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Thailand | nationalistische Welle |
1339 | |
(Siehe auch 1320) Die Verhaftungen und Abschiebungen von aus
Burma/Myanmar stammenden ArbeiterInnen gehen unvermindert weiter. Einige Tausend
sind schon über den Grenzfluß bei Mae Sot gebracht worden. Zu den "Abschiebelagern"
vor Ort werden sie teilweise in Handschellen gebracht. Amnesty International beklagt, daß
die Sicherheit von Tausenden bedroht sei, die aus politischen Gründen aus
Burma/Myanmar geflohen seien. Bei dem Versuch, nach der Abschiebung zurückzukehren,
seien schon einige im Fluß ertrunken, oder im Wald gestrandet ohne Nahrung.
Burmesische Soldaten würden Schmiergelder verlangen von denen, die zwangsweise auf
der burmesischen Seite des Flußes landen. Einige Vergewaltigungen hätte es dort auch
schon gegeben. In Mae Sot haben 300 aus Burma/Myanmar stammende TextilarbeiterInnen vor ihrer Fabrik demonstriert, weil sie befürchteten, daß der Fabrikbesitzer sie um ihren letzten Lohn betrügen wollte. Diese Befürchtungen sind dort weitverbreitet; in Mae Sot allein arbeiten an die 70 000 Burmesen. Etwa 400 Menschen haben dort für die Ausweisungspolitik der Regierung demonstriert. Das Innenministerium hat klar gemacht, daß es weitere Proteste im Lager für burmesische StudentInnen nicht dulden werde. In diesem Lager werden alle StudentInnen aus Burma konzentriert, bis sie in ein Drittland ausreisen. Sie hatten dagegen protestiert, daß zwischen dem Platz, wo die schon länger Anwesenden untergebracht sind und den Neuankömmlingen Stacheldraht gezogen und hunderte Sicherheitsleute im Camp stationiert worden sind. Bis zum 21. November müssen alle burmesischen StudentInnen sich in diesem Lager in der Provinz Ratchaburi melden. Inzwischen werden in Bangkok und in Touristenzentren wie Pattaya großangelegte Razzien gegen das "internationale Verbrechen", d.h. gegen AusländerInnen veranstaltet. | |||
aufgenommen: Fr., 12.11.1999 |
Quelle: Bangkok Post, The Nation, BBC News, South China Morning Post, 12.11.99 |
Thailand | 10.11.99 | Demo gegen Ausweisung |
1336 |
Mae Sot (Provinz Tak): 400 Personen nahmen an einer Demo gegen die Ausweisung illegaler Arbeiter teil (s. 1320). Organisatoren des Protestes waren Geschäftsleute und Unternehmer, die um ihre billigen Arbeitskräfte fürchten. Vor allem die Landwirtschaft klagt über Arbeitskräftemangel. | |||
aufgenommen: Do., 11.11.1999 |
Quelle: Bangkok Post, 11.11.99 |
Indonesien | 8.11.99 | Ausgangssperre |
1335 |
In Fakfak (Irian Jaya) ist eine von den Sicherheitskräften verordnete nächtliche Ausgangssperre in Kraft getreten. Die Leute dürfen von 10 Uhr abends bis halb fünf morgens ihre Häuser nicht verlassen. Die Behörden führen außerdem Ausweiskontrollen und Durchsuchungen nach Waffen durch. Anlaß dieser Maßnahmen sind Proteste gegen die Ernennung eines Nicht-Einheimischen zum Distriktchef (s.1319). Der Provinzgouverneur hat den Protesten inzwischen nachgegeben und bis zur Wahl eines neuen Distriktchef einen Stellvertreter ernannt. Der örtliche Polizeichef sagt, auswärtige "Provokateure" würden versuchen, neue Unruhen anzuheizen. | |||
aufgenommen: Mi., 10.11.1999 |
Quelle: The Jakarta Post,10.11.99 |
Indonesien | 6./.11.99 | Wieder Molukken |
1331 |
In Ternate, auf der Insel Ternate (Nordmolukken) kamen übers Wochenende bei Zusammenstößen zwischen Christen und Moslems vier Menschen ums Leben. Wahrscheinlich stehen die Krawalle im Zusammenhang mit ähnlichen Zusammenstößen letzte Woche auf der Insel Halmahera. Dort waren die Unruhen durch Flugblätter ausgelöst worden, auf denen ein protestantischer Pfarrer angeblich zum Heiligen Krieg gegen Moslems aufrief. Die Flugblätter waren gefälscht. In diesem Jahr sind schon Hunderte bei solchen Krawallen getötet worden (s1227,1179). | |||
aufgenommen: Mo., 8.11.1999 |
Quelle: The Jakarta Post,8.11.99 |
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12. November 1999