Asien Aktuell: News, Daten, Kämpfe, Bewegungen

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Indonesien/Osttimor 10./11.9.99 Osttimor

1180

Eine fünfköpfige Delegation des UN-Sicherheitsrats ist in der osttimoresischen Hauptstadt Dili angekommen, um sich ein Bild der Lage zu machen und dann Empfehlungen an UN-Generalsekretär Annan zu machen. Annan sagte in New York, wenn Jakarta internationale Hilfe ablehnt, dann könne es der Verantwortlichkeit für das, was auf Verbrechen wider die Menschlichkeit hinausläuft, nicht entkommen. Er sagte jedoch, daß es bei weitem zu gefährlich sei, eine Friedenstruppe ohne Zustimmung Indonesiens zu schicken. US-Präsident Clinton warnte Indonesien vor schrecklichen Konsequenzen, falls es die Lage nicht schnell unter Kontrolle bekommt.(BBC News, 11.9.99)
In Jakarta (500 Teilnehmer), Semarang (100 Universitätsstudenten) und Medan (ein Dutzend Studenten) gab es anti australische Proteste mit Verbrennung der australischen Staatsflagge, aus Protest gegen die Einmischung Australiens in "innere Angelegenheiten Indonesiens". In Jakarta wurde außerdem US-Fahnen verbrannt.(The Jakarta Post, 11.9.99)
Laut dem Chef des indonesischen Militärs in Timor haben indonesische Soldaten am 10.9. abends vier Mitglieder der Unabhängigkeitguerilla Falintil in Dili erschossen.(The Jakarta Post, 11.9.99)
aufgenommen: Sa., 11.9.1999

Quelle: div.


Indonesien 10.9.99 Tote auf Ambon

1179

Mindestens sieben Personen wurden getötet und 45 verletzt, als Truppen und Polizisten das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnete, die versuchte, Regierungsgebäude und ein Einkaufszentrum in der Hauptstadt der Molukken Ambon (auf der Insel Ambon) anzugreifen. Seit Mitte Januar Kämpfe zwischen Christen und Moslems ausgebrochen sind, sind mehr als 350 Menschen ums Leben gekommen, seit Ende Juli mehr als 100.
aufgenommen: Sa., 11.9.1999

Quelle: The Jakarta Post, 11.9.99


China 24.8.99 Staatsunternehmen pleite

1178

Die Baumwollfabrik Nr. 6 in Wuhan (Provinz Hubei) ist vom Gericht für bankrott erklärt worden. Damit verlieren 4874 Beschäftigte ihren Job. Auch die 7111 Betriebsrentner sind jetzt auf die staatliche Wohlfahrt angewiesen. China hat begonnen, den kränklichen Staatssektor umzustrukturieren, u.a durch Anteilverkäufe und Konkurse. Premier Zhu Rongji hat erklärt, die Hauptprobleme der Staatsunternehmen bis Ende 2000 zu lösen.
aufgenommen: Sa., 11.9.1999

Quelle: Inside China Today, 11.9.99


Indonesien/Osttimor 9./10.9.99 Osttimor

1177

Die UN haben hunderte Mitarbeiter aus Osttimor evakuiert. Es ist unklar, was jetzt mit den Osttimoresen wird, die sich auf das UN-Gelände geflüchtet haben. Die USA haben sie militärischen Beziehungen zu Indonesien ausgesetzt. Indonesische Offizielle warnen, daß der Druck auf Indonesien zu einem Aufschwung des Ultranationalismus und anti-westlicher Resentiments führen könnte.(CNN, 10.9.99)
Der australische Premier Howard hat inzwischen das Truppenangebot Australiens für eine UN-Friedensmission auf 4500 erhöht. Er sagte außerdem, daß bei einem Telefongespräch US-Präsident Clinton einer UN-Sicherheitstruppe in Osttimor "spürbares Engagement" zugesagt hat. Damit meint er logistische Unterstützung, von Soldaten war nicht die Rede. In Australien sind Zweifel darüber aufgetaucht, ob 4500 Armeeangehörige für Osttimor abgestellt werden können, ohne andere Verpflichtungen zu vernachlässigen, z.B. die Olympischen Spiele im nächsten Jahr.(The Age,10.9.99)
Indonesische Milizen, begleitet von indonesischen Truppen, sollen auf das UN-Gelände vorgedrungen sein, wo die letzten 80 ausländischen UN-Mitarbeiter ausharren, weil sie sich weigern, die ca. 1000 auf das Gelände geflüchteten Osttimoresen im Stich zu lassen. US-General Shelton sagte vor Kongessabgeordneten, daß die USA keine nationalen Sicherheitsinteressen habe, und er deshalb nicht erwartet, daß US-Truppen nach Osttimor geschickt werden.(BBC News,10.9.99)
Der Chef des Kommandos zur Wiederherstellung der Sicherheit in Osttimor sagte, daß die "Situation noch nicht voll wieder hergestellt, aber jetzt schon viel besser ist." auch Armeechef Wiranto redete von einer beruhigten Lage.(The Jakarta Post,10.9.99)
aufgenommen: Fr., 10.9.1999

Quelle: div.


Indonesien 9.9.99 Streiks

1176

Tangerang (bei Jakarta): Hunderte ArbeiterInnen der Kochgerätefirma PT TTT streiken für die Ablösung des Produktionsleiters, höhere Löhne und Zulagen und die Übernahme von 100 befristeten Kollegen in ein festes Arbeitsverhältnis. Dem Produktionsleiter werfen sie Willkür vor, die Entlassung von Arbeitern ohne vorherige Abmahnung und ohne Abfindung, und daß er seinen "Lieblingsarbeitern" immer die besten Jobs gibt.(Pikiran Rakyat,10.9.99)
Lumajang (Ostjava): Tausende Beschäftigte der Zuckermühle PG Jatiroto streiken für höheren Bonus und Prämien.(Surabaya Post,10.9.99)
Slawi (Zentraljava): 34 Beschäftigte aus drei Tochterfirmen der PT Ika Muda Seafood International (IMSI) demonstrierten vor der Arbeitsbehörde für höhere Abfindungen.(Suara Merdeka,10.9.99)
aufgenommen: Fr., 10.9.1999

Quelle: div.


Philippinen 9.9.99 Trans Asia

1175

(s.1170) Die Gewerkschaft ALU (Associated Labor Union) hat den Streik bei der Schifffahrtslinie Trans Asia von Cebu auf Häfen auf den Visaya-Inseln und Mindanao ausgedehnt. Zwölf Häfen werden bestreikt, am stärksten betroffen ist der Hafen von Cagayan de Oro City. Streikende ALU-Mitglieder hinderten dort die "Asia China" am auslaufen. Laut eines Gewerkschaftssprechers konnte außerdem im Hafen von Bacolod die "Asia Singapore" nicht auslaufen.
aufgenommen: Fr., 10.9.1999

Quelle: Philippine Daily Inquirer, 10.9.99


Indonesien/Osttimor 8.9.99 Intervention bedeutet Krieg

1174

Die australische Regierung betonte, daß sie nur bereit ist, Truppen nach Osttimor zu schicken, wenn diese Teil von UN-Einheiten sind, denn ein Einmarsch würde Krieg gegen die 26 000 auf der Insel stationierten indonesischen Soldaten und Polizisten bedeuten. Premierminister Howard wiederholte, daß Australien 2000 Mann für eine solche Friedenstruppe zur Verfügung stellt. Der indonesische Außenminister Alatas sagte, daß Indonesien keine Friedenstruppen akzeptiert und daß die UN nicht versuchen solle, solche Truppen zu schicken, "wenn ihr es euch nicht den Weg rein nach Osttimor freischießen wollt."(The Age, 9.9.99)
Die Rupiah ist in den letzten drei Tagen im Vergleich zum Dollar um 14% gefallen.(BBC News,9.9.99)
aufgenommen: Do., 9.9.1999

Quelle: div.


Indonesien/Osttimor 8.9.99 UN-Intervention abgelehnt

1173

Die indonesische Regierung hat die Stationierung fremder Truppen in Osttimor abgelehnt. UN-Generalsekretär Annan gab dem indonesischen Militär noch 24 Stunden, um die Gewalt unter Kontrolle zu bringen. IWF und Weltbank drohen Indonesien damit, ihre Kreditzusagen zu überdenken, wenn die Ordnung in Osttimor nicht wieder hergestellt wird.
aufgenommen: Mi., 8.9.1999

Quelle: BBC news, 8.9.99


Indonesien 7.9.99 Streiks

1172

Banjarmasin (Südkalimantan): Nachdem mehr als 3500 ArbeiterInnen der Firma PT Tanjung Selatan Makmur Jaya (PT TSMJ) vier Tage lang gestreikt hatten, erklärte sich die Firma zur Erfüllung der Forderungen bereit, u.a. die Ablösung verschiedener leitender Angestellter, Einrichtung von Fahrdiensten, Mestruationsurlaub, Ruhepausen und 3 Monate Schwangerschaftsurlaub, einen Tag frei zum Ausruhen vom Streik, bevor die Arbeit wieder aufgenommen wird.(Banjarmasin Post, 8.9.99)
Bandung (Westjava): Mehr als 500 ArbeiterInnen der Textilfirma PT Derma Internasional sind für elf Forderungen in den Streik getreten, u.a Fahrgeld, Essensgeld, Anwesenheitsprämie, Sozialversicherung, keine Überstundenpflicht, Arbeitskleidung, Mestruationsurlaub.(Pikiran Rakyat,8.9.99)
Kudus (Zentraljava): 300 ArbeiterInnen der Firma PT Sukuntex demonstrierten gegen ihre Entlassung. Die offizielle Begründung ist die Wirtschaftslage der Firma, die Arbeiter denken, daß sie wegen eines Streiks letzte Woche gekündigt werden.(Suara Merdeka, 8.9.99)
aufgenommen: Mi., 8.9.1999

Quelle: div.


Indonesien 7.9.99 Studentenproteste

1171

Bei einer Demo von 3000 Studenten vor dem Repräsentantenhaus in Jakarta wurden bei Auseinandersetzungen sieben Studenten und vier Sicherheitskräfte verletzt. Die Studenten demonstrierten gegen das z.Z. debattierte Gesetz zur nationalen Sicherheit und für eine Anklage gegen Ex-Präsident Soeharto.
In Padang (Westsumatra) demonstrierten Dutzende Studenten vor dem Gerichtsgebäude, in dem gerade ein Verfahren gegen den Bürgermeister wegen Korruption begann. Sie protestierten dagegen, daß der Bürgermeister trotz der Anklage immer noch im Amt ist.
aufgenommen: Mi., 8.9.1999

Quelle: The Jakarta Post, 8.9.99


Philippinen 7.9.99 Gekündigte Gewerkschafter

1170

Die National Labor Relations Commission (Nationale Kommission für Arbeitsbeziehungen) hat die Gewerkschaft bei der Firma Shemberg (SEIU) zur Schadensersatzzahlung an die Firma verurteilt. Der Fall begann am 17.9.98, als die Gewerkschaft in den Streik trat. Am 18.9.99 besetzten und verbarikadiertenGewerkschaftsmitglieder wichtige Anlagen der Firma in Mandaue, wie das Kraftwerk, und machten so weitere Produktion unmöglich. 15 Gewerkschafter wurden daraufhin entlassen. Es gab mehrere Solidaritätsaktionen für die entlassenen Kollegen (s.1047,967), die Schlichtungsbehörde erklärte die Entlassungen jedoch am 11.8.99 für gültig.
Bei der Schifffahrtslinie Trans Asia in Cebu hat der vierte von der Gewerkschaft ALU (Associated Labor Unions) initiierte Streik in diesem Jahr begonnen. Es geht immer noch um 21 entlassene Gewerkschaftskollegen, die schon längst wieder eingestellt werden sollten, aber vor dem Gericht ist ein Einspruch dagegen anhängig.(s.1087,1077)
aufgenommen: Mi., 8.9.1999

Quelle: SunStar, 8.9.99


Indonesien/Osttimor 6./7.9.99 Kriegsrecht

1169

Indonesien hat über Osttimor das Kriegsrecht verhängt, wohl auch, weil mit internationalem Eingreifen gedroht wird, falls die indonesische Armee der Randale der proindonesischen Milizen kein Ende bereitet. UN Generalsekretär Annan sagte, die "internationale Gemeinschaft solle andere Maßnahmen in Betracht ziehen". Der UN-Sicherheitsrat hat inzwischen fünf Botschafter nach Jakarta zu Gesprächen mit der indonesischen Führung geschickt. Australien setzt die Evakuierung von Australiern und UN-Mitarbeitern fort.(South China Morning Post,7.9.99)
Wegen der Osttimorkrise ist die Rupiah auf 8010 zum Dollar gefallen. Damit hat sie seit Freitag 2,5% ihres Werts verloren. Die Zentralbank verkaufte zur Stützung der Währung US$ 5 Millionen. Der Aktienindex der Börse von Jakarta fiel um 4,5%.(Jakarta Post,7.9.99)
Xanana Gusmao, Chef der osttimoresischen Unabhängigkeitsbewegung, ist in Jakarta aus dem Hausarrest entlassen worden.(BBC News,7.9.99)
Die Truppen in Nordaustralien sind wegen der Situation in Osttimor in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Sie sollen innerhalb von 24 Stunden zur Intervention bereit sein, sagte der Verteidigungsminister. Er fügte hinzu, daß ein solcher Schritt nur mit Zustimmung der indonesischen Regierung erfolgen wird und als Teil einer UN-Mission.(Lusa,6.9.99)
aufgenommen: Di., 7.9.1999

Quelle: div.


Taiwan 6.9.99 Ausländische Arbeiter randalieren

1168

Auf der Baustelle des Formosa Plastics Industriekomplex in Yunlin haben sich 200 bis 300 Arbeiter aus Thailand und Philippinen eine Schlacht mit Rohren, Steinen und Molotovcocktails geliefert, dabei wurden 17 Personen verletzt. Anlass war ein Streit über die Telefonbenutzung. Im letzten Monat hat es schon zweimal Zusammenstöße gegeben. Die gestrigen Kämpfe waren die schlimmsten seit dem Baubeginn 1993. Thailändische Arbeiter griffen mit dem Ruf: "Filipinos raus!" die Unterkünfte der philippinischen Arbeiter an. Nachdem die Polizei eingriff, kam es bis zum Morgengrauen zu Kämpfen zwischen Arbeitern und Polizei.
aufgenommen: Di., 7.9.1999

Quelle: Hong Kong Standard, 7.9.99


Hong Kong 1999 Fleißige Arbeiter

1167

Im zweiten Quartal 99 arbeiteten 30% der 3,4 Millionen Arbeitskräfte mehr als 50 Stunden in der Woche. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 25%. Die Produktivität ist von 1980 bis 1996 um 91% gestiegen. Pro Person wurden 1980 durchschnittlich US$ 23 220 erarbeitet, 1996 US$ 44 412.
Der im Januar entdeckte Skandal um die niedrige Arbeitsleistung bei der Straßen- und Kanalreinigung wird immer noch untersucht. Damals waren Arbeiter, die während der Arbeit schliefen und Karten spielten, aufgeflogen. Im letzten Jahr lieferten die Arbeitsteams 0,32 Tonnen Abfall pro Tag ab. Seitdem die Untersuchung läuft, sind es 1,45 Tonnen pro Tag. Bereits 1985 hatte es einen internen Bericht über die "extrem niedrige" Produktivität gegeben, das Amt hatte sich aber nicht darum gekümmert.
aufgenommen: Mo., 6.9.1999

Quelle: South China Morning Post, 6.9.99


Südkorea 1999 Arbeitsmarkt

1166

Eine Untersuchung des Arbeitsministeriums bei 13 000 Firmen (mit mehr als 5 Beschäftigten) ergab eine deutliche Veränderung der Arbeitsplätze in den letzten Jahren. In Firmen mit mehr als 10 Beschäftigten machten die Blue-Collar-Arbeiter 40,7% der Arbeitskräfte aus, 13,9% weniger als 1990. Fachleute stellen jetzt 31,2% der Mitarbeiter, eine Zunahme um 17,4% seit 1990. Große Firmen mit mehr als 300 Beschäftigten machen 28,9% der Firmen aus, ein Rückgang um 8,4%. Der Anteil der Firmen mit einer Belegschaftsgröße zwischen 30 und 299 fiel von 47,6% auf 44,4%. Der Anteil der Firmen mit weniger als 30 Beschäftigten stieg von 15,1% auf 26,7%. Die Gesamtzahl der Beschäftigten in Firmen mit mehr als 5 Mitarbeitern war im April 99 5,64 Millionen.
aufgenommen: Mo., 6.9.1999

Quelle: Korea Herald, 6.9.99


Indonesien 2.9.99 Streik erfolglos

1165

Die 150 streikenden ArbeiterInnen der PT Kemfarm in Semarang sind an die Arbeit zurückgekehrt, offensichtlich ohne ihre Forderungen durchgesetzt zu haben. (s. 1159)
aufgenommen: Mo., 6.9.1999

Quelle: Suara Merdeka, 6.9.99


China Ende August Volle Wahlurne - vor der Wahl

1164

Sechs Bauern sind zu Knast zwischen einem und zwei Jahren verurteilt worden, weil sie im November 98 bei Kommunalwahlen im Bezirk Changsa, Provinz Hunan, zusammen mit anderen vor der Wahl Wahlurnen geklaut haben, die schon voll mit Stimmzetteln gewesen sind. Dies teilte das Informationszentrum für Menschenrechte und Demokratiebewegung in China (Hong Kong) mit. Die Bauern hatten sich zuvor geweigert, überhaupt zu wählen, weil sie mit den von der KP ausgesuchten Kandidaten nicht einverstanden waren. Bei der Urteilsverkündung am 20. August protestierten 150 Menschen vor dem Gerichtsbebäude.
aufgenommen: So., 5.9.1999

Quelle: Inside China Today, 4.9.99


Indonesien 1-7/99 Preise und Investitionen fallen

1163

In den ersten 7 Monaten 99 ist der Index der Verbraucherpreise kontinuierlich gefallen; im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich eine Inflationsrate von nur 5,77 %; so das Zentrale Büro für Statistik. Dies betreffe vor allem unverarbeitete Lebensmittel wie Reis und Speiseöl, weil es da ein Überangebot gäbe.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Export um mehr als 12 % zurückgegangen, ohne Gas und Öl sogar um 13,4 %. Die Importe gingen insgesamt um 14,28 % zurück, wobei aber die Importe von Konsumartikel um 36 % zugenommen haben. Abgenommen haben vor allem die Importe von Investitionsgütern - um etwas über 50 %. "Das heißt, es gab praktisch keine neuen Investitionen", so der Chef der Behörde.
aufgenommen: Sa., 4.9.1999

Quelle: The Jakarta Post, 4.9.99


Indonesien/Osttimor 3.9.99 Abstimmungsergebnis

1162

Schneller als erwartet wurde das Ergebnis der UN-Befragung über den Status von Osttimor bekanntgegeben: 78,5 % der etwa 450 000 Befragten stimmten für die Unabhängigkeit; 21 % für Autonomie innerhalb Indonesiens. Abstimmungsmöglichkeiten gab es nicht nur in Osttimor selber, sondern auch in Jakarta, New York, Lissabon und anderen Orten, wo sich eine Anzahl von gebürtigen Osttimoresen aufhält. Dagegen war ein erheblicher, aber nicht genau zu beziffernder Teil der Bevölkerung Osttimors nicht befragt worden; sie waren erst in der Zeit der indonesischen Herrschaft zugewandert.
Die indonesische Regierung hat bekanntgegeben, sie respektiere das Ergebnis. Der entsprechende Vertrag ist aber immer noch nicht vom indonesischen Parlament angenommen worden; das wird nicht vor November geschehen.
Pro-indonesische Milizen haben Teile des Landes (im Westen) unter ihre Kontrolle gebracht. Währenddessen fliehen Ausländer aus Osttimor und Einwohner innerhalb des Landes vor der Gewalt; das UNHCR spricht von 50 000. Die immer noch für die Sicherheit zuständige indonesische Armee hat weitere Verstärkung gebracht; 20 000 Mann sollen derzeit in Osttimor stationiert sein. Armeesprecher sagten, die Armee bereite sich auf die mögliche Evakuierung von bis zu 250 000 Menschen aus Osttimor vor (The Straits Times, 4.9.99).
Die Rufe nach militärischer Intervention werden lauter; zuletzt die UN-Kommissarin für Menschenrechte, Mary Robinson (BBC News, 4.9.99). Während Sprecher von NATO-Staaten sich noch zurückhalten (es würde erstens zu lange dauern und zweitens seien entsprechende Truppen im Kosovo gebunden, so britische Offizielle (BBC News; The Age 4.9.99).), bietet Australien seine bereits aufgestellte schnelle Eingreiftruppe als Kern einer bewaffneten Friedenstruppe an (ebenda).
aufgenommen: Sa., 4.9.1999

Quelle: div


Indonesien/Osttimor 2.9.99 Gewalt

1161

Laut UN-Mitarbeitern haben pro-indonesische Milizen die Kontrolle über einige wichtige Gebiete übernommen. Zwei einheimische UN-Mitarbeiter sind getötet worden und fünf sind verschwunden. Mehr als 1000 Personen sind bereits nach Westtimor geflüchtet. Die indonesische Regierung und Militärs sagen, daß man es in Betracht ziehen sollte, UN-Friedenstruppen nach Osttimor zu schicken. Dies hatte die Regierung bisher strikt abgelehnt. Bisher stellt die UN nur unbewaffnete Polizisten und Militärberater.
aufgenommen: Fr., 3.9.1999

Quelle: BBC News, 3.9.99

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11. September 1999