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Südkorea | 13.12.09 | Gewerkschaftsführer verhaftet |
6656 |
(s.a. 6642): Kim Ki-tae, Gewerkschaftschef der staatlichen Eisenbahngesellschaft KORAIL, wurde verhaftet. Begründung: Führung eines illegalen Streiks. Der Streik dauerte vom 26.11. bis 3.12 und war der bisher längste Streik bei KORAIL. | |||
aufgenommen: Mo., 14.12.2009 |
Quelle: Yonhap News,The Korea Times, 13.12.09 |
Kambodscha | 10.12.09 | Jubiläum |
6655 |
Phnom Penh (District Sen Sok) s.a. 6135: Ca. 100 ehemalige Arbeiter der Textilfabrik PDC versammelten sich vor der Fabrik. Am 10. August 2008 hatte der Unternehmer die Fabrik geschlossen und sich verdrückt, ohne Abfindungen zu zahlen. Die Arbeiter wählten den 10.12. als Protesttag, weil das der Tag der Menschenrechte ist. Mit ihrer Aktion wollen die Arbeiter die Regierung darauf aufmerksam machen, dass sie immer noch wütend sind und Hilfe benötigen. | |||
aufgenommen: Mo., 14.12.2009 |
Quelle: Phnom Penh Post, 11.12.09 |
Malaysia | 11.12.09 / 1948 | Verhinderte Aufklärung |
6654 |
30 Menschen protestierten vor der britischen High Commission (entspricht der Botschaft) gegen eine weitere Verschleppung der Aufklärung eines Massakers durch britische Truppen im Dezember 1948. Damals überfielen britische Truppen eine Siedlung von Plantagenarbeitern am Batang Kali Fluß. Frauen und Kinder wurden abtransportiert, 24 Männer erschossen. Sie waren unbewaffnet, wurden aber für Mitglieder der Kommunistischen Partei gehalten - allein, weil sie chinesischer Abstammung waren. Der Vorfall wurde erst als Sieg gefeiert, später gabs eine interne Untersuchung, bei der sich herausstellte, daß die Männer von hinten erschossen worden waren, "auf der Flucht", wie man sagte. In den 70ern wurde in England eine Untersuchungskommission eingerichtet, die zwar beeidete Aussagen beteiligter Soldaten hatte, die das Massaker bestätigten. Sie wurde dann trotzdem wegen "Erfolglosigkeit" aufgelöst. 1992 machte die BBC eine Dokumentation "In Cold Blood", woraufhin in Malaysia ein neuer Versuch unternommen wurde, die Wahrheit aufzuklären. Aber auch diese Untersuchung wurde 1997 eingestellt - vor allem, weil die britische Regierung sich weigerte, den Angehörigen der Opfer die Dokumente zur Verfügung zu stellen. | |||
aufgenommen: So., 13.12.2009 |
Quelle: Yahoo! News Singapore, The Malaysian Insider, The New York Times, 12.12.09 |
Indonesien | 11.12.09 | Keine Bohrung! |
6652 |
Guluk-Guluk (bei Madura, Ostjava) Hunderte Dorfbewohner haben versucht, die Einfahrt von sieben Fahrzeugen der SPE Petroleum zu verhindern. Die SPE will in ihrem Dorf eine Erkundungsbohrung nach Öl durchführen. Nach dem Schlamm-Disaster bei einer Probebohrung in Sidoarjo (siehe 6410) haben die Leute Angst, daß ihnen das gleiche Schicksal droht. Dazu kommt, daß die Firma grade in einem alten Friedhof bohren will. Viele Leute waren bewaffnet, eine Auseiandersetzung fand aber nicht statt, die Fahrzeuge drängten sich mit Gewalt durch die Menge. | |||
aufgenommen: Sa., 12.12.2009 |
Quelle: Surya, 12.12.09 |
Indonesien | Dez. 09 | Münzen für Prita |
6650 |
Der Fall Omni Hospital gegen Prita Mulyasari (siehe 6417) hat inzwischen ganz Indonesien aufgebracht. Nachdem Staatsanwälte ein bereits niedergeschlagenes Strafverfahren wegen "Rufschädigung" wieder vor Gericht gebracht haben, haben im ganzen Land Sammelaktionen für die Beschuldigte stattgefunden. Im Internet (Facebook) war aufgerufen worden, Münzen für sie zu spenden; einige Tonnen sind zusammengekommen. Daneben wurden auch größere Beträge gegeben, so daß die Frau inzwischen mehr als genug hat, um Schadensersatz und Strafe zu bezahlen. Ihr droht aber immer noch, wieder in den Knast zu kommen. Das Krankenhaus hat bei der ganzen Sache natürlich nichts gewonnen und bietet jetzt de Rücknahme der Zivilklage an. Damit ist Prita nicht einverstanden, sie will, daß das Krankenhaus alle Unterlagen freigibt, damit sie auch aus dem Strafprozeß rauskommt. Daneben mehren sich jetzt die Stimmen - auch im Parlament -, das "Gesetz über Information und ihre elektronische Übermittlung", auf dessen Grundlage Prita beschuldigt wird, zu revidieren. | |||
aufgenommen: Sa., 12.12.2009 |
Quelle: The Jakarta Post, Yahoo! News Singapore, Jakarta Globe, 12.12.09 |
Kambodscha | 8.12.09 | Konfisziert |
6648 |
Kraya (Provinz Kampong Thom) s.a. 6645: Fast 1700 Familien widersetzen sich ihrer Zwangumsiedlung, nur wenige sind auf das ihnen als Entschädigung zugewiesene Gelände umgezogen. Deshalb hat die Polizei begonnen, das Hab und Gut derjenigen, die nicht weichen wollen, zu konfiszieren,. Sie sollen es erst wiederbekommen, wenn sie umgezogen sind. Hintergrund: Im Jahr 2004 siedelte sich eine Vereinigung behinderter Kriegsveteranen und ihre Familien in Kraya an, im Jahr 2005 wurde ihre Siedlung offiziell anerkannt. Aber 2007 wurde das Land an ein vietnamesisches Gummiunternehmen verkauft. Die 1750 auf dem Land lebenden Familien sollen umgesiedelt werden, weigern sich aber. Am 16. November verbrannten sie Firmengerätschaft, dann kam es zu Zusammenstößen mit Soldaten und Polizei. Seitdem wird das Dorf belagert und abgeriegelt. Am 7.12. wurden 50 Familien mit vorgehaltenen Waffen gezwungen, dem Entschädigungsabkommen zuzustimmen. | |||
aufgenommen: Do., 10.12.2009 |
Quelle: Phnom penh Post, 10.12.09 |
Indonesien | 7.12.09 | Cola |
6644 |
Jakarta: Tausende Coca Cola- Arbeiter demonstrierten für Lohn in Höhe des Regionalen Mindestlohns. | |||
aufgenommen: Mo., 7.12.2009 |
Quelle: detikNews, 7.12.09 |
Südkorea | 1.12.09 | Gewerkschaftszentralen gerazzt |
6641 |
Seoul: Die Versuche der Regierung, den Eisenbahnerstreik zu brechen und überhaupt die Gewerkschaften im Öffentlichen Dienst auf Linie zu bringen, nimmt drastischere Formen an. 30 Polizisten haben das Hauptquartier der streikenden (6635) Eisenbahnergewerkschaft KRWU überfallen und Papiere und andere Datenträger beschlagnahmt. Gegen 15 Gewerkschafter, darunter der Vorsitzende, wurden Haftbefehle ausgestellt. Gleichzeitig wurde das zentrale Büro der Gewerkschaft der Regierungsangestellten (KGEU) ebenfalls gerazzt. Grund: 600 Mitglieder der Gewerkschaft hatten an einer Gewerkschaftsdemo teilgenommen, die politische Ziele gehabt hat. "Politische Betätigung" ist den Gewerkschaften im Öffentlichen Dienst nicht erlaubt, weil sie als direkte Erfüllungsgehilfen der Regierung gelten (deshalb auch der Name der Gewerkschaft, der eigentlich, auf hiesige Verhältnisse übertragen, "Gewerkschaft der Staatsangestellten" heißen müßte, Red.). | |||
aufgenommen: Mi., 2.12.2009 |
Quelle: The Hankyoreh, JoongAng Daily, 2.12.09 |
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19. Dezember 2009