß es zwar eine Abteilung der offiziellen Staatsgewerkschaft im Betrieb gibt, diese aber nicht am Streik beteiligt ist (Financial Times via China Digital Times). Vielmehr sollen es die erst kürzlich angestellten jungen Praktikanten sein, die im Streik ganz vorne stehen. Fast die Hälfte der Belegschaft ist von höheren Schulen weg angeheuert worden, mit niedrigen Löhnen (die "Entschädigungen" genannt werden) Und sie beschweren sich nicht nur über die Löhne, sondern etwa auch über unzureichende Klimatisierung und zu frühes Wecken im Schlafhaus. Speziell ihnen hat Honda eine Lohnerhöhung um 400 Yuan angeboten. Die Arbeiter verlangen aber eine Erhöhung um 800 Yuan. (Bloomberg,The New York Times) | |||
aufgenommen: Mo., 31.5.2010 |
Quelle: div., 31.5.10 |
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11. Juni 2010